Meine Süße
Meine Mischlingsdame wurde mit etwa 6-8 Wochen von dem Vater meines besten Freundes aus einem Flussbett gerettet. Zuerst dachte er an eine Bisamratte, als er sie völlig verdreckt und laut schreiend bei einer Wanderung entdeckt hatte. Er musste dann mehrere Meter eine steile Böschung hinunter klettern um sie zu retten. Daheim angekommen, nach einem ausgiebigen Bad, kam ein wuscheliges Fellknäul zum Vorschein, gerade mal 2,5kg leicht.
Nachdem mein Freund mir ein Foto von ihr geschickt hatte, mit der eher nicht ganz ernst gemeinten Frage "willst du einen Hund?", bin ich zu ihm gefahren um die kleine Dame an zu sehen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, es war rund um Pfingsten, ein schöner Frühlingstag, also waren meine Freunde im Garten, schon umringt von Nachbarn und weiteren Freunden. Als ich durch das Tor kam, sagte Jemand: "Schau, da kommt deine neue Mami!", und auf mich watschelt ein kleines dunkles Etwas zu, noch ziemlich wacklig auf den kleinen krummen Beinchen.
Und was soll ich sagen?
In diesem Moment war es um mich geschehen und es war beschlossene Sache, dass ich sie bei uns aufnehme.
Das erste Bild zeigt sie wenige Wochen nach ihrer Rettung.
Wie der Zufall es wollte, saß ich just an diesem Tag mit meiner Kündigung bei meinem alten Arbeitgeber, weil ich vor hatte mich selbständig zu machen. In meinem alten Job wäre es unmöglich gewesen ein Haustier zu haben, da ich viel reisen musste. So passte es aber perfekt.
Natürlich waren wir noch am selben Tag beim Tierarzt, sie bekam alle Impfungen und wurde aufgepäppelt. Die Ärztin vermutete damals, dass sie wohl von einem Wurf übrig geblieben war, der illegal verkauft werden sollte, also hat man sie wahrscheinlich einfach im Wald entsorgt.
Welche Rasse oder Mischung sie ist, das weiß ich bis heute nicht, ist aber auch völlig egal. Es ist anzunehmen, dass ein Hirtenhund beteiligt war, aber auch ein Terrier, da sie ein sehr starkes Gebiss hat. Ich sage immer, sie ist ein Kind der Liebe.
Sie ist eine Seele von einem Hund, der Liebling meiner Kunden, vor allem der Kinder, und begleitet mich seither eigentlich fast jeden Tag in meine Arbeit.
Das zweite Bild zeigt sie vor etwa 3 Jahren, mittlerweile ist sie 6,5 und ich lasse ihr Fell regelmäßig im Sommer stark kürzen, da sie sonst viel zu sehr unter der Hitze leidet. Der Winter ist genau ihre Jahreszeit, und wenn ich schon Eiszapfen an den Zehen habe, springt sie noch immer fröhlich durch den Schnee und spielt Trüffelschwein.
Man muss sie einfach gern haben.