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Wie findet ihr außerhalb des Joyclubs heraus, ob eine Person in sexueller Hinsicht zu euch passt?
Reden. Man kann Leuten nicht in den Kopf schauen. Weder hier, noch in freier Wildbahn. Klar, hier gibt es Listen von Vorlieben und viele geben bereits im Profiltext viel von sich preis. Aber das heißt nicht, dass wir sexuell kompatibel sind, nur weil wir dieselben sexuellen Interessen haben.
Nicht jeder hat diese Vorstellung wie ich, wenn es um Rough Sex geht. Nicht jeden kicken dieselben Spielarten wie mich, nur weil er auch im BDSM "zu Hause" ist. Man kann ein und dieselbe Praktik lieben und doch völlig unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie der Rahmen dazu aussehen soll.
Ums Reden und Ausprobieren kommt man nirgendwo drum herum.
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Bei welchem Date und in welcher Situation sprecht ihr mit einem potentiellen Partner über die Dinge, die im Vanilla-Sex-Paket des Durchschnittsbürgers nicht enthalten sind?
Gut, hier im Joy ist das relativ einfach, auch mit eher unkonventionellen Vorlieben direkt zur Sprache zu kommen. Von den wirklich harten Geschützen erzähle ich meist nach einer Weile, wenn ich das Gefühl habe, ich kann es erzählen, ohne blöd angeguckt zu werden. Das merke ich dann schon, ob jemand offen und neugierig ist, selbstreflektierend und verständnisvoll. Dann kann man auch mal davon sprechen. Dauert meist mindestens vier, fünf Treffen oder Gespräche, bis ich mit dem richtigen Schweinkram auspacke.
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Nehmt ihr es in Kauf euren zukünftigen Partner langsam kennenzulernen, um eventuell erst nach dem x-ten Date herauszufinden, dass die Person sich nie vorstellen könnte analen Sex zu haben, den ihr so liebt? Oder kommt ihr ziemlich bald zur Sache bei euren Dates sowohl mit Worten, als auch mit Taten, um die Dinge so bald wie möglich zu klären?
Das kommt sehr drauf an. Must-Haves und No-Gos kommuniziere ich sehr schnell. Jeder, den ich für Sex ins Auge fasse, muss wissen, dass ich im Großen und Ganzen eher an langfristigen Affären interessiert bin. Jeder muss wissen, dass ich Küssen nicht sonderlich mag (das ist für viele ein großes Problem, darum sollten sie das vorher wissen). Jeder muss wissen, dass ich auf Dauer keinen Kuschelsex mag, sondern schon erwarte, dass es nach einer Weile dann auch härter zur Sache geht. Eingewöhnungsphase und Herantasten ist okay, da darf das auch kuschelig sein. Aber langfristig: Bitte mit Aua. Jeder, der BDSM mag, muss wissen: Ich kann jederzeit submissiv/Bottom sein. Ich kann aber nicht gegenüber jedem Hinz und Kunz ehrlich devot sein. Da liegen Welten dazwischen und wenn sich Devotion nicht einstellt bei mir, kann man das auch nicht einfordern.
Alles andere ist "Verhandlungssache". Ich liebe Analsex. Ich bevorzuge ihn sogar. Aber es ist nicht wild, wenn jemand keinen Analsex mag. Denn auch mit einer Sache muss jeder klarkommen: Ich bin nicht sexuell monogam. Ich befriedige unterschiedliche Bedürfnisse mit unterschiedlichen Sexpartnern.
Ich habe bei keinem meiner Sexpartner bisher je vorher gewusst, ob es passt. Auch nicht beim ersten Sex, oder beim zweiten. Anfangs bin ich recht genügsam. Aber ich sehe schon während der ersten Gespräche und auch bei dem ersten oder zweiten Sex, ob "Potenzial" da ist. Ich halte es für relativ unrealistisch, immer direkt jedes Mal Mr. oder Mrs. Right zu begegnen und erwarte auch nicht, dass von Anfang an alles perfekt passt. Meine wichtigsten Ansprüche müssen erfüllt sein, das ist zunächst mal so oder so eine Charakterfrage. Erst dann kommen die wenigen Must-Haves. Da mache ich auch keine Kompromisse. Über alles andere kann man reden und kann auch zusammen wachsen.