Von der Sehnsucht
Wie gern hätte ich die Kosungendes ersten Lichts des morgens mit dir geteilt,
der am glühenden Meereshorizont
hervorkriechenden Sonne dabei zuzusehen,
wie sie sacht den Blick deiner Augen berührt,
in den Ecken deiner Mundwinkel
kleine Verzückungen schürt.
Dein versonnen wiegendes Selbst,
gedankenbloss, in den Lockungen weitester Ferne verloren,
wie du genüsslich rauchend, die kleinen Momente
aus den doch so langen Augenblicken stiehlst.
Zu gern hätte ich jenes wandelnde Licht
ausgestreckt auf dem Alabaster deiner Blösse erblickt,
so gern hätte ich dich fest ergriffen,
dich gewissenlos berührt,
in einem hautnah verschränkt gehaltenem Augenblick,
gekleidet nur im Atem unserer gemeinsam entfachten Glut.
Dein feucht brennender Mund Liebste
hätte all meinen Atem getrunken.