Gute Nacht

Wenn Du jetzt meine Zeilen in die Hand nimmst, bin ich viele Kilometer von Dir entfernt und doch werde ich Dir ganz nah sein. Es ist der gleiche Himmel, wir sehen die gleichen Sterne...

Lies den Brief bitte nicht im Stehen und ganz, ganz langsam. Du musst jedes Wort fühlen können... Leg Dich auf Dein Bett und mach es Dir so bequem wie nur möglich.
Damit meine ich auch, dass Kleidung nur einengt und nicht wirklich bequem sein kann, das heißt, bitte alles ausziehen.
Du hast sicher einen etwas langweiligen Tag hinter Dir. Das Wetter hat dir vielleicht zu schaffen gemacht und Dein Körper schmerzt ein bisschen.
Vielleicht denkst Du noch an irgendwelche Probleme – lass sie jetzt ruhen und entspanne Dich.
Leg Dich auf den Bauch und stütz die Ellenbogen auf, so dass Du meinen Brief noch lesen kannst.

Denke,
ich sitze neben Dir, etwa auf halber Höhe. Wasserperlen laufen mir den Körper entlang, vom Duschen. Das Badetuch bedeckt meinen Körper nur notdürftig, hat Alibi-Funktion. Ich betrachte Deinen nackten Körper, der Rücken leicht gebogen, durch das Aufstützen der Arme. Es gefällt mir, was ich sehe und ich muss den Atem anhalten. Deine Haut glatt und leicht gebräunt, mein Herz fängt an, stärker zu klopfen.

Nicht umdrehen!

Ich möchte meine Hände nach Dir auszustrecken, will aber den Zauber nicht brechen... Ganz in Erwartung bewegen sich nervös Deine Fußspitzen. Die Muskelbewegung endet in den Po-Backen. So reizvoll, dass mir warm wird! Mein Badetuch rutscht von den Brüsten, doch Du kannst es nicht sehen. Du musst lesen. Dein Nacken verspannt sich immer mehr. Nervös rutscht Du hin und her.

Aus der Kommode nehme ich meinen roten, mit zarten Spitzen versehenen String. Ich stehe hinter dir. Siehst du in Gedanken, wie ich den String anziehe??? Erst das rechte Bein, dann das linke Bein,
und jetzt ganz langsam über meinen Po hochziehen. Nun der rote BH noch.
Jetzt sitze ich neben dir auf der Couch. Ich habe einen schwarzen Strumpf in der Hand, setze ihn an den Fußspitzen an und streife ihn sehr sachte über meine Waden bis hoch zu meinem Schenkel. Nun das andere Bein…………nicht vergessen die schwarzen Strapse.
Keine Sorge, du darfst mir später helfen beim Ausziehen,
aber langsam, ganz langsam, mit Gefühl, und lass dir Zeit dabei!

Wie zufällig berührt mein Knie Deine Hüfte. Du atmest tief ein. Ich beuge mich über Dich. Ich berühre Deinen Nacken fast vorsichtig und Dein Kopf neigt sich mir entgegen. Du kannst jetzt die Augen nicht schließen, auch wenn Du das liebend gern tun würdest!
Langsam entspannst Du Dich. Ich fühle Deine Wärme. Vollgetankt mit erotischem Feuer.
Meine Hände vergraben sich in Deinen schwarzen Haaren, was ich so liebe. Du duftest unheimlich gut. Ich möchte in Deinem Haar versinken. Wäre es mein letzter Atemzug, ich wäre zufrieden.
Meine Hände ertasten zärtlich Dein Gesicht, als müssten sie sich vergewissern, ob du es auch wirklich bist. Jede Kontur wird registriert, wieder erkannt und als äußerst liebenswert empfunden. Nun gut, schließ erst mal die Augen und fühle...

Ich höre Dein lautes Lachen über so viel Unsinn – verflixt schöner Unsinn. Ich lache ja auch!

Wie nah ich Dir doch gerade in diesem Augenblick bin. Meine Fingerspitzen wandern über Deinen Körper, der manchmal unter ihnen zusammen zuckt. Meine Nägel hinterlassen sanfte Spuren auf deiner Haut, längs der Wirbelsäule. Das soll die wärmste Körperregion sein, was ich natürlich nicht ganz glaube.
Das kann nur jemand behaupten, der nicht weiter gesucht hat. Ich finde wärmere Körperstellen, wetten? Du weißt, dass ich suchen und finden werde, und diese Vorstellung verursacht bei Dir eine erregende Atmung. Das ist gut, so weiß ich, dass ich auf der richtigen Spur bin.
Meine Hände, inzwischen ganz heiß geworden, streichen entlang Deinen Beinen. Deine Füße sollten eigentlich auf das Kopfkissen gebettet sein. Sie hätten es verdient. Doch wer hört in diesem Augenblick schon auf seine Füße! Ein liebevolles Streicheln muss für’ s erste genügen.
Hände, Du fragst Dich wie viele Hände und hast keine Ahnung... Sie wandern vor leiser Ungeduld etwas zittrig geworden an den Innenseiten Deiner Schenkel hinauf.

Abbrechen!!!

Dein Wunsch ist mir Befehl und so küsse ich Deinen Hals, Deine Schultern. Lippen brennen auf Deiner Haut. Meine empfindliche Zunge spürt die kleinen Härchen, die sich ihr entgegen stellen. Du kannst nichts tun. Du bist mir ausgeliefert, weil Du brennen willst! Und die suchenden Hände setzen ihren Weg fort. Sie wissen genau, wo sie anhalten müssen. Deine Muskeln bewegen sich unter meinen Händen. Ich finde eine Stelle, heißer als meine Hände, hochexplosiv...
Du schluckst schwer und hast das dringende Bedürfnis, Dich umzudrehen und mich in Deine Arme zu reißen.

Tu’ es nicht, sonst verschwindet der Zauber.

Behutsam lege ich mich auf Dich nieder. Du spürst mein Gewicht, doch es erdrückt Dich nicht. Ich bedecke Dich völlig und meine liebevolle Zuneigung hüllt Dich ein.
Ich flüstere Dir sanfte Worte ins Ohr und beruhige Dein ……

Ich weiß...

Du weißt...