Was bedeutet für Euch "Moral"?

Ich verhalte mich in Gegenwart anderer so,dass ich niemand "verletze" ,Bloßstelle, angreifen.
zwinge niemand mein Leben auf.

So wie ich behandelt und respektiert werden möchte,so zu ich dies ebenso.

Kurz: leben und leben lassen.
Meine Freiheit darf niemand "einsperren"

Moral... Ist überbewertet. Ich denke einige der derzeitigen Moralvorstellungen sind nicht mehr zeitgemäß, da sie noch primär aus dem Christentum stammen.
Ich sehe mich selbst deswegen nicht als moralisch an, sondern eher als gewissenhaft, logisch denkend und allgemein freundlich.
Das kann zwar auch alles unter moralisch fallen, aber in Sachen Sexualität und Egoismus sind meine Auffassungen wohl ziemlich unmoralisch.

Aber da ich mich auch nicht an den anderen beiden, anscheinend super wertvollen, Diskussionen beteilige, sollte ich dast hier auch nicht tun.

Ich muss aber irgendwie Zeit totschlagen.

Unmoralisch ist immer nur das, was die anderen machen, was nicht ins eigene Weltbild passt.

Und genau das


nehme ich einigen nicht ab.

Wir empfinden dieses Portal nicht grundlegend als unmoralisch, denn es bietet ja gleichgesinnten Menschen mit unterschiedlichen, sexuellen Neigungen und dem damit verbundenem freien Denken und Handeln die Möglichkeiten des Auslebens ihrer persönlichen Bedürfnisse. Die Werte der monogamen Treue im Sinne der Sexualität haben sich nicht völlig gelöst, sondern lediglich verschoben oder geweitet. Dieses entspricht dem Recht auf die freie Entfaltung seines individuellen Naturell und ist somit weder widernatürlich noch widerrechtlich, sondern im rechtlich gegebenen Rahmen völlig legitim. Streng gläubige Menschen sehen dies wohl unter anderem Aspekt etwas anders.

Unmoralisch wie auch völlig wertfrei empfinden wir nur die Angaben unwahrer Gegebenheiten wie auch das Handeln danach, gesteigert von egoistischem Verhalten und dem Wissen Andere zu verletzen oder zu schädigen.

Für mich gibt es „Die Moral“ nicht, da Moral immer durch das soziale, kulturelle und religiöse Umfeld geprägt ist.
Da ich als polyamorer BDSMler immer gerne in die „unmoralische Ecke“ gestellt werde, ist für mich auch der Moralbegriff, gerade in sexueller Hinsicht, sehr negativ belastet.
Wie ich in einem sehr ähnlichen Thread im BDSM Kontext schrieb, sind für mich 2 Grundsätze wichtig, nach denen ich mein Handeln und das von anderen bewerte (und das generell, und nicht nur auf Beziehung und Sexualität begrenzt):
Einvernehmlichkeit der Beteiligten und Legalität.
Und schon selbst bei der Legalität bin ich ambivalent, zum einen sind für uns alle, so glaube ich, Handlungen wie Pädophilie, Vergewaltigung und Mord abzulehnen und zu verurteilen, auf der anderen Seite waren Homosexuelle und BDSMler auch bis vor nicht allzu langer Zeit gesetzlicher und strafrechtlicher Verfolgung und Disktiminierung ausgesetzt.
Trotzdem sehe ich für mich in Einvernehmlichkeit und Legalität die Definition, die für mich dem Begriff „Moral“ am nächsten kommt.

Deshalb sind für mich auch Offenheit und Ehrlichkeit, aber auch Achtsamkeit und Vertrauen, unabdingbar für mein Verständnis von Polyamorie. Nur so kann ich mit allen Beteiligten einvernehmlich ein Geflecht aufbauen.

Moral....auch so ein Wort, das wohl jemand erfunden hat, der keine hat.

Was soll Morsl sein? Wie soll man das definieren?
Das ist so individuell verschieden. Ist für jeden etwas anderes.

Jeder hat seine eigene Deutung, die allermeist weit weg ist von den eigenen Vorstellungeb. Oder gibt es tasächlich irgendjemand, der sich selbst als unmoralisch bezeichnet?

Moral, das ist das jeweils geltende, mehr oder minder kleinkarierte ☝️Das-macht-man-und-das-macht-man-nicht-Regelwerk ☝️einer Gesellschaft. Moral ist also ständig im Wandel und beinhaltet je nach Kultur und Zeit und Region ganz andere Regeln.

Ich bin kein moralischer, sondern ein ethischer Mensch - schließlich kann ich selber denken.

Für mich ist Moral ein Verhaltenskatalog.

Schlimmstenfalls das, was die Obrigkeit aus Ethik herausgestümmelt hat, um das Volk dumm und klein zu halten. Es sprach der Fürst zum Kardinal: "Halt du sie dumm, ich halt sie arm."

Bestenfalls eine Handlungsanweisung, um mit seinen Mitmenschen zurecht zu kommen.

Ethik ist die zugrundeliegende Haltung zur Welt, die solche Anweisungen prinzipiell nicht benötigt.

Moral ist schon sehr wichtig. Sie bietet den Rahmen des Verhaltens von Menschen innerhalb von Gruppen und Gesellschaften. Gewisse Regeln einzuhalten erleichtert vieles. Ansonsten würde Chaos, Mord und Totschlag herrschen.

Das Problem sehe ich eher darin, dass Moral von Herrschenden und/oder Religionen missbraucht wurde, bestimmten Gruppen einen zum Teil sehr engen Vehaltensrahmen überzustülpen, um sie zu kontrollieren. Und diese Denkweisen wurden so verinnerlicht - MUSSTEN verinnerlicht werden, um Strafen zu vermeiden -, dass wir (viele jedenfalls) uns auch in der heutigen Zeit nicht freimachen können davon. Das erfordert schon bewusstes Umdenken.

Natürlich gibt es nach wie vor einige sehr sinnvolle Regeln (Moralvorschriften), die den Umgang der Menschen untereinander erheblich erleichtern. Wenn jemand sich fremdes Eigentum aneignet, dann ist das nun mal unmoralischisches Verhalten. Korruption? Keine Frage! Und so weiter. Aber es gibt eben auch Dinge, die zu entscheiden man schon jedem Einzelnen zutrauen kann. Voraussetzung: anderen wird kein Schaden zugefügt. Mal ganz kurz als Überlegung.

Für mich ist Moral ein Verhaltenskatalog.

Was ist einem solchen "Katalog" verwerflich?
Letztendlich sind die verschiedenen Facetten der Moral doch überwiegend positiv in ihrem Sinn und ihrer Wirkung ausgelegt -auch für, aber auch gerade wegen so manch wilder Freigeister.

Danke, Karline. Da schließe ich mich gerne an

Hatte ich etwas von verwerflich geschrieben?
Karline hat es ausführlicher formuliert als ich...

Wie gesagt, nicht Moral und Ethik verwechseln.

Über die Begriffe Moral und Ethik wie auch der deren Sinn sind wir uns durchaus bewußt, zumal die Ethik auch unweigerlich eine Facette der Moral darstellt.

Mein vorherig verwendetes Zitat wie auch der im übrigen angehörige Wortlaut aber läßt im Gegensatz zu Karlines Beitrag leider wenig positive Aussage zur Eingangsfrage erkennen.

(Schreibt Er)

"Moral" ist auch so ein nicht mehr zeitgemäßer Begriff.
Die Moral wurde im Altertum erfunden, um Menschen zu beherrschen, sie im Griff zu haben.
Wurde hauptsächlich von den Kirchen benutzt, die ja auch gleich einen Strafenkatalog für die zu bieten hatten, die die vorgeschriebene Moral verletzten.
Ich habe die Zeiten noch erlebt, als Leute wie ich nicht zu denen gezählt wurden, die Sitte, Moral und Anstand haben. Und diejenigen, die am lautesten nach Moral schreien, haben meist keine.
Und weil der Missbrauch des Begriffs "Moral" so hoch ist, lehne ich ihn ab.

Als soziales Wesen erfährt der Mensch von Geburt an im Normalfall Liebe, die Bereitschaft zum Verzicht und zur Fürsorge. Diese und weitere Prinzipen sind in die Wiege gelegt wie man bei Kindern schön beobachten kann.
Tötungsverbot aus moralischen Gründen lehnt man also ebenfalls ab?

Sittliche Moral mag sich geändert haben doch ich denke das Diebstahl, Lügen, Mord, Körperverletzung, Egoismus nach wie vor "unmoralisch" sind.

Die allgemeine Ethik – die im Folgenden einfach als Ethik bezeichnet wird – wird heute als eine philosophische Disziplin verstanden, deren Aufgabe es ist, Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und Folgen aufzustellen. Ethik wird oftmals als "Moralphilopshie" bezeichnet.
Daher kann man Ethik und Moral nicht trennen.

Moral bedeutet für mich Prinzipen des Zusammenlebens in einer Gesellschaft oder Gruppe. Natürlich kann sich jeder seine Gesellschaft oder Gruppe aussuchen.

Ich lehne nur den Begriff "Moral" ab, da er verbrannt ist.
Als Pazifist lehne ich jegliche Gewalt ab.

Der Joyclub ist doch gar nicht eigentlich unmoralisch. Moral ist immer verknüpft mit einem Wertesystem, das zwar gesellschaftlich und legislativ stark beeinflusst, letzten Endes aber individuell übernommen wird.

Natürlich werden vor allem konservativ eingestellte Menschen diese Community verurteilen. Das heisst aber noch lange nicht, dass ich mit meinen persönlichen Moralvorstellungen diesen Eindruck teile.

Ich leite meine Werte vom evolutionären Humanismus und folglich von ethischen Grundsätzen ab. Dabei steht die persönliche Entfaltungsfreiheit der Individuen im Vordergrund, ganz nach freiheitlich-gesellschaftlichen Grundsätzen.

Auf sexuelle Handlungen bezogen bedeutet das beispielsweise: sich selbst gegenüber kann man nach meinem Wertesystem nicht unmoralisch handeln. Und anderen Menschen gegenüber müssen Handlungen einvernehmlich stattfinden.

Unter Moral verstehe ich ein Wertesystem, relativ zu dem man Handlungen, Aussagen usw. bewertet.

Wenn du die Mehrheitsgesellschaft und deren Moral hernimmst, ist es wahrscheinlich so, dass eine Plattform wie JOY-Club als unmoralisch bewertet wird.

Jetzt ist aber davon auszugehen, dass die Menschen hier eher nicht die Gesellschaftsmehrheit repräsentieren, sondern eher so etwas wie eine Randgruppe. (Ich weiß schon, dass Menschen hier aus unterschiedlichen Motiven angemeldet sind, dennoch würde ich unterstellen, dass sie damit schon zu Themen vorgedrungen sind, mit denen der Durchschnitt ansonsten weniger Berührungspunkte hat.)

Von daher hast du wahrscheinlich recht, dass man hier genauer nachfragen muss, um das Wertesystem der Menschen zu erfahren und weniger (als draußen) einfach von einem Durchschnitt ausgehen kann, an den wir uns sonst so gewöhnt haben .... was ja ohnehin auch nicht immer stimmt, aber wahrscheinlich öfter als hier.

Mein eigenes Wertesystem (meine Moral) lässt sich nicht in zwei Sätzen erklären und ehrlich gesagt möchte ich das auch gar nicht in diesem Rahmen. Aber soviel: Es ist ziemlich weit von dem entfernt, was der Gesellschaftsdurchschnitt sonst so als Konzept hat. Und zwar auf vielen Ebenen.

Streiche bei der Moral das "M" weg und genieße!

... Ein Bündelung von Werten, die allgemein in einer Gesellschaft Geltung besitzen, z.b. Dass man nicht jemanden sogleich an die Gurgel geht, wenn er unfreundlich guckt, oder nicht über die nächstbeste Frau herfällt, nur weil man Lust hat ...

Jede menschliche Gesellschaft besitzt Werte und Regeln, nach denen sie Gemeinschaft organisiert, und das ist dann Moral. VON lat: mors = SItte, Anstand, Regel ....

Das ist zunächst etwas Gutes und Notwendiges, ohne Moral können wir nicht zusammenleben oder es gilt das absolute Gesetz des Stärkeren in jeder Situation.

Moral ist dann problematisch, wenn sie Werte vermittelt als verbindlich, die auf Lebenssituationen nicht mehr passen, ja sie sogar schädigen.

Das systematische Zusammenfassen und Reflektieren der Moral ist übrigens die Ethik.

Ich hatte nie Latein, aber soweit ich weiß hat 'mors' etwas mit Tod zu tun.


Hab grad mal nachgeguckt: Du meinst bestimmt 'mos', was Sitte/Brauch bedeutet? Und Moral kommt von moralis.

Mir ist ein "r" reingerutscht ...
Es stimmt natürlich!

Hallo zusammen,

also, Moral ist erst mal völlig "leer" - also ohne Bewertung.Moral sind die Werte, Normen und Regeln nach der in EINER Gesellschaft gelebt und gehandelt wird. Also, was für eine gesellschaftliche Gruppe "moralisch gut" ist, kann für die andere "ein no go" sein. Beispiel ist die Vielehe im arabischen Raum. Hier ist es durchaus üblich und moralisch absolut ok mehr Frauen zu haben. Bei uns geht das gar nicht. Heute ist es moralisch nicht verwerflich ein 2. Mal zu heiraten. Noch vor nicht all zu langer Zeit war das auch absolut verwerflich. In einigen "Gesellschaftsgruppen z.B. Katholiken die streng nach den Vorgaben der Kirche leben" ist es heute noch so. Also, es reicht nicht zu sagen, ob etwas unmoralisch ist - Es ist wichtig zu wissen, nach welchen Werten und Handlungen "MORAL" hier bewertet wird. Hier sind wir dann beim Begriff Ethik. In der Ethik wird bewertet ob eine bestimmte Handlung "unmoralisch oder moralisch ok. ist".