Bisexuell und monogam?

Die sexuelle Orientierung hat überhaupt nichts mit der bevorzugten Beziehungsform oder der Lust nach fremder Haut zu tun. Der Großteil der bisexuellen Menschen, die ich kenne, ist monogam. Meine beste Freundin ist ein Paradebeispiel dafür. Sie kann sich in Männer und Frauen verlieben, liebt aber immer nur einen Menschen gleichzeitig und hat dabei keinerlei Bedürfnis nach Sex mit anderen.

Wer Lust auf fremde Haut hat, kann das ungeachtet der sexuellen Orientierung haben. Genug heterosexuelle und homosexuelle Menschen haben hin und wieder Lust auf Sex mit anderen als dem eigenen Partner.

Meines Erachtens hat dieses angebliche "Defizit" als bisexueller Mensch in einer Partnerschaft nichts mit der Bisexualität an sich zu tun, sondern einfach damit, dass man hin und wieder Sex mit beiden Geschlechtern haben will - zum Beispiel mit dem jeweils anderen Geschlecht, als es der eigene Partner besitzt (so wie manche Heteros hin und wieder Sex mit dem anderen Geschlecht haben wollen, und manche Homosexuelle Sex mit demselben Geschlecht, auch wenn sie in einer Partnerschaft stecken).

Wenn Heterosexuelle und Homosexuelle monogam sein können, können Bisexuelle das auch. Bisexuelität bedeutet eben nicht zwangsläufig, dass man regelmäßig Sex mit beiden Geschlechtern braucht.

Ich bin bekennender Bisexueller und in Beziehungen absolut monogam. Das mache ich aus Überzeugung und da muss ich auch nichts unterdrücken.
Denn wenn ich in einer glücklichen Beziehung lebe, egal ob mit einem Mann oder einer Frau, dann genügt mir der Partner.
Bisexualität schließt Monogamie nicht aus, das hat beides nichts miteinander zu tun.
Menschen, denen ein Partner nicht genügt, sucht sich so oder so noch weitere Sex-Partner, egal ob er hetero, bi, schwul oder lesbisch ist.

Oftmals wird die Bisexualität gerade von Männern als Ausrede, bzw. Rechtfertigung für's Fremdgehen genutzt und dieses "nicht unterdrücken können" als Grund vorgeschoben. Das hat die bisexuellen Männer generell etwas in Verruf gebracht.
Bisexualität ist keine Rechtfertigung für's Fremdgehen.
Entweder man ist monogam oder man ist es nicht. Mit der sexuellen Ausrichtung hat das nichts zu tun.

also für mich bedeutet Bi zu sein, das sich die Person eine Beziehung mit einer Frau genauso vorstellen kann wie mit einem Mann und die Betonung liegt auf EINE
Das man beide Geschlechter zur Sexuellen befriedigung braucht ist wohl in einigen Köpfen verankert muss aber nicht Zwangsläufig so sein.
Ein Heterosexueller braucht ja auch nit zwangsläufig mehrere Sexpartner sondern kann auch mit einem Leben genauso wie ein Homosexueller.
Bi heißt also nicht ich brauche Mann und Frau.

...ich frage mich manchmal, warum es für "Monogamie-Fundamentalisten" so schwierig ist zu akzeptieren oder es gar als Sakrileg gewertet wird, wenn man von sich behauptet, in einer monogamen Beziehung zu leben, aber dennoch gelegentlich Lust auf fremde Haut hat. Unter Monogamie verstehe ich, dass ich neben meiner Partnerin nicht heimlich etwas am Laufen habe. Mit der Partnerin gemeinsam einen SC zu besuchen oder mich im gegenseitigen Einvernehmen bisexuell zu betätigen tut für mich der Monogamie keinen Abruch....

Nein für mich hat Monogamie nichts mit heimlich oder offen zu tun, sondern einfach mit Mono also allein und einzig.Ich selbst lebe nicht Mono, kann aber nicht verstehen warum das nicht auch so "verkauft" werden kann sondern immer diese Unterschwelligkeit von im Grunde bin ich ja Monogam aber..... mitschwingen muss.
Es ist doch so einfach, ein Partner = Monogam, mehrere Partner = nicht Monogam.

.... wenn man also im SC mit jemand sich vergnügt, ist der dann automatisch ein Partner? Partner ist für mich Jemand, mit dem ich zusammenlebe oder fest verbunden bin....

Monogamie schließt tatsächlich jedwede Art von weiteren (Sex)Partnern aus.

Wer einen Liebespartner hat und im SC mit anderen Menschen Sex hat, ist allerhöchstens monoamor (liebt nur einen Menschen gleichzeitig), führt aber eine offene Beziehung, bei dem der Sex mit anderen als dem eigenen Partner erlaubt ist.

Ich kann mich allen allen Vorpostern nur anschließen, die schreiben, dass Bisexualität und Monogamie gar nichts miteinander zu tun haben. Es frustriert mich immer etwas, wenn das in die selbe Kiste gepackt wird.

In manchen Profilen steht der Hinweis, dass man sich keine BI- Männer wünscht. Ich frage mich dann immer warum. Denn das hat für mich in etwa soviel Sinn als wenn man jemanden ausschließt, der keine Lakritze mag. Den Wunsch nach einem monogamen Partner kann ich aber schon eher verstehen.

Monogamie heißt immer, dass man sich einschränkt. Wenn meine Partnerin introvertiert ist, heißt es eben, dass ich keine extrovertierte Partnerin haben kann - auch wenn ich extrovertierte Menschen ebenfalls attraktiv finde. Lebe ich in einer monogamen Beziehung mit einem Mann habe ich eben keinen Sex mit einer Frau.

Diese Einschränkung gilt ja auch bei anderen sexuellen Dingen. Kann man mit seiner Partnerin Fetisch A oder Sexpraktik Y nicht ausleben, verzichtet man darauf, wenn man weiterhin monogam sein möchte.

Das Wort Bisexuell ist ja außerdem auch schon etwas angestaubt. Was macht man bei weiteren Geschlechtsidentitäten? Ist man nach Anerkennung des 3. Geschlechts nur ausgefüllt, wenn man Trisexuell ist?

Ok, ich weiß es heißt Pansexuell. Will ja auch nur den Gedanken der Gleichsetzung von sexueller Orientierung und dem Verhaltensmuster Monogamie ad absurdum führen.

Sie von FK888 schreibt:


Ja. Habe ich auch schon getan.


Mein Bi-Bedürfnis ist nicht immer gleichermaßen gegeben. Ich habe es zeitweise nie vermisst.


Ich sehe es ebenso. Wäre ich nicht bi, dann kann ich von mir sagen, dass ich dennoch von Zeit zu Zeit das Bedürfnis nach fremder Haut hätte.

sollte das nicht möglich sein?


Jeder Mensch kann leben wie er möchte.
Ist Monogamie nur Heten vorbehalten? Nein!

VG Bee

die wir wohl Alle sind, spielt die Orientierung für die Form des Zusammenlebens einegeringfügige Rolle.
Im Laufe eines Lebens ändern sich die Vorlieben und auch möglicher Weise die Neigungen.
Warum dann auch nicht die Form der Partnerschaft?
Jeder entscheidet, wie er sein Leben und das drumrum gestallten möchte, ob und in welchem Umfang er sich fremdbestimmen läst.
Ich lebe in einer Ehe und lebe meine Neigungen aus.
War schon in einer Monogamen Beziehung ohne Trauschein. Hatte schon mehrere Frauen und kein Interesse am eigenen Geschlecht.
Ich liebe nur eine Frau und mag den Sex mit weiteren Menschen, wie soll man sich da einordnen?
Freie Gedanken lassen viele tollerante Formen zu.
Wichtig ist nur, das keiner zu etwas gezwungen wird, was Ihm nicht gefällt.....

Das glaube ich nicht nur, das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Eine meiner Exen hat genau das gelebt.
Jahrelang und monogam, mal mit einem Mann, mal mit einer Frau.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass das nicht gehen soll. Nur weil ich grundsätzlich auch mit dem eigenen Geschlecht Sexualverkehr haben kann und mag, heißt das ja nicht, dass ich das auch immer machen muss.

Also ich bin bisexuell- aber dem weiblichen Geschlecht wesentlich mehr zugetan...kann gut längere Zeit auf einen Schwanz verzichten...treff mich sowieso nur mit Paaren, wo er bi ist und Lady das gefällt, zusieht oder so gar anheizt/stimuliert oder Fotos macht.

Ich weiß, dass es möglich ist.

Nur eben nicht aufrichtig für mich und es tut mir leid für alle jene, die sich in mich verliebt haben und dachten, mich durch Liebe von diesem vermeintlichen Defizit befreien zu können.
Ich lebe derzeit in Beziehung zu Frau und Mann, da jeweils exklusiv.

Exklusiv vielleicht für dich, nicht für sie oder ihn

Ich bin mir sicher, sie empfinden das durchaus ebenso.

Wenn man es genau nimmt, heißt monogam ja nur das man eine Beziehung zu einem Partner hat. Egal ob sich dabei um eine Freundschaft+ handelt oder ob sie mit einander Verheiratet sind. Wenn beide swingen gehen oder der eine Part der Beziehung dem anderen es erlaubt Fremdverkehr zu haben, kann das Bi sein ausgelebt werden. Stichwort Hausfreund/in oder eine Affäre. Andererseits muss eine Person die mit beiden Geschlechtern etwas anfagen kann nicht zwangsweise wild durch die gegend vögeln. Sie, Er oder beide können sich auch auf ein Geschlecht festlegen ohne etwas zu vermissen. Warum? Es giebt viele Menschen die nicht zu gleichenteilen Bi sind. Einige sind nur 10 zu 90 bisexuel und das bezieht sich dann eben auch nur auf den sex und nicht die Beziehung. So kann eine Frau durch aus verheiratet sein und wenn sie dann Lust auf eine Dame hat, dann schalten die beiden ein Date und suchen sich eine Spielkamaradin für ein gepflegten dreier, was umgekehrt genauso geht. Das wunderbahre ist das so ziemlich viel geht so lange all drei oder vier, sich einig sind.

Also die Geschlechtliche Neigung und die Lebenform miteinander zu vermischen halte ich für falsch.
Bisexuell heist nicht,das man es mit beiden Geschlechtern treiben muß,bzw. das man mit denen eine Lebensgemeinschaft lebt.
Dennoch kann man sehr wohl,sollte man z.B. das gleiche Geschlecht gewählt haben,mit diesem monogam leben.Es kommt halt auf die Verständigung und evtl. entstehender Interessenkonflikten an.

Wäre nicht über Jahrhunderte die Polygamie nur den Herrschern vorbehalten gewesen ,so würden wir wohl des öfteren ein Harem auf den Straßen begegnen,dennoch sind in diesem wohl die Personen weder Homo-,noch Bisexuell.Die frage bleibt offen.
Die Gesetzliche Form hat diese heutzutage dieses Fundament der Gesellschaft geschaffen,welche wohl nach dem Zweiten Weltkrieg wahrscheinlich wiederholt von Beate Use kenntlich Öffentlich in Frage gestellt wurde.Mit dem Zugang des Internets für jedermann,wurde weiteres eröffnet,man sollte hier und da ganz genau Untersuchen,was dort verbreitet wird.Das Komerzielle,läst freiwilliges Wollen,und Interessen verschwimmen.

zusätzlich möchte ich noch sagen: Es ist genauso möglich mehrere Menschen zu liebe und trotzdem nur mit einer Person eine Partnerschaft zu führen.

Sexuelle Bedürfnisse != realer Sex != Liebe != Beziehung

Es ist absolut möglich monogam zu leben, wenn man bi ist.
Wenn man sich in seiner Partnerschaft wohl fühlt , sich nicht verstellen muss und alles Stimm.
Man hat ja nicht den Drang, dass man jetzt Sex mit beiden geschlechtern haben muss.
Das ist von Mensch von Mensch verschieden und hat nix mit der sexuellen Orientierung zu tun.
Genauso , wie ein bi sexueller Mensch, eine Tendenz für ein bestimmtes Geschlecht für eine Beziehung haben kann. Die einen haben mehr Beziehungen zu Männern, die einen mehr zu Frauen und den einen sind da neutral .
Ich gehöre da sozusagen zu der Schweiz. Für mich ist das bei beiden geschlechtern gleich.
Jeder kann frei wählen, was einen besser gefällt

Für mich bleibt die Frage,ob es dein eigenes Problem ist,oder ob es sich um eine offene Frage handelt.Sollte es sich um ein eigenes Problem handeln,so würde ich mir die Frage stellen,ob es nicht eher um das Sexuelles Bedürfnis geht,als das man sich nicht in einer Beziehung wiederfindet,in der man glücklich ist.Der Gedanke,das man sich in beide Geschlechter verlieben kann,und auch mit denen leben mag,darf ja als unbeantwortet weiterleben,ohne etwas versäumt zu haben.

"bi" heißt: "Ich mag beide Geschlechter." Das ist wohl mit einer explizit "monogamen Beziehung" nicht zu machen...

Stimmt nicht. Weiter oben ausführlich beschrieben.

Ich lebte 10 Jahre monogam in einer Beziehung. Klar sehne ich mich danach, aber da sich bisher keine Gelegenheit bot, jemand mit ins Boot zu holen, blieb es eben so.