Vorwürfe
Also, es waren Sachen wie Freunde mit heimbringen ob wohl ich mir ausdrücklich etwas Ruhe gewünscht habe, und dann kommt es zu totalen Chaos Zuhause. Meine Selbstvorwürfe beruhen auf den damaligen Unsicherheiten. Es waren natürlich hauptsächlich Vorwürfe die ich ihr gemacht habe, die uns etwas Schwierigkeiten gemacht haben. Alleine Schuld ist man nie. Das ist mir alles soweit klar. Es ging bei uns nur im Kreis mit Vorwürfen. Ich hab einfach nicht berücksichtigt das sie eben Angst vor derartigen Auseinandersetzungen hat. Ich hab ihr Dinge vorgeworfen die ich als ich noch getrunken habe, selbst um längen übertroffen habe. Nur hab ich eben aufgehört zu trinken, um mich zu bessern und mich aufzubauen. Das hat super geklappt, nur war ich dann irgendwann sehr einsam, weil ich von allen Seiten Druck bekommen habe. In meinem Umfeld ist man einfach ein Außenseiter, wenn man nicht trinkt. Das habe ich oft gemerkt und es viel mir so oft nicht leicht. Ich halte aber noch daran fest. Ich hatte kein schlimmes Alkoholproblem, nur an und zu nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden um zu sagen, nein danke es reicht für heute. Das Problem war also eher das ich ab und zu echt zu viel getrunken habe.
Heute blicke ich mit Stolz zurück auf das was ich geschafft habe. Ich denke in der heutigen Gesellschaft ist es nicht einfach sich für diesen Weg zu entscheiden und ihn auch so konsequent zu meistern.
Ich weiß das ich sehr Willenskraft besitze, aber ich kenne eben auch meine Fehler und meine Schwächen sehr gut. Die ein oder andere muss sicher noch gefunden werden, aber ich bin auf jeden Fall auf einem sehr guten Weg.
Kommunikation ist eines meiner Problemfelder. Ich reagieren ganz oft erst mal impulsiv und nach fünf Minuten tut mir dann leid, was ich eben gesagt habe. Das ging nicht mit ihrer Angststörung. Ich hab oft mal mies gelaunt geantwortet, wenn mir eine Frage, ein Ausdruck eine Situation oder sonst was nicht gefallen hat. Ich hab ganz viele Sachen erwartet, die für mich selbstverständlich waren, aber nicht von jedem so gesehen werden. Zum Beispiel, ich gehe für uns beide arbeiten das wir unser Lebensunterhalt haben, dafür erwarte ich an und zu essen auf dem Tisch wenn ich heim komme.
Dachte einfach das sei normal und sowas kann man auch mal fordern. Stattdessen war sie mit ihrem Heilungsprozess beschäftigt. Das war in dem Fall oft Party und feiern, aber auch Bewerbungen schreiben, Bürozeug für gemeinsame Projekte bearbeiten. Sie hat viel für mich getan, hab ich nur nicht anständig verstanden. Ich hätte mich über etwas zu essen sehr gefreut und war enttäuscht, und hab dabei vergessen die Sachen die sie sonst so gemacht hat anständig zu würdigen. Das hat die Stimmung oft sehr gedrückt.
Sie hat so Sachen gefordert, wie ihre Freunde auf den Mund zu küssen. Ich dachte dann wieso will sie nur betrunken ihre Freunde auf den Mund küssen und nicht die gemeinsamen. Sie hat seltsame Auswählen getroffen. Ich hatte wie gesagt Schwierigkeiten mit mir selbst. Ich hab solche Sachen nicht verstanden. Es war für mich okay, das die mit einem anderen Händchen haltend rum läuft, weil sie betrunken war. Ich hab mir mit angesehen das sie mit einer anderen Frau heftig küsst und und. Das war alles nicht so dass Problem zum Schluss, weil ich an mir gearbeitet hatte. Es hat mich aber ziemlich gestört, dass ich zwischendurch nicht den Eindruck hatte, dass meine Gefühle noch irgendeine Rolle spielen. Rücksicht auf meine Gefühle zum Beispiel. Absprachen treffen ist okay, aber man kann ja trotzdem mit dem ein oder andere Thema etwas vorsichtig umgehen.
Es war auch so, dass sie wegen ihrer Angst immer mehr Situationen einfach umgangen und vermieden hat. Es gab zum Beispiel mal eine Diskussion auf dem weg zur Sauna/Schwimmbad. Anschließend sind wir einfach nicht mehr gemeinsam in die Sauna sondern sie mit einem Freund von ihr und ich alleine.