Der Begriff "anpassen" hat erstmal diesen faden Beigeschmack für mich. Das hört sich so an, als wäre ich gezwungen Dinge zu tun, die ich nicht tun möchte und Dinge zu unterlassen, die ich gerne tun möchte.
So ist es, zumindest bei mir, nicht. Ich habe mich in unserer Beziehung auch verändert und mich ein paar bestehenden Umständen angepasst. Allerdings wie ich finde, im positiven Sinn. Mir fehlt es dadurch an nichts und ich musste auch nichts wertvolles aufgeben.
Also.
Ich bin rücksichtsvoller geworden. Ich denke bei vielen Aktionen über ihn und seine Bedürfnisse nach und versuche ihnen natürlich gerecht zu werden. Das fängt bei dem zweiten Gedeck für den Frühstückstisch an, geht über die freie Einteilung der Abend- und Freizeitgestaltung und endet irgendwann wohl, ja wo eigentlich? Größere Entscheidungen treffe ich natürlich für mich, aber er wird einbezogen und seine Meinung hat viel Gewicht.
Ich koche fleischhaltig als überzeugte schon-immer-Vegetarierin - DAS habe ich vor ihm ganz sicher nicht gemacht und das war auch ein großer Schritt für mich.
Ich benutze ein anderes, weil neutrales Deo oder auch keines, weil er meinen Geruch so mag.
Ich benutze einen anderen Lippenpflegestift, weil er den alten überhaupt nicht mochte ("bäh, der riecht total modrig!"
).
Ich passe mehr und besser auf mich auf. Das klingt zwar wenig selbstbewusst, aber ich mag mit ihm nicht krank werden, dafür ist mir unsere Zeit zu wichtig. Für mich alleine: nunja, dann war ich krank. Nicht gerne, aber da musste ich eben durch
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Ich habe Sex. Das ist wohl die größte Veränderung in meinem Sexleben zu vor der Beziehung
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Aber angepasst?
Vielleicht ein bisschen? Ohne ihn, würde ich bestimmte Dinge wohl nicht tun, wäre einfach nicht auf die Idee gekommen es mal auszuprobieren.
Ich bin aber auch gleichermaßen fordernder geworden und "fordere" diese Rücksicht, die ich ihm zukommen lassen, auch von ihm ein.
Ich verbiege für ihn nicht meine Persönlichkeit, schließlich hat er mich so kennen- und auch lieben gelernt
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