Ich bin nicht sicher...
...ob ich jemals die Erfahrung des Subspace gemacht habe - bzw. ob die Erfahrung mit dem Begriff Subspace gekennzeichnet werden kann. - Aber dazu wäre wohl eine Wahrnehmungssynchronisation mit einem anderen Menschen in diesem Wahrnehmungszustand notwendig, um überhaupt einen Vergleichswert zu bekommen.
Aber das ist ja auch nicht notwendig, weil uns allen ja das Kategorisieren nicht gefällt.
Wie er zustande kommt, ist sicher eine Mischung aus verschiedenen Reizen:
• der Endorphin-Adrenalin-Cocktail durch die Schmerz-Stress-Stimulation
• individuelle Reize - bei mir ist es z.B. das Bewusstsein, dass mich andere Menschen dabei anschauen - die Lust an der Exhibition
• die emotionale Nähe zum Partner - der Wunsch, ihm nahe sein zu wollen
• die Fähigkeit und die Bereitschaft, nicht kontrollieren zu wollen, das steuernde Denken auszuschalten und sich nur auf das Hier und Jetzt der Wahrnehmungen zu konzentrieren - ja zu konzentrieren - kein Widerspruch - Konzentration und Loslassen geschehen gleichzeitig
Was ich beobachten konnte, war eine Art dissoziierte Wahrnehmung, die durchaus ein Gesamtbild ergibt. Wie soll ich das beschreiben?
Ich stehe in einem frei hängenden Käfig, der von dem Top gedreht werden kann und ihm so erlaubt, mich "rundum" zu erreichen.
• da ist das Gefühl des schneidenden Schmerzes, je nachdem, wo er mich trifft - die Schmerzwahrnehmung ist EIN Film, der auf meiner Haut abläuft
• ich nehme meine Körperreaktionen wahr, mein Zucken, ich höre meine Schreie - EIN Film
• ich sehe die anderen Paare beim Spiel - registriere, was der andere Dom gerade mit seiner Partner tut - EIN ANDERER Film
• ich sehe die Blick der Umstehenden
• ich sehe mich, wie ich versuche, meine Brüste durch die Gitterstäbe ihm entgegenzustrecken, damit sie ihren Teil bekommen
• ich sehe sein Gesicht und den erregten Glanz in den Augen - EIN Film
• ich sehe gleichzeitig seine Hand, die lässig den Flogger gegen meine Scham pendeln lässt - ein anderer Film - meine Angst vor dem zu erwartenden Schmerz - wieder ein anderer Film
• meine Geilheit, weil ich ihn erregt sehe
• die emotionale Wahrnehmung seines momentanen Zustandes - wieder ein Film - meine emotionale Reaktion darauf
• gleichzeitige höchste Errung und Stillstand - tiefer Frieden
• alleine mit mir und dennoch mit ihm aufs engste verbunden
Dissozierung - viele verschiedene Filme, die gleichzeitig ablaufen. Dennoch sind sie nicht verwirrend - denn, obwohl deutlich voneinander getrennt, fügt eine Art Metawahrnehmung alles zusammen.
Wunderbar.
Viele Grüße
Angelika