Wow, da wird die große Antipathie-Keule ausgepackt und mal richtig draufgehauen.
Mein Mann und ich leben polyamor, was bedeutet, vollständig offen und ehrlich in Bezug auf das gemeinsame Erleben zu sein und die Verantwortlichkeiten dort zu lassen, wo sie entstehen.
Ein Mann, der sich hinter Schuldzuweisungen versteckt, ist da wenig hilfreich.
Es gibt ein paar kleine Wahrheiten, die ungern gesehen werden. Zum Beispiel, dass auch in monogame Beziehungen kein Anrecht auf Sex mit dem Partner besteht. Dann muss man nicht Fremdgehen, weil die blöde Olle die Beine nicht breit machen will. Dann spricht man gemeinsam über mögliche Lösungen. Öffnet die Ehe, oder aber zurückzustecken, wenn sexuelle Treue für beide so wichtig ist.
Die Schwäche liegt nicht im Testosteron oder Mann zu sein, sondern passiv aggressiv zu sein, nicht offen zu kommunizieren, Schuldvorwürfe oder dem anderen schlechte Gefühle beleidigte Leberwurst zu spielen, all so was Unschönes, was häufig mal im Leben als Strategie funktioniert hat und einen dann doch um die Ohren fliegt.
Die beiden sicherlich liebenswerter Menschen hier haben sich selbst eine Chance gegeben ihr Verhalten und ihre Wertvorstellungen zu übeprüfen. Natürlich macht Veränderung zunächst Angst, das ist ganz normal. Und natürlich schmerzt es klare Worte auf den Tisch zu bringen. Aber nur so können sie anfangen ehrlich zu sein, sich selbst gegenüber und dem anderen.
Jetzt den großen Teppich der Freundlichkeit über alles zu legen ist nicht hilfreich, so meine Erfahrung. Es darf rumsen und es darf auch weh tun, zu sehen und zu fühlen, was falsch gelaufen ist. Und tatsächlich sind beide beteiligt, aber nicht immer beide Schuld, wenn einer fremdgegangen ist. Das Ziel ist nicht, ein Urteil und eine Strafe zu erwirken, sondern klar zu machen, welches Verhalten dazu geführt hat und das zu verändern.
Beziehung ist immer freiwillig. Niemand muss ertragen, aushalten, verzeihen und Wut und Ärger kommen vor.
Ich wünsche euch beiden hier eine spannende gemeinsame Zeit und viel Selbsterkenntnis und gemeinsam glücklich zu sein. Unwetter haben die Funktion zu reinigen.
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