Ich muss ja sagen, dass ich doch etwas überrascht bin, dass der Wunsch nach einer Öffnung als so einseitige Sache betrachtet wird. Das eine ist das Kopfkino, das andere ist, dass man die Folgen einer solchen sexuellen Öffnung betrachten muss. Für mich (den weiblichen Teil) kann mir das eher auch nicht vorstellen, denn ich hätte vor all den emotionalen Unwägbarkeiten wirklich Angst. Das kann einen ja auch Wochen später ganz fies treffen oder wenn der andere einen ganz harmlosen Alltags-Flirt hat. Grundsätzlich würde ich allerdings Abstand halten von Formulierungen wie »nie«. Wünsche und deren Umsetzung sind eine dynamische Sache. Aber die Dynamik muss eben gerade in auf Langfristigkeit ausgelegten Beziehungen mit äußerster Sensibilität gehandhabt werden. Da reicht nicht: der eine hat einen Wunsch und der andere muss sich ohne Einschränkungen beugen. Ebenso könnte man das auf Praktiken wie AV (hier gerne Praktik xy einsetzen – das hängt ja ganz und gar von den eigenen Präferenzen ab), beziehen. Nur weil das einer nicht möchte, heißt das nicht, dass der andere das dennoch durchsetzen darf, weil es der eine nunmal möchte.
Was ich aber grundsätzlich dem Threadersteller mit auf den Weg geben will: Ich persönlich (!) halte das ganze Thema rund um die Schwanzgröße für total überbewertet. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass außer »Alter Schwede, hat der ein riesen Ding!« das ganze keinen nennenswerten Unterschied macht und ich es sehr schade finde, dass da erwachsene Männer immer noch nicht über ein jugendliches »Ist mein Schwanz groß genug?« hinauskommen.
Swingerclubs finden wir auch ganz wunderbar, freuen uns aber ausschließlich herrlich über dieses »Sehen und Gesehenwerden«. Vielleicht könnt ihr da euren Fokus auch einfach noch einmal gemeinsam ändern und einfach mal ganz entspannt schauen. Übrigens muss ich blind sein oder mich in den falschen Clubs rumtreiben, denn die riesen Monsterschwänze habe ich da auch noch nicht wirklich gesehen – es ist ja doch wie in der Sauna und man sieht meist nur »Normvarianten«.
Mein konkreter Rat: Sprich mit ihr über deine Ängste. Ich für meinen Teil würde so ein Gespräch mit meinem Mann sehr ernst nehmen und mich keineswegs easypeasy darüber hinweg setzen. Ich bin ein wenig entsetzt wie oft dir »wenn sie will, dann macht sie eh und ist im Zweifel weg« an die Hand gegeben wurde. Ich wundere mich darüber, was das für Beziehungen sind, bei denen einer der Partner so agieren würde.