@*******sire
Aber das ist wie mir Motorrädern. Es gibt Leute, die beschäftigen sich den ganzen Tag mit den Teilen und hocken nur in ihrer Garage und wissen alles über das Thema, nur fahren können sie nicht. Ich beschäftige mich nicht damit und fahre einfach. Eventuell richtet sich die Umfrage an Personen die einfach fahren und leben anstatt sich über Wenn und Abers den Kopf zuzerbrechen.
Alles muss 100% korrekt und bürokratisch aufgelistet sein, auch bei Dingen die Spaß machen versteht man da keinen Spaß. Und BDSM darf keinen Spaß machen, nein, da wird knallhart nur die eine vorher festgelegte Neigung ausgelebt und NIX mehr. Man geht dann am besten in eine Gruppe oder Zirkel, die sich nur mit dieser einen Neigung beschäftigen und beschäftigt sich dann sein Leben nur noch ausschließlich damit und ist stolz wie toll man sich jetzt damit auskennt. Man ist jetzt wer und nennt sich "Comtessa von Habichnichtgesehen", Mentor, Durchlaucht oder sonst was.
Finde ich richtig
!!!
Wenn wir mal bei der Metapher bleiben. Hier ist jemand der sagt: „Ich kann weder theoretisch noch praktisch Motorrad fahren.“ Und stellt eine Umfrage für einen Überblick ein. Dann kommst Du und sagst: „Du hast ja keine Ahnung und kannst gar nichts. Wer sich ernsthaft damit beschäftigen haben wohl nur theoretisch Ahnung. Ich bin dafür ein toller Motorradfahrer!“ Dann kommt jemand der sagt: „Och, ich kann´s theoretisch UND praktisch.“ Und fühlst Dich angegriffen.
Vielleicht geht es ja gar nicht darum, dass man hier alles bürokratisch korrekt auflisten muss und keinen Spaß haben kann. Man kann ja wohl Spaß und Interesse an Statistiken haben und sich trotzdem beim Sex frei und unbegrenzt ausleben. Das heißt doch nicht, das wenn man sich intellektuell mit dem Thema beschäftigt, dass man dann in der Praxis die ganze Zeit kopfmäßig mit der Theorie beschäftigt ist. Es gibt halt Menschen, die können sich intellektuell mit Dingen beschäftigen und beim Sex trotzdem die Sau rauslassen und völlig unbeschränkt von Vorgaben und Richtlinien agieren.
Es muss ja nicht jeder Umfragen, Statistiken, klare Formulierungen und Diskussionen mögen. Man muss ja auch nicht daran teilnehmen. Man braucht aber auch niemanden praktische Fähigkeiten absprechen, weil er sich mit den Themen auch theoretisch beschäftigt. Weil… genau… es gibt auch Menschen die können beides.
Und wenn jetzt jemand kommt, der meint, der hat keine Erfahrung und Kenntnisse, dann nutzt es ihm wenig, wenn jemand anderes ihm sagt: „Du hast ja kein Ahnung und kannst gar nichts.“ oder "Setzen 6!" Wofür Du das brauchst kannst Du Dich ja selber fragen. Hilfreicher ist schon wenn man theoretische oder praktische Hilfestellung bietet.
Erstaunlich wie Du bei anderen (Fix_Foxy) Grenzwertigkeit und Intoleranz erkennen willst, selber aber nichts produktives zum Thema beitragen magst,
Irgendwie geht das eigentliche Thema so oft durch dieses Randgeplänkel verloren. Schöner wäre es, wenn Du etwas Konstruktives zum Thema einbringen könntest.
und nun zum Thema:
Candyking
Ich denke, gerade die 11,5% Frauen, die auch sadistisch und dominant sind, haben etwas mit der Gleichberechtigung der Frauen in den letzten Jahrzehnten zu tun. Vielleicht aber auch mit dem "Verweichlichen" (man möge mir das Wort verzeihen) des Mannes (das meiner Meinung nach mit sehr vielen Faktoren zusammenhängt).
Ich glaube, viele Frauen eignen sich heutzutage Eigenschaften und Fähigkeiten an, die man damals dem Mann zugeschrieben hat (und die heute noch von vielen Frauen beim Mann als attraktiv empfunden werden). Sie holen sich etwas, das sie vermissen, weil es ihnen von vielen Männern nicht mehr gegeben wird: Den dominanten Part.
Denke, dass die Aussagefähigkeit der Umfrage nicht absolut ist. Die Häufigkeit von weniger devot/Maso-Männern zu demgegenüber mehr dominant/Sadist-Frauen habe ich bisher anders wahrgenommen.
Also bei Deiner Theorie müsste man ja davon ausgehen, dass es dann früher (vor der Emanzipierung) weniger oder gar keine dominant/sadistischen Frauen und devot/masochistischen Männer gab. Das wage ich aber zu bezweifeln.
Durch die Aufweichung der Geschlechterrollen und im Zuge der Gleichberechtigung hat es sich ergeben, dass viele Frauen im Alltag/Beruf dominant auftreten. Und es gibt nicht gerade wenig Frauen, die im Alltag sehr tough auftreten und sich gerade zum Ausgleich dafür in der Sexualität fallen lassen und unterwerfen lassen wollen. Also wer als Frau nichts mit „Weichlingen“ anfangen kann sucht sich doch eher einen Dom als dann selber FemDom zu werden, denke ich.
Candyking
Und so springe ich zu ewig leidlichen Themen wie Sexismus und Geschlechterrollen, Evolutionspsychologie, etc. Zu Fragen wie: Ist der Mann in seinem Kern der dominante Part? Ist die Frau in ihrem Kern die Unterwürfige?
Uuuh, damit habe ich Bauchschmerzen. Vielleicht einfach deswegen, weil ich mich nicht als „im Kern unterwürfig“ empfinde.
Bin mal gespannt auf andere Meinungen. Und ja. Nicht jeder will seine Neigung analysieren oder erklären. Muss hier ja auch keiner. Es ist ja vollkommen okay, wenn jemand meint „ich bin so wie ich bin und das ist okay so wie es ist und will ich nicht erklären.“ Das finde ich vollkommen legitim. Dann antworten eben andere.
Aber es ist ja auch okay, wenn andere Menschen sich intellektuell oder analytisch mit den Dingen beschäftigen oder wenn jemand Fragen stellt, dass dieser ernstgemeinte und konstruktive Antworten erhält. Das sind doch keine dummen Fragen. Könnte man darüber jetzt besser diskutieren, wenn es von einem BDSM-affinen Menschen gekommen wäre?
Und natürlich wird es jede Menge unterschiedliche Meinungen zu dem Thema geben, weil wie wir alle wissen, nehmen sich Menschen trotz ihrer Neigung immer noch individuell wahr und lassen sich nicht in Schablonen quetschen.