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Warum eigentlich keinen autistischen Menschen?

*****sin Mann
8.217 Beiträge
Themenersteller 
Warum eigentlich keinen autistischen Menschen?
Hallo, natürlich ist mir bewusst wie schwierig es für euch ist mit uns umzugehen, wir haben mit euch das gleiche Problem.

Was machts euch Neurotypischen so schwer mit uns und warum ist es so schwer das zu überbrücken? Wer hier mitliest weiß dass die meisten das wollen, für mich selbst ist dieses wollen bisher nicht erfolgreich.

Erwartungen zu hoch? Kommunikation falsch?

Keine Ahnung.

Autisten sind nicht schlecht oder so nur anders? Was machts euch so schwer damit umzugehen?

Reden und nachfragen hilft (Meihr kann ich nicht anbieten)
*****e31 Mann
5.295 Beiträge
Ich persönlich finde,
dass eine vernünftige Kommunikation möglich sein sollte und auch muss! Es ist nicht sehr zielfuhrend sich gegenseitig Dinge vorzuwerfen! Man sollte sich gegenseitige Fragen, zum besseren Verständnis im Umgang, miteinander stellen statt sich gegenseitig zu beschimpfen!
Ich möchte darum deine *frage*so beantworten, dass die Art der Kommunikation wohl vollkommen verkehrt gelaufen ist.
Denn ich finde, dass es wichtig wäre/ist, sich gegenseitig besser verstehen zu lernen.

Und das bitte nicht in der hier von dir gezeigten anklagenden Form. Denn das ist meiner Ansicht nach völlig kontraproduktiv!
Einen schönen Abend wünscht Oliver ein Neuro*hutab*
*****sin Mann
8.217 Beiträge
Themenersteller 
@ Hansie31
Ich klage nicht an ich frage nur.

Ansonsten möchte ich einfach nur vernünftig reden dürfen wie du.
Hi,

ich mag Nerds, dennoch erwarte ich die Fähigkeit, sich emotional auf mich einzulassen, um eine Beziehung eingehen zu können. Und das so, dass ich das spüren kann. Mit einem Sheldon Cooper, als Beispiel, einem Monk, einem Mr. Spock oder Rainman (die in ihren Rollen verschiedene Formen von autistischen Zügen spielen) hätte ich das nicht. Die würden mich wahnsinnig machen. Und ich mich einsam und alleine fühlen.

Mit Aspies, die es schaffen, sich und andere zu verstehen, komme ich sehr gut klar. Viele von diesen Männern haben oft erst spät die Diagnose erhalten, wenn überhaupt.

Ich möchte auch gerne Partnerin sein und nicht die gesamte Beziehungsarbeit alleine übernehmen müssen, weil der andere mich in meinen Bedürfnissen nicht verstehen kann, wenn sie nicht strikt logisch sind. Je stärker der Autismus ausgeprägt ist, umso mehr lebt der Mensch in seiner Welt, in die mir der Weg versperrt ist. Und umgekehrt.

Wie sieht es mit Beziehungen unter Aspies und Autisten aus, können die sich besser untereinander verstehen, oder besteht dort auch diese Distanz?

Ich glaube, was am meisten trennt, ist tatsächlich das nachfragen müssen und Verhalten einzufordern, denn von alleine kommt vom Aspie/Autisten eher selten ein emotionales Feedback. Es gibt zwischen zwei Menschen ganz vieles Kleines, sich um den anderen kümmern, wie Rituale, und die sind vielen Menschen sehr wichtig. Bleibt das aus, fühlen sich vieke nicht geliebt, nicht emotional verbunden.

Findest Du Wege, Rituale, dem geliebten Menschen diese Verbundenheit zu zeigen, wird es einfacher.

Schreibt Sie
*******otti Frau
790 Beiträge
Mir geht es wie meiner Vorrednerin
eine Beziehung ist keine Einbahnstrasse, sie besteht aus Geben und Nehmen. Und ich möchte auch nicht alles alleine machen, ich möchte jemanden, der auf mich eingeht, mich unterstützt und dem ich nicht alles erklären muss - natürlich biete ich das auch. Für mich muss eine Beziehung mein Leben leichter machen und nicht schwerer. Ich will, wenn ich vom Job nach Hause komme, nicht unbedingt noch jede Menge Beziehungsarbeit leisten, ich möchte, dass mein Partner auch mal sieht, wann ich ihn brauche und er dann weiss, was er tun muss.
**********hen70 Frau
14.074 Beiträge
Warum eigentlich keinen autistischen Menschen?
Wer sagt das? Wie kommst du zu dem Statement?
Hab auf dein Profil geschaut und für mich wäre der Grund meines Desinteresses der Beziehungsstatus, nicht Asperger oder Autismus. Mal ganz davon ab, dass ich aktuell hier eh nicht nach Kontakten suche.

Ich denke https://www.joyclub.de/profile/2099674.bluevelvet6874.html und FlotteLotti haben schon einen guten Einblick gegeben. Kann mich dem anschließen.

Wenn ich keinen Zugang zu einem anderen Menschen finde, dann lasse ich es. Es bringt nichts zu versuchen etwas aufzubauen, was nicht existent ist oder nicht funktioniert.
Das würde ich allerdings nicht von Autismus oder Asperger abhängig machen, sondern von der Wirkung auf mich, wie sehr mich die Person interessiert, ob ein Weg der gegenseitigen Kommunikation gefunden wird.

Ich kenne inzwischen seit vielen Jahren jemanden mit Alexithymie und wir kommen super miteinander klar. Er kompensiert vieles aus der Gefühlswelt durch seinen Verstand. Aber das heißt ja nicht, dass das mit anderen auch so funktionieren würde. Ähnlich sehe ich das mit Autismus auch - es kommt immer auf die aggierenden Personen an.
********chaf Mann
7.456 Beiträge
JOY-Angels 
Hmmm - ich kann nur sagen, sobald man etwas in "wir" und "ihr", also in zwei Lager aufteilt, läuft da für mich etwas verkehrt. *ja*

Denn wenn ich mir dieses "wir" ansehe, in dem Fall also "'wir Autisten": Ich kenne einen Haufen Autisten, und keine zwei sind gleich. *nein* Den Haufen da überhaupt mal in einen Topf zu werfen finde ich fast schon kriminell, so krass unterschiedlich sind sie. *lol*

Demzufolge auch das "ihr", die Neurotypiker: Von gefühlsblind (siehe raubkaetzchen70) bis hin zu extrem empathisch gegenüber jedem -ja, auch gegenüber Autisten- ist da ebenfalls alles dabei. *ja*

Im übrigen, die Frage "warum mag mich eigentlich niemand? Warum bin ich so anders als die alle?" hatte ich mir auch schon einmal gestellt. In meiner Schulzeit.
Um dann aber später festzustellen: Es hatte auch einen Grund. Ich passte zu denen wirklich nicht. Und sie nicht zu mir.

Unter Gothics später fühlte ich mich wiederum wie ein Fisch im Wasser. Endlich unaufdringliches (!) Flirten, keine ultraflachen Witze mehr (meine Mitschüler waren da teils Experten drin ...), anderes Niveau (nicht besser oder höher, einfach anders).

Es gab mehrere "Szenen", Gruppen, unter denen auch ich mich pudelwohl fühlte und fühle.
Unter den Tüdlern (sprich den Bondagetreffs) beispielsweise fühle ich mich derzeit am meisten zu Hause. Dort tummeln sich übrigens, habe ich festgestellt, interessanterweise mehr Autisten als im Durchschnitt der Gesellschaft. *ja* Woran das liegt, da kann man nur spekulieren, ich tippe mal darauf, dass Körperkontakt hier ritualisiert -also logisch- ist, gewissen Regeln folgt und die für Autisten leichter begreifbar sind. Also fühlen sich dort dann Autisten offenbar wohler als anderswo.

Also kann ich zu deiner Frage nur antworten: Wenn dir die Menschen in deinem Umfeld mit Unverständnis begegnen, dann kann es auch einfach nur daran liegen, dass du noch nicht jene "Szene" gefunden hast, die dir entgegen kommt. In der die Sprache jener von Autisten ähnelt, die Rituale ähnliche sind oder zumindest logisch genug, dass Autisten damit besser klar kommen. Weil besser begreifbar.

Also, wandere einfach weiter. Sieh dir an, was dir Freude machen könnte, suche Mitstreiter, und sieh dir an, ob der Kontakt mit ihnen dort einfacher ist als mit jenen, die du bislang so hattest.
Ob das jetzt beim Briefmarkensammelclub, beim Tangotanzen (da unterliegt der Körperkontakt, die Nähe ja auch logischen Regeln *g* ), beim Kegeln oder einem Tantrakurs ist, ist dann letztlich auch wurscht. Hauptsache ist, dass du dich dort wohl fühlst.
Denn wenn du dich irgendwo wohl fühlst, dann ist die Wahrscheinlichkeit auch enorm hoch, dass jene Menschen, die sich dort rumtreiben, auch zu dir passen. Oder zumindest besser als anderswo.

*g*
Woran das liegt, da kann man nur spekulieren, ich tippe mal darauf, dass Körperkontakt hier ritualisiert -also logisch- ist, gewissen Regeln folgt und die für Autisten leichter begreifbar sind.
Ja
Es gibt eine berühmte Savant, die Dame züchtet Rinder und hat eine Kuh-Drück-Maschine erfunden, die die Tiere richtig gut finden. Und sie selbst auch, weil es kontrollierte Berührung ist. Die Dame, leider weiß ich nicht mehr, wie sie heißt, ist enorm empathisch Tieren gegenüber.

Was ich schade finde ist, wenn ein Aspie meint, alle anderen müssten sich auf ihn einstellen. Ich kann nachvollziehen, wie anstrengend das sein mag, dennoch empfehle ich NT Sprech zu lernen und so zugänglicher zu werden.

So bekloppt wie NTs auch erscheinen, eigentlich sind die ganz lieb. Die sind lediglich auch etwas anstrengend und kompliziert.

Schreibt Sie
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
Mal ganz blöd vom nicht-studierten Menschen gefragt: Bitte woran soll ich dösel neurowasauchimmer denn überhaupt erkennen dass mein gegenüber ein Autist ist?


Ich mein ihr tragt doch kein Schild um den hals.

Soll ich jetzt bei jedem den ich jede Silbe fast mit Gewalt auspressen muss weil sonst gar keine kommunikation zustande kommt davon ausgehen dass er ein Autist ist?

Sorry aber wer behandelt werden möchte wie alle anderen auch (und ich schreibe absichtlich nicht normalen - weil wer ist das schon?) der muss sich halt auch verhalten wie alle anderen.
*******eben Mann
532 Beiträge
@BlueVelvet6874
Die Dame heisst Temple Grandin.
********chaf Mann
7.456 Beiträge
JOY-Angels 
Sorry aber wer behandelt werden möchte wie alle anderen auch (und ich schreibe absichtlich nicht normalen - weil wer ist das schon?) der muss sich halt auch verhalten wie alle anderen.

Naja, ganz so einfach ist es nicht, seeleverschenkt. *zwinker* Autisten nehmen ihre Umwelt teils anders wahr und können deswegen auch nicht immer adäquat reagieren, weil Dinge an ihnen vorbeigehen, die andere für selbstverständlich halten.

Typisches Beispiel ist: Ironie wahrnehmen.
Einige Autisten können es schlicht nicht. Wenn also jemand innerhalb einer Gruppe einen ironischen Spruch bringt ("da kann ich ja gleich nach Hause gehen, kommt ihr mit? *mrgreen*), kann es sein, dass der Einzige, der nicht adäquat reagiert, der Autist ist: Der geht dann tatsächlich nach Hause, weil er den Scherz nicht einmal als einen solchen wahrgenommen hat.

Wahr ist, dass sich niemand auf "ich bin halt so" zurückziehen kann. Auch Autisten ist das nicht angeraten. Wenn es ein immergleiches Muster gibt, wo sie anecken, lohnt es sich, Strategien dafür zu entwickeln, damit es ihnen nicht zu oft passiert. Das, was man so gerne "Kompensationsleistung" nennt. In dem Beispiel etwa nachfragen, ob das jetzt ernst gemeint war.

Nur: Selbst mit dieser Frage eckt der Autist dann ja mitunter schon an.
Wenn dann ein "Ha, bist wieder zu blöd es zu checken, was?" kommt, dann muss sich der Autist dieser Person gegenüber ganz sicher nicht anpassen. *nein*

Also: Man sollte durchaus wissen, dass sich Autisten nicht normal verhalten können. Sie können vieles ausgleichen, und es lohnt sich auch als Autist, danach zu streben, aber wenn sie dies sichtbar tun und dennoch an ihre Grenzen stoßen, dann sollte man das auch wertschätzen und sie so sein lassen, wie sie sind.
Wie man ja generell jeden Menschen so nehmen sollte, wie er ist. *ja*
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
@********chaf:

Danke für eine hilfsweise Erläuterung.
Mir ist durchaus sehr klar, dass ein Autist anders tickt. Auch dass ein borderliner anders tickt. Oder jegliche anderen Menschen anders ticken als ich.
Manche könnten das ändern, tuns aber nicht. Und manche (wie hier die Autisten) können es wohl gar nicht ändern.

Aber was ich mit meinm ignoranten Beitrag meinte ist, dass ich keine Normalität einfordern kann, wenn ich sie nicht bieten kann.
Wie kann ich mich hinstellen und mit dem Fuß aufstampfen und schreiben, nimmt mich, egal wie ich bin, - aber ich werde nichts dazu beitragen?

Das funktioniert nicht im Leben - es sei denn, er stampft mit dem Fuß auf in trauter Runde mit Therapeuten oder so.

Verstehst du, was ich meine?
Warum eigentlich
also ich denke wir sind alle ein bißchen autistisch, der eine mehr der andere weniger

Ich habe schon mit behinderten Menschen zu tun gehabt und da stellt sich mir oft die Frage warum diese Menschen als behindert gelten und andere nicht

Wer stuft die Menschen als behindert ein und die anderen als "normal"

Es gibt sehr viele "normale Menschen" die Hauswände anmalen, Steine von Brücken auf Autos werfen, etc, wie kann das normal sein.
Sowas würde kein behinderter Mensch tun


???
******986 Frau
3.096 Beiträge
Klar gibt es auch behindert die das tun 😜
Behinderte
okay, es gibt auch behinderte Menschen die schlimme Sachen tun, nur sind diese eben behindert und wissen nicht wirklich was sie tun wegen der Behinderung

Also da ist ein Verständnis dahinter, nicht aber bei einem sogenannten normalen Menschen.
********chaf Mann
7.456 Beiträge
JOY-Angels 
Es gibt ja das Gelassenheitsgebet. Da ist die Rede davon, dass man den Mut haben sollte zu ändern, was man ändern kann, die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern kann und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

Punkt Nummer drei ist der schwierigste Punkt von allen *ja*

Ein "ich bin halt so" unterscheidet nicht. Das macht es sich zu einfach.
Ein "das und das kann ich nicht ändern, weil ..." ist hilfreich. Für beide Seiten.
Hilfreich ist dann aber auch, zu erkennen, was man ändern kann, wo man sich entgegenkommen kann. Ist eine Kunst, an der nicht nur Autisten gerne mal scheitern *zwinker*

Warum Menschen als "behindert" eingestuft werden? Weil es der Umwelt und (!) ihnen selbst hilft, besser miteinander auszukommen. Denn wenn man weiß, worin die Behinderung besteht, kann man lernen, mit ihr umzugehen.

Bei Behinderungen, die nicht sichtbar sind, ist es am schwierigsten. Für beide Seiten.
Darum lohnt es sich für Autisten auch, selbst herauszufinden: Was ist bei mir anders? Was kann ich nicht, was andere können? Was kann ich dafür vielleicht besser (die berühmten "Inselbegabungen")? Worin bin ich gut, worin nicht?

Ich bin dann grundsätzlich der Meinung dass, egal um welche Einschränkung es geht, man sich dann das Umfeld, beruflich wie privat, suchen sollte, in dem diese Einschränkung eine kleine oder gar keine Rolle spielt.
Rollstuhlfahrer werden beispielsweise einen Beruf in einer sitzenden Tätigkeit besser ausüben können als z.B. als Lagerarbeiter. *zwinker* Es sei denn, derjenige ist im Büro vollkommen untalentiert, als Lagerarbeiter umso talentierter, dann lassen sich hier auch Lösungen finden, aber derjenige muss dann eben auch wissen, dass der Weg steiniger sein wird, einen Arbeitgeber zu finden. *ja*

Wo sind Autisten gut? Hm ... das Klischee sagt: Als Programmierer (wenig Kontakt mit Menschen *zwinker* ), Banker, Statistiker, Buchhalter, sprich: Überall, wo Logik eine große Rolle spielt.
Finde ich persönlich zu einfach gegriffen. *ja* Denn nur, weil die Kommunikation mit Nicht-Autisten komplizierter ist, muss man noch lange nicht Menschen meiden. *nein* Sondern lediglich jene finden, die besser zu einem passen als andere.

Ich kann beispielsweise gut verstehen, warum sich Autisten im Lager oft ziemlich wohl fühlen, obwohl es dort viel Kontakt mit Kollegen gibt. Weil -Achtung, auch hier Klischee! *- dort häufig jene arbeiten, die direkt frei Schnauze sind und die Menschen so nehmen, wie sie sind. Können sie anpacken, sind sie pünktlich und fleißig, dann ist es wurscht, wie komisch drauf sie sind: Sie leisten gute Arbeit, wie man immer so schön sagt ehrliche Arbeit, und so klappt es dann auch mit der Kommunikation. Meistens. *zwinker*

Im privaten Bereich läuft es letztlich ähnlich: Suche nicht andere Autisten (denn außer Autismus hast du möglicherweise nichts mit ihm/ihr gemeinsam), such dir Menschen. Jene, in dessen Gegenwart du dich wohl fühlst.
Und, da hat seeleverschenkt schon recht: Gehe nicht mit einer negativen Haltung heran ("ihr versteht mich ja eh nicht"), sondern mit einer positiven ("ich bin neugierig auf euch").
Das ergibt häufig erstaunlich gute Begegnungen. *g*

• Klischees sind erstaunlich häufig sogar wahr. ;)

*******otti Frau
790 Beiträge
Es geht hier doch
nicht um Behinderte an sich, sondern ganz speziell um Autisten. Vielleicht erstmal sich darüber informieren, was Autisten sind und was eventuell eine Beziehung zu einem Autisten erschweren könnte. Ich persönlich kann mir zum Beispiel keine Beziehung mit jemandem vorstellen, der nicht in der Lage ist zu erkennen, wie es mir gerade geht und dem eine Kommunikation auf sozialere Ebene extrem schwer fällt. Beispiel The Big Bang Theorie - Sheldon Cooper - typischer Autist für mich, ich kann mir nicht vorstellen für Sheldon die Amy zu sein und auf jegliche zwischenmenschliche Kommunikation verzichten zu müssen bzw. ihm immer erst zu erklären, was ich gerade brauche und dann auch vielleicht noch auf verständnislose Ohren zu stossen, weil in Sheldons Welt eine Umarmung gerade überhaupt nicht notwendig ist und wenn er dann Amy umarmt, dass er das tut, weil sie es erwartet und nicht weil es ihm ein Bedürfnis ist. Ich wäre keine Amy, ich würde kaputt gehen.
**********ue_MV Paar
958 Beiträge
Dass Autisten keinen Körperkontakt (Umarmungen etc.) brauchen ist übrigens ein Mythos.
Es gibt zwar (wenige) Autisten, die Berührungen nicht wollen oder ertragen.
Das sind aber die wenigsten.

Autisten müssen nur für sich die Umstände, Art von Berührung finden bei denen Körperkontakt für sie passig ist.

Ich zb mag keine leichten Berührungen, sanft über die Wange streicheln ist wie in einen Ameisenhaufen fallen.
Kräftige Berührungen nach Vorankündigung (oder in einem Setting, in dem ich Berührung erwarte) habe ich sehr gern.
Meinen Mann und Kinder umarme ich auch sehr gern.
Ich kenne viele Autisten, denen es ähnlich geht.

Bitte nicht von einer Fernsehserie auf alle schließen. *zwinker*
Was ich schade finde ist, wenn ein Aspie meint, alle anderen müssten sich auf ihn einstellen. Ich kann nachvollziehen, wie anstrengend das sein mag, dennoch empfehle ich NT Sprech zu lernen und so zugänglicher zu werden.

So bekloppt wie NTs auch erscheinen, eigentlich sind die ganz lieb. Die sind lediglich auch etwas anstrengend und kompliziert.

Schreibt Sie


Ich kann die NT Sprache...aber das kostet unglaubliche Anstrengung und Kraft.


Ich erwarte nicht, dass sich jemand auf mich einstellen muss. Wer aber interessiert an mir als Mensch ist wird sich auch mit mir beschäftigen. Das ist für jede Art Freundschaft wichtig.


Dann können wir uns gegenseitig bereichern.

Was aber nicht geht, von einem Autisten etwas zu erwarten, was er eventuell nicht kann. Wenn ein Autist Sinnbilder nicht versteht dann kann er NT nicht sprechen. Ein NT hat es unter Umständen leichter sich darauf einzustellen, das sein Gegenüber die Sprache wortwörtlich nimmt
*******otti Frau
790 Beiträge
Ich schliesse nicht von einer Fernsehserie
auf alle Autisten. Aber ich möchte Berührungen nicht ankündigen müssen, nicht in einer Beziehung. Ich möchte berühren, wenn mir danach ist und ich möchte, dass es dann auch gut angenommen wird und selbstverständlich ist. Ich möchte spüren, dass mein Partner mich liebt und das passiert oft einer nonverbalen Ebene - durch Blicke, durch Berührungen usw. Und ich möchte auch, dass mein Gegenüber spürt, dass ich eine Umarmung, eine Berühung, eine Schulter brauche, ohne dass ich das erklären muss.

Ich habe das erlebt mit jemandem, der nicht wusste, dass er Autist ist und die Diagnose erst später gestellt wurde. Anfangs dachte ich, dass es einfach Gefühlskälte sei, dann kam die Diagnose und ich habe vieles versucht und bin nicht gegangen. Aber das ich nicht als fühlendes Wesen und meine Gefühle vom Gegenüber nicht wahrgenommen wurden, das hat mir extrem zu schaffen gemacht. Auf Dauer hat mir das so gar nicht gut getan.
Das ist nachvollziehbar.

Wichtig ist aber zu wissen:

Kennst du einen Autisten, dann kennst du einen Autisten.
********chaf Mann
7.456 Beiträge
JOY-Angels 
Aber ich möchte Berührungen nicht ankündigen müssen, nicht in einer Beziehung. Ich möchte berühren, wenn mir danach ist und ich möchte, dass es dann auch gut angenommen wird und selbstverständlich ist.

Das kann ich gut verstehen. *ja*

In meiner Ausbildung (Richtung Altenpflege) sagte mir mein Ausbilder mal: "Wir sind Berufsberührer." (Was man in Bezug auf Bondage genauso sagen kann *g* ) Das bedeutet, dass man niemals ungezielte Berührungen machen sollte. Genau das, was Wyl_Sia_MV beschreibt, leichte Berührungen "nebenbei" sind da regelrechtes Gift.

Was du aber beschreibst, sind doch ganz bewusste Berührungen! Du möchtest ihn ganz bewusst umarmen und nicht nur kurz "nebenbei".
Damit haben Autisten oft (nicht immer) dann auch keine Probleme. *g* So eine Berührung ist als Signal klar und eindeutig genug (und sei es auch nur als: "Oh, sie umarmt mich, sie mag mich, schön, das tue ich auch, ich drücke deswegen mal zurück").
Wenn deiner das nicht annehmen kann, dann ist er jedenfalls schon sehr "berührungsängstlich". Und: Ob das dann direkt von seinem Autismus herkommt, steht da auch noch lange nicht fest. *nein* Manche wurden in der Kindheit auch falsch geprägt oder haben schlechte Erfahrungen gemacht. Man kann nicht immer alles auf Autismus schließen (weswegen es auch so wichtig ist, mal herauszufinden, welche Auswirkungen der eigene Autismus hat und welche bei einem selbst nicht).

Wie schon geschrieben: Keine zwei Autisten sind gleich. *nein*
Ich kann aber nachvollziehen, dass dieses mangelnde Bedürfnis, selbst berühren zu wollen, auch schnell als Gefühlskälte wahrgenommen wird. Genauso, wie mangelnder Blickkontakt gerne als "der hört mir ja gar nicht zu" wahrgenommen wird.
Beides lässt sich (seitens des Autisten) ein Stück weit antrainieren. Nur, dieselbe Wahrnehmung wird er halt nie haben. *nein*
Meine Erfahrung ist, dass Autisten gerne auf Umwegen beispielsweise Liebe zeigen. Eben nicht spontan umarmen und küssen, sondern teils so bekloppte Dinge tun wie jeden zweiten Tag ihre Fenster zuhause putzen - nur weil sie wissen, dass du geputzte Fenster besonders magst.

Ich sage deswegen immer, redet miteinander! Es lohnt sich, die Lebenswelten einander kennen und ggf. dann auch lieben zu lernen. *ja*

Unbenommen dessen, dass zwei auch einfach nicht zueinander passen können. Ein Autist, den jegliche Berührung hochgradig stresst wird mit einer Frau, die körperliche Nähe dringend und ständig benötigt, kaum klarkommen - und sie mit ihm nicht. *nein* Da sind die Inseln dann doch zu weit voneinander weg, um einander hier eine Brücke bauen zu können. *snief*
Ich bin eine absolute Schmusekatze....
*********ggli Frau
457 Beiträge
Also ich habe ab und zu einen Autisten getroffen. Er schreibt mir ab und zu noch.

Für mich war aber klar, dass eine Beziehung für mich zu belastend wäre (eigenes Päckchen und so).

In dem konkreten Fall hat sich zumindest meinerseits leider auch nie Sympathie entwickelt, er wurde tlw. auch bisschen aufdringlich.

dass er 'etwas anders' ist habe ich so auch gemerkt, kann aber keine konkrete Problemen oder Sachen nennen. Und eben, zum Sex o.Ä. ist es eh nicht gekommen, weil ich das nicht wollte.

ich habe also grundsätzlich nichts gegen Kontakt mit Autisten, Beziehung o.Ä. wäre mir aber aus persönlichen Gründen zu belastend.
*****sin:
Warum eigentlich keinen autistischen Menschen?
Hallo, natürlich ist mir bewusst wie schwierig es für euch ist mit uns umzugehen, wir haben mit euch das gleiche Problem.

Was machts euch Neurotypischen so schwer mit uns und warum ist es so schwer das zu überbrücken? Wer hier mitliest weiß dass die meisten das wollen, für mich selbst ist dieses wollen bisher nicht erfolgreich.

Erwartungen zu hoch? Kommunikation falsch?

Keine Ahnung.

Autisten sind nicht schlecht oder so nur anders? Was machts euch so schwer damit umzugehen?

Reden und nachfragen hilft (Meihr kann ich nicht anbieten)


Ich bin nach wie vor überzeugt, wenn es passt dann passt es. Es gibt viele Paare, in der nur ein Partner autistisch ist.


Ich finde die Frage sehr pauschal. Wenn gegenseitiges Interesse besteht, dann finden sich Wege zur Kommunikation.

Entweder man beschäftigt sich gegenseitig miteinander oder nicht.

Das mein Verhalten oft befremdlich wirkt, damit lebe ich. Aber es gibt auch Menschen denen das gefällt. Und an die halte ich mich.

Ich glaube Autismus ist einfach ein sehr schwieriges Thema...und leider unsichtbar. Es gibt viele Vorurteile. Bis vor kurzem war nicht mal bekann,t das es Autistinnen gibt.

Genauso wie es Vorurteile über NTs gibt.

Meiner Meinung hilft es nur individuelle Wege zu suchen.

Und Nein, Autisten sind nicht schwieriger wie andere Menschen auch. Nur sind die gesellschaftlichen Bedingungen auf NTs aufgebaut. Aber auch da tut sich etwas.

Dieser Thread ist zum Beispiel ein guter Schritt in die richtige Richtung. Und du hast einige ehrliche Antworten erhalten.

Ich finde es toll das du diesen Thread eröffnet hast
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