Ich finde es schon spannend, wie hier immer so
mit Themen umgegangen wird. Vielleicht liegt es daran, dass jeder von seinen Erfahrungen und seiner Sexualität auf Andere schließt?!
Ich denke, dass Selbstbefriedigung an sich in der heutigen Zeit grundsätzlich kein großes Thema sein sollte und auf einer Seite, wie dem Joy mal erst Recht nicht. Trotzdem gehen eben alle damit anders um und so ein Thema, wie es hier geschildert ist, zeigt, dass es eben doch noch viele Menschen gibt, bei denen innerhalb einer Beziehung die unverkrampfte Konversation zum Thema Sex nicht der Normalzustand ist und meine Vermutung ist, dass dieses in vielen Beziehungen der Fall ist.
Was hier viele versuchen zum Ausdruck zu bringen ist, dass sie der Auffassung sind, dass Selbstbefriedigung ein vollkommen eigenständiger Teil der Sexualität ist, der nichts mit partnerschaftlichem Sex zu tun hat. Das kann man sicher so sehen - muss man aber nicht. Und bevor ich falsch Verstanden werde, mein Beitrag ist kein grundsätzlicher gegen die Selbstbefriedigung.
Wenn man es eben nicht so sieht, dass Selbstbefriedigung eine eigenständige Disziplin der Sexualität ist, dann kann es schon dazu kommen, dass man als Partner verletzt ist, wenn sich der andere mehr oder weniger regelmäßig neben einem im Bett liegend selbstbefriedigt, vor allem auch dann, wenn man das Gefühl hat, dass die gemeinsame Sexualität gerade auf der Strecke bleibt. Da liegt dann oft der Schluss nahe, dass das Eine mit dem Anderen im Zusammenhang steht. Kann auch sein - muss es aber nicht!
Sexualität ist vielschichtig und das Wichtigste in einer Beziehung ist und bleibt die offene Kommunikation über alle Themen und das am Besten vorurteilsfrei und tolerant. Dann muss in guter Atmosphäre alles besprochen werden und zwar ohne Vorwurf und am Ende braucht es Lösungen und Verständnis. Ich glaube genau das ist es, was einem in jungen Jahren am schwersten fällt, wenn man eine Beziehung begonnen hat und sich der Alltag einschleicht. Aber Alltag muss nichts schlechtes sein. Man sollte weiter offen zu einander sein und sich gegenseitig die Chance zur Weiterentwicklung ermöglichen.
Wenn es Dir unangenehm ist, dieses Thema anzusprechen würde ich empfehlen immer über Deine Gefühlslage dabei zu sprechen und dem anderen dabei klar zu machen, dass es Dir nicht um einen Vorwurf geht, sondern um eine Sache, die Du nicht verstehst und die Dir Herzschmerz bereitet. Auf diese Weise gelingt es mir dann oft ein offenes Gespräch zu meistern!