For U.
diesen Brief schrieb ich 2014 als mich meine große Joy Liebe von einem Tag auf den anderen verließ.
Kein Profil, kein Telefon, kein Handy, keine Mails. Plötzlich war er weg.
Seine letzte Mail lautete am 03.07.2014:
Meine Frau hat alles rausbekommen. Ich melde mich hier ab.
For U.
Beginnen wir mit folgenden Worten:
... es ist keine Reise, jede Reise endet!
Aber wir entwickeln uns weiter, die Erde dreht sich weiter
und wir drehen uns mit ihr.
Pläne ändern sich, Träume enden.
und egal, wo ich bin, du bist bei mir,
Mein Glück, mein Schicksal, du mein Reichtum des Herzens..
Ich hatte mich selten so verliebt in eine Affäre. Und mich doch gleichzeitig selten so einsam und verlassen gefühlt.
Ich habe gemacht, was ich wollte, habe andere Männer getroffen, andere Profile angeklickt. Aber Keinen wollte ich so sehr wie dich.
Und Keiner hat mich je so mit seinen Mails und Geschichten berührt wie du. Ich habe mir alle aufgehoben, habe alle gespeichert. Kein Wort von dir werde ich jemals vergessen, keine Geste, keinen Blick.
Wir haben uns öfter getroffen, mehr als je mit anderen Affären zuvor. Fast jede Woche konnte ich dich sehen. Und kaum hatte ich dich verlassen, war auf dem Nachhauseweg, da war ich einsam, hatte Angst dich zu verlieren. Angst, dich gerade eben ein letztes Mal gesehen zu haben. Angst, dich nie wieder berühren zu können, zu dürfen.
Diese imaginäre, permanent eingebildet vorhandene Angst lähmte mich. Machte ich mir doch selber das Leben schwer. Rückblickend muss ich dir gestehen, dass ich dich maß an anderen Affären. Gemessen habe an anderen Männern. Das war falsch! Heute weiß ich es.
Es war niemals langweilig mit dir. Immer hattest du eine neue Idee auf Lager, immer wieder überraschtest du mich.
Als du dich hier von einer Sekunde auf die andere abgemeldet hast, da ist für mich die Welt unter gegangen. Wie viel wollte ich noch mit dir erleben. Wie viel wollte ich noch von dir hören. Wie viel wollte ich dir geben und wie viel wollte ich mir auch von dir nehmen.
War ich doch die letzten Tage, Wochen und Monate nur wegen dir hier. Habe ich doch alle meine Geschichten, Episoden nur für dich geschrieben, durch dich geschrieben, mit dir geschrieben.
Du bist und warst mein imaginärer Nachbar, mein Lover, mein heimlicher Verehrer, mein Kollege, mein Chef, mein Freund, mein Vertrauter, mein Mann.
Wie sehr liebte ich dich! Und doch habe ich es dir niemals gesagt. Es niemals geschrieben, weil ich es mich nicht traute. Weil ich feige bin und war.
Ich hatte dir schon im Januar, also 7 Monate vor unserem Crash einen Liebesbrief geschrieben, den ich dir im Falle eines Falles schicken wollte. Dadurch, dass du dich einfach abgemeldet hast, dich davon geschlichen und mich jeder Möglichkeit des Abschiedes beraubt hast, dadurch stelle ich diesen Brief jetzt hier online und sage dir somit öffentlich Tschüß.
Lieber U.,
weißt du, wenn ich den Mut besessen hätte, dann hätte ich um dich gekämpft, denn es hätte sich in meinen Augen gelohnt. Du bist ein ganz besonderer Mensch und ich bin glücklich, dass ich dich kennen lernen durfte, dass ich dich so lange begleiten durfte. Über zwei Jahr kennen wir uns nun schon. Fast 3 Jahre lang war ich deine Geliebte, dein Geheimnis, deine Affäre. Du warst der erste jüngere Partner für mich, in meinem ganzen Leben überhaupt. Oft habe ich mich gefragt, ob ich dir genügen kann. Wie du mich siehst, was du in mir siehst.
Wie schön war es dich anzusehen, in deine Augen zu blicken. Dich zu berühren und zu spüren. Deinen Körper zu sehen, deine Energie zu erleben, deine jugendliche Kraft zu spüren. Wie gern wäre ich ein Teil deines Lebens gewesen. Wie gern wäre ich dir nur ein bisschen näher gekommen als nur für Sex. Du magst einwenden: "Snow, das ist näher, als manch anderer Mensch mir jemals gekommen ist!"
Ja, das mag sein. So gesehen, waren wir uns extrem nah.
Was sah ich in dir? Was berührte mich so tief an dir, dass es noch nie jemand anderes schaffte, mich solange gefangen zu nehmen, mich zu halten?
Du warst es, du als Mensch! Die Gesamtheit aller Dinge. Deine Sprache, dein Dialekt, deine Stimme, dein Inneres, dein Äußeres, deine Art mit mir umzugehen, deine Art mit deinen Untergebenen umzugehen. Die Achtung die dir daraus erwächst, die Achtung, die du weiter gegeben hast. Die Achtung, die ich vor dir hatte. Deine Fürsorge, dein Sexappeal, dein Lachen, dein Verlangen, das du in mir weckst, wenn du mich ansiehst. Deine Wärme, dein Atem, deine Haut, deine Haare, dein Geruch, dein Dreitagebart, den ich sehr liebte. Deine Kinder, deine Haustiere, deine Familie, über die du immer gerne erzählt hast. Immer hatte ich Anteil an deinem Leben. Hab ich dich an meinem Leben teilhaben lassen? Ich glaube nicht. Ich habe dir niemals etwas davon erzählt. Hast du dadurch angenommen ich wollte dich nicht an meinem Leben beteiligen? Hast du vielleicht geglaubt, dass ich dich benutze? Dich nur für Sex haben wollte? Das wäre ein Missverständnis, ein großes. Aber du hast niemals gefragt. Weshalb? Ich weiß es nicht, wie so vieles.
Du warst und bist ein besonderer Mensch, den ich berühren wollte, dem ich nah sein wollte.
Dessen Küsse die schönste Belohnung für mich waren. Ich war gerne in deinen Armen, genoss die Wärme, die Berührung, deinen Blick, deine Stimme, alles !!!
Wertvoll war jede Sekunde mit dir. Immer zu schnell vorbei, immer zu schnell vergangen. Es war doch gerade erst eben und doch scheint es mir, als wenn es schon letztes Jahr war.
Dass ich mich in deine Arme legte, wenn du mich für diesen einen Moment halten konntest. Wenn ich über deinen Rücken streicheln und deine Augen, deinen Mund, dein Gesicht küssen konnte. Inne halten, einfach schweigen und doch ganz viel sagen. Aber wirklich gesagt hat keiner was von uns beiden. Nie hat einer von uns über seine Gefühle gesprochen, über die echten, nicht die geträumten.
Aber die Momente mit dir verzauberten mich. Du verzaubertest mich..
Du warst mein Prinz, mein Storyteller, meine Oase..
I taste him and I realize
I have been starving
Übersetze es mit:
Ich probierte dich und ich bemerkte: ich war am verdursten..
Ich war stark für uns beide. Ja, ich habe dir was vorgemacht, das war die einzige Stelle, wo ich gelogen habe, denn ich war niemals stark. Viel zu sehr sehnte ich mich nach dir, sehnte mich nach einem Leben mit dir. Sehnte mich nach Normalität. Hatte Träume und Hoffnungen, Wünsche. Nein, nichts davon hat sich erfüllt. Stimmt nicht ganz, ich war ja bei dir, nur dieser eine Wunsch, der hat sich lange erfüllt. Ein kleines Stück vom Paradies.
Denn ich war die Kleine, die dich anhimmelte, die dich vergötterte. Den großen, starken Mann, der immer über allem stand. Der mich anzog, den ich begehrte, den ich wollte, dem ich vertraute, der mir Schutz gab, der mich mit nur einem Wort oder einer Geste berührte.
Sicherheit? Nein Sicherheit gab es nie, das leider nicht.
Mein Kopf wünscht sich zu deinem Körper, ich möchte dich atmen und mein Gefühl zu dir wird noch stärker und sicherer. So, wie ich dir beim letzten Mal schrieb:
When you are with me
I'm free,
I'm careless,
I believe.
Above all the others ....
we'll fly ....
This brings tears ...
to my eyes ....
My sacrifice
Ich halt dich schon solange in meinem Herzen umarmt. Was für ein Schatz war jeder Augenblick mit dir. Mit keinem Geld der Welt zu bezahlen. Keine Worte können mehr ausdrücken als diese Minuten, die wir gemeinsam hatten. Ich vergesse keine Einzige, die ich mit dir verbringen durfte.
Hätte ich den Mut gehabt, dann hätte ich gesagt, komm lass dich versetzen, nimm mich mit und die nächsten 5 Jahre leben wir gemeinsam unsere Träume, Wünsche und auch Ängste aus..
Vielleicht hätte es geklappt, vielleicht auch nicht, wir werden es nie erfahren. Erfahren aber habe ich einen Menschen, der es wert war ihn zu lieben und begehren..
Ich werde dich niemals vergessen, ich habe dich in mein Herz geschlossen, solange ich lebe.. und halte dich sicher und fest. Werde mich immer und gerne an dich erinnern.
Machs gut.
Weißt Du noch... 
, Du hast mir einen DIN A4 Umschlag in die Hand gedrückt 
und gemeint, das sind die Vertragsunterlagen.... ich muss diese nun nur noch unterschreiben 
.... aber... es waren nur “unsere“ Federn.... 
, wir konnten fast nicht mehr ohne uns... das war ein beiderseitiges Geben und Nehmen... 
