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Was bedeutet für Euch "Moral"?

****ous Paar
205 Beiträge
Was...
... für eine Frage an so einem "unmoralischen Ort" *haumichwech*
Nun ja, sieht wohl jeder irgendwie anders, wie es grade passt. Gibt Leute die diese Plattform als unmoralisch empfinden, aber keine Probleme damit haben vor der Schlacht die Kanonen zu segnen und damit dann anderen ihre Moralvorstellungen "näher zu bringen" Das wiederum finde ich dann irgendwie Unmoralisch.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Moral ist für mich ein Wertesystem, das Handlungen und Entscheidungen eines Menschen beeinflusst, ein System, von dem er sich leiten lässt. Diese Handlungen und Entscheidungen bestimmen den Kurs und das Ziel seines Lebens.

Der Zweck eines moralischen Wertesystems ist es, das Leben zu leben und es zu genießen, ohne einem anderen direkt zu schaden.
Mein moralisches Wertesystem ist ein System rationalen Selbstinteresses, das sich aus drei Grundwerten aufbaut, die wiederum auf dem Fundament der Freiheit stehen.

Freiheit im Sinne von frei von Zwang und Gewalt, das individuelle Wohlbefinden als Ankerpunkt und die Freiheit zu eigenständigen Entscheidungen als Basis von Moral.
Die Grundwerte Vernunft, Zielsetzung und Selbstachtung als Kompassnadel.
Vernunft als des Menschen einziges Werkzeug für Wissen und dem Zugang zur Realität.
Individuelle Zielsetzung als Weg zum persönlichen Glücklichsein, für den Vernunft unerlässlich ist.
Selbstachtung, die mit der Gewissheit einhergeht, dass der eigene Verstand in der Lage ist zu denken und die eigene Person es wert ist, glücklich zu sein und es damit auch wert ist, zu leben.
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
**C:
was die User einer eigentlich strengenommen "unmoralischen" Plattform als "moralisch" bzw. "unmoralisch" empfinden...

Warum ist JC eine eigentlich "strenggenomme "unmoralische" Plattform"? Das Angebot ist eigentlich identisch, wie bei XING, LinkedIn oder Facebook. Vielleicht etwas freizügiger als die genannten, aber das ist wohl dem Thema Erotik geschuldet. Eigentlich ist JC sehr moralisch, alles was strafbar oder anrüchig ist, vieles was schlechte Stimmung zwischen den Mitgliedern schafft ist verpönt. Ja, eigentlich ist der Kodex hier fast noch strenger, als bei den Katholiken.

Natürlich gibt es hier ein paar Menschen die hier gerne unmoralisches treiben (auch im Sinne der Katholiken), aber die Plattform an sich... sehr sauber.

Unmoralisch sind vielleicht unerwünscht verschickte Bilder primärer Geschlechtsorgane, das Anbandeln von Kontakten ohne dem Wissen des Partners, vorsätzliche Verabredungen zum Sexualverkehr in der Öffentlichkeit, aber das macht ja nicht der Betreiber der Plattform...

Delta
**C Mann
12.058 Beiträge
Themenersteller 
**********tarii:
Warum ist JC eine eigentlich "strenggenomme "unmoralische" Plattform"?

...sorry, ich habe nur das *ironie* Schlid vergessen. Natürlich betrachte ich den JOY nicht als "unmoralisch".... *zwinker*
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
**C:
...sorry, ich habe nur das *ironie* Schlid vergessen. Natürlich betrachte ich den JOY nicht als "unmoralisch".... *zwinker*

Naja, irgendwie gibt es Menschen hier, die vermitteln, dass es so wäre. Das es von dir eigentlich ironisch war, habe ich schon verstanden.

Delta
*********acht Frau
7.362 Beiträge
Es gibt immer irgendwo Moralapostel, und als solcher schöpft man seine Wertvorstellungen aus - genau: aus Prinzip. Nicht aus ethischen Überlegungen. *aua*
********hoth Mann
18 Beiträge
Lalala2017:
Es gibt immer irgendwo Moralapostel, und als solcher schöpft man seine Wertvorstellungen aus - genau: aus Prinzip. Nicht aus ethischen Überlegungen. *aua*

Na ja, also aus philosophischer Perspektive ist die prinzipienorientierte bzw. deontologische Ethik am haltbarsten und stringentesten, sofern man nämlich von unbezweifelbaren Prinzipien ausgeht. Die "Metaphysik der Sitten" von Immanuel Kant ist dafür ein ganz vortreffliches Beispiel. Er schafft es auf äußerst stringente Weise zu begründen, weshalb sogar einvernehmlicher Sex und Masturbation im höchsten Maße unethisch sind - weil man dabei nämlich den Partner bzw. sich selbst zu einem Mittel zum Zweck macht. Und das verstößt nun einmal gegen die innere Rechtspflicht des Menschen, die Kant ganz streng aus der Unterscheidung zwischen Rechtswesen (Personen) einerseits und Sachen (Gegenständen) andererseits folgert.

Natürlich praktiziere ICH (als perverser Lustmolch)trotzdem Sex und wollüstige Selbstschändung. Das ist sogar ein integraler Bestandteil meiner Lebensqualität. Aber ich muss dem guten Herrn aus Königsberg dennoch insofern Recht geben, als ich mich selber damit meiner Würde beraube und (streng genommen) etwas Unethisches mache. Hehe. Tja, was soll ich sagen? - Die niederen Triebfedern sind halt stärker. *ggg*

Das Starke an der deontologischen Ethik ist halt, dass sie eben gerade NICHT von unseren Neigungen und Befindlichkeiten ausgeht, sondern nur die reine Vernunft zum Maß nimmt. Und dabei kommen halt leider Ergebnisse raus, die uns möglicherweise nicht gefallen.
****sso Mann
1.638 Beiträge
Doppelmoral
Es gibt wohl einen Grundtenor, die die Gesellschaft, oder Gruppen festlegen und die eigene Moral. Doof nur wenn es oft eine Doppelmoral ist. Bei anderen zeigt man mit den Finger, bei sich selber wird das gleiche Fehlverhalten oft geleugnet.

Ein Beispiel:
ein Mensch der etwas gutes tut ist ein ,,Gutmensch" normal sollte dieser Begriff poitiv gewertet sein.
In unserer Gesellschaft, heute, haben Egoisten, Zyniker und der Gleichen den Begriff ins Gegenteil verkehrt um ihr assoziales Verhalten zu rechtfertigen.

Vorgelebt durch Politiker, Medien, Mainstream ist die Doppelmoral längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen.
Genau das:


Moralische Entrüstung besteht in den meisten Fällen aus 2% Moral, 48% Hemmungen und 50% Neid.

François-VI-Duc-de-La-Rochefoucauld
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Moral ist
für mich ein in der Kriminalität angesiedelter Begriff. Ich finde alles unmoralisch, was anderen Menschen in irgendeiner Weise Schaden zufügt. Und in der Sexualmoral der Gesellschaft kann ich nichts erkennen, was darauf aus ist, Schaden von Menschen fernzuhalten.

Es gibt dazu seit 1969 ein tolles Buch von Arno Plack. Das heißt "Die Gesellschaft und das Böse". Darin wird sehr deutlich gemacht, worauf Moral eigentlich zielt. Sex ist hormongesteuert. Diese Hormone wirken bei den meisten Menschen verlangend bis gierig. Es kann also nicht ausbleiben, dass Menschen im Hormondrang schwach werden und im Wissen um die offizielle Moral ein schlechtes Gewissen bekommen und sich schämen. Sie fürchten, dass ihre"Fehltritte" offenbar und sogar sanktioniert werden. Das macht sie abhängig beherrschbar.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Wer sich von Kant das Leben miesmachen lässt, ist wahrlich selbr Schuld. Persönlich halte ich Immanuel Kant für einen der unmoralischsten Philosophen überhaupt und gebe keinen Pfifferling auf das, was er dachte.
****i2 Mann
11.399 Beiträge
JOY-Angels 
****yn:
und gebe keinen Pfifferling auf das, was er dachte.

Dein Beitrag belegt aber im Gegenteil, dass du ihn beachtest. *g*

Ich kann da noch Michael Schmidt-Salomons Buch "Jenseits von gut und böse" empfehlen. Ein deutscher Philosoph, der noch lebt.
****yn Frau
13.442 Beiträge
****i2:
und gebe keinen Pfifferling auf das, was er dachte.

Dein Beitrag belegt aber im Gegenteil, dass du ihn beachtest. :)/quote]

Ich habe Kant gelesen, genauso wie viele andere Philosophen. Will man sich nicht in Selbstaufopferung baden, ignoriert man Kants Moral geflissentlich.
****i2 Mann
11.399 Beiträge
JOY-Angels 
Ich denke eher, du befasst dich mit ihm und lehnst seine Haltung ab. Was ich nachvollziehen kann. Dennoch ignorierst du seine Moralvorstellungen damit nicht. Denn du handelst dann ja bewusst dagegen. Und damit hast du dich von ihm beeinflussen lassen.

Für mich sind da übrigens humanistische Grundsätze wichtig. Halt ganz nach Schmidt-Salomon. Wobei ich ja auch nicht all seine Meinungen teile.
Ich lese grundsätzlich keine Philosophen, denn ich orientiere mich nicht an den geistigen Ergüssen anderer Leute.
Ich mache mir grundsätzlich meine eigenen Gedanken, auch über das, was man Moral nennt.
**2 Mann
6.141 Beiträge
Moral ist der wörtlich verfasse Ausdruck meines ureigenen Gewissens.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Absolut Sch... äh Mistikack
finde ich es, dass auch hier Moral auf Sexualmoral reduziert wird- und immer wieder in Beiträgen der verschiedensten Threads zelebriert wird. Für mich ist Moral gegeben, wenn ich mich an die Grundsätze des Christentums halte, nicht an das, was irgendwelche Exegeten daraus gemacht haben (sage ich als Katholik).

Man sagt der italienischen Mafia nach, dass sie sich extrem christlich geben würde. Aber was an deren Tun ist auch nur ansatzweise moralisch? Dass ihre Töchter als Jungfrauen in die Ehe gehen sollen etwa? Aber erpressen, mit Drogen vergiften, erschießen usw, das darf man?

Ich blende daher in meinem Moralbegriff die Sexualmoral völlig aus. Sie kommt erst zum Tragen, wenn innerhalb der Erotik Menschen geschädigt werden. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn ein Mensch mit infektiösen Krankheiten, der das weiß, sich munter durch die Gegend vögelt, ohne davon etwas verlauten zu lassen.

Für mich ist Krieg in höchstem Maße unmoralisch. Das erwähne ich, weil er nicht wie andere Verbrechen im Strafgesetzbuch steht. Und unmoralisch ist für mich, wenn man Menschen wegen ihres Andersseins verfolgt.
********hoth Mann
18 Beiträge
You kan't stop Kant.
Kailyn
Wer sich von Kant das Leben miesmachen lässt, ist wahrlich selbr Schuld. Persönlich halte ich Immanuel Kant für einen der unmoralischsten Philosophen überhaupt und gebe keinen Pfifferling auf das, was er dachte.

Ich lasse mir überhaupt nichts miesmachen. Die Frage ist doch, ob du die Kantische Ethik argumentativ entkräften kannst. An welchen Punkten meinst du, macht Kant Fehler in seinem Denken? Dass dir seine Gedanken nicht gefallen und du nicht gemäß deontologischer Prinzipien leben willst, ist halt kein Argument. Ethik ist eben nicht dazu da, um uns in dem zu bekräftigen, was wir eh schon tun.

Tatjana_DA
Ich lese grundsätzlich keine Philosophen, denn ich orientiere mich nicht an den geistigen Ergüssen anderer Leute. Ich mache mir grundsätzlich meine eigenen Gedanken, auch über das, was man Moral nennt.

Na ja, es geht in der Philosophie ja nicht um Meinungen von irgendwelchen Leuten, sondern um rationalistisch verbindliche Gedankengänge. Ob diese Gedanken nun von Immanuel Kant stammen oder von Tatjana ist dabei eigentlich egal. *zwinker* Als ich Kant erwähnte, sollte das kein "argument from authority" sein, sondern lediglich eine geistesgeschichtliche Einordnung, um zu kennzeichnen, auf wessen Ethik ich mich da konkret beziehe.

Absolut Sch... äh Mistikack finde ich es, dass auch hier Moral auf Sexualmoral reduziert wird- und immer wieder in Beiträgen der verschiedensten Threads zelebriert wird.

Also ich habe die die sexualmoralischen Gesichtspunkte der Kantischen Ethik hier nur erwähnt, weil ich mir gedacht habe, dass diese den meisten Leuten hier wahrscheinlich massiv gegen den Strich gehen werden. Der Grundgedanke dahinter ist halt, dass man niemanden instrumentalisieren darf, weder sich selbst noch andere.

Übrigens hat die deontologische Ethik durchaus auch heute noch eine wichtige Bedeutung für uns. Wenn in unserem Grundgesetz steht "Die Würde des Menschen ist unantastbar." dann ist das ein metaphysisches Statement, das letztendlich auf demselben Grundgedanken fußt wie Kants Ethik.
Die Frage des TE lautet aber: Was bedeutet für EUCH Moral?
********hoth Mann
18 Beiträge
Na ja, wenn man unter "Moral" nicht mehr als den je eigenen privaten Verhalteskodex verstehen möchte, dann muss man in der Tat keinen Diskurs darüber führen. Allerdings würde ich dagegen halten, dass bei einem solch subjektivistischen und ethisch-relativistischen Verständnis der Begriff "Moral" selber komplett sinnleer ist. Moral beansprucht halt immer irgendeine allgemeinverbindliche Gültigkeit, sonst könnten wir das Verhalten von niemandem moralisch beurteilen.

Und diese Allgemeingültigkeit wird eben am besten dadurch gewährleistet, dass man sich an der reinen Vernunft orientiert und von allen Neigungen und persönlichen Befindlichkeiten abstrahiert. Ist doch irgendwie einleuchtend, oder? *g*
Allerdings würde ich dagegen halten, dass bei einem solch subjektivistischen und ethisch-relativistischen Verständnis der Begriff "Moral" selber komplett sinnleer ist.

Ich verstehe deinen Text nicht.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Moral ist
wenn man trotzdem lacht- ist mein Wahlspruch.
********hoth Mann
18 Beiträge
Allerdings würde ich dagegen halten, dass bei einem solch subjektivistischen und ethisch-relativistischen Verständnis der Begriff "Moral" selber komplett sinnleer ist.

Ich verstehe deinen Text nicht.

Ah, danke für die Nachfrage. Diese Terminologie ist in der Tat ein bisschen fachspezifisch und sollte erläutert werden.

1) Der ethische Relativismus geht davon aus, dass alle ethischen Denkweisen gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Es gibt demnach keine bessere oder schlechtere Moral, weil letztendlich alles relativ ist.

2) Subjektivismus ist eine Sichtweise, die alles auf das einzelne Subjekt bzw. auf den einzelnen Menschen reduziert. Das heißt, es gibt grundsätzlich keine Allgemeingültigkeit, sondern nur die jeweils eigenen privaten Ansichten.

Beiden Auffassungen sind aber mit dem Sinn des Begriffs "Moral" unvereinbar, denn es gehört eben zum Inhalt der Moral notwendigerweise dazu, DASS sie allgemeingültig sein soll. Wenn ich z.B. sage, dass irgendein Verhalten unmoralisch ist, dann muss ich diese Aussage logisch begründen können, sodass sie für JEDEN anderen prinzipiell nachvollziehbar ist. Wenn ich moralische Urteile hingegen nur auf meine persönlichen Emotionen stütze, dann könnte ich ebensogut sagen: "Dieses Verhalten find' ich doof. Punkt."
Danke schön!
Da bin ich ganz deiner Meinung.
*********acht Frau
7.362 Beiträge
Nicht-Philosophieinteressierte: Bitte einfach gar nicht lesen...

Kant war unglaublich klug, seine Philosophie in der exakten Systematik ein Riesenfortschritt in der Geistesgeschichte. Aber auch er "brauchte" den einen, archimedischen Punkt, auf dem sein Gedankengebäude fußte - zwar weit weg vom Gottesbegriff, der ihm arg unbefriedigend vorkam - aber eine fehlende Letztbegründung ging für ihn nicht. Heute wäre er wahrscheinlich Anhänger des Kritischen Rationalismus und des Münchhausen Trilemmas, die hierauf verzichten können. Das sind aber sehr schwierige Überlegungen, die zwar richtig sind, aber dem Großteil der Menschheit kaum nachvollziehbar. Wie, es soll keinerlei gesicherte Erkenntnis geben? Nein, nur die, die wir als allgemeinverbindlich anerkennen - und immer wieder auf den Prüfstand stellen.
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