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Welcher Umfang an Rücksichtnahme ist im BDSM wichtig?

*******mlos Frau
2.472 Beiträge
Themenersteller 
Welcher Umfang an Rücksichtnahme ist im BDSM wichtig?
Ich habe so was wie " Lehrgeld " bezahlt !

Ich habe mich bei meinem Herrn dafür bedankt, das er tatsächlich achtsam ist .
( das Anlaß war , er hatte vor Beginn der Session im seinem Auto gesessen und sich die Nägel glatt gefeilt, als ich neben dem Auto aufgetaucht bin und ihn dabei beobachtet habe )

Ich habe ihn gefragt warum er das tut.
Es sei doch wohl selbstverständlich bei den Praktiken ( fisten ) jedes
Verletzungsrisiko auszuschließen um den Zweck der Übung auch zu erfüllen
und nicht " Besuch aus ROTCHINA " heraufzubeschwören.

....und solche Eigenschaften, sich Gedanken um mein Wohlergehen machen,
haben sich seine Vorgänger nicht in dem Maße gemacht.

.....Das hat ihn sehr gewundert
...Nach der Session hat er dann zurückgefragt, was ich für " andere " Erfahrungen
ich gemacht habe und das hat ihm die Sprache verschlagen
..rücksichtslos und dumm waren seine Worte.
Es geht doch nicht um eine einmaliges Erlebnis , sondern um einen gemeinsamen Weg auf dem er mich führen und mich leiten will, erfahrenes wiederholen und ausbauen und nicht um Prügel und sinnfreier Bestrafung, ich habe für ihn zu tun was er von mir wünscht, auch sind meine Vorbehalte micht das Maß aller Dinge , die sub zu brechen und zu verletzen aber ein Unding ( seiner Auffassung nach )

Ich muß nach einer Session wieder nach Haus, das was ich erlebt habe sollte im
Miteinander aufgefangen worden sein, grün und blau geht deswegen nicht , weil
ich das ohne das Wissen oder gar Einverständnis meines Mannes erlebe und da
ist auch Vorsicht geboten, nicht nur die bedauernde Rückschau..und das habe ich
jetzt und diese Sicherheit bei ihm hat mich " wachsen" lassen .


Meine Frage/n :

an die Doms die Frage : wenn sich eine sub als solche bezeichnet , geht damit
zwangsläufig einher , das die Spuren zu tragen hat damit der ihr sie annehmt und sie Euer Stolz ist ?

an die subs: ist Hingabe auch Selbstaufgabe über Eure Tabus hinaus ?

Mein erwünschter Gesprächsrahmen hier: es geht nicht um " Prinzessinen denen
jeder Wunsch von den Lippen abzulesen ist und die Wunschzettelsub ", es geht
um erlebaren BDSM unter normalen äußeren Lebensumständen mit Familie, Arbeit
und einem Leben das außerhalb nicht vom BDSM geprägt ist und Einschränkungen
mit sich bringt ...und die damit einhergehende Rücksichtnahme ..
****yn Frau
13.442 Beiträge
*******mlos:

an die subs: ist Hingabe auch Selbstaufgabe über Eure Tabus hinaus ?

Nein. Ein bisschen Restverstand soll mir schon noch bleiben und ich werde mich nie von meiner Eigenverantwortlichkeit freisprechen.

Ich tue sehr viel für meinen Dom - sehr, sehr viel. Auch Dige, die ich unangenehm finde, weil mir gefällt, dass es ihm gefällt. Manchmal, aber nicht häufig, überschreitet er Grenzen.

Aber meine Tabus habe ich nicht umsonst. Es sind sehr wenige, aber diese haben mit einer gewissen Kontrolle über meine fundamentale Selbstständigkeit und mein Leben (damit meine ich wirklich mein Leben - das physische Leben, meine Lebendigkeit) zu tun und das lasse ich mir von niemandem nehmen oder es ernsthaft in Gefahr bringen.

Wer denkt, ich gebe mich deshalb nicht genug hin: Mir doch egal.


Rücksichtsnahme im allgemeinen finde ich wichtig und wärmt mir auch das Herz, bei bestimmten Praktiken macht mich Rücksichtslosigkeit in einem gewissen Rahmen aber auch an.
Diese "Rücksichtnahme"
Setz ich vorraus!!

Würde ein Herr nicht auf subs Alltagsleben und Körper achten ( z.b. Fingernägel pflegen zwecks fisting)
Ist's schlicht kein Dom in meinen Augen,sondern ein Egoist,dem nur sein Spass wichtig ist.
*roll*
****i2 Mann
11.399 Beiträge
JOY-Angels 
Hingabe ist was vollkommen anderes, als Selbstaufgabe. Natürlich führt Hingabe schon mal zur Zurückstellung der eigenen Bedürfnisse. Dadurch gibt man diese aber nicht auf. Im Gegenteil führen unerfüllte Bedürfnisse zu einem immer grösseren Verlangen, auch mal wieder gestillt zu werden.

Welches diese Bedürfnisse sind, ist natürlich vollkommen unterschiedlich und muss individuell betrachtet werden. Dies gilt sowohl für den aktiven als auch für den passiven Partner. Eine Beziehung kann nur funktionieren, wenn es kein zu grosses Ungleichgewicht gibt.

Ganz unabhängig vom Machtgefälle ergibt sich so die Notwendigkeit, Rücksicht auf Tabus, Gefühle und Vorlieben zu nehmen.
an die subs: ist Hingabe auch Selbstaufgabe über Eure Tabus hinaus ?

Nein.

Aber in letzter Instanz stehen und fallen meine Tabus in dem Maße wie ich vertraue.

Und noch was: Willentliche "Verletzungen" sind eine Sache.
Unbeabsichtigte Verletzungen aus Gleichgültigkeit heraus (ups mal kurz mit dem verdreckten Fingernagel dem Muttermund aufgerissen *schock*), da würde sofort meine Eigenfürsorge anspringen.
Genauso wenn Dom krank ist, nehm ich nicht in Kauf mich anstecken zu lassen.
Das merkt man aber vorher wie der andere so tickt.
Jemanden dem ich mich anvertraue habe ich sorgsam ausgesucht.
*********5645 Frau
2.384 Beiträge
Allgemein gesehen, ist genau soviel Rücksichtnahme erforderlich, wie es gebraucht wird um sich wohl zu fühlen und zu vertrauen.
Das kann tatsächlich nach Lebenssituation und der Beziehung zum Top variieren.
Du hast für dich klare Prioritäten in deinem Umfeld und Alltag festgelegt und das ist dein gutes Recht.
Rücksichtnahme am Wohl des anderen ist immer wichtig und beeinflusst meiner Meinung nach nicht die Hingabe oder das Machtgefälle, sondern stärkt sogar das Vertrauen und die Bindung zu einander.
*******mlos Frau
2.472 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die ersten 5 Stellungnahmen, es freut mich das dieses Thema nicht so stark polarisiert, sondern da eigenen Erfahrungen und Ansichten vertreten werden und nicht die eines anderen angegriffen wird.
********iebe Mann
10.170 Beiträge
*******mlos:
Welcher Umfang an Rücksichtnahme ist im BDSM wichtig?
...
Meine Frage/n :

an die Doms die Frage : wenn sich eine sub als solche bezeichnet , geht damit
zwangsläufig einher , das die Spuren zu tragen hat damit der ihr sie annehmt und sie Euer Stolz ist?

Ja, ich gebe zu, dass ich da nicht frei von Eitelkeit bin. Ich möchte ihr meine Spuren und Zeichen aufdrücken - nicht permanent, sondern zeitlich befristet, aber dafür immer wieder. Ich möchte sie mit Stolz als mein Eigentum betrachten, das eben auch als solches ge(kenn)zeichnet ist. Und das möchte ich auch von ihr, dass sie das so sieht und ebenso stolz darauf ist.

Aber ich muss zur Kenntnis nehmen, dass sie das nicht möchte und zum Teil nicht kann. Dass sie unter Menschen kommt, vor denen sie sich nicht outen möchte. Noch nicht. Und es ist nicht einmal so schlecht, dass es so ist: Ich freue mich auf den Tag, an dem das anders sein wird und sie mich darum bittet und sich anbiete, dass ich sie markiere! Ich glaube, das wird sehr schön werden. Und bis dahin "raube" ich es ihr eben gelegentlich (ganz rücksichtsvoll, so dass man es nicht sieht).

Er von Drachenliebe schrieb
****eis Frau
1.262 Beiträge
Gegenseitige Rücksichtnahme ist doch die Basis jeder Beziehung!
Auch wenn man als Sub sehr verliebt ist, hat man doch ein Leben, Pflichten, Arbeit, Familie.....etc.
Und das muss sich vertragen mit dem SM Leben.

Wer in deiner Situation nicht Rücksicht nehmen würde, wäre der Falsche für dich. Zum Glück ist das nicht so.

Viel Spaß und spannende Entdeckungen auf diesem wunderbaren Gebiet!
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Welcher Umfang an Rücksichtnahme ist im BDSM wichtig?
Der, den es braucht, um Vertrauen gedeihen zu lassen.

an die Doms die Frage : wenn sich eine sub als solche bezeichnet , geht damit
zwangsläufig einher , das die Spuren zu tragen hat damit der ihr sie annehmt und sie Euer Stolz ist ?
Spuren können sexy sein, aber es kann auch sexy ohne Spuren sein. Mich würde viel mehr bedrücken, wenn ich wüßte, daß der Verzicht auf Spuren aus einer unklaren Situation her rührt, die auf Heimlichkeit angewiesen ist und deren Offenlegung Schaden und Verletzung anrichten könnte. Ich hab da wirklich Verständnis für, aber ich mag das nicht.
***ia Frau
276 Beiträge
Wenn ich einen Mann sehen würde der sich die Fingernägel feilt würde schlagartig meine Möse austrocknen...
*genau*Richtige Männer schleifen sich die Nägel an der Höhlenwand ab
*****Dog Mann
2.671 Beiträge
an die Doms die Frage : wenn sich eine sub als solche bezeichnet , geht damit
zwangsläufig einher , das die Spuren zu tragen hat damit der ihr sie annehmt und sie Euer Stolz ist ?

Ein eindeutiges Nein!
Spuren ergeben sich, sind aber nicht das Ziel.
Wenn Sub und ich Lust daraus gewinnen ihr Hinterteil mit dem Paddel zu bearbeiten, werden die Backen rot.
Ist nun mal so. Aber ihren Hintern zu bearbeiten um Spuren zu erzeugen kommt für mich nicht in Frage.
Ist einfach nicht mein Ding. *g*

Stehen Spuren auf ihrer Tabuliste oder kommen für die Folgetage nicht in Frage, muß eine Praktik die Spuren erzeugt entweder angepasst oder vollständig darauf verzichtet werden. Im Falle der Tabuliste fallen sie komplett weg. Nennt mich Weich-Ei-Dom aber es ist einfach eine Frage des Respekts gegenüber der Sub, auch ihre Hemmungen zu achten.
Ausserdem muß sie sich dann eine Alternative einfallen lassen die mich als Ersatz zufrieden stellt. *teufel*
*******r93 Mann
184 Beiträge
*******mlos:


an die Doms die Frage : wenn sich eine sub als solche bezeichnet , geht damit
zwangsläufig einher , das die Spuren zu tragen hat damit der ihr sie annehmt und sie Euer Stolz ist ?


Also für mich muss sie keine Spuren tragen.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Respekt
ist das Zauberwort, gerade deshalb, weil sie mir Hingabe schenkt. Aber ich muss keine Mätzchen machen, um den zu bezeugen. Es genügt klarer Menschenverstand mit guter genossener Erziehung.
*******dor Mann
5.892 Beiträge
Ich würde ...
... Die gleiche Antwort wie Katernoster geben.
Entwicklung in Vertrauen ist das Mass der Dinge.
Und Cheaten meine Sache nicht.
*********ssler Paar
720 Beiträge
Um ganz spezifisch die Dom-Frage zu beantworten:

Nein, Spuren sind nicht zwingend nötig, ich kann gut ohne sie leben (und spielen). Allerdings gibt es nunmal Dinge, die unvermeidbar Spuren hinterlassen. Das müssen auch durchaus nicht nur Striemen von Peitschenhieben sein, auch simple Bondage hinterläßt bekanntlich Seilmarken, die je nach Person durchaus etliche Stunden lang recht deutlich erkennbar sein können.

Wenn ich weiß, daß Spuren an einem Tag mal unerwünscht sind, dann muß ich eben versuchen, möglichst wenige (im Idealfall keine) zu hinterlassen. Wenn Spuren ganz prinzipiell unerwünscht sind, muß ich auch das respektieren, aber es bedeutet halt eine relativ starke Beschränkung dessen, was dann überhaupt realistisch machbar ist. Das fände ich unschön, aber solange es nachvollziehbare Gründe gibt... ist es halt so.

"Er"
******eoi Mann
6.209 Beiträge
über das SS kann man nicht diskutieren, weis ohne einfach nicht geht.
dafür darf man sehr wohl schauen, ob vor dem C nicht doch ein "m" steht^^
*******dSex Paar
350 Beiträge
***ia:
Wenn ich einen Mann sehen würde der sich die Fingernägel feilt würde schlagartig meine Möse austrocknen...

Deshalb gehört die regelmäßige Nagelpflege auch auf die Aufgabenliste der Sub. So ist das "Arbeitswerkzeug" des Herrn stets gut gepflegt und die Dame weiß auch direkt, warum sie das tut...
Ich habe als dominanter Part eine Verantwortung für mein devotes Gegenübers.
Das schliesst die körperliche und seelische Gesundheit unbedingt ein.
Ich gehe nur so weit,wie ich es verantworten kann und es uns beide befriedigt
Das ist eine Sache der Absprache und Rahmensetzung.
****nas Mann
528 Beiträge
wenn sich eine sub als solche bezeichnet , geht damit zwangsläufig einher , das die Spuren zu tragen hat damit der ihr sie annehmt und sie Euer Stolz ist ?

Nein, im Gegenteil. Spuren gibt es dann, wenn die Sub sie sich wünscht.

Es gibt das Spiel und die Meta-Ebene. Auf der Meta-Ebene sind beide Spielpartner gleich, denn sie nehmen beide freiwillig an einem Austausch teil, der für beide eine Bereicherung sein soll.

Und dazu gehört auch, dass ich als Dom meine Sub meta-achte, auch wenn ich sie im Spiel erniedrige. Dazu gehört, dass ich darauf achte, ihr keinen meta-Schaden zuzufügen, auch wenn ich sie im Spiel wüst verdresche. Dazu gehört, dass ich auf ihre meta-Wünsche eingehe und ihre meta-Grenzen respektiere, auch wenn ich ihr im Spiel sage, dass sie nichts zu melden hat und nur meine Ansagen zählen und sie zu tun hat was ich möchte.

Im Spiel nehme und benutze ich sie, weil sie es mir auf der meta-Ebene erlaubt.

Das ist der Unterschied zwischen BDSM Spiel und sexueller Gewalt.
*******mlos Frau
2.472 Beiträge
Themenersteller 
....Es gibt ja Praktiken die ohne Spuren sind; trotzdem wirklich wirkungsvoll ...Bastonade an Händen und Füßen , das naße Handtuch... ..es ist ja nicht so das ich nichts " einstecken will " es ist mir ein tiefes inneres Bedürfnis " zu leiden " ich ziehe da Lust draus .

Das schreib ich jetzt um etwas ins rechte Licht zu rücken ....uuund selbst wenn ich trocken würde wie eine Dörrpflaume, weil ich sehe wie er sich die Nägel feilt, bekommt er mich mit seiner Haue flott wieder begehbar und auf " Echte Männer " die sich Fingernägel an Schleimhäuten abzuwetzen versuchen will ich dann lieber nicht treffen.

die anderen Beiträge waren lesenswert und bestärken mich in meiner Gedankenwelt ..herzlichen Dank dafür bis hier für die schönen Mitteilungen.
mal kurz auf den Punkt gebracht
All das was " sein Spielzeug " kaputt macht, versagt er sich selbst.
An erster Stelle stehen da psychische Verletzungen .
Striemen sind durchaus erwünscht, aber auch nur insoweit sie mich nicht in meinem Alltag einschränken. Möchte ich mit der kleinen ( *cool* schwimmen gehen , ist auch das tabu.
Ebenso nimmt er Rücksicht darauf, dass ich ausreichend Schlaf bekomme , obwohl er es liebt sich meiner des nachts zu bemächtigen wenn er mal wach wird.
Diese Liste ist unvollständig und noch weiter fortführbar
Sub von triskele
********iebe Mann
10.170 Beiträge
*******e807:
All das was " sein Spielzeug " kaputt macht, versagt er sich selbst.

Das ist ein ganz, ganz wichtiger Satz!
Ich achte auf sie, weil ihre Willigkeit und Hingabe ihr größtes Geschenk an mich sind. Ich wäre doch ein Vollidiot, würde ich sie als meine sub "kaputtmachen" und damit mein schönstes Spielzeug! Ja, das ist höchst egoistisch gedacht, gebe ich zu. Aber das ist auch gleichzeitig die stärkste Motivation, seit die Menschheit existiert - was MIR nützt, steht immer ganz oben, bei jedem von uns!
So wichtig kann es mir gar nicht sein, was vielleicht ein aktueller Wunsch bei mir wäre, dafür das zu riskieren. (Einmal ist es mir passiert, zum Glück gut ausgegangen.)
Das heißt nicht, dass ich sie verwöhne: es ist immer noch so, dass ich den Ton angebe. Ich fordere, sie gibt. Aber damit das so bleibt, darf ich sie nicht ÜBERfordern. Den Bogen spannen, aber nicht überspannen.

Hast du schön gesagt, sub von triskele.
Er von Drachenliebe schrieb
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Das nützt nichts,
wenn Top rücksichtsvoll ist, solange Subs sich nicht selten im Weg stehen. Sie wollen den Weg gehen, aber sobald dieser real existierend ist, kehren sie um, sind selbst ratlos, was da mit ihnen passiert. Einerseits ist da die Faszination eines Tops, andererseits wachsen Zweifel am Entschluss- vielleicht ein innerer Hilfeschrei?
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