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Ich persönlich denke, dass das "nicht als Tauschpartner zur Verfügung stehen" weniger das Problem ist. Die Ablehnung entsteht wohl eher, dass die "Vögel"-Swinger nicht unbedingt von den "Party/Nur-Sehen"-Swingern nur beobachtet werden wollen.
Die Party- / Nur-Sehen-Swinger habe ich seltenst vor den Separéetüren gesehen. Die sind meiner Erfahrung nach meistens eher im Bar-, Buffet- und Disco-Bereich zu finden. Aber selbst wenn: ob man von ihnen oder der Onaniertraube lieber beobachtet wird, ist natürlich Geschmackssache und jedem selbst überlassen.
Ich persönlich glaube eher, dass die Abneigung darauf beruht, dass man sich nicht mehr auf funktionierende Mechanismen verlassen kann. Dazu gehört das tradierte Antatschen als Ich-will-mitmachen-Signal (anderswo im Thread erschöpfend behandelt), ebenso wie andere Kontakt- und Umgangssignale. Es verunsichert viele Swinger, dass sie sich der Reaktion nicht mehr sicher sein können. Wo der erfahrene (im Thread ist auch das Wort
abgestumpfte gefallen) Swinger gequält lächelt und freundlich die Hand wegschiebt, gibt es plötzlich andere Reaktionsschemata, die bis zur Ohrfeige und Anschreien reichen können.
Wenn jetzt Leute im Club sind (hier ist das Wort "Neoswinger" gefallen), die sich nur (noch) mit streng ausgewählten Partnern oder Paaren paaren, - eventuell an diesem Abend gar keine Paarungsabsichten haben! -, dann muss man plötzlich auf eine Art höflich und umsichtig sein, die man sonst vor der Tür abgegeben hat. Man kann sich nämlich sonst der Reaktion des Gegenübers nicht mehr sicher sein. Und das ist unentspannt und stößt denjenigen, die sich gerne in die gewohnte lässige Atmosphäre haben fallen lassen, sauer auf. Kann ich verstehen.
Ebenso liegen plötzlich die eigenen Verhaltensweisen und der eigene Habitus auf dem Präsentierteller, und man fragt sich plötzlich, ob der Leopardtanga nicht doch irgendwie lächerlich auf Außenstehende wirkt. Man kann nicht mehr einfach fröhlich-vulgär durch den Raum rufen, "Ich geh duschen, boah, ich bin ganz voller Fotzenschleim" (leider ein authentisches Zitat), ohne darüber nachzudenken, ob sich dann das junge Paar daneben nicht vor dem Ausdruck ekelt. Da möchte man gerne unter seinen Homies sein, bei denen man weder mit dem Tanga noch mit dem Schleimausruf aneckt. Zugegeben.
Aber die Zeiten kommen nicht wieder. Genauso wie die Imkervereine gerade einen Generationenwechsel erleben (gegen den sich die Altimker immer noch vehement stemmen), gibt es jetzt in den Swingerclubs Nachwuchs, der die tradierten Werte in Frage stellt und auch mal einfach entspannt da ist, ohne gleich alles mitmachen oder hinnehmen zu müssen. Ich bin mir nicht sicher, ob das eine so schlechte Sache ist.