Was ich lächerlich finde ist, dass "stilvoll" immer mit hochtrabender Poesie verwechselt wird. Was stilvoll und gleichzeitig dreckig ist, ist ja eine individuelle Geschichte.
Ich zum Beispiel stelle fest, dass viele sich beim Dirty Talk darauf beschränken, dem jeweils anderen irgendwelche Namen zu geben (du Schlampe, du Fickstück, du Stute, du Rammler, du geiler Bock, etc), oder wahlweise den Geschlechtsteilen irgendwelche Namen zu geben (Fotze, Möse, Grotte, Spalte, Loch, Prügel, etc).
Außer dass ich hin und wieder tatsächlich gerne Luder, Miststück oder Fickstück genannt werde, finde ich den Fokus auf der Namensgebung recht bedauerlich, weil er für mich einfach langweilig ist. Genauso langweilig sind Tiernamen (hör mir einfach mal auf mit "Stute" oder "Sau", ey), oder das Stakkato-Wiederholen des immer gleichen, abgehackten Satzes ("Gefällt es dir, ja? Gefällt es dir, magst du das, gefällt es dir, macht dich das geil, ja?")
Mir gefällt es persönlich, wenn mich jemand auf meinen körperlichen Zustand aufmerksam macht. Wenn er mir etwas vor Augen führen kann, dessen ich mir selbst gerade nicht bewusst bin, wenn er es schafft, mich in ein fremdes Licht zu rücken und mir zu sagen, wie er mich wahrnimmt. Wenn er mich zu etwas auffordert oder mir Antworten auf explizite Fragen abringt. Oder wenn er ankündigt, was er am liebsten mit mir machen würde, oder vielleicht noch vorhat. Ich mag es ehrlich, wenn
gesprochen wird. So richtig, in ganzen Sätzen. Mal leise ins Ohr, mal lauter mitten ins Gesicht.