Von drauß vom Walde komm ich her.
Von drauß' vom Walde komm ich her;ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
All überall auf den Tannenspitzen
sah ich rote Joyherzen blitzen;
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen der Liebesengel hervor,
und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "geiler Gesell,
hebe dein drei Beine und spute dich schnell!
die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
alte und junge Joyler sollen nun
von dem langen Chatten, Camen und Lesen einmal ruhn.“
„Sag Ruprecht, wohin führt dich dein Weg,
der bestimmt ab und zu sehr schwer geht.?“
„Ich soll noch in die Karlsruher Stadt,
wo's eitel gute Joyler hat."-
"Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier:
denn Äpfel, Nuss und Pflaumenkern
vernaschen alle Joyler gern“
"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier“
„Sag Ruprecht, waren hier alle auch lieb und brav?"
„Ich glaub schon, oder vielleicht jemand hier die Rute mag?
Der trete jetzt mal freiwillig vor zu mir,
will er eins, zwei, drei oder vier.“
„Ruprecht, so ist´s recht,
bist halt ein wirklich guter Knecht.
Jetzt verteil die Geschenke an die Leut,
die wollen sich ja noch freuen und lachen heut.“
Von drauß' vom Walde komm ich her,
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!