Ich glaube kaum, dass es nicht Jeden von uns treffen könnte. Sich vor solchen Psychopathen zu schützen ist nicht einfach. Da hilft bei Erkennen nur die klare Ansage und Strategie. Grenzen setzen und nicht einknicken.
Du, liebe TE, schaffst es momentan nicht alleine, ihm (und auch Dir) diese Grenzen zu setzen und ich bin froh, dass Du nun Deinen Arbeitgeber eingeschaltet hast und noch mehr hoffe ich, dass die besagte Mittagspause heute mit diesem Typen nicht mehr stattfindet und Du ab sofort auch die mentale Unterstützung hast, "hart" zu bleiben.
Ich habe so einen Fall persönlich vor gut 10 Jahren erlebt. Kurz nach der Trennung von meinem Mann war ich einfach anfällig für Liebeshudeleien, mein Selbstwert wurde wieder gestärkt und so kam es, dass ich mich nach einer kurzen Schreiberei hier mit einem Mann zum Kaffee getroffen hatte. Natürlich haben wir unsere Telefonnummern ausgetauscht um im Falle einer Verspätung dem Anderen kurz Bescheid zu geben. Gott, was war ich naiv.
Das Treffen war schön und es folgte ein weiteres in meiner Heimatstadt. Wir wollten zu einer Veranstaltung in der City und er bot mir an, mich direkt von zuhause abzuholen, da es mit einem Auto schon schwierig genug war, an diesem Abend einen Parkplatz zu bekommen (an Öffis habe ich zu dem Zeitpunkt nie gedacht).
An diesem Abend schon wurde mir im Pulk der Veranstaltung schnell klar, dass wir nicht auf einer Wellenlänge schwammen. Jede nur erdenkliche Möglichkeit hat er genutzt, mir in der ohnehin schon engen Menge näher zu kommen. Ich fühlte mich bedrängt und hätte gerne das Feld verlassen, ging aber nicht, da uns die Menge einfach nur mitgezogen hat.
Irgendwann brachte er mich dann nach Hause und wollte noch mit rein. Mein Nein hat er zwar noch akzeptiert und ist gefahren, aber am nächsten Tag ging der Terror los. Er wollte mich wiedersehen und ich habe ihm -dachte ich zumindest- klar zu verstehen gegeben, dass ich keine Zukunft in uns sehe. X Telefonate folgten, weinen auf seiner Seite, Schuldzuweisungen mir gegenüber.....
Ein paar Tage später stand unser Dorfflorist vor der Haustür und überreichte mir einen Blumenstrauss...natürlich mit Karte und Liebesbekundungen. Per SMS habe ich ihm geschrieben, dass ich das nicht möchte, weil er mir zu sehr in meine Privatsphäre eindrang. Keine Wirkung: es kam der nächste Strauss und nach genau einer Woche dann der dritte und endgültig letzte an meinem Geburtstag. Woher er den wusste, kann ich nur vermuten, wahrscheinlich über Facebook. Dieser Strauss war riiiiiiiiiesig, verziert mit MonCheri und Dekoherzen....und er flog vor lauter Wut von mir sofort in die Tonne und ich schrieb ihm letztmalig eine letzte SMS: klar und unmissverständlich und ich bin nicht mehr auf seine Gefühle eingegangen, auch Erklärungen habe ich nicht mehr abgeliefert...sehr wohl aber die klare Aussage, die Polizei einzuschalten, sollte er meine Meinung nicht akzeptieren. Ich habe auch keine Antwort mehr abgewartet sondern sofort seine Nummer blockiert.
Gleichzeitig habe ich meine Mailbox auf dem Handy aktiviert....das ist bis heute noch so. Auf Nummern, die ich nicht kenne, reagiere ich erstmal nicht und warte, ob eine Nachricht hinterlassen wird oder bediene die Rückwärtssuche der Telekom. So schütze ich mich und antworte nur den Menschen, die ich kenne.
Ein Treffen, eine "letzte Aussprache" hat es bei mir nicht mehr gegeben und ich hoffe inständig, dass auch Du heute Mittag nicht mehr seiner Ansage folgst und Dir Dein Arbeitgeber eine Stütze sein wird.