Wildes [.........] Herz

So sah ich dich das erste Mal,
mit deinem blonden ein wenig zerzausten Haar, entschlossenem klarem Blick,
dunkle Tasche mit weißen Lettern auf schwarz violettem Grund und stechender Flamme
"heart of noise - decocooning society"
selbst ein Raum zu unendlichen Räumen,
beide waren wir dort, tanzten,
pulsierten und schlugen ins Infinitesimale über,
und kannten uns noch nicht einmal.

Nur ein Eindruck, und du weißt es sofort,
wie der Schlag der Glocke,
durchdringend,
der uns an unsren gemeinsamen stillen Ort holt.

Oft folgte ich deinen Bewegungen,
wild, eigenwillig, exakt, und sanft in ganz ihrer Art.
Deine Eindringlichkeit drang oft in mich,
ich umarmte sie und dich,
ruhig und mit wenig sichtbaren Gesten,
du spürtest es kaum, dacht ich,
bis du mir sagtest, sollte ich nicht mehr kommen, würdest du mich finden.

Meine Augen gingen auf wie Sonnen,
leuchteten aus und wärmten, was in der Kälte ertrotzt erkämpft und brennend geschaffen;
... und wir lachten, lachten wie kaum je, verstanden, schrieen auf, begeistert, überrascht,
dein Strickjäckchen hob ich an, um dein ruhiges frisch gestochenes, noch schmerzendes Tatoo zu bewundern, das du mir so stolz zeigtest.

So oft berührten wir uns, griffen nacheinander, lehnten aneinander, stießen zusammen,
durchdrangen uns, so lebendig innig und warm,
und tanzend, da roch ich dich, atmete dich,
ganz bei dir warst du.

Und wir waren, waren einfach nur,
mit und in unsrer ganzen Kälte und Wärme und Wucht,
blieben ganz bei uns (still),
und machten einander so weit auf,
so (ungeheuer) radikal.

Große Umarmung ...
hast du dann später geschrieben.


@****ir