Rat gesucht: Unterdrückte Bi-Neigung in der Beziehung

na du hast ja gleich mehrere Baustellen.
1. deine Schüchternheit.
2. die fehlende Sexualität mit deiner Frau
3. deine nichtausgelebte Bi-Sexualität.

Du hast 2 Möglichkeiten:
a) verlogen, heimlich und betrügerisch durchs Leben zu gehen
b) offen und ehrlich durchs Leben zu gehen.

Ich würde dir natürlich a) empfehlen.
mit 31 erst Sex gehabt - da schließe ich mal draus,
dass du die Dinge ziemlich lange vor dir herschieben kannst.
Geh erst mal das Thema Schüchternheit an -
da liegt nämlich die Ursache für alles weitere.
Statt hier darüber zu reden
müßtest du nämlich mit deiner Frau reden,
um mit der sexuell wieder in Schwung zu kommen.
Und zwar nicht erst in 10 Jahren, sondern sofort.
Denn auf Dauer wird das nicht gut gehen,
egal wie sehr du zu deiner Familie stehst.
Und wenn Sie da noch nicht mitzieht,
dann geh alleine...
(jede Wette, dass sie dann sowieso mitgeht...)

Und da sollte es erst mal um EURE Sexualität gehen!
Sie wird - da bin ich ziemlich sicher -
auch wenig zufrieden mit der Situation sein.
Es gibt Möglichkeiten,
wie ihr beide zu eurem Recht kommen könnt.
Jede/r hat ein Recht auf die Würdigung und Erfüllung
seiner/ihrer Bedürfnisse.
Da gibts kein: "du bist ja pervers".
(Im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung, versteht sich!)

Ein Witz dazu:
Ein typischer Macho ehelichte eine typische gut aussehende Frau.
Nach der Hochzeit erklärte er ihr seine Regeln:
“Ich werde heimkommen, wann ich will, und ich will keinen Zoff von Dir.
Ich erwarte mir jeden Abend ein super Essen,
außer ich sag` dir, dass ich nicht heimkomme.
Ich werde jagen, fischen, karten spielen und saufen gehen
mit meinen Kumpels wann ich will und wo ich will,
also reg` dich nicht auf.
Das sind meine Regeln.
Hast du was dazu zu sagen?”
Seine neue Frau antwortete:
“Nein, für mich ist das OK.
Du musst nur wissen,
dass es hier jeden Abend Punkt sieben Uhr Sex geben wird.
Ob du hier bist oder nicht.”

Wir haben deshalb vor Jahren ein Spiel daraus gemacht,
in Anlehnung an die Geschichte der O.

Eine Woche im Monat hatte "er" einen zweiten Ring an der Hand,
der signalisierte: er hat IHRE Wünsche zu erraten und möglichst zu erfüllen.
Eine andere Woche hatte sie einen zweiten Ring am Finger,
und sie mußte versuchen IHM alle Wünsche von den Lippen abzulesen.
Die beiden anderen Wochen im Monat waren normal und dem Familienleben gewidmet.
Die Wochen wurden am Anfang des Monat festgelegt
(und zwar so, dass der Hauptbestimmer in seiner/ihrer voraussichtlich arbeitsreichsten Woche Hauptbestimmer war).

So haben wir gelernt,
wie schön es ist, dem/r anderen Wünsche zu erfüllen.
Und wir kamen beide zu unserem Recht:
eine Woche/ Monat war ER Hauptbestimmer - und konnte auch wünschen,
was am WE gemacht wird.
Eine Woche im Monat war SIE die Hauptbestimmerin
und konnte sich alles wünschen - natürlich im vernünftigen, erfüllbaren Rahmen.
So haben wir ein gutes Tempo für uns beide gefunden.

Und wenn ihr wieder zusammengefunden habt,
dann kommt alles weitere von selbst,
auch das Thema Bi (auch dazu s. unsere HP's)
wobei - bevor dritte ins Spiel kommen,
solltet ihr erst mal alle Spiele zweit gespielt haben...
(s. z.B. unsere HP: Anna was?)

Da liegt ein weiter Weg vor euch.
Den sind hier viele gegangen.
Ich kann nur sagen:
Er lohnt sich.
Allerdings steht am Anfang der Wille:
"ja, ich möchte das zusammen erleben"
der Glaube:
"das schaffen wir"
und der Mut:
"ich rede mit IHR".

Und mit Mut solltest du JETZT anfangen
und ihr dein Profil und diese Anfrage ihr zeigen.
HEUTE!

Das ist extrem schwierig.
Zum einen willst du deine Frau nicht betrügen (die dir nicht das gibt, was du brauchst und mit der du nicht einmal darüber reden kannst) zum anderen ist da der Drang deine Bi Neigung auszuleben.

Ich habe es getan. Ich habe meine Frau betrogen und habe meine Bi Neigung ausgelebt. Auch ich bekomme nicht genügend Sex von ihr, aber sie weiß, dass ich bi bin. Nur will sie nicht, dass ich mich mit Männern treffe.
Ein gutes Gefühl ist es nicht, meine Frau betrogen zu haben, aber der Drang war zu groß.
Ich konnte es deshalb machen, weil ich lange alleine mit unserem Wohnmobil unterwegs war. Da ging das mit den Dates sehr gut, aber jetzt fährt sie mit und deshalb kann ich jetzt auch keine bi Dates mehr haben.
Einen Rat kann ich dir nicht geben, die Entscheidung musst du selber treffen.
Entweder du bleibst deiner Frau treu und träumst weiter, oder du triffst dich heimlich mit Männern.
Ich wünsche dir viel Kraft und Glück.

und ziehst dir die Mütze ganz weit ins Gesicht...

NEIN.
Es gibt die 3. Möglichkeit.
Ehrlich und mutig sein
und an der Beziehung arbeiten!
Ist letztlich ne Glaubensfrage.

Unterdrücken ist nicht gut und heimlich ausprobieren, also Lügen und Betrügen ist auch nicht gut.
Entweder du bist offen und ehrlich zu deiner Frau oder setzt eure Beziehung auf's Spiel.
Wenn sie eine so schlechte Meinung über Homo- und Bisexualität hat, dann ist sie nicht die richtige Partnerin für dich.

Ich kann deine Ängste und Sorgen nachvollziehen. Aber es bringt euch beide nicht weiter, wenn du unglücklich bist! Das geht auf Dauer so oder so schief. Dann lieber rechtzeitig die Reißleine ziehen, alles auf eine Karte setzen und das offene Gespräch suchen. Entweder, eure Beziehung ist stark genug, um einen gemeinsamen Weg zu finden oder sie ist es nicht, dann wird sie eh scheitern.

Eine Beziehung kann nur glücklich bestehen, wenn beide Partner offen und ehrlich sind, sich nicht verstellen müssen und die Chance haben, glücklich zu sein.

Warum hat denn deine Frau ein Problem mit Bisexualität? Wo liegen ihre Ängste und Sorgen begründet? Wenn ihr das raus finden könnt, dann könnt ihr gegen die Ängste arbeiten und einen gemeinsamen Weg finden.

Das offene und ehrliche Gespräch suchen bedeutet natürlich NICHT, dass du jetzt hingehst und ihr vor den Latz donnerst, dass du bi bist und das ausleben möchtest. Das sollte schon von Einfühlungsvermögen getragen sein. Und ein Gespräch wird nicht reichen, um gleich einen gemeinsamen Weg zu finden, den beide vernünftig beschreiten können. Das wird ein weiter Weg, ihr werdet euch immer wieder vergewissern müssen, dass ihr noch gemeinsam den gleichen Weg geht und es euch beiden damit gut geht. Je nachdem wäre auch professionelle Unterstützung angeraten.

Aber eine andere Option sehe ich nicht, wie ihr gemeinsam glücklich werden könntet. Es ist aber wichtig, dass ihr gemeinsam, offen und ehrlich einen Weg findet (selbst, wenn dieser Weg Trennung bedeutet). Ihr habt ein Kind, das mitbekommen wird, wenn einer von euch oder beide unglücklich sind. Kinder sind da sehr feinfühlig, verstehen aber oft nicht, was da passiert.

Alles Gute für euch!

Mrs. CrazyCat

Frauen können durchaus assexuell in Ehen sein und nach der Geburt von Kindern sind da oft ein paar Monate normal. Also nur eine Phase die vorbei geht. Und wenn man(N) etwas unsicher und nicht der Mittelpunkt der Gefühle ist, muss man (N) sich hinterfragen, um den richtigen Zeitpunkt einer Neuwerbung erwischen.
Mancher Mann fühlt sich in dieser Phase so wie der TE.
Hormonell bedingt ist bei "Mensch" erstaunlich viel möglich. Alle Aufmerksamkeit dem Nachwuchs schenken ist üblich.
Mit 31 den ersten Sex? das ist für mich unfassbar, scheint aber ein Trend der Zeit zu sein. Man spricht nicht über Dinge die nicht von Erfolg strahlen... Mann hat immer der Beste; der Größte und der Alleskönner zu sein. Es gibt niemand mehr außer dem Handy den man um Rat fragen könnte.
Und ein bisschen Bi orientiert ist wohl Jede/r egal ob Mann oder Frau. Das war übrigens schon immer so. Wird aber stets unter den Teppich gekehrt. Weil das doch nur bei Anderen so ist.
Die Frau zieht sich zurück und denkt nicht im geringsten an den Mann dabei. Auch das ist egoistisch.
Also "seid lieb zueinander" und geht fremd. Ich erlebe die Welt weitgehend so. Man sieht gerade mit dem Herzen gut und auch was in anderen Herzen vorgeht.
Das ist ja das Schlimme und wenn die Liebe verloren gegangen ist...... der die Nächste bitte. Ich weiß schon warum ich ganz gerne so lebe, wie ich lebe. Und es macht Spass hinter den Vorhang der Äußerlichkeiten zu blicken. Man lernt und lernt und lernt.................

Sie von FK888 schreibt:

Uii. Da kommt einiges zusammen.
Dann fange ich mal damit an:

Schön. Von daher als erstes von mir ein


Meine Erfahrung ist an der Stelle leider nicht hilfreich. Ich war bereits zu Beginn unserer Beziehung zu meinem Mann ehrlich was meine Bisexualität betrifft. Und wir leben beide gleichgeschlechtlichen Sex aus. Daher ist bei uns alles supi.


Aber hast Du denn wirklich eine andere Wahl? Dein Bedürfnis wird größer und Du damit unglücklicher. Wenn Du Deiner Frau ehrlich begegnen willst und Fremdgehen keine Option ist, wirst Du reinen Tisch machen müssen. Vielleicht ist ihr Blick auf die Dinge ein anderer, wenn es nicht mehr nur alle anderen unbekannten bisexuellen Wesen betrifft, sondern den Mann, den sie von ganzem Herzen liebt.

Ich wünsche Dir und Euch viel Kraft, dass Ihr es schafft über diese Neigung zu reden. Und sie erkennt, dass es ok ist. Und Du nach wie vor der Mann bist, den sie kennt und liebt und sie weiterhin zu Dir steht und Dich womöglich auch unterstützt. Es ist nicht einfach. Aber für Dein inneres Glück notwenig. Zumindest aus meiner Sicht. Bist Du unglücklich, werdet Ihr eine unglückliche Beziehung führen mit unausgesprochenen Wünschen und Gedanken. Und letztlich wird sie genauso unglücklich werden mit Dir wie Du mit ihr. Und Euer Kind wird dies spüren und darunter leiden.

Ich habe selbst meine bi Neigungen unterdrückt. Jetzt wo ich weiß was ich will fühlt es sich so richtig befreiend an. Jetzt nur noch das passende Paar finden wo er mir beibringt artig zu blasen

Ich kenne die unterdrückten Bi-Neigungen in der "richtigen" Beziehung von zwei Männern, die sich in Affären auslebten und einem Liebsten, der sich seit gut fünf Jahren in der Familie (und sich selber gegenüber) geoutet hat.
Für mich persönlich ist der Knackpunkt, das Gefühl, es gäbe nur ein Entweder-Oder. Aus meiner Erfahrung und meinem Leben gibt es (für mich und einige Andere) ganz viele mögliche Farben, also ein Sowohl-als-Auch.

Hat für mich in der Äusserung etwas moralisches, doch ich kenne (leider) den psychischen Effekt, den es auf Menschen hat, wenn sie sich nicht ganz zeigen können und dürfen.
Von daher würde ich Dir den Mut wünschen, das Thema mit Deiner Liebsten anzusprechen - nicht um es unbedingt ausleben zu müssen, sondern dass sie Dich sehen darf in deinen ganzen Facetten - auch wenn es, so wie Du es nicht ganz ausschreibst, eher nicht ihren Wertvorstellungen entspricht.

Einen lieben Drücker auch von mir und meiner schwulen Seite,
Val/Mo

....tut ebensowenig gut wie totschweigen in der Beziehung.

Wenn du nicht daran völlig verzweifeln willst gibt es nur einen Weg, du musst mit deiner Frau darüber sprechen. Du wirst versuchen müssen ihr möglichst vorwurfsfrei zu sagen dass du unter der momentanen Situation leidest und es dir damit nicht gut geht. Wichtig ist dabei dass du nicht von dir redest sondern auch von ihr. Es geht ja nicht so ganz aus deinem Beitrag hervor woher ihre Lustlosigkeit rührt. Können hormonelle Umstellungen der Grund sein, ist sie grundsätzlich müde weil das Kind und der Haushalt sie zu stark beanspruchen...... das gilt es ja auch mal herauszufinden. Vielleicht hätte sie auch gerne wieder Sex weiß aber auch nicht wie sie es anbringen oder umsetzen soll....... und ein Gespräch kann da sehr heilsam sein für euch beide.
Dann solltest du auch deine Neugierde auf bisexuelle Erfahrungen anbringen. Es bringt nichts das zu verschweigen. Es heißt ja nicht dass du das alleine suchen musst, vielleicht spricht es deine Frau ja durchaus an, wer weiß welche Wünsche sie hat, die unausgesprochen sind.......

Vielleicht habt ihr die Möglichkeit das Kind mal bei einer Oma unterzubringen und ein Wochenende für euch zu haben, du könntest so deiner Frau zeigen wie wichtig SIE dir ist und ihr macht mal Wellness, geht schön essen, irgendwas was euch gefällt. Dann fällt es auch leichter so ein Gespräch zu führen.
Frag sie was in ihr vorgeht, was sie vermisst, was sie sich wünscht, sag ihr was in dir vorgeht, was du dir wünschst, was du dir vorstellen könntest. Vielleicht braucht es danach ein paar Tage dass sie es mal sacken lässt und nachdenkt, und aus einem Gespräch werden zwei, drei oder vier.

Ich denke wenn sie das Gefühl bekommt dass du sie liebst und dass du sie noch begehrst und Lust auf sie hast, dann kann das schon einiges bewirken. Und dann wird sie auch offener sein für deine bisher nicht benannten Neigungen und Wünsche.

"Mit meiner Frau darüber reden scheidet auch aus, da ich weiss wie sie zu dem Thema Homo- bzw. Bi-Sexualität steht. Jedoch wird auch der Drang dieser Neigung nachzugeben in letzter Zeit auch nicht unbedingt kleiner."

Meiner Meinung nach führt keine (guter) Weg daran vorbei, mit ihr zu reden.

Ich frage mich, was genau zu deiner Einschätzung Ihrer Meinung zu dem Thema geführt hat. Ich nehme an, ihre Aussagen waren allgemeiner Gesellschaftlich-politischer Art. Vielleicht auch sowas wie Ekel. Aber ich nehme auch stark an, sie bezogen sich nicht auf eine ihr nahestehende Person odar sogar Dich. In jedem Fall ist es natürlich ein rechter Brocken, sowas vom Partner zu erfahren, aber es ist gut möglich, dass sie in dem Moment, in dem es um Dich geht, anders reagiert, einfach weil Du es bist - jemand, der Ihr so nahesteht, dass sie eine neue Haltung zum Thema einnehmen muss.

Ich habe es gemacht, letzten Herbst. Alles offen gelegt. Dann haben wir geredet. Mehr geredet. Noch mehr geredet. Sachen sind hochgekocht, aber wir konnten damit umgehen. Heute sind wir einander näher als jemals, auch als in der Phase vor den Kindern.

Das Leben ist machmal grösser, als man denkt. und man wird manchmal überrascht von den Menschen, die man dachte, ganz zu kennen. Das gilt für Euch beide..

Nur Mut. Und alles Gute.
Daniel.