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Weil auf dieses, eurer Niveau begebe ich mich nicht herunter.
Du überschätzt deine Höhe. Du musst nicht dich herunterbegeben. Es wäre die falsche Richtung.
Auch wenn ich etwas sehr plakativ schreibe und auch ironisch überziehe, gibt es immer eine Aussage dahinter, die nicht so doof ist, wie es manchmal unterstellt wird. Wenn ich schreibe, das sich der Trend gewandelt hat- möchtest du dich dann mitwandeln? Oder nimmst du es billigend in Kauf, das man dann ebenfalls über dich urteilt das du altbacken bist- so wie du es vormachst?
Ich sehe, das man das "neue Lebensgefühl" (u.a. LAT) für toll empfindet, und es auch eine ganz andere Philosophie ist als "früher". Und ich kann auch nachvollziehen, das man dieser neuen Entwicklung enthusiastisch gegenüber eingestellt ist. Nur- die Überhöhung finde ich unangebracht. "Gott sei Dank, sind wir nicht so wie zu der Zeit unserer Eltern und Großeltern"- so werden es dann auch die nachfolgenden Generationen über dich sagen. Bist du bereit, das zu ertragen?
Denn dummerweise hat inzwischen der Trend Richtung konservativen Werten bei den Jugendlichen eingesetzt. Wir sind also nicht mehr auf dem Weg weg von den alten traditionellen Werten- sondern wieder inzwischen auf dem Weg dorthin. Die Jugendlichen sind nicht mehr so progressiv liberal eingestellt wie noch vor 10 oder 20 Jahren. Werte wie Treue (auch sexuell) aber auch die monoamore, traditionelle Lebensweise sind wieder auf dem Vormarsch, und das nicht nur in Amerika, auch nicht wegen Amerika sondern weil die Jugendlichen es immer mehr für erstrebenswert halten. Eine lebenslange stabile Beziehung als Ideal ist eben der perfekte Kontrapunkt zu einer sich immer schneller verändernden Welt.
Was auch noch im Metatext meines kritisierten Posts mitschwingt ist die Fixierung an Modeerscheinungen. Es lässt sich durchaus belegen, was "out" war, wird auch wieder "in". Ich für meinen Teil tue mich schwer mit der Mode zu gehen. Ich bin so nicht Gefangener einer Modeerscheinung. Ich mache nicht etwas aus Prinzip, weil es sich dann von "früher" abgrenzt. Ich für meinen Teil erlaube mir die Dämlichkeit nicht mit der Mode zu gehen, sondern für mein Leben sinnvolle Entscheidung zu fällen, auch wenn mir ein Lifestylemagazin sagt, das sei sowas von 19.Jh. Daraus kommt eine Innere Freiheit. Ich finde etwas zu tun, weil es gerade "in" ist ist die dümmste Entscheidung- Ich würde zum Sklaven der Mode und ignoriere zudem noch mein Lebensumfeld (denn der Mode ist mein Lebensumfeld egal)......
Ich habe schon vor 10 Jahren meine ganze Behaarung beibehalten, und Bart auch. Was war das damals ekelhaft. Vor fünf Jahren schrieb ich einen Beitrag im Joyclub, das ich noch 15 Jahre warte- bis ich dann durch den Club geistere und alle Gelaserten in der Ecke schmollen werden. Ich wurde so belächelt für diesen Beitrag. Vor 5 Jahren war Bart zu tragen noch undenkbar. Schaut euch mal heute um... Noch 5 Jahre, dann entdeckt man das Brusthaar wieder neu, noch 5 Jahre später wird das Intimhaar neu belebt. Liegt also alles im Zeitplan. Die Gelaserten hielten die Modeerscheinung für permanent.
Das ist mit den favorisierten Beziehungsformen nicht anders. Auch hier wird es Trends geben. Und die sind momentan wie bereits gesagt, eindeutig Richtung konservative Beziehungsmodelle unterwegs. Wir sind schneller wieder da, als man das denkt. Weil auch die neuen Beziehungsformen nicht ohne Nebenwirkungen und Risiken sind. Und dieser Nebenwirkungen und Risiken wird man überdrüssig. Was dann die traditionellen Beziehungsmodelle wieder attraktiv erscheinen lässt.