Wie kommuniziert ihr sexuelle Vorlieben an den Partner?

Normalerweise kann man in der Partnerschaft über alles reden (oder sollte es zumindest).
Man kann auch vieles ausprobieren und sollte dies auch für den Partner tun.
Ungünstig ist es, wenn der Fetisch des einen Tabubereich oder "Antifetisch" des anderen ist. Besonder schlimm ist, wenn allein die Vorstellung schon zu Übelkeit bis zum Erbrechen führt....

Wir sprechen offen, ehrlich und direkt die Sache an. Warum etwas für sich behalten? Vielleicht gefällt es dem Partner auch und ist froh das der andere das Thema angesprochen hat?


Ne; wenn der Partner auf etwas keine Lust hat oder eine Abneigung, dann brauch ich darüber nicht reden. Es sei denn es lässt mich nicht los, dann spreche ich es nochmal an und versuche dann aber auch nach Lösung zu suchen das bestimmte etwas einmal erleben zu können oder zu dürfen.

Für alles gibt es eine Lösung.


Ja klar. Warum nicht? Es gibt immer Möglichkeiten einen Fetisch oder sonstiges auszuleben. WENN denn beide dazu bereit sind, denn oft kann es sein, das man dann in mancherlei Hinsicht getrennte Wege gehen sollte.... geht aber nicht bei jedem Paar. Und dann heißt es VIEL REDEN.

Alles gute auf eurem neuen Weg.

Sie

Am Besten ist es meist, wenn man bei einer an sich unverfänglichen Situation die Brücke bauen kann...wenn man z.B. im TV etwas Ähnliches sieht "Hey, das ist cool...wäre klasse wenn jetzt noch..." und man im Alltag irgendwie damit konfrontiert wird. "Wow, die Schuhe sind aber was für Fußfetischisten, weil..."

Und dann mal die Reaktionen abwarten, evtl. es etwas rausprovozieren und auch erwähnen, dass man davon mal geträumt hat z.B., und den Traum gar nicht so schlecht fand. Aber war ja nur ein Traum... ,)

Ich kann es mit nicht verkneifen: Alles mit dem Mund




Damit habe ich bisher keine allzu guten Erfahrungen gemacht, denn in unverfänglichen Situationen ist die Stimmung und damit auch die Exerimentierfreude und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuen nicht so besonders.
Meiner Erfahrung nach kommt es besser, vorher in bisschen vor zu glühen und dann die freudig erregte Stimmung zu nutzen...

Wir haben von Anfang an viele Dinge offen angesprochen - wie sonst sollten wir herausfinden, wie wir zusammen passen? Wo die Gemeinsamkeiten sind?

Sexuelle Themen kamen und kommen meist zustande, wenn wir eh in erotischer Stimmung sind. Auch "aussergewöhnliche" Praktiken und "Vorlieben".

Vieles haben wir probiert, bei Nichtgefallen haben wir es einfach abgehakt. Ohne Nachhaken - je nach dem kommt einiges ganz von selbst wieder.

Unsere Grenzen verschoben (und verschieben) sich dadurch auch wie von selbst. Natursekt ist so ein Beispiel: wir kennen es beide aus der Vergangenheit, konnten und können dem aktuell nichts abgewinnen. Wer weiss, ob das immer so bleiben wird...

Sie von FK888 schreibt:

Ich bin jemand, der die Dinge gern direkt anspricht... so in einer ruhigen Minute... wenn alle Alltagsdinge erledigt sind und der Kopf tatsächlich für "Extravagantes" empfänglich ist.
Mich kostet es dennoch viel Mut. Aber ich bin froh, wenn ich es ausgespuckt habe.

Manche Themen wurden nicht sofort beklatscht. Sondern es wurde teilweise schon geschluckt... ups. Es bringt dann also nichts sofort eine Entscheidung zu verlangen, sondern ich habe meinem Partner immer Zeit gegeben, auch darüber nachzudenken. Es erstmal sacken zu lassen. Und irgendwann das Thema wieder hervorgeholt. Dann war der erste "Schock" vorbei und ein wirkliches Gespräch erst möglich.

Ich kann mich glücklich schätzen, dass bisher nichts auf Ablehnung gestoßen ist. Aus einem anfänglichen "ups" sind sogar eigene Vorlieben geworden. Einfach, weil wir die Dinge gemeinsam und vor allem langsam entdeckt haben.
Auch ich habe schließlich genauso Zeit gebraucht, mich zu entwickeln. Theorie und Praxis sind eben immer zwei Paar Schuhe. Und nur, weil ich eine Phantasie hatte, wusste ich dennoch nicht, ob es in der Realität genauso ist wie gedacht und wo meine eigenen Grenzen liegen werden.

Hätte es eine generelle ablehnende Haltung gegeben, dann hätte ich keinesfalls aufgrunddessen, dass eine Vorliebe nicht passt, die Beziehung beendet. Es gibt immer einen Weg. Und so müsste man mit dem Partner eben besprechen wie vielleicht Alternativen aussehen könnten. Pauschal lässt sich das sowieso nicht beantworten.

Über ganz viele Wege.

Erst einmal ist da mein Joyprofil und damit verbunden auch die Kennenlernphase, in der ein reger Austausch rund um die gegenseitigen Vorlieben stattfindet. Ich finde, die sexuelle Kompatibilität gehört genau so zum Kennenlernen potenzieller Partnerinnen, wie Hobbys, Lieblingsfilme, Reisedestinationen und sonstige Hintergründe.

Dann tausche ich mich sehr gerne im Forum aus. Über Dinge die ich mag, solche die ich nicht mag und Gedankenexperimente zu möglichen Vorlieben. Meine Lady liest z.B. sehr gerne meine Forenbeiträge, die mal mehr und mal weniger Substanz haben. Und sicher hie und da mal Aufschluss geben.

Manchmal schreibe ich auch Geschichten, um selbst weiterzukommen und neues über mich herauszufinden.

Und dann ist da noch der direkte Austausch. Man muss über gegenseitige Vorlieben reden: einerseits, weil sich beide weiterentwickeln und andererseits, weil auch mal was vergessen gehen kann.

Bestehen Inkompatibilitäten und ist das diesbezügliche Bedürfnis wirklich gross, muss diese Sache halt mit einer anderen Partnerin ausgelebt werden. Auch hier sollte man meiner Meinung nach von Anfang an Abmachungen treffen und drüber reden. Es soll in einer Partnerschaft ja niemand unglücklich werden.

Gerade durch das Swingen aufgrund von Erfahrungen haben sich bei uns auch unterschiedliche Vorlieben herauskristallisiert.
Wir reden darüber und das Schöne beim Swingen ist, dass jeder seine Vorlieben auch ausleben kann mit anderen Partnern.
Wir geben uns gegenseitig die Freiheit ohne neidisch oder eifersüchtig zu sein. Auch wenn ein Partner die Vorliebe nicht teilt.

Das kommt ganz auf die jeweilige Vorliebe an...

und mich auch so fühle und versuche zu benehmen sag ich das einfach geradeheraus.
Nützt ja nix, damit ewig hinterm Berg zu halten
Einfach raus mit der Sprache, nicht unbedingt zwischen Tur & Angel aber eine Woche Paris braucht man dazu auch nicht zu buchen.

"Hey, ich würde gern mal ..."



Das kommt drauf an, ob ich "gern mal würde" oder die Vorliebe in die Kategorie "ohne fühle ich mich als halber Mensch" fällt.

Egal was es ist, Kommunikation hilft. Auch die Antwort "ok, war nur 'ne Idee" hilft dem Partner, die Frage von gerade eben richtig einzuordnen. Wäre ja blöd wenn der Partner dann drei Wochen später ankommt und sagt "Du, was Du da neulich gesagt hast, also das macht mich total fertig, ist dir das echt so wichtig?" und du meinst dann "was habe ich gesagt? Hab's vergessen, war nicht wichtig."



Kommt drauf an...

Beziehungen bestehen aus Kompromissen. Die Kunst ist sich zu verbiegen ohne zu zerbrechen. Die Belastungsgrenze ist also einzuhalten. Wenn meine Frau plötzlich mit "ich will keinen Sex mehr" um die Ecke käme, wäre das ein Beziehungskiller. Irgendwo dazwischen gibt es die Übergangszone, wo ich nicht mehr glücklich wäre.

Aber es gibt immer mehrere Möglichkeiten. Gerade hier im Joy z.B. tummeln sich auch viele Menschen, deren Partner irgendeine ihnen wichtige Vorliebe nicht teilt und die selbige dann mit anderen Menschen ausleben.

"Trocken" reden ist nicht so ne gute Idee.
Aber es gibt Momente da bin ich so weich im Kopf, da könnte derjenige alles von mir haben.
Auch Sachen, die bei mir unter hochgradiger laufen wenn ich nüchtern drüber nachdenk.

es kommt auf die Situation an.
Mit Leuten aus dem Joy rede ich unverblümt und spreche offen und ehrlich meine Vorlieben oder Wünsche an.

Schwieriger wird es für mich mit Männer, die ich in der Realität das erste Mal sehe und date. Da bin ich eher vorsichtig, da ich oft auf totales Unverständnis gestoßen bin. Dabei sind meine Wünsche oder Vorlieben nichts Besonderes (stelle ich hier immer wieder fest) aber immer nur Blümchensex ist auch nicht mein Ding....

Also wir reden einfach drüber wie mit einem Freind oder Freundin.
Meine Partnerin ist auch gleichzeitig meine beste Freundin. Damit fahren wir in allen lebenslagen bestens.
Egal ob Sex, Kinder Beruf oder sonst was.
Selbst wenn erstmal keine begeisterung aufkommt heisst das ja nicht immer nein.
Vieleicht muss sich der Partner ja auch erstmal mit der Thematik beschäftigen und das auch erstmal hinterfragen.
Eine ehrliche antwort sollte aber immer da sein.

Geht es nur im besondere Fetische oder wie "unnormal" fällt die Richtung aus?

Wir reden offen und direkt darüber, zumindest handhabe ich das so.
Es passt halt nicht mit allen Vorstellungen, die man so hat,- es sollen ja beide Spaß haben.
Aktuell haben wir in unsere Beziehung ein Wunschspiel gestartet.
Ein (geheimer) Wunsch wird aufgeschrieben und monatlich ausgewürfelt.
Der Gewinnerwunsch wird jeweils monatlich zur Erfüllung vorgesehen.
Inzwischen kennt man seinen Partner und wird keine unannehmbaren Wünsche äußern.
Das Spiel macht Spaß und bereichert unsere Beziehung sowie unser Sexleben.


ER

Wer bestimmt denn die gesellschaftliche Norm?

Zuerst einmal bestimmt ihr in eurer Partnerschaft eure eigene "Norm". Was hat die Gesellschaft damit zu tun?

Wie kommuniziert man nun sexuelle Vorlieben mit dem Partner? Ganz einfach: Sagen oder Fragen. Mehr muss man nicht tun.
Wenn nun der Partner bestimmte Sexpraktiken nicht mag, dann ist das sein gutes Recht. Und das sollte man erst mal akzeptieren. Natürlich gibt es viele Menschen, die glauben, sie hätten das Recht auf ihre Vorlieben und viele Partner glauben, sie müssten ihrem Partner jeden Wunsch erfüllen, damit er zufrieden ist. Das ist völliger Quatsch und das sind für mich auch keine "Partnerschaften".

Wenn ich einen Partner habe, der eine meiner Vorlieben nicht teilt, dann geht für mich die Welt nicht unter. Es gibt Wichtigeres in einer Partnerschaft, als z.B. die Füße geleckt zu bekommen.
Das heißt, ich würde, nach dem der Fall geklärt ist, nicht weiter bohren. Denn das kann dem Partner gehörig auf die Nerven gehen.
Das heißt aber nicht, dass man zu gegebener Zeit nicht vielleicht doch noch einmal drauf zurück kommen kann.
Wenn's aber Nein heißt, dann heißt es Nein.

Nun folgt mein Lieblingsspruch für diese Fälle: Man kann nicht alles haben im Leben.