Hier komme ich mal wieder an die Stelle, wo ich mich frage, wie sinnvoll der Schwarm in manchen sehr persönlichen Fragen ist - insbesondere, wenn ein junger Mensch sie stellt.
Und da sind es zwei junge Menschen, die zusammengezogen sind, weil sie sich lieben und die sich erst noch richtig kennenlernen müssen.
Wenn man über eine so intime Sache ins Gespräch kommen will, die möglicherweise auch den Anderen überfordert, scheint es mir gut, wenn man nicht mit Vorwürfen anfängt (Was machst Du da????) oder Sachen ins Spiel bringt, mit denen man dann vielleicht gar nicht umgehen kann (was, wenn er dann wirklich Fantasien einbringt, die sie erstmal verunsichern).
Das erste sollte sein, dass sie sich erst mal selbst die Frage stellt, was es mit ihr macht, dass ihr Freund sich neben ihr selbstbefriedigt. Wenn es Ängste sind, die da geschürt werden, etwas wie "ich genüge ihm nicht", ist das der Kern, der auch angesprochen werden sollte. Vermutlich wird es ihm doch auch peinlich sein, dabei "erwischt" worden zu sein und nicht zu wissen, wie lange sie es schon weiß.
Es ist doch ganz wichtig, bei diesem sensiblen Thema eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, für beide Seiten. Wenn das klappt, dann kann man sich als Paar auch Themen, wie den sexuellen Fantasien der Einzelnen zuwenden. Gerade in so jungen Beziehungen ist es ein Prozess, sich nicht davon bedroht zu fühlen, dass der Andere ein eigenständiges sexuelles Wesen ist und dass man gerade daraus gemeinsame Lust ziehen und sich als Paar weiterentwickeln kann. Dazu gehört aber eben, dass man sich einander vertraut und sich öffnet.
Hier ergibt sich gerade eine Riesenchance Eure Beziehung weiterzuentwickeln. Wenn Du achtsam mit Deinen eigenen Gefühlen bist und sie benennst (z.B. es macht mir Angst, wenn ich das mitbekomme, weil ich dann denke, dass ich dir nicht genug bin und du mich vielleicht doch nicht so liebst, wie ich es sonst fühle), dann kann er sich Dir auch öffnen. Viele Jungs fangen im frühen Teenageralter an, sich regelmäßig selbst zu befriedigen und das eine Form der Entspannung, die sie beibehalten, auch wenn sie dann eine Freundin haben und die jenseits des gemeinsamen Sex mit der Partnerin liegt.
Seid doch mal neugierig aufeinander und fragt Euch gegenseitig, wie es sich anfühlt, so als Mann und als Frau. Habe ich mit meinem Freund gemacht. Es ist spannend zu erfahren, wie sich Erregung und Orgasmus, Ejakulation für eine Mann anfühlen. Man kann auch ganz viel über den Partner erfahren, wenn man weiß, wie er sich selbst anfasst. Schließlich ist man da ein ganz besonderer Experte. Bist Du ja auch für Dich. Das kann einem beim gemeinsamen Sex sehr helfen und stärkt so das Gemeinsame!