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Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?

Ich bin polyamor, habe es auch versucht zu leben (dank dem großem Verständnis von meinem Ehemann).... Zweimal versucht, zweimal nicht geklappt. Aus den besagten Gründen (Zeitaufwand etc) und irgendwann kommt einem der Männer der Wunsch nach einer endgültigen Entscheidung. Was man als polyamorer Mensch nämlich verdrängt, die beiden anderen leiden furchtbar. Jeder liebt dich und weiss du fährst jetzt zu dem anderen. Funktioniert denk ich mal sehr selten bzw nur wenn alle Parteien polyamor sind.
Ach und ich bin mir sehr egoistisch vorgekommen, weil zb. mein Freund an Feiertagen alleine war, da ich die mit meinem ehemann verbracht habe (seine Bedingung). Eigentlich klaut man dem Freund ein Stück seines Lebens. Man nimmt ihn für sich ein, er selber hat aber nur wenig davon. Daher hab ich die zwei Versuche beendet, weil ich beiden eine 24/7 Frau gewünscht habe und nicht eine "einmal ein verlängertes Wochenende im Monat" Frau
********er84 Mann
6.487 Beiträge
klar in so einer Konstellation und dann evtl. noch mit großen Entfernungen ist das schon doof.

Warum habt ihr denn nicht die Feiertage zu dritt verbracht?

M und M müssen ja sich nicht lieben oder mit einander vögeln aber zumindest für mich müssten meine Partnerin und eine zweite Frau sich zumindest so gut verstehen das man auch Zeit gemeinsam verbringen kann.

Wenn man keine Zeit gemeinsam mit allen Beteiligten seiner poly Neigung verbringen kann weil zwei davon sich nicht verstehen, dann ist das zum scheitern verurteilt.

Schon vor meiner eigenen ersten Erfahrung mit 2 Frauen im Leben hat mir ein befreundeter Afghanischer Arzt, der mit zwei Frauen verheiratet ist, gesagt:

"Die meisten westlichen Männer meinen das Leben mit 2 oder mehr Frauen ist toll, denken die Typen nur an Sex aber es ist garnicht so einfach beiden Frauen gerecht zu werden. Dabei ist Zeit und empfundene Wertschätzung das was die meisten Konflikte provoziert."

Was er mir damals aus Seinen Lebens und Kultur Erfahrungen bezüglich dem Leben mit 2 Frauen gesagt hat gilt natürlich genauso auch für das Leben mit 2 Männern und das ich mir vor meiner ersten 2 Frau schonmal Gedanken über diese Schwierigkeiten gemacht habe hat sicher den ein oder andren Konflikt von fornerein verhindert.
Weil mein Mann es mir nur aus purer Liebe erlaubt hat es auszuleben.
Man kann da nicht verlangen, dass er sich den Typen ins Haus einlädt, der sein Ein und Alles b*mmst.
********er84 Mann
6.487 Beiträge
Ah OK und auch klar das man sich in dem fall auch nicht zu dritt trifft.

Finde es gut, dass dein Mann es zumindest ausprobiert hat ob er damit zurecht kommt und ebenso das du dich für deinen Mann entschieden hast.

Das ist für mich auch eine ganz klare Sache. Ich habe eine Partnerin mit der ich glücklich bin und für die poly auch voll OK ist. Jede weitere Frau muss sich einfach mit ihr verstehen würde ich sie auch für keine andere / neue aufgeben.
Ich war anfangs im Thread dabei und staune mittlerweile sehr über die Diskussionsentwicklung wie die starken Wertungen (meist ohne eigene Erfahrung).

Zumindest sind (gerade) die Meisten, welche in den Gruppen Polyamorie und Beziehungsanarchie wertschätzend und -schöpfend miteinander diskutieren wollen, hier nicht vertreten.

Aus meinen gut 7 Jahren Mehrfachbeziehungen sind für mich Kommunikation, wertschätzende Lebensbegleitung, tiefe Verbindungen und gegenseitige Entwicklungen keine Phantasiewesen - in meiner (viel längeren) monogamen Beziehungszeit empfand ich die Auseinandersetzung mit mir und dem Gegenüber gemessen an der Zeit viel weniger intensiv und lehrreich.
******_hl Mann
3 Beiträge
Wow, bin überrascht über so viele tolle Aussagen und den verschiedenen Einstellungen. Am meisten überrascht bin ich darüber, dass es bei so vielen Beziehungen funktioniert. Ich wüsste nicht einmal, wie ich den Einstieg in so ein Gespräch starte.
**********zlich Mann
38 Beiträge
Zitat von ******nee:
... . Und aufgrund von dieser Einstellung verstehe ich ein polyamores Beziehungskonstrukt (oder wie man das auch immer nennen mag) nicht. ... .

Genau. Es ist die Einstellung, die eigene Definition von "Liebesbeziehung", die dem Verständnis für polyamore Beziehungen entgegen steht. Wenn ich den Begriff "Liebesbeziehung" so eng auslege, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann, dass in einer Liebesbeziehung mehr als zwei Menschen Raum haben, dann brauche ich mich nicht zu wundern, dass ich polyamore Beziehungen nicht verstehen kann.

Ich habe mir lange überlegt welchen Beziehungsstatus ich hier in meinem Profil einstelle. Single, was soviel bedeutet wie "nichts Festes" oder polyamor? Die beiden Begriffe liegen sehr nah beieinander. Letztlich ist es nur eine Frage der Selbsterkenntnis. Als was erkenne ich meine von einer unbeschreiblichen Leichtigkeit getragene zweijährige Beziehung zu S.? Als Freundschaft plus oder als Liebesbeziehung? Als was erkenne ich die flüchtige Begegnung mit der hinreißenden Frau heute Nacht? Als ONS oder als Liebesakt? ... .

Ich habe mich letztlich für polyamor entschieden, weil ich mir schäbig vorkam, als ich meine einstige Einstellung "Single" zu hinterfragen begonnen hatte. Nein, "nichts Festes" haben diese wunderbaren Menschen, die mir in meinem Leben begegnen nicht verdient. Und als "nichts Festes" bezeichnet zu werden, das würde auch meine Gefühle, die ich diesen Menschen entgegenbringe, nicht zutreffend beschreiben.

Da wird mir plötzlich klar. Palyamor bedeutet, keine Beziehung einzugehen, die alle anderen Menschen davon ausschließen will, von mir geliebt zu werden.
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Zitat von **********zlich:
Da wird mir plötzlich klar. Palyamor bedeutet, keine Beziehung einzugehen, die alle anderen Menschen davon ausschließen will, von mir geliebt zu werden.

Das ist auf alle Fälle großzügig.

Delta
********7700 Mann
27 Beiträge
Nach schweren Trennungen.. kann es passieren das ein schweres Trauma stattgefunden hat.
Selbst nach der 4 Stufen trauerphase ist ein chronisches unterbewusstes Trauma geblieben.
Vor allem Männer bekommen oft ein indogene Depressionen... das kann dazu führen.. Drogen und Alkohol Missbrauch
..
Und exzessives Sexualverhalten... Warum weiß ich jetzt nicht mehr.

Da ist glaub der Unterschied weil es dann keine echte Polyio ist sondern eine ernsthafte psychische Erkrankung...
Siehe mich *ggg*
*******ara Frau
88 Beiträge
Zitat von ****ous:
Was man als polyamorer Mensch nämlich verdrängt, die beiden anderen leiden furchtbar.

dann sind das aber keine polyamor empfindenden menschen.

es ist sowieso immer wieder verblüffend für mich, wie viele sich offenbar mit diesem begriff bzw. dem dahinterstehenden beziehungsmodell (oder wohl besser gesagt empfindungsmodell) nicht beschäftigt haben - das wort scheint gerade modern zu sein, und wird inflationär für diverse "offene beziehungen" verwendet.
*******ara Frau
88 Beiträge
nachfolgendes
hab ich früher mal
zusammengefasst,
weil es da gerade thema
"im umfeld" war ...

EIN KLEINER EINBLICK,
FÜR NUN VIELLEICHT THEMATISCH INTERESSIERTE MENSCHEN
RUND UM DICH ...

... im anhang, und:
http://derstandard.at/130867 … orie-Fuer-uns-ist-das-normal
http://beziehungsgarten.net/blog/about
http://polyamory.at/wo-fange-ich-an/
http://www.polyamory.ch/doc/

es gibt viele möglichkeiten menschlichen lebens ...

vor allem die "brian-words" (im anhang, und auch auf
http://www.polyamory.ch/doc/texte:poly_for_dummies[http://www.polyamory.ch/doc/texte:poly_for_dummies])
betrachte ich als eine bereicherung für jeden -
wenn er sich den grossen anteil rausnimmt,
der wohl uns alle angeht ...

so wie die themen, die uns alle angehen,
wenn wir in (liebes-)beziehung stehen -
freiheit, eifersucht, besitzdenken, bedürfnisse, verbundenheit,
selbstwert, unsicherheit, verletzlichkeit, ängste,
und natürlich immer auch unsere "konstrukte von welt":
IKE - Die Welt ist, wofür Du sie hältst (Huna)

mutig darüber nachdenken, wer man ist ...
und wie man heute und morgen und
in zehn, zwanzig, dreissig, vierzig jahren
(miteinander) leben kann und will ...

ehrlich sein - zu sich und dem anderen ...
offen sein - für das, was sich in uns zeigt ...
antworten suchen auf alle fragen,
die sich uns stellen ...
vielleicht darüber nachdenken, was es bedeutet,
dass wir doppelt so alt werden wie früher
(und dass frauen heutzutage nicht mehr nur mit kinderkriegen,
kinderaufziehen und im kindsbett sterben beschäftigt sind) ...

VOR ALLEM ABER:
aufmerksam bleiben - für das, was in uns und dem anderen vorgeht ...
den blick nicht verlieren für die möglichkeiten einer exklusiven (liebes-)beziehung,
den blick offenhalten für die möglichkeiten einer polyamoren beziehungshaltung,
und seinen ganz eigenen weg da, dort oder dazwischen finden -
in der gegenwart und in den jahren, jahrzehnten danach ...

wir alle haben mit all dem zu tun - der unterschied ist nur:
bewusst oder unbewusst (und bereichernd oder einengend) ...

und die liebe -
sie ist sowieso ein seltenes ereignis.
gekrönt, wem dieses geschieht ...

MIT METTA, S.
Profilbild
*******ina Frau
413 Beiträge
Leben mit mehreren Partnern: Polyamorie und Familie
Ein wirklich guter Film zum Thema Polyamorie

Es gibt nicht DIE Polyamorie. Jede*r lebt die, die er oder sie mit den anderen Partnern leben möchte. Das erfodert viele Absprachen und Kompromisse.


*******dDay Frau
4.613 Beiträge
Oder hat nicht eine Beziehung jederzeit automatisch den Vorrang, auch wenn es nur aus zeitlichen organisatorischen Gründen ist?

Was wäre so schlimm daran?

Jede/r Partner/in hat unterschiedliche Bedürfnisse und wie in Monobeziehungen auch muss man eben Partner/innen finden, mit denen es passt.

Ich suche z.B. derzeit keine Live-In-Beziehung mit Zusammenwohnen und zu viel Alltag. Dass ich damit zeitlich die zweite Geige spiele, ist für mich also gar kein Nachteil. Emotional kann ich dabei doch trotzdem genauso "wichtig" sein, wie die Hauptbeziehung.

Und selbst wenn nicht. Manche Menschen brauchen auch weniger emotionale Nähe als andere.
********lust Mann
87 Beiträge
Ich habe auch nur begrenzt Verständnis für Polyamor da bei mir alles eine Lüge ist. Meine damalige Affaire ( wollt mich von meiner Familie nicht trennen ) fand sie einen jüngeren der gut einreden kann vorallem, wenn die Person labil ist. Nach 2 Jahren Lügen (er weiß von nichts ich weiß vieles ) und erlebte nur ein dreckiges Spiel mit der anderen Made im Speck. Jetzt wo ich sagte es langt ich werde andere Wege gehen da kaum Vertrauen herrscht von mir zu Ihr kommt bei Ihr Panik auf.

Jetzt ist es mir egal aber ich finde entweder mit einem Partner und man gleich gestellt Spielen oder man lässt es.

Mann mit Partnerin und eine Freundin plus das sie dann zur Frau Polyamor ist könnte ich akzeptieren aber nicht das Lügenspiel

Für mich gibt es wenn nur die eine Person Polyamor ist nicht zu pflegen vorfallen wenn noch einige Kids in den Familien leben....

Es gibt kein Genuss nur Eifersucht daher nein 👎 MMF Polyamor funktionierte nicht und akzeptiere in meiner Konstellation nicht ...sorry

Wenn alle voneinander wissen mag es vll funktionieren habe aber keine funktionierend Konstellation dieser Art irgendwo erlebt

Lg Mdr
*******dDay Frau
4.613 Beiträge
Wenn ich Dich richtig verstehe (was nicht einfach ist, so ohne Satzzeichen), hattest Du eine (oder zwei?) schlechte Erfahrung mit etwas, was mit Polyamorie nicht wirklich was zu tun hat und schließt daraus, dass Polyamorie nicht funktioniert?
********lack Frau
19.017 Beiträge
@*******dDay

Ich lese es eher als ob etwas unter Polyamor gelaufen ist, das dem nicht gerecht wurde.
WiB
*******dDay Frau
4.613 Beiträge
@********lack

Ja, das meinte ich mit "schlechte Erfahrung mit etwas, was mit Polyamorie nicht wirklich was zu tun hat"
*********ebell Mann
2.535 Beiträge
Zitat von ******nee:
Aber wenn ich mit jemanden eine Liebesbeziehung aufbauen möchte, dann muss ich Zeit, Energie und Zuwendung in diese Liebesbeziehung stecken, damit die Liebe wächst und die Beziehung immer gefestigter wird. Alles andere ist keine Liebesbeziehung, meiner Meinung nach.

Entschuldigung, aber: Den Unterschied zwischen "Beziehung" und "Berufstätigkeit" kennst du, oder? *g*

Ich denke: Wenn ich Zeit und Energie aufwenden muss, damit jemand bei mir bleibt, dann will diejenige das eigentlich gar nicht, sondern muss permanent überzeugt werden.
Entschuldigung, aber: Ich habe einen Job, der viel Zeit, Energie und Zuwendung braucht. Das ist Stress. In meinem Privatleben will ich keinen zusätzlichen Stress. Ich will nicht auch noch an einem Menschen arbeiten wollen.

Im Gegenteil: Ich will, dass zwei Menschen an einem gemeinsamen Ganzen arbeiten. Miteinander, nicht aneinander.
Gemeinsames Wachstum entsteht durch gemeinsame Ziele.

Zitat von ******nee:
Auch die körperliche Nähe, die sich abstimmen und wachsen muss sehe ich als Schwierigkeit. Wie geht das, bei einer beschränkten Zeit?

Das ist einfach: Eine gut ausgewogene Work/Sex-Balance. *g* Und wie du die hinbekommst, ist von Einzelfall zu Einzelfall verschieden.

Zitat von ******nee:
Ich verstehe, dass man zu zwei oder mehreren Menschen tiefe Zuneigung und Liebe entwickeln kann. Ist mir auch schon passiert. Ich verstehe auch, dass man sich in einen tollen Menschen verlieben kann.

Ich finde ja, dass dann alles klar ist, oder? Alles andere ist eine Frage deiner Prioritäten.

Wenn du denkst, dass du "zu wenig Zeit" hast, dann solltest du dir überlegen, was dir wichtig ist. Entweder du nimmst dir die Zeit, um mit einem Menschen zusammen zu sein - und da meine ich jetzt zusammensein, nicht dieses gruselige "aneinander arbeiten" - oder er ist dir eben nicht so wichtig.

Es ist also prinzipiell die Frage, was dir im Leben wichtig ist. Deine emotionale Verbindung zu einem (oder mehreren) Menschen? Oder irgendwas anderes, das deine Zeit eher "wert" ist? Und wenn du an dieser Stelle schon Zweifel hast, frage ich mich, ob das ein würdevoller Umgang mit den Menschen ist.
******nee Frau
3.511 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********ebell:
Im Gegenteil: Ich will, dass zwei Menschen an einem gemeinsamen Ganzen arbeiten. Miteinander, nicht aneinander.
Gemeinsames Wachstum entsteht durch gemeinsame Ziele.

Ich denke wir reden vom gleichen in anderen Worten. *g*
*******9_rp Mann
67 Beiträge
Zitat von ******nee:
Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?
Ich beschäftige mich momentan immer mal wieder mit dem polyamoren Beziehungsmodell. Und es hapert mir immer an einem Punkt den ich trotz intensiven Gesprächen mit meinem Partner nicht verstehen kann. Daher richte ich mich nun an euch und hoffe auf eure Schwarmintelligenz.

Jede Art von Liebe braucht meiner Meinung nach Pflege und Aufmerksamkeit. Freundschaft braucht Pflege und Zuwendung um die Liebe zu stärken und zu festigen. Die Liebe zu meinem Bruder und meinen Eltern ebenso. Je nach Art (Familie vs. Freund z.B.) braucht es mehr oder weniger Aufwand, damit sich die Liebe zueinander nur noch stärker und gefestigter wird. Anders gesagt, lieben kann ich unglaublich viele, aber nur welche Liebe man auch Pflegt und Aufmerksamkeit schenkt kann zu einer festen und intimen Bindung werden.

Ich persönlich nenne etwas erst eine Liebesbeziehung/Partnerschaft, wenn ein gewisses Mass an hegen, pflegen und bemühen von beider Seiten her besteht. Und manchmal besteht das zwar noch, aber eher in freundschaftlicher Art als in liebesbeziehungs Art.

Und aufgrund von dieser Einstellung verstehe ich ein polyamores Beziehungskonstrukt (oder wie man das auch immer nennen mag) nicht. Ich verstehe, dass man zu zwei oder mehreren Menschen tiefe Zuneigung und Liebe entwickeln kann. Ist mir auch schon passiert. Ich verstehe auch, dass man sich in einen tollen Menschen verlieben kann.

Aber wenn ich mit jemanden eine Liebesbeziehung aufbauen möchte, dann muss ich Zeit, Energie und Zuwendung in diese Liebesbeziehung stecken, damit die Liebe wächst und die Beziehung immer gefestigter wird. Alles andere ist keine Liebesbeziehung, meiner Meinung nach.

Ich kann mir schon nur von unser täglich zeitlich beschränkter Zeit nicht vorstellen, wie ich das für zwei oder mehr Gleichzeitig aufbringen soll. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man ein polyamores Beziehungskonstrukt so hegen und pflegen kann, wie es eine einzelne Liebesbeziehung schon nur an Aufwand bedarf.



Darum meine Fragen an euch:

  • Wie geht das, dass man eine Liebesbeziehung gleichwertig zu verschiedenen Menschen gleichzeitig aufbauen kann, ohne dass man in den einzelnen Beziehungen einstecken muss?
  • Auch die körperliche Nähe, die sich abstimmen und wachsen muss sehe ich als Schwierigkeit. Wie geht das, bei einer beschränkten Zeit?
  • Ist es realistisch gesehen überhaubt möglich mit mehreren Menschen gleichzeitig eine gleichwertige Liebesbeziehung zu führen? Oder hat nicht eine Beziehung jederzeit automatisch den Vorrang, auch wenn es nur aus zeitlichen organisatorischen Gründen ist?


Ich bin gespannt auf eure Überlegungen. Und vlt. verstehe ich es bald schon besser.

Eure Dechainee

********lack Frau
19.017 Beiträge
@*******9_rp

Und welche Meinung hast Du nun zum Thema?
WiB

Ich finde, egal für welche Beziehungsform, es gehört eine Menge an Kommunikation und Organisation dazu und auch der Wille, das etwas funktieren soll.
Aber umso mehr Anforderung umso schneller sind Kräfte an den Grenzen.
WiB
*******9_rp Mann
67 Beiträge
@********lack

Halloo,
Ich gebe dir komplett Recht,es fördert schon zu 2, viele Verständnis und Bereitschaft um ein Beziehung auf zu bauen.ich glaube das polyamor etwas sehr egoistisch ist...Dazu sollte auch klar gestellt sein ob jeder von jeder weiß und ob ein zusammen leben zwischen alle Parteien oder nur Teil davon gelebt, gewünscht wird.Zukunft aufbauen kommt mir sehr schwierig vor!.Es kommt mir so vor als nur der jetztige Zeit wichtig wäre,der moment x und dann ist diese moment nicht mehr Wert..ich habe mich erst Jetzt mit dem Thema beschäftigt und bin noch nicht am Ende meiner Gedanken gekommen.Ich habe das Gefühl dass es ein Grund für Mansche Leute sich nirgends richtig investieren zu müssen und dadurch ist es auch , eventuell bequemer zu leben....
Persönlich gefällt mir "offene Beziehung" oder "Swinger"besser.Es gibt eine base ,etwas Konstanz ,und erlaubt trotzdem bestimmt besondere moment ....
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
Wieso meine 50Cent dazu: Du hast vollkommen recht - und die anderen auch.

Die Frage ist eben, was man möchte und wie man tickt:
Wer eine absolute Verlässlichkeit und Tiefe erleben will, der steigt schon bei Swinger aus (zumindest dann, wenn das Programm ist) - von Polyamorie ganz zu schweigen.

Wer wiederum eher Angst vor einer solchen Intensität hat, sich nicht wirklich binden will, ohne deshalb flatterhaft zu sein oder wer seine Art von Sexualität mit seinem Lieblingsmenschen nicht leben kann, ohne einen von beiden mental zu „vergewaltigen“, wird eher zu „Polyamorie“ neigen.

Aber echte Polyamorie lässt sich m.E. auch nicht steuern, sondern höchstens unterdrücken. Wenn ich ernsthaft liebe, dann wird es sicherlich auch eine Gewichtung geben - mit dem einen kann ich vielleicht besser reden, mit dem anderen besser ficken, mit dem nächsten besser zusammenleben… Und die Zeiten mit dem jeweiligen Menschen werden sicherlich als kostbarer empfunden, eben gerade weil sie insgesamt seltener sind und weniger die Gefahr der Gewohnheit besteht.
Nur: Die Intimität einer gewachsenen Beziehung kann es dann eben auch nicht geben (und entsprechend kann mich auch nicht EIN Mensch dann so verletzen, dass ich nicht mehr klar komme. Genau davor haben ja viele Angst, die polyamor ticken ohne sich ungewollt verliebt zu haben - denn das gibt es ja auch und dann muss man eben irgendwie damit dealen [s.o.])

Allerdings ist dieser Begriff auch inflationär gebraucht: Viele, die von „polyamor“ faseln, leben einfach nur poly - ohne amor - sprich missbrauchen diesen Begriff einfach nur, um eine Legitimation fürs Fremdgehen zu haben.
Polyamorie…. Oder, wenn man sich nicht entschieden will/kann.

Für mich ist dieses Beziehungsmodell nicht praktikabel. Warum? Ich teile nicht gern! Und ich mag mich selber nicht emotional zerteilen müssen.

Emotionale Exklusivität, aus diesem Grund habe ich EINEN festen Partner.
Einen Menschen, mit dem ich tiefe Gefühle teile. Ich kann das nur mit einem Partner. Und will es auch nur mit einem Partner. Ich würde keine anderen „Göttinnen“ neben mir akzeptieren.
Und auch die umgekehrte Konstellation, zwei Männer gleichzeitig zu lieben, bekomme ich emotional nicht auf die Reihe.
Für mich bedeutet Beziehung mich zu öffnen und dadurch auch verletzbarer zu werden… Der andere kennt mein Innerstes. Und das ist nun mal so kostbar, dass ich es immer nur einem Partner zugänglich mache.
Für mich auch Selbstpflege.

Die Ablehnung von Polyamorie schließt für mich Sex mit anderen Partnern nicht aus. Das hat mit Sympathie und körperlicher Anziehung zu tun. Dazu muss ich den anderen nicht in und auswendig kennen. Das macht Spaß und ist geil, bringt auf Dauer aber keine emotionale Befriedigung.
Natürlich nur möglich, wenn mein Partner das auch präferiert.
Und somit ist der Sex mit meinem festen Partner auch immer der, der mich auch emotional befriedigt.

Liebe Grüße
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