Wenn Du sie wirklich liebst, lässt Du sie los. Wenn Du nicht loslassen kannst, ist es statt Deiner Eingangsfrage wichtiger, Dich selbst zu fragen, warum das für Dich so schwer ist.
Frage Dich, was Du von dieser Beziehung erwartest. Wenn Du beispielsweise denkst, dass der andere Mensch Dich glücklich machen soll oder Du ohne ihn nicht glücklich bist, dann zeugt das eher von Abhängigkeit oder Bedürftigkeit, als von Liebe. Sehr oft wird dies leider mit Liebe verwechselt, bzw. nicht verstanden. Generell erzeugt Unbewusstheit in den hier aufgeführten Fragen den Schmerz bei einer Trennung oder das Gefühl von Leere und Unbefriedigtheit während der Beziehung. Sie erzeugt einen Kreislauf, in dem viele Menschen gefangen sind.
Frage Dich auch unbedingt, warum Du jemanden in Deinem Leben haben willst, dem Du umgekehrt nicht mehr (ebenso) wichtig bist. Das ist hier zunächst die wichtigste Frage. Was erwartest Du von genau diesem Menschen? Oder von Deinem Ideal-Partner? Was würdest Du Deinem allerbesten Freund raten, der Dein Problem hat und Dir die Umstände schildert? Das hilft Abstand zu gewinnen, um die Baustellen in Dir zu erkennen. Oder die Lücken, die der andere Mensch für Dich gefüllt hat - die Du aber unbedingt selbst füllen musst. Vielleicht erkennst Du dann sogar, dass Du jemanden verdient hast, mit dem eine neue und viel bessere Lebenssituation möglich ist. Dass Du etwas Besseres verdient hast.
Erst wenn man diesen Prozess anstößt und an sich arbeitet, kann man andere Menschen lieben, wie sich selbst. Viele zwischenmenschlichen Probleme entstehen ja gerade deshalb,
weil wir andere Menschen
nur so lieben, wie uns selbst.
Die bedingungslose Selbstliebe ist die Grundvoraussetzung für eine echte Liebesbeziehung oder tiefe Freundschaften, die in beiden Fällen auf Augenhöhe sind. Wenn die Beziehung stattdessen nur von unbewussten Bedürfnissen und den Gefühlen der befriedigten Leistung und Gegenleistung getragen war und diese nun zumindest einseitig erloschen sind, Du aber Widerstand leistest, kämpfst oder klammerst, dann wirst Du früher oder später wieder an den Punkt kommen, wo Du letztendlich akzeptieren musst, dass es immer kräftezehrender oder schmerzhafter wird. Und dass es besser für alle ist, den anderen Menschen ziehen zu lassen.
Denn Du kannst ihn, bzw. die Situation nicht kontrollieren. Alles was Du im Leben kontrollieren kannst, ist die Art und Weise, wie Du innerlich auf das Leben und seine Situationen reagierst. Das ist die wertvolle Lektion aus solchen Trennungen.