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Wie seht Ihr Euch? Was verbindet Ihr damit?
Ich denke, mein Selbstbild ist durch permanentes Wachstum und Reflektion ständig im Wandel. Manchmal ist es sogar tagesformabhängig, weil ich mich nicht immer im besten Licht sehen kann.
Ich halte mich für einen schwierigen Menschen. Da mache ich mir auch gar nichts vor. Ich bin anstrengend und fordere von mir selbst und auch von den Menschen in meinem Leben ein hohes Maß an Integrität, Selbstliebe, Reationalität, Empathie und Moral. Die wenigsten Menschen haben Bock darauf und ich weiß auch, dass ich es oft nicht lassen kann, in bestimmten Themen zu bohren, die anderen unangenehm sind oder mit denen sie sich einfach nicht beschäftigen wollen.
Ich sehe mich als jemanden, der sehr neugierig und offen, aber gleichzeitig sehr starrsinnig ist, wenn es um grundlegende Prinzipien geht, die mir wichtig sind. Ich bin schwierig zu "erreichen", weil ich nicht sehr kontaktfreudig bin und bei Kontakten wiederum extrem anspruchsvoll bin. Ich kann mich herrlich mit mir allein beschäftigen und Menschen, die mir nahe sein wollen, müssen schlichtweg interessanter für mich sein als meine geliebte Abgeschiedenheit. Kontakt mit mir kann durchaus anstrengend sein. Für die, die mit mir auf einer Wellenlänge sind, ist dieser Kontakt jedoch ein Kinderspiel.
Ich sehe mich selbst als einen Menschen, der sich an der Welt "betrinken" und das bestmöglichste aus dem Leben herausholen will, wodurch ich mich nicht mit Menschen beschäftige, die mich in diesem Prozess aufhalten. Ich halte mich aber auch für zeitweilig sehr verkopft, teilweise für unsicher und mit einem tiefen Bedürfnis nach Struktur und Ordnung und nach Stille für meine aufgewühlten Gedanken, nach Urvertrauen und Sicherheit.
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Wie sehen Euch andere.
Die meisten sehen mich nur an, aber sie "sehen" mich nicht. Ich weiß nicht, was die meisten Menschen wirklich über mich denken und wie sie mich sehen. In aller Regel sehen sie lediglich mein Gesicht und schließen von meinem Äußeren auf mein Inneres - eine Eigenschaft, die mich bei Menschen zutiefst abstößt, weil mich diese Art von Oberflächlichkeit anödet und mir zeigt, dass solche Menschen nicht zu mir passen.
Ich weiß, wie mein Freund mich sieht. Ich weiß, wie meine beiden besten Freunde mich sehen und wie mein Top mich sieht. Das sind die Menschen, die mich am besten kennen und ihr Bild über mich kommt meinem Selbstbild auch sehr nahe.
Andere sehen wohl das, was sie sehen wollen, oder das, was ich ihnen zu zeigen bereit bin.
In jüngster Zeit gibt es einige Menschen, die mich aufgrund meiner politischen Aktivitäten gerne in bestimmte Ecken stellen, oder die mich aufgrund meiner sexuellen Aktivitäten als "dreckige Schlampe" sehen. Beides ist mir völlig egal, wenn es von Menschen kommt, die mir ebenfalls egal sind.
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Welchem Bild sollte das Mensch an Eurer Seite entsprechen und was bedeutet das für Euch?
Ich habe kein bestimmtes "Bild" für den Menschen an meiner Seite im Kopf. Keine Schublade, kein Stereotyp. Wir müssen uns in grundlegenden Prinzipien einig sein, bestimmte moralische Werte teilen. Ich würde sagen, am ehesten sollte er ein realistischer Humanist sein und sich selbst von Herzen lieben können.