Wer ist als kleines Kind gefragt worden, was er für sich entscheidet, ohne die Entscheidung der Eltern vorgesetzt zu bekommen (Essen, Tagesplanung, Klamotten,...)?
Wer - besonders die Frauen - hat noch keine Situationen erleben müssen, wie Übergriffe bis hin zum Missbrauch?
Wer hat nicht gelernt von den Eltern, Lehrern,... wie man als Mädchen zu sein hat?
Wer hat nicht schonmal irgendwann im Leben erfahren, dass er mutig ist und damit dann doch nichts erreicht hat?
...
Wer hat gelernt, seine Wünsche ganz klar zu formulieren?
Ich bekam jedenfalls noch gesagt, was sich "für ein Mädchen nicht gehört" und ich denke, dass da zwischen den Zeilen ganz viele Botschaften flossen, die es der Frau später schwerer machen, deutlich ihre Bedürfnisse zu sagen. Ja, sogar, diese zu erkennen.
Gut ist, wenn man auf einen Partner trifft, der da ganz anders erzogen wurde, was den Blick auf Frauen betrifft. Der also grundsätzlich durch sein gesamtes Verhalten suggeriert, dass Frau ein Recht auf ihre Sexualität hat - und das auch selbstbestimmt zu äußern.
Ein einziges "Schon wieder?" kann das aber wieder zunichte machen, wenn dadurch irgendwas getriggert wird - egal, wie weit das Irgendwas auch zurück liegt und selbst dann, wenn es nichts mit Sexualität direkt zu tun hatte.
Ggf ist Literatur auch hilfreich, da es ja ums Annehmen der weiblichen Lust insgesamt gehen kann. Auch, wenn es manches vielleicht über die eigenen Ziele "hinausschießt" , fand ich "Schlampen mit Moral" super.
Mir fällt dazu auch diese Schule in Bayern ein und die durch sie wieder deutschlandweit auftretende Diskussion über "zu sexy Kleidung von Mädchen im Unterricht".
Was kommt da bei den Mädels an - und das 2018?
In dem Jahr, als ich geboren wurde, gingen in den größeren Städten die Frauen für ihre Selbstbestimmung auf die Straßen.
Was ins Denken kam, kam nicht immer auch ins Fühlen der Menschen und da liegt wohl das Problem. Was das betrifft, kämpfen wohl viele Frauen gegen das, was ihnen anerzogen wurde.