Danke für dieses typische Beispiel von Schönreden
Interessant auch, dass du meine Freundin und ihre Affairen besser kennst als ich!
Natürlich ist meine Freundin insofern selbst schuld, dass auch sie nicht genug Realitätssinn hat, um solche Geschichten rechtzeitig zu beenden.
Trotzdem sendet sie genug Signale, die deutlich machen, dass sie sich mehr wünscht, phantasiert auch in Gegenwart dieser Männer von einer gemeinsamen Zukunft, und diese Männer nähren diese Hoffnungen immer wieder.
Ich persönlich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, jemanden an der Angel zu haben und von seiner Zuwendung zu profitieren, der sich von mir mehr erhofft. Ich hatte zwar noch keine Affaire (und würde sowas auch nie eingehen) aber ich kenne diese Situation zur Genüge von Männern, die ich gerne als Kumpels hätte, die in mir aber was anderes sehen.
Ich bin da bei Maik.
Männer in Affairen wünschen sich ja was anderes, als sie zuhause leben, sonst hätten sie ja keine Affaire.
Und ja man kann wunderbar mit ihnen träumen.
Sie bleiben aber exakt so lange Träumer, bis sie an eigen gewissen Punkt von Schmerz kommen. Kein Schmerz, keine Veränderung. Egal wie innig und liebevoll und wunderbar die Affaire sein mag und egal auf welcher Skala das Leiden in der Ehe ist.
Sie müssen an den Punkt kommen, sich zu fragen „was mache ich hier eigentlich?“. Das geht nicht rational, das muss man fühlen. Daher ergibt das Verhalten für Außenstehende auch keinen Sinn, für die Geliebte schon mal gar nicht.
Signale machen Sinn zwischen Menschen, die frei sind, ihrem Herzen zu folgen.
Signale sind aber nicht Klarheit. Angefangen davon, dass man sie interpretieren kann. Nicht zu unterschätzen ist die Kraft von Angst. Das generiert Widerstände, davon kann einem Menschen mit simplen liebenden Gemüt gar schwindlig werden.
Es gibt keine Schönfärberei als Affairenpartnerin.
Man kann geben, was man zu geben hat. Aufpassen, dass man sich nichts vergibt, muss man selbst.
Auch in der größten Not wird man alleine sein, selbst wenn der Geliebte zum selben Zeitpunkt nichts besseres zu tun hat, als sich mit seiner Frau anzuzicken.
Natürlich fühlt sich das zuweilen unerträglich an. Das ist aber der Preis, den man zahlt, um überhaupt mit so einem Mann sein zu können.
Das muss man grundsätzlich aushalten und das situative nicht aushalten in Kauf nehmen.
Gerade in der Affaire wird eines sehr deutlich. Eine Wahrheit, die Ehe gediegen zu ignorieren sucht.
Wünsche hat jeder frei, nicht alle gehen in Erfüllung.
Affaire ist darin schonungslos. Ehe versucht das zu regulieren, wenn auch nicht mit Erfüllung, aber im Absprechen von Wünschen.
Affaire ist schön, weil darin Raum ist für Wahrhaftigkeit.
Sie ist grausam, weil sie unterworfen wird und zwar der Selbstherrlichkeit des Selbstzwecks Ehe, der sich gerne aus „darf nicht“ nährt.
Man kann auch konsequent die freie, wahrhafte, monogame Partnerschaft wählen. Dabei hilft es enorm sich selbst ganz schön lieb zu haben. 😉