Nach Sex kann ich sie nicht vergessen: Was tun?

Ich denke, dass du alles richtig gemacht hast.

Mit deiner Frau hast du besprochen, dass du deine BDSM-Seite woanders auslebst, war sogar ihr Vorschlag.

Ab und zu tust du das, die absolute Priorität hat aber immer deine Frau.

Und nun hast du eine Frau getroffen, mit der der Sex so phänomenal war, dass sie dir nicht aus dem Kopf geht.
Und weil dich das so sehr geflasht hat, hast du ihr gesagt, das ihr euch nicht wiedersehen werdet. Denn: Absolute Prorität hat deine Frau. Und du willst weder deine Frau, noch dich selbst, noch die andere Frau verletzen und irgendjemandes Gefühle und Herz in Gefahr bringen.

Das ist doch super.
Ich wiederhol's. Ich finde, du hast alles richtig gemacht.

Und dieser Sturm der Gefühle: Genieß ihn, solange er noch andauert. Das vergeht nämlich auch wieder.
Diese einmaligen Erlebnisse, die so fantastisch sind, sind vor allem eins: Selten. Und auch selten wiederholbar. Drum ist es schön, sie überhaupt erlebt zu haben und zu wissen, dass es solche Tiefen gibt.

Bleibt zu fragen:
Ist das, lieber TE, auch dein Verständnis von Sexualität? Bist du doch nur Gin- oder sexsüchtig aus der Laune des Augenblicks heraus?

Ich nehme an, es ist zu kurz gegriffen, die Begegnung und Faszination der Beiden auf den Sex zu reduzieren.
Wer einmal die unglaubliche Intensität und Leidenschaft und Tiefe einer wirklich passenden Dom-sub-Begegnung spürte, wird wissen, was dem TE widerfahren ist. Schreibt er ja auch so.
Aus so einer Situation heraus kann leicht das Gefühl entstehen, dass man eigentlich auch im Alltag perfekt füreinander wäre. So ein kleines Nagen, das sagt "er/ sie ist richtig".

Ich habe das auch erlebt, allerdings über mehrere Monate hinweg und ich lieb(t)e diesen Mann aufrichtig. Trotzdem kam Er als Lebenspartner nicht in Frage.
Ich habe heute genauso guten Sex mit meinem Mann - im BDSM sind wir aber nicht ganz so kompatibel, wie ich es mit diesem Einen war. Damit muss ich leben, auch wenn es immer irgendwie wehtun wird.
Auch ich habe bewusst einen Cut gemacht als es total ernst wurde - zugunsten meines heutigen Partners, von dem ich - neben dem genialen Sex - sofort wusste, dass da eben auch gleiche Werte und Lebenseinstellungen da sind. Überschneidungen, die es mit dem Anderen nicht gab, im Gegenteil, wo gerade dort heftige Differenzen vorlagen. Die haben anfangs nicht gestört. Aber sie hätten eine Beziehung massiv beeinträchtigt und für beide Seiten zu viele Kompromisse bedeutet.
Nach dem Cut hat sich in ein paar folgenden Mails übrigens einiges relativiert. Das hohe Ross ist gestolpert Und die Zeit hilft da wirklich. Sowie das Augenmerk auf all das, was man hat - nicht auf das, was fehlt.

Mach nicht uns klar, wie viel sie Dir trotz allem bedeutet, sondern ihr.
Ich könnte mir keine Beziehung mit einem Menschen vorstellen, der mich nicht kennt. Aber das ist nur meine Meinung.

Oder erstmal Dir selbst.

Zweiter Absatz Konsens!

Du weißt, was dir deine Frau bedeutet, deine Frau weiß, was du ihr bedeutest,
weiß du auch, was du der anderen Frau-deinem ONS- bedeutest?
Leidet sie ggf.? Macht sie sich Hoffnungen?
Oder interessiert dich das evtl. gar nicht?

Dabei sind es positive Gefühle, die nichtmal zwingend gegen Deine Frau sprechen (so wie ich das verstehe). Du findest Deine Frau deswegen ja nicht weniger attraktiv. Du bist mit ihr deswegen nicht weniger glücklich.
Also wie wäre der Ansatz, diese Gefühle (in beidseitigem Einverständnis) zuzulassen. Sei geflasht, hab Schmetterlinge im Bauch, lebe Dein Honeymoon. Und kehre abends nach Hause zurück und gib Deine Freude weiter an Deine Frau. Und irgendwann werden die Gefühle automatisch auf ein Normalmaß zurückpendeln.

Der Ansatz ist natürlich nicht jedermanns Sache.