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BDSM und "Safeword"

****Cat Frau
2.872 Beiträge
@PixelDog
Den Ampelcode kann man auch genauer absprechen was wann passiert. Das liegt ja an jedem selbst würde ich sagen...
*****Dog Mann
2.671 Beiträge
Natürlich liegt das an jeden selbst, da hast du recht.
Ich wollte nur ausdrücken, für mein Empfinden ist der Ampelcode unnötig.

Das Safeword ersetzt Rot, alles andere wird durch normale Kommunikation geregelt.
Der Spezialfall wäre, das Dom sich nicht um die Äusserungen von Sub kümmert, weil es so vereinbart ist.
Da hätte der Ampelcode seinen Platz um dieses Muster zu durchbrechen und das Erreichen oder Überschreiten von Grenzen zu anzuzeigen.

Den Ampelcode sehe ich wie einen zweiten Sicherheitsgurt im Auto.
Man könnte sich sicherer fühlen, aber wenn der erste Gurt versagt rettet dich der zweite auch nicht mehr....
****al Mann
2.827 Beiträge
Irgendeine Möglichkeit, ein Problem anzuzeigen, sollte es mE immer geben.
Ob das nun "Kühlschrank!!!" oder "Mein Fuß! Stop! Au, mein Fuß!" lautet und ob man sich eher von einem Safeword oder einer "normalen" klaren Ansage aus dem Spielfluss gebracht fühlt inklusive irgendwelcher Vorstellungen, sich eingeschränkt zu fühlen, ist wohl persönliche Sache zwischen beiden.

Und bei allem "Dom gar die Verantwortung und hat aufzupassen ...": Wir sind keine Hellseher, und ich würde mit niemanden "spielen", der sich prinzipiell schon mit völliger Inakzeptanz von Mitverantwortung zurücklehnt.

Den Ampelcode sehe ich dagegen eher kritisch.
Ich kann mir keine praktische Anwendung vorstellen.
Rot - ist klar. Sofort aufhören, es geht nicht mehr!
Gelb - Aua, aber mach weiter. Es geht noch...
Dann müsste Sub im Prinzip dauernd Gelb rufen, überspitzt formuliert.

Gelb ist eher "Vorsicht, es geht gerade noch so." als "Passt schon." *zwinker*
*******fly Frau
6.272 Beiträge
wir
brauchen kein safeword, allerdings hat mein Partner das Talent mich genau zu lesen...drückt ein Seil irgendwo gefährlich (und ich mag es sau eng geseilt zu werden) erkennt er sofort ob es ein eng ist, dass meine Lust steigert oder ein eng, dass im Verlauf ungesund würde...dies manchmal noch vor mir, ich bin ja da in anderen Sphären. Ansonsten kann man mich generell sehr gut lesen( Mimik) man muss einfach verstehen ob es bei dem Ausdruck noch ein weiter geben kann oder nicht. Dazu muss man sich gut kennen *ja* und darum erachte ich safewords dort als wichtig wo gespielt wird ohne sich genau zu kennen...hatte ich in Spielgeschichten immer so, wobei das eher Gesten waren und keine Wörte..ich rede ungern oder gar nicht bei einer Session.
*****ssA Frau
2.239 Beiträge
**********_No_1:
BDSM und "Safeword"
Ich meine.. - Wenn wir ein "Safeword" vereinbaren, impliziert das doch, dass ich meinem Gegenüber gar nicht zutraue, mich zu "lesen".. - Und aus dieser Sicht heraus verstehe ich bspw. nicht, warum ich mich dann überhaupt darauf einlassen sollte..

Ich finde das sehr schön beschrieben...uns geht es ähnlich, wir haben anfangs über ein Safeword gesprochen, haben aber zügig festgestellt, das er sehr achtsam ist und wir dies "nicht benötigen". Es geht Step by Step und wir können uns beide mittlerweile sehr gut lesen...und ja auch ich habe ein rundum sichereres Gefühl, wenn ich Kontrolle und Macht komplett abgeben kann und darf, ohne "diesen Funken" im Hinterkopf zu haben.

IdS *victory*
nur meine Meinung
ich mag safewörter prinzipiell nicht und finde sie hinderlich. in dem Moment in dem sub eins hat bestimmt sie den Verkauf einer "session".

natürlich kann man aber auch nicht bei einer sub die man z.b. nicht kennt voraussetzen das sie einem so weit vertraut das sie darauf verzichtet. auch wenn ich eher so der ganz o gar nicht Typ bin.

ich Handhabe das so wenn sub unbedingt eins will kann sie eins haben.

LG die Göttin
*********rnoir Mann
549 Beiträge
Als dominanter Mensch kann man sich bei dem Thema entspannt zurück lehnen.

Es sind die seltensten Fälle, wobei es diese auch gibt, bei denen ein dominanter Mensch ein Safeword braucht. Wenn der devote Gegenpart freiwillig darauf verzichtet - ist das eine Entscheidung. Wer eine Entscheidung trifft, muss dann halt die Konsequenzen tragen. Im Nachgang jammern ist dann aber halt auch fehl am Platz.

Auch wenn es oft so wirkt, als ob dominante Menschen Gedanken lesen und hellsehen könnten, ist dies nicht so. Es sind auch Menschen und Menschen neigen dazu Fehler zu machen oder falsche Entscheidungen zu treffen. Wobei sich das ja immer erst hinterher zeigt.

Und weil hier fast in jedem Post von diesem ominösen „lesen“ geschrieben wird, was ist das eigentlich?

Schlussendlich ist es nichts anderes als Intuition, Interpretation und Einfühlungsvermögen. Eine Einschätzung des gewonnen Eindrucks auf Grund von Erfahrung, teilweise Wissen und subjektiver Einstellung.

Um lesen zu können, muss man auch die Sprache kennen und sie verstehen. Und meine Erfahrung ist, dass Menschen hier sehr unterschiedliche Sprachen haben und als dominanter Mensch muss man diese Sprache lernen.

Da ist es eine logische Konsequenz, dass dies, sofern man sich bemüht, über die Dauer besser wird. Je öfter ich die Sprache trainiere, umso besser kann ich sie irgendwann.
Ich halte es daher für fatal, bereits im Vorfeld zu sagen, dass ein dominanter Mensch den devoten Gegenpart lesen können muss. Es sollte ein grundsätzliche Verständnis und Empathie bestehen, aber das lesen können muss in meinen Augen erst wachsen.

Und das bedarf auch Verantwortung beim devoten Gegenpart. Ein wenig wie ein Vokabeltrainer. Was bedeutet es, wenn dein linkes Auge unaufhörlich zuckt, zeigt es das erreichen einer Grenze oder eher einen sich nähernden Orgasmus.

Diese „lesen“ ist doch völlig unromantisch nichts anderes als Zufall, was sich statistisch untermauert und dadurch die Trefferwahrscheinlichkeit erhöht wird.

Und die Statistik ändert sich auch, ob man nun frisch verliebt ist oder aktuell vielleicht etwas Schatten auf der Beziehung liegt, von der situativen Verfassung eines Menschen mal abgesehen.

Schlussendlich entscheidet doch auch die eigene Persönlichkeit und die Art der Interaktion, ob man nun ein Safeword, die Ampel oder direkte Ansprache benutzt. Letztlich ist alles das Gleiche in einem anderen Gewand. Eine Exit-Strategie aus einer Situation.
Und bei allem "Dom gar die Verantwortung und hat aufzupassen ...": Wir sind keine Hellseher, und ich würde mit niemanden "spielen", der sich prinzipiell schon mit völliger Inakzeptanz von Mitverantwortung zurücklehnt.
*dafuer*

Ich auch nicht. Es ist hochgradig egoistisch zu erwarten, sicher und in jeder Situation verantwortungsfrei zu agieren und das im Zweifel immer der Dominante Schuld hat, wenn für sub Unerwünschtes passiert.

• Wie soll ich mich fallen lassen, mich hingeben und völlig vertrauen (können), wenn jemand von mir erwartet, dass ich - im Ernstfall - die Reißleine ziehe(n können muss)?! - Allein dadurch fehlt doch schon das absolute Vertrauen, dass es braucht, um sich völlig fallen lassen zu können! - Oder nicht?!

Klar, wenn du das Risiko zu tragen bereit bist, falls doch etwas schief geht. Das ist ja das, wo es meist hakt. Auf der einen Seite die volle Kontrolle aufgeben wollen, was schön ist, solange es gut läuft. Tatsächlich passiert in der gelebten Praxis dann doch die eine oder andere Grenzüberschreitung oder hinterher sogar ein Absturz. Und dann?

Will sub kein Safeword, ok, dann trägt sub auch das Risiko. Denn im Zweifel kann tatsächlich nur sprechenden Menschen geholfen werden.

Umgekehrt soll Dom die Kontrolle und Macht erhalten. Was bedeutet, Dom darf tun, wozu er/sie Lust hat. Immer im Rahmen des Metskonsens natürlich. Wenn das getan wird, sub nicht bekommt, was gewünscht wird, wird häufig auch gemault.

Die Verantwortung kann faktisch nicht an eine Seite vollständig übertragen und zugleich erwartet werden, dass nur das passiert, was sub gerne hätte. *zwinker*

Ich habe da viel experimentiert und für mich herausgefunden, dass es nicht möglich ist, sub völlig frei aus der Selbstverantwortung zu lassen. Ich kann zwar mein sübchen sehr gut lesen, aber nicht immer zu 100%. Und mein Bedürfnis fiese und gemein zu sein, beinhaltet Grenzüberschreitung. Sonst macht es mir keinen Spaß nur Wunscherfüllerin zu sein. Mich kickt, wenn er auch wirklich mit sich kämpft und sich überwinden muss.

Bei uns gibt es das "Gnade", schon wegen der Tagesform, die unterschiedlich ausfällt. Rot existiert in der Theorie, sübchen kann sich meistens fallen lassen, bei manchen Spielarten geht das jedoch nicht. Dann habe ich meistens mehr Spaß als er und das darf sein. *teufel*

Es ist auch ein gesondertes Spiel, wenn ich ankündige ganz bewusst ohne Safeword zu spielen. Zum Beispiel, wenn ich sübchen etwas Aufregendes antun möchte, was er noch nicht kennt. Dann darf er es nicht benutzen. Was zusätzlich kickt.

Vertrauen ist immer ein Vorschuss. Und kann nicht absoluter Natur sein. Erst mit der Zeit realisiert sich das Maß an Vertrauen zueinander. Das ist nämlich keine Einbahnstraße, das wird sehr gerne vor lauter geilem Kopfkino von subs vergessen. Ich als Femdom muss auch einen Vorschuss an Vertrauen aufbringen. Ich stehe im Gegensatz zu sub immer mit einem Bein im Knast, wenn sub durchgeknallt und mich wegen Körperverletzung anzeigen will. *zwinker*

Schreibt Sie
******ere Frau
2.876 Beiträge
Jedem Tierchen sein Pläsierchen...
Da es bei BDSM-Partnerschaften ja immer auf die ganz individuelle Absprache ankommt, kann man grundsätzlich ALLES ausmachen. Doch genau das sollte man. Vorher. Bevor man spielt.

Ich verstehe einerseits die TE, dass sie sich einmal "vollkommen" fallen lassen möchte, den Kopf ausgeschaltet bekommt.
Auf der anderen Seite ist aber immer jeder für sein Wohl grundsätzlich verantwortlich und ich kann von niemandem verlangen, dass er mich ganz so kennt, wie ich mich kenne. Deshalb gehe ich nicht so ganz mit dem Wunsch der TE einher, dass der dominante Part (gefälligst) alle Verantwortung und Macht allein inne hat. So ich kann, muss ich dem Partner/der Partnerin schon "Laut" geben, was nicht mehr geht und ein wenig auf mich selbst achten.
Wenn der Partner sagt, spring aus dem Fenster (10. Stock), kann ich nicht sagen, "na er hat ja die Macht, ich mach das", sondern meinen eigenen Kopf einschalten. Psychopathen sind leider nicht sofort zu erkennen. Wenn ich meinen Verstand ganz abgebe, muss ich nicht erwarten, dass ich unversehrt bleibe.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Sicherheitswörter
sind bei mir für die wenigen Male reserviert, in denen eine Spielsub mir nicht näher bekannt ist. Und dafür hat sich die Ampel bewährt. Meine eigenen Subs konnte ich stets lesen.
*******987 Frau
8.386 Beiträge
Also ich persönlich kann mit echten Safewords nichts anfangen. Erstens würde mir im Eifer des Gefechts ein "Desoxyribonukleinsäure" gar nicht mehr einfallen. Und zweitens ist es mir sehr viel lieber, wenn ich etwas sagen kann, BEVOR man total abbrechen muss, weil es zu viel war. Was ich meine, ist: ich will in den allermeisten Fällen gar nicht komplett aufhören, sondern nur mitteilen, dass, wenn es noch heftiger wird oder so heftig bleibt, dann müsste ich leider komplett abbrechen, weil es dann zu schlimm würde. Das gibt Top die Chance, zu entscheiden, ob er trotzdem so weiter macht oder lieber die Taktik ändert.
Dafür brauche ich aber keine extra Worte, sondern nur meine ganz normale Sprache. Oder ich mache es mir einfach und nutze tatsächlich die Ampel und sage gelb.
Mit dieser Taktik musste ich bisher noch nie das Spiel wegen irgendwas das Top gemacht hat, komplett unterbrechen, was ich gut finde.

Wenn Dinge passieren, die nichts mit dem Spiel zu tun haben, dann sage ich das einfach und gut ist, dafür brauche ich kein extra Wort. Zum Beispiel ist mir mal der Kreislauf weggesackt, als ich auf einem Bein stehend gefesselt war. Da hab ich dann einfach gesagt "Hilfe, mir ist ganz schwummerig" und man hat mich direkt los gemacht und ich habe mich hingesetzt und Wasser getrunken.

Ich spreche im Spiel sehr wenig, da fällt normale Sprache vielleicht auch mehr als Warnung auf, als bei welchen, die immer viel jammern und reden.

Das einzige Szenario wo ich ein echtes Safeword benutzen würde, wäre bei einem Rollenspiel, denn je nach Rolle ist ein "aua, Stopp, das tut weh" ein ganz normaler Text. Oder die Rolle sieht vor, dass man lügt, was die Intensität von Schmerzen und so weiter angeht. In solchen Fällen muss man ja etwas finden, um im Notfall aus dem Spiel ins echte Leben zurückkehren zu können. Ob das dann der Klarname, ein Safeword oder ein gesummtes Lied ist oder ganz was anderes, bleibt ja jedem selbst überlassen.
Auch wir haben kein Safeword!

Ich vertraue meinem Herrn das er weiß wann es genug für mich ist! Somit brauchen wir kein Safeword.

Nicht etwa weil er Hellseher ist oder ich die Verantwortung gern anderen überlasse, sondern weil er einfach weiß wie ich funktioniere!

Sollte dennoch mal irgendetwas nicht stimmen sage ich das oder bringe es sonst wie zum Ausdruck! So kann mein Herr gegebenenfalls reagieren.


Letztendlich haben Beide die Verantwortung auch wenn nur einer das letzte Wort hat!
**********wings Frau
11.324 Beiträge
Ein "Nein"
kann in bestimmten Situationen durchaus schon mal über meine Lippen huschen, obwohl ich eigentlich Ja meine *rotwerd*.
Aber das Wort "Stopp!" mit der entsprechenden Betonung bzw Vehemenz ist in meinen Augen ein absolut effektives Safewort.

Und obwohl mein Liebster mich ausgesprochen gut kennt, musste ich es schon mal sagen, weil die Situation es erfordert hat. Da hatten wir es zuvor aber nicht in dem Sinne als Safewort geklärt, sondern ich hab es einfach gesagt und er wusste Bescheid.

Wenn ich mich ganz frisch auf einen dominant/sadistischen Mann einlassen würde und gleich in die "Vollen" gehen wollen würde, fände ich ein solch abgesprochenes Sicherheitswort absolut sinnvoll.
*******dor Mann
5.891 Beiträge
@TE/EP
Oder nicht?!

Genau.
Du begründest an keiner Stelle deine Meinung (und es ist genau deshalb kein Argument), warum der Gebrauch eines Safewords mit der Unfähigkeit, dem Unwillen oder der Unfreiheit des Top verbunden ist. Du setzt gleichzeitig diese Bedingung als notwendig und umfassend.

Das stimmt aber so nicht. Es gibt sehr viele denkbare Spielarten zum (temporären) Einsatz eine Safewords oder einer Ampel, die gut begründet sind und nichts mit mangelndem Vertrauen und fehlender Chuzpe zu tun haben. Diese Möglichkeit schafft einigen Menschen die Brücke zu dem, was du/ihr möglicherweise schon habt. Und ich rate sehr dazu, dass nicht zu bewerten.

Falsch ist einzig die Konstellation, in der sich Top allein auf das Votum seiner Bottom verlassen müsste ... diese Konstellation hat aber ganz andere Problem *lolli*
*******iron Mann
8.940 Beiträge
JOY-Angels 
Es giebt nicht ohne Grund ein Safeword. Bei deiner Herangehensweis hast Du das auch schon zu spüren bekommen. Dies ist sehr nobel gedacht und spricht für dein exelente Haltung. Aber dafür brauch es ein vertrauensvorschuss der wiederum den Dom unter Druck setzen würde. Ich würde nie ohne Safword spielen. Aber ich würde mich sehr geehrt fühlen wenn, meine Sub mir sagen würde das wir kein Safeword mehr brauchen, weil sie nun das Vertrauen in mich gewonnen hat.
Ihr aber zu verstehen geben das sie es Trotzdem nutzen kann wenn sie das den möchte. Das Ist aber eben auch nur meine Sichtweise. Ohnehin ist es ja so, das Du das nach einem sehr intensiven Gespräch selber einschätzen musst. Allerdings würde ich dir das nur empfehlen wenn du in einem Club spielen würdest.
***va Frau
3.485 Beiträge
Klar, wenn du das Risiko zu tragen bereit bist, falls doch etwas schief geht. Das ist ja das, wo es meist hakt. Auf der einen Seite die volle Kontrolle aufgeben wollen, was schön ist, solange es gut läuft. Tatsächlich passiert in der gelebten Praxis dann doch die eine oder andere Grenzüberschreitung oder hinterher sogar ein Absturz. Und dann?

Ich spiele auch gerne ohne Stoppwort, aus verschiedenen Gründen. Allerdings ist mir dann auch klar, dass ich nicht auf den Dom los gehe wenn etwas schief gelaufen ist (schon passiert). Dann muss man das vernünftig miteinander aufarbeiten.
********iebe Mann
10.161 Beiträge
Ich lese im EP zwei gegensätzliche Standpunkte heraus, die beide nicht meiner sind.
Zuerst einmal dieser:

**********_No_1:
BDSM und "Safeword"
Hallo, ihr Lieben..

vor Kurzem habe ich jemandem ggü. erwähnt (weil er sagte, ihm ginge - so er switche - das sog. "Safeword" sehr leicht von den Lippen),

Das hielte ich als Dom schon einmal gar nicht aus. Ein Safeword, das leicht von den Lippen kommt? Ist das wirklich der Sinn und Zweck? Ach, mir juckt jetzt mal die Nase, scheiße, ich bin ja gefesselt - Safeword!
Also nein, wirklich.

Und jetzt dazu:

dass genau das bei mir nicht funktioniert und es bei mir so etwas wie ein "Safeword" nicht gäbe.. - Woraufhin er 2 Treffen später zu mir sagte, ich hätte mit eben dieser Aussage die "Latte sehr hoch gelegt"..

Und bevor ich euch jetzt frage, erzähle ich mal ganz kurz, weswegen das bei mir so ist:

Ich bin jemand, der sich im "Spiel" ganz fallen lassen will. - Und das ohne Netz und doppelten Boden. Und das funktioniert bei mir aber auch nur dann, wenn ich mich voll und ganz auf den Anderen verlasse/verlassen kann.. - Was natürlich impliziert, dass mein Gegenüber ganz bei mir ist und sieht, was mit mir im jeweiligen Moment passiert.. - Und man kann mich ziemlich gut "lesen", wenn man(n) bereit ist, sich auf mich einzulassen.. - Ist also nicht so, als sei ich in diesen Momenten ein Buch mit 7 Siegeln..

Jetzt muss ich schon zugeben, dass man bei dem, was und wie ich es "tue", auch gehörig in die Scheiße greifen kann.. - ist mir auch schon passiert, wenn auch nicht oft.. - aber dennoch:

Ich finde, wenn ein Dom von mir als Sub erwartet, dass ich immer im Ernstfall die Reißleine ziehen muss/können muss, indem wir zuvor ein "Safeword" vereinbaren, dann entmündige ich ihn damit auch ein Stück weit. - Und: Wenn ich davon ausgehe, - und das tue ich - dass es beim BDSM darum geht, dass einer die Kontrolle, die Macht hat und der Andere beides an ihn abgibt, dann gehört dazu - in meinen Augen - aber auch die Verantwortung. Derjenige, der die Kontrolle/Macht hat, hat in meinen Augen damit auch die Verantwortung auf denjenigen, der beides an ihn abgegeben hat, zu achten.. - Und ich gebe zu, dass ich da sehr viel von meinem Gegenüber erwarte, aber für mich funktioniert es anders einfach nicht.

• Wie soll ich mich fallen lassen, mich hingeben und völlig vertrauen (können), wenn jemand von mir erwartet, dass ich - im Ernstfall - die Reißleine ziehe(n können muss)?! - Allein dadurch fehlt doch schon das absolute Vertrauen, dass es braucht, um sich völlig fallen lassen zu können! - Oder nicht?!

Ich meine.. - Wenn wir ein "Safeword" vereinbaren, impliziert das doch, dass ich meinem Gegenüber gar nicht zutraue, mich zu "lesen".. - Und aus dieser Sicht heraus verstehe ich bspw. nicht, warum ich mich dann überhaupt darauf einlassen sollte..

- Würdet ihr mir bite eure Meinung dazu sagen? - Weil mir will das Ganze nicht so recht in den Kopf.. *zwinker*

Vielen Dank schonmal.

Das halte ich schon für sehr grenzwertig. Soll jede/r sub es halten, wie er/sie will. Ich für meinen Teil würde nicht auf ein Safeword verzichten wollen, weder als Dom noch als sub, für den Notfall!

Kann ich als Dom Gedanken lesen? Weiß ich, ob sub gerade der Arm in der Bondage einschläft? Ob sie beim Analverkehr gerade das Gefühl hat, dass etwas reißt? Dass die "Bestrafung" mit der Gerte bereits die Grenzen zum Unerträglichen überschritten hat (was sie an einem anderen Tag aber leicht aushält, nur heute gerade nicht)?

Ich verstehe, was mit dem EP gemeint ist. Ich habe nur die andere Sicht, dass es eine Voraussetzung ist, sich fallen zu lassen und unbedingt zu vertrauen, dass es eben eine Sicherheitsleine gibt, die man im absolute Notfall immer noch ziehen kann.
Klar, TPE ist das dann nicht mehr. Ich bin dem gegenüber auch sehr skeptisch. Ich habe da lieber etwas weniger als die absolut totale Kontrolle, als dass sich sub mit Folgeschäden herumschlagen kann.

Mit einer sub, die ein SW ablehnt, könnte ich wiederum nicht spielen. Funktioniert bei mir einfach nicht. Wenn sie es nie gebrauchen muss und will, ist es mir umso lieber, aber es ist wichtig, dass es einfach nur da ist.
Ähnlich wie Covern beim ersten Date mir einem Unbekannten.

Er von Drachenliebe schrieb
********ne10 Frau
2.040 Beiträge
• Wie soll ich mich fallen lassen, mich hingeben und völlig vertrauen (können), wenn jemand von mir erwartet, dass ich - im Ernstfall - die Reißleine ziehe(n können muss)?! - Allein dadurch fehlt doch schon das absolute Vertrauen, dass es braucht, um sich völlig fallen lassen zu können! - Oder nicht?!

Tja such es dir aus. Kein saveword. Dein Mitspieler sucht für sich den vermeintlich kleinsten Gemeinsamen Nenner, um auf Nummer sicher zu gehen, dass nix schief geht.

Mit saveword treibst du deinen Mitspieler nicht im Perfektionsgedanken vor Dir her. Menschen sind keine Hellseher. Menschen sind manchmal abgelenkt. Menschen entscheiden manchmal falsch. Mensch A sieht Dinge manchmal anders als Mensch B. Es Menschelt halt. Als Team lãsst man den anderen damit nicht Hängen, sondern trägt seine Teil der Verantwortung in der Begegnung mit.

Was du als "absolutes" Vertrauen beschreibst, pflegt man noch nicht mal in Vanilla Kreisen. Da gibt es ein saveword, was gesetzlich installiert ist. Das heißt Nein. Existenz und Gebrauchsmöglichkeit schicken keinen Menschen in die Sinnkrise, dass er sich damit nicht fallen lassen könnte.

Deine Idee scheint Teil deiner Spielidee zu sein. Manche werden sich darin wiederfinden, andere nicht.
*******phie Mann
287 Beiträge
Ich halte von einem safeword aus genau den Eingangs genannten Gründen auch nichts.
Zumal es geknebelt oder bei der einen oder anderen Art der Atemreduzierung sowieso schwierig sein dürfte, sich dahingehend zu äussern *fiesgrins*
*********pfalz Mann
236 Beiträge
kurzum bei erstkontakt etc. ist ein Safeword sicher sinnvoll, danach kann sich das dann sicherlich erübrigen.
Aber grunsätzlich muss ich als jemand, der in die Szene mal reingeschnuppert hat und es kurz ausprobierte nur sagen: Dieses Ausloten von Grenzen, Grenzüberschreitungen und Machtspielchen haben zumindest für mich dann doch etwas albernes und irgendwie modisches - es gehört jetzt zum modernen Livestyle dazu und wenn ich diese Diskussionen so verfolge, werde ich das Gefühl nicht los, dass da vor allem jede Natürlichkeit fehlt. Sorry für mein Unverständnis aber das musste ich mal loswerden...
********iebe Mann
10.161 Beiträge
Safeword ist nicht nur bei Erstkontakt sinnvoll!
Mit Safeword kann ich beim Spielen viel weiter gehen, weil ich weiß, sollte es zu viel werden, kommt schlimmstenfalls das Safewort.
Ohne SW muss ich mich zurück halten, damit ich ja nicht ihre Grenzen überschreite. Das schränkt mich vviel mehr ein als jedes Safewort.

Und zu dem “unnatürlich“ ... sag ich jetzt mal gar nichts. Ich halte jemanden, der “mal kurz reingeschnuppert hat“ nicht für ausreichend qualifiziert ein Urteil abzugeben. Sorry, aber das musste ICH jetzt loswerden.

Er von Drachenliebe schrieb
******nee Frau
3.511 Beiträge
Ich bin auch kein Fan von Safewörtern.

Als Masochistin:
Ich würde eh nie "Stop" oder "Bitte hör auf" sagen, wenn ich es nicht genau so meinen würde. Dafür stehe ich viel zu sehr darauf, meinen Körper heraus zu fordern. Also warum sollte ich dann mir extra ein Safeword festlegen, wenn Stop und Nein bei mir eh schon Stop und Nein bedeutet?

Als Top:
Ich spiele auch da nicht mit einem Safeword - da könnte ich noch am ehesten was mit dem Ampelcode anfangen. Da er diesen Zwischenschritt beeinhaltet.

Aber ganz leuchtet es mir nicht ein:
Sub: "Gelb?"
Ich: "Ja, was ist denn?"
Sub: "Das Seil drückt mir was ab."

Ich finde eher Sub kann doch mit mir reden, wenn was drückt, nicht sitzt, sich falsch anfühlte und zwar direkt, ohne das Wort Gelb davor.
Und wenn man dann mal wirklich zu weit geht, kommt den wenigsten das Safeword in den Sinn, ist schliesslich ein Schockmoment. Und jeder Mensch handelt anders in Schockmomenten und bei den wenigsten beeinhaltet das logisches und strukturiertes Handeln.
Ich denke, wenn mal wirklich zu weit gegangen wird, dann ist ein Safeword eher eine trügerische Sicherheit. Dass Sub es sehr wahrscheinlich nicht sagen kann, oder nur stark verzögert, darauf sollte Top sich einstellen. Und daher muss sich Sub so oder so in vielen Fällen auf Top verlassen und ihm vertrauen, dass er/sie es erkennt.

Daher machts für mich keinen Sinn. Will ein/e Sub aber unbedingt ein Safeword (aus welchen Gründen auch immer), dann machen wir das halt - aber bitte das Ampelsystem. Für mich machts kein Unterschied, ich sage dann aber auch, dass und warum ich in der Regel ohne Spiele.

Ich meine.. - Wenn wir ein "Safeword" vereinbaren, impliziert das doch, dass ich meinem Gegenüber gar nicht zutraue, mich zu "lesen".. - Und aus dieser Sicht heraus verstehe ich bspw. nicht, warum ich mich dann überhaupt darauf einlassen sollte..

Das möchte ich aber noch aufgreifen aus dem EP, da liegt dir liebe TE nämlich ein kleiner Denkfehler vor.

Du kannst von keinem Top erwarten, dass er dich von Anfang an gut liest. Er kann nicht einfach: "Subbi gesehen... schnipp..." nun kann er dich perfekt lesen. Egal wieviel Erfahrung ein Top besitzt, er muss dich erst lesen lernen. Das kann natürlich Top gut ins Spiel miteinbauen, ohne dass es dir gross auffällt, aber er lernt es erst und das braucht immer seine Zeit.

Du brauchst kein Safeword, damit er dich lesen lernen kann (manche halten es so mit dem Ampelcode, oder Schläge von 1-10 zu benennen um sich heran zu tasten). Aber ein Safeword verhindert auch nicht, dass er dich lesen lernen kann. Es ist nur ein Safeword - kein Zauberwort.

Ich finde, wenn ein Dom von mir als Sub erwartet, dass ich immer im Ernstfall die Reißleine ziehen muss/können muss, indem wir zuvor ein "Safeword" vereinbaren, dann entmündige ich ihn damit auch ein Stück weit.

Sub entmündigt Top immer ein Stück weit. Ich spiele mit meinem Sub ohne Safeword - trotzdem entmündigt er mich ein Stückweit. Um in einem "nicht zu weit gehenden Rahmen" zu agieren (auch im Metakonsens) muss ich mich an seinen Rahmen halten und damit entmündigt er mich eben ein bisschen. Das ist nun mal so. Darum schaut man ja, dass man bestmöglich kompatibel ist - damit Top eben so wenig wie möglich entmündigt wird.
Ob man das nun mit oder ohne Safeword so handhabt, macht meiner Meinung nach keinen Unterschied - ausser, die oben beschriebene trügerische Sicherheit.

Dasselbe gilt, wenn Top eben nicht mehr im "guten" Rahmen spielt/spielen möchte. Will er das so, kann kein Safeword daran was ändern (besondes wenn Sub noch fixiert ist). Es ist nur ein Wort ohne Zauberkraft.

Ich denke du sprichst einem Safeword zu viel Macht zu.
****al Mann
2.827 Beiträge
*******phie:
Ich halte von einem safeword aus genau den Eingangs genannten Gründen auch nichts.
Zumal es geknebelt oder bei der einen oder anderen Art der Atemreduzierung sowieso schwierig sein dürfte, sich dahingehend zu äussern *fiesgrins*

Wenn man sich darauf versteift, "Möhrensaft!" ausgemacht zu haben und dann auch nichts anderes hören will, sondern nur klar und deutlich genau dieses Wort.

******nee:
Ich bin auch kein Fan von Safewörtern.
Du kannst von keinem Top erwarten, dass er dich von Anfang an gut liest. Er kann nicht einfach: "Subbi gesehen... schnipp..." nun kann er dich perfekt lesen. Egal wieviel Erfahrung ein Top besitzt, er muss dich erst lesen lernen. Das kann natürlich Top gut ins Spiel miteinbauen, ohne dass es dir gross auffällt, aber er lernt es erst und das braucht immer seine Zeit.

Und auch nach einer ganzen Weile kann es trotzdem passieren, daß er fehlerhaft liest. Erfahrung merzt leider nicht automatisch jede Möglichkeit des Irrtums aus.

Davon abgesehen: Da "Spielzeug kaputtmachen" nun nicht zu meinen Neigungen gehört, sehe ich es eher als wohlgemeinten Hinweis statt als Einschränkung, wenn mal an einer Stelle ein "Geht grad nicht weter." kommt.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Meine "Safewörter" sind ganz normale Wörter im entsprechenden Kontext und mit entsprechender Stimmlage. Ein gejammertes "Nein" stachelt ihn an, ein klares, kaltes und deutliches "Nein" wird auch wirklich als Nein wahrgenommen. Letzteres ist mir nur einmal passiert - im entsprechenden Fall war es ein "Stop", weil er mich mehrfach hintereinander gewürgt hat, ich mehrfach kurz hintereinander ohnmächtig wurde und danach Angst bekam. Das habe ich abgebrochen, mit "Stop" und abklopfen, mich deswegen auch nicht schlecht gefühlt und auch kein Vertrauen verloren - es kann immer mal was schiefgehen, wir sind alle nur Menschen. Im Anschluss wurde einfach darüber gesprochen.

Wie gesagt kommuniziere ich ganz normal, sage, wenn etwas nicht stimmt oder ich panisch werde. Ein ganz spezielles Safeword brauchte ich bisher nicht und ich denke eben, wie schon erwähnt, dass ich es bei Grenzausreizungen zu schnell verwenden könnte. So manche Überschreitung meiner Grenzen hat mich viel Überwindung und eine Menge Tränen gekostet und hinterher war ich dennoch sehr glücklich.

Bisher hat alles so geklappt.
Wenn Top auf ein Safeword besteht, dann suche ich mir entsprechend auch eins aus.
*******987 Frau
8.386 Beiträge
Ein Safeword schützt im schlimmsten Fall genauso wenig wie es ein Nein, Stopp oder Ahhhhhhauuuaaaa *panik* tun.
Wenn derjenige zu weit gehen will, wird er das auch trotz Abracadabra tun. Wenn jemandem Grenzen egal sind, sind sie es trotz aller Versicherungen mit Safewords und Ampel und allem.
Aber im Normalfall ist es für manche halt etwas, was ihnen hilft, sich besser fallen lassen zu können, weil sie halt wissen, dass sie im Notfall tatsächlich etwas tun können um darauf aufmerksam zu machen. Vor allem, wenn man selbst von sich weiß, dass man "dauernd" Nein und stop und aufhören sagt, ohne es "wirklich" zu meinen, sondern, weil es automatisch kommt oder dazugehört.
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