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Sexuelle Innuendos - Ich will Sex mit dir!

****yn Frau
13.440 Beiträge
Themenersteller 
Sexuelle Innuendos - Ich will Sex mit dir!
Hallo zusammen *g*

Im Thead Was kann ich tun, damit auch meine Frau Sex initiiert? kam im Laufe der Diskussion eine Frage auf, die meines Erachtens ihr eigenes Thema verdient hat:


Mal Butter bei die Fische an die Männer:
welche "aktiven Signale" auf Frauenseite könnt ihr denn "verkraften" bzw empfindet/versteht sie als Anregung?


Bisher habe ich folgende Erfahrung gemacht: Wenn ein Mann Sex mit mir wollte, hat er immer sehr eindeutige, körperliche oder verbale Signale gesendet. Vom "Lass uns vögeln" bis hin zum Griff zwischen die Beine war alles dabei, aber alle hatten sie gemein, dass sie geradeheraus waren und wirklich unmöglich zu missverstehen waren. Mein Freund rollt sich im Bett einfach zu mir rüber und fängt an zu fummeln, grabscht mir im Vorbeigehen an den Hintern oder in den Schritt oder sagt ganz einfach "Ich will jetzt Sex mit dir".

Er flirtet aber vorher nicht, macht keine Andeutungen und "spielt" nicht. Ich, auf der anderen Seite, mag das Locken und das Triezen und flirte auch mit meinem eigenen Partner, um ihm zu zeigen, dass ich Lust auf ihn habe. Oft gleitet das aber völlig über seinen Kopf hinweg. Damit er es wirklich absolut sicher merkt, muss ich mich (ernsthaft!) oftmals entweder vor ihm nackt ausziehen und mich in seinen Schoß setzen, oder anfangen ihn zu blasen, seine Hand zwischen meine Beine legen, oder ihm direkt sagen, dass ich mit ihm vögeln will. Subtile Signale und Andeutungen versteht er oft gar nicht und es ist sehr mühsam, mit ihm einen Flirt aufzubauen, auf den er einsteigt, sodass man sich gegenseitig anheizt.

Recht ähnlich ist es aber auch mit den anderen Männern, mit denen ich sexuellen Kontakt habe. Sex initiieren sie entweder knallhart verbal ("Ich will Sex mit dir", "Ich will dich lecken", etc...), oder sie fassen einen direkt an. Wenn ich flirte, scheinen das viele Männer eher unterhaltsam und lustig zu finden, aber selten ernsthaft auf die Idee zu kommen, dass ich echt Bock auf sie habe. Es ist, als müsste man ihnen buchstäblich mit der Pussy voran ins Gesicht springen.

Jetzt ist es nicht so, als würde ich meine Lust nicht auch mal wirklich komplett unverblümt kommunizieren. Das tue ich relativ oft, aber ich spiele auch gerne mal. Ich mag das flirten und ich mag es, Andeutungen zu machen und zu "tanzen", aber entweder bin ich eine vollkommene Niete in sexuellen Innuendos, oder mein Gegenüber scheint das wirklich nur zu raffen, wenn man es ihm praktisch mit der Abrissbirne mitteilt. Diese Probleme habe ich im Übrigen beim Flirt mit Frauen nicht. Die scheinen immer ganz genau zu wissen, wenn ich sexuelle Andeutungen mache und ihnen mitteile, dass ich sie scharf finde und gerne mit ihnen schlafen würde.


Beim Flirten und bei sexuellen Andeutungen kommt es mir manchmal so vor, als würden Männer und Frauen verschiedene Sprachen sprechen. Deswegen frage ich mich ganz konkret:


• Welche Signale einer Frau versteht ihr Männer als sexuelle Anregung?
• Wie würdet ihr euch wünschen, dass eine Frau ihre Lust auf euch mitteilt? Muss das wirklich immer explizit sein?
• Glaubt ihr, die Verständnisschwierigkeiten liegen an den viel zu subtilen Andeutungen der Frauen, oder tun sich Männer generell schwer, Signale aufzufangen und zu interpretieren? Eventuell beides?
• Gab es Signale, die euch eine Frau mitgeteilt hat und bei denen ihr hinterher gedacht habt "Ich wäre da NIE auf die Idee gekommen, dass das eine Anmache sein sollte"?
• Umgekehrt: Gab es auch Fälle, wo ihr die Signale einer Frau als sexuelles Interesse gewertet und euch hinterher geirrt habt? Woran, glaubt ihr, lag das?


Ich glaube, dass mitunter ein häufiges Problem das ist, dass Frauen offensiv-sexuelles Verhalten als "Das gehört sich nicht" ausgeredet wird und sie deswegen manchmal auf Signale zurückgreifen, die kaum ein Mensch wirklich versteht. Manche hätten gar gerne, dass ein Mann ihre Gedanken lesen können sollte.
Andererseits habe ich schon Signale gesendet, die - zumindest für mich - so eindeutig waren (wie zum Beispiel, dass ich mich beim Fernsehen zu ihm rübergelehnt habe, dabei Anzügliches gesagt und seinen Handrücken gestreichelt habe, während meine eigene Hand im Höschen verschwunden war und er hat das gesehen!) und trotzdem guckt er mich nur an wie ein Auto. *nixweiss*
Deswegen frage ich mich, ob manche Männer vielleicht auch einfach nur damit überfordert sind, wenn eine Frau eindeutige sexuelle Signale sendet und ihnen zeigt: Ich will Sex mit dir!
*******xty Frau
1.387 Beiträge
****yn:

Deswegen frage ich mich, ob manche Männer vielleicht auch einfach nur damit überfordert sind, wenn eine Frau eindeutige sexuelle Signale sendet und ihnen zeigt: Ich will Sex mit dir!

Also damit hatte ich noch nie irgendein Problem...und die beteiligten Schatziputzis auch nicht *lol*
**********_eyes Mann
78 Beiträge
kommt auf die Erfahrungswerte an
Hallo,

ich denke, es kommt immer darauf an, welche Erfahrungen der Mann diesbezüglich schon mal gemacht hat und welcher Typ Mann er ist.
Der Typ zurückhaltender Gentelman wird die Signale eher nicht verstehen, da er wohl nicht vermutet, dass ihn die Frau zum Sex auffordert, wobei der Typ Macho/Draufgänger, der immer nach vorne prescht und kein Blatt vor den Mund nimmt, die Signale schon eher Richtung poppen interpretiert.

Ich muss gestehen, ich hatte es erst ein mal, dass eine Dame mir unmissverständlich zu verstehen gegeben hat, dass sie mit mir in die Kiste will, sie hatte das auch ganz eindeutig mit den Worten "ich will mit dir jetzt schlafen" kommuniziert.
Ob ich das Selbe über einen Flirt auch so interpretiert hätte, mag ich eher zu bezweifeln, deswegen glaube ich, sollte die Dame ihr Bedürfnis rel. unmissverständlich kommunizieren, denn sonst versteht es der Mann wahrscheinlich eher nicht.

Auch das Streicheln über die Hand usw. sind Zeichen, die er eventuell anders versteht.
Ich habe z.B. eine Dame mal sehr freundlich und lieb die Innenseite der Handfläche mit meinen Fingern gestreichelt, dabei habe ich ihre mittige Handinnenfläche kreisend gestreichelt, das war alles ohne jeglichen Hintergedanken, doch sie warf mir einen Blick zu und empfand meine "Anfrage" als völlig unverschämt.
Ich fragte welche Anfrage, worauf sie mir mitteilte, dass dieses kreisförmige Streicheln der Handinnenfläche wohl bedeutet "ich will mit dir poppen".
Ich kannte das bis dato nicht.

Schußendlich muss man der Tatsache ins Auge sehen, dass Männer und Frauen Signale völlig unterschiedlich interpretieren, denn beide Geschlechter sprechen augenscheinlich eine andere Sprache, weswegen es zwischen den Geschlechtern immer wieder zu Missverständnissen kommt.

Aus diesem Grund halte ich eine eindeutige Kommunikation als die Beste Wahl, d.h. wenn du mit ihm poppen willst, dann sag ihm das doch einfach. *zwinker*
Ich glaube jeder Mann kann sich glücklich schätzen, wenn eine Frau ihm diesen Umstand unmissverständlich zu verstehen gibt.
Sicherlich ist es über einen Flirt interessanter, denn das Vorspiel gehört ja auch dazu und macht es nur noch prikelnder und das Vorspiel sollst du ja auch nicht weglassen, doch um bei deiner Situation mit der Hand im Schritt zu bleiben, was wäre das Problem gewesen, bei dieser Handlung ihm noch sexy ins Ohr zu flüstern "ich will jetzt mit dir poppen"?
*********ated Mann
222 Beiträge
Das Drama möchte ich mir gar nicht vorstellen, wenn ich sexuelle Anspielungen als echtes Interesse an mir interpretieren würde.

Diese Probleme habe ich im Übrigen beim Flirt mit Frauen nicht.

Die haben ihre #metoo-Debatten ja auch noch vor sich.
****ni Mann
2.408 Beiträge
JOY-Angels 
Hm, also ich mag es lieber nicht ganz so offensiv. Ich habe zwar keine Probleme mit offensichtlichen Signalen wie "Ich will Sex mit dir" oder einem Griff in den Intimbereich - im Gegenteil, ich springe da wohl zu einem sehr hohen Prozentsatz drauf an.

Allerdings finde ich es dezenter schöner und der direkte Weg ist dann eher die Ausnahme. Ich mag es, wenn es sich vor dem Sex langsam hochschaukelt, daher springe ich mit ziemlicher Sicherheit darauf an, wenn mich eine mich anflirtet, lockt und neckt. Denn genau das Spiel davor löst bei mir ein intensives Kribbeln aus, was die Vorfreude auf den Sex maximal intensiviert. Klar, manchmal mag man es auch schnell, direkt und "böse" - aber anders ist im Regelfall dann doch schöner. *g*

Jedenfalls würde ich mal behaupten, dass ich es nahezu immer mitbekomme, wenn meine Frau mir signalisieren möchte, dass sie Lust auf mich hat. Und ne direkte Frage kommt nahezu nie, vielleicht mal ein direkter Griff in dein Intimbereich, aber auch das eher selten. Umgekehrt ist es auch nicht so, dass ich ihr direkt zwischen die Beine oder an die Brust greife. Meist mache ich das subtiler - was sie aber durchaus auch versteht. Meine Frau erregt es beispielsweise unwahrscheinlich, wenn ich mit den Fingerspitzen über die Innenseite der Unterarme streiche. Das ist unmissverständlich, aber es gibt da auch ganz viele andere Möglichkeiten.

Einen allgemeingültigen Weg scheint es (wie immer) nicht zu geben, Kailyn. Ich muss also gar keine Alternativen nennen, da mich die von dir beschriebenen Varianten mit Flirten & Co. durchaus triggern können. Aber das ist wohl auch einfach Typsache. Ich bin allgemein nicht derjenige, der mit "hier bin ich" in die Mitte springt und gehe gerne etwas subtiler vor... *g*
****ur Mann
645 Beiträge
In meinen Augen sollten mißverständliche Signale vermieden werden.
*****962 Mann
81 Beiträge
Das ist ein gefährliches Spiel ...
... für den Mann. Ganz einfach!
Der Grad zwischen nur flirten und flirten weil man Sex will ist sehr schmal. Als Mann hat man da immer einen gewissen Respekt. Deutet man es falsch und denkt das sie Sex will begibt man sich halt auf sehr dünnes Eis. Das geht vom einfachen "Sie ist dann mal weg" bis hin zum "Der Staatsanwalt steht vor der Tür".

Es gibt nicht umsonst den Spruch "Verstehe einer die Frauen ...?!?!" ... *janein* *neinja*

Daher ist die besagt "Direkte Art" wohl die beste Methode ihm zu sagen was Frau möchte, wenn Frau zum Ziel kommen will ... *zwinker*
*********isses Frau
1.633 Beiträge
Bisher habe ich folgende Erfahrung gemacht: Wenn ein Mann Sex mit mir wollte, hat er immer sehr eindeutige, körperliche oder verbale Signale gesendet. Vom "Lass uns vögeln" bis hin zum Griff zwischen die Beine war alles dabei, aber alle hatten sie gemein, dass sie geradeheraus waren und wirklich unmöglich zu missverstehen waren. Mein Freund rollt sich im Bett einfach zu mir rüber und fängt an zu fummeln, grabscht mir im Vorbeigehen an den Hintern oder in den Schritt oder sagt ganz einfach "Ich will jetzt Sex mit dir".

...genau, das ist die allgemeine Erfahrung einer Frau *lach*

Ich muss gestehen, ich hatte es erst ein mal, dass eine Dame mir unmissverständlich zu verstehen gegeben hat, dass sie mit mir in die Kiste will, sie hatte das auch ganz eindeutig mit den Worten "ich will mit dir jetzt schlafen" kommuniziert.

..das glaube ich dir aufs Wort. Die meisten Frauen brauchen da auch etwas mehr, um mit einem Mann Sex haben zu wollen .....
****yn Frau
13.440 Beiträge
Themenersteller 
**********_eyes:

Sicherlich ist es über einen Flirt interessanter, denn das Vorspiel gehört ja auch dazu und macht es nur noch prikelnder und das Vorspiel sollst du ja auch nicht weglassen, doch um bei deiner Situation mit der Hand im Schritt zu bleiben, was wäre das Problem gewesen, bei dieser Handlung ihm noch sexy ins Ohr zu flüstern "ich will jetzt mit dir poppen"?

Ganz einfach: Weil das auf Dauer fade ist. Es ödet mich unglaublich an, wenn ich einem Mann wirklich immer explizit sagen muss, dass ich Sex mit ihm will, schlicht und ergreifend weil er selbst, wenn man sich gut kennt, bereits zigmal miteinander Sex hatte und auch darüber gesprochen hat "So und so sieht es aus, wenn ich Lust auf dich habe", nicht versteht, wie flirten funktioniert. Wie man sexuelle "Einladungen" auffängt, damit spielt, wiedergibt, sich den Ball zuwirft, etc. Es ist einfach nur langweilig und führt dann dazu, dass ich weniger Lust habe, Sex zu initiieren - was dann dazu führt, dass sich wiederum der Mann beschwert "Warum machst du nicht mal den Anfang?".

80% der Zeit bin ich explizit, weil der Mann es sonst schlichtweg nicht rafft. Und in der Zeit, in der ich "spielen" will, ist es nicht so, als würde ich missverständliche Signale senden, wie kichern und an den Haaren spielen und rüberlehnen, Hals anbieten und alles, was auch zum Flirten gehört, ohne dass man gleich Sex haben will. Selbst meine Andeutungen sind sehr unmissverständlich, trotzdem scheint es Männern echt schwerzufallen, darauf einzusteigen, einfach mitzumachen und zu spielen. Wieso?

Was #metoo betrifft, so kann ich nur von meiner persönlichen Perspektive sprechen, aber dass diese Kampagne im Laufe ihrer Zeit dazu geführt hat, dass jede Interaktion zwischen den Geschlechtern mit Vorsicht genossen und jedes Missverständnis gleich zum Übergriff deklariert wird, regt mich extrem auf, weil diesem ganzen Unsinn der Sexismus zugrunde liegt, dass Männer allesamt Neandertaler sind und Frauen fragile Rehe, die sich nicht wehren könnten.
Hallo Kailyn,

meiner Meinung nach sollten wir unterscheiden zwischen Menschen, die sich bereits kennen und Menschen, die sich noch nicht kennen. Wieso? Weil gelungene Kommunikation dann geschieht, wenn Symbole (Zeichen, Gesten, Worte) in zumindest sinngleicher Weise gedeutet werden.

Ein Problem ist, dass Du ja nicht nur einen Kommunikationsakt beschreibst, sondern zwei. Selbst also wenn dein Gegenüber wahrnimmt, was Du willst, so musst Du ja seine Antwort auch wieder richtig verstehen. Bei fremden Männern kann z.B. dein Flirten sehr wohl ankommen, aber vielleicht flirten sie unter Deiner Wahrnehmungsschwelle zurück oder sind zu schüchtern es zu erwiedern.

Beispiel 1:
Eine Bekannte aus dem Studium damals beklagte sich, dass sie sich häßlich fühle. Niemand würde sie anflirten.

Hintergrund:
Sie kam aus Griechenland und war sehr offene Anmachen gewohnt (Anrufungen, Hinterherpfeifen etc.). In Deutschland, so stellte sich heraus, war sie schon ein paar Mal von Mitstudenten eingeladen worden doch gemeinsam einen Kaffee zu trinken und über das letzte Seminar zu reden. Gerade von Männern, denen sie ein paar Signale gesendet hatte. Sie war es schlicht nicht gewohnt, über den Umweg "Gespräch über Inhalt" angemacht zu werden.

Beispiel2:
Ein Mitstudent aus Spanien beklagte sich, dass er ständig von den Frauen in Deutschland als heißblütiger Südländer identifiziert wurde. Er selbst war aber eher schüchtern und zurückhaltend. Reihenweise interpretierten die Frauen seine Art als Desinteresse oder Arroganz.


In der Kommunikation mit Fremden ist die Chance auf Missverständnisse daher in der Regel größer, weil wir jeweils nur die eigene Deutung der allgemeinen Symbole haben und diese aber nicht selten als universell bekannt annehmen.
Beispielsweise: Frau redet mit einem Mann in der Bar. Während er etwas sagt, lächelt sie lächelt, schlägt die Augen nieder, schaut dann wieder auf und ihm länger direkt in die Augen. War das nun kokett, geflirtet und hat er, der gerade etwas gesagt hat, das verstanden? Kennt er Frauen, die so flirten oder waren seine bisherigen Partnerinnen eher verbal oder körperlich, was Signale angeht?

In der Regel benutzen wir Erfahrungswissen, schließen also von vorherigen Erfahrungen auf Neue. Ich würde dabei jedoch nicht auf das Geschlecht als Ursprung zurückgreifen. Denn historisch und mit Blick auf andere Kulturen können wir ganz unterschiedliche Ausprägungen sehen und auch innerhalb der Gesellschaft gibt es verschiedene Entwürfe für Männlichkeiten und Weiblichkeiten.

Ein Männlichkeitsentwurf ist sicherlich der direkte und unverblümte Weg Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. (Zudem, was internationale Zusammenarbeit angeht, wurde mir das auch immer als sehr deutsch beschrieben: klare Aussagen und wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten des Gegenübers. ;-)) Freunde, die mit Koreanern oder Japanern gearbeitet haben, hatten da ganz ganz andere Erfahrungen und große Kommunikationsschwierigkeiten.

Ob subtile Botschaften ankommen, hat meiner Meinung nach also mit der Sozialisation beider Menschen zu tun und ob sich die Bedeutungen der Symbole überschneiden.

Wenn Menschen sich besser kennen, dann ist es nach meinem Eindruck eine Frage von Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit und Lernwillen. Manche Menschen sind sehr gut darin andere "lesen" zu lernen, manche haben großes Interesse daran, anderen mangelt es an Können, Willen oder beidem.

Kurz: Ein ziemlich komliziertes Thema, da darin soviele Komponenten reinspielen: Kultur, Biographien, Männlichkeits- und Weiblichkeitsentwürfe, Gefühle, Kommunikationsstrategien...

Gruß
Brynjar
@#metoo

Das "Männer sind Neandertaler und Frauen fragile Rehe" regt mich auch auf, insbesondere da viele keine Ahnung von moderner feministischer Theorie haben.

Es regt mich aber auch auf, dass so getan wird als wäre das die Folge von #metoo. Denn in den USA zum Beispiel (oder bei Jens Jessen in der Zeit) ist die Wahrnehmung oft ganz anders. Hier wird eher wahrgenommen, dass plötzlich Frauen und ihre Schilderungen Wirkungen entfalten und selbst mächtige Menschen in Bedrängnis bringen können.
Jens Jessen wähnt daher ja schon die Männerheit in grundsätzlicher Gefahr und schwadroniert über Geschlechter-Diktaturen etc.

Offenbar ist #metoo dazu in der Lage sowohl "Frauen werden als Opfer stilisiert" und "Frauen sind die neuen Täterinnen und zerstören Männer" als Reaktion zu provozieren. Für mich zeigt das vor allem wie viel Unsicherheit gesellschaftliche Veränderungen hervorbringen und wie schwer es ist gesellschaftliche Rollenvorstellungen zu hinterfragen. (und es zeigt, wie neu das Internet ist als kulturelle Praxis. 15 Jahre wirkliche Verbreitung ist nichts als Kulturtechnik. Viele kritisieren #metoo als wäre es eine politische Partei oder irgendwie homogene Gruppe)

Es ist jedoch ein gutes Beispiel darüber wie kompliziert Kommunikation über Erotik, Nähe, Zärtlichkeit, etc sein kann. *g*

Gruß
Brynjar
******ind Mann
696 Beiträge
Ob subtile Botschaften ankommen, hat meiner Meinung nach also mit der Sozialisation beider Menschen zu tun und ob sich die Bedeutungen der Symbole überschneiden.

Wenn Menschen sich besser kennen, dann ist es nach meinem Eindruck eine Frage von Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit und Lernwillen. Manche Menschen sind sehr gut darin andere "lesen" zu lernen, manche haben großes Interesse daran, anderen mangelt es an Können, Willen oder beidem.

Kurz: Ein ziemlich komliziertes Thema, da darin soviele Komponenten reinspielen: Kultur, Biographien, Männlichkeits- und Weiblichkeitsentwürfe, Gefühle, Kommunikationsstrategien...

Das möchte ich unterstreichen.

Es ist nunmal so, dass Mann&Frau verschieden "kommunizieren" bzw ihre Emotionen, Lust, Wünsche etc... unterschiedlich mitteilen, auch, wie @****jar schrieb, abhängig von sozialen bzw psychosozialen Hintergrund.

Was metoo ist, weiss ich nicht.

Erschwerend für Männer ist es (allerdings auch für Frauen), dass die jahrelange "Bider"mentalität, die man jungen Mädchen/ Frauen in den Kopf geimpft hat (ala immer ordentlich sein, keine sexuellen Anspielungen; überhaupt die weibliche Sexualität per se)... eben ihre Spuren hinterlassen hat, und ein Mann heute (zumindest in unserem Raum) mit sexuell starken Frauen (bzw deren Kommunikation/ Mitteilung) kaum etwas anfangen kann, und damit "überfordert" ist.

Wir leben hier in einer Welt, die völlig übersexualisiert ist. Aber:
haben dabei verlernt, körperliche Signale oder auch Andeutungen (non verbale Kommunikation) einzuordnen und zu verstehen.
Auch wenn es viele hier nicht gern lesen werden wollen, auch die BDSM Szene und ihre Formen, sowie der massive Pornografie Schwall... wirken dabei mit rein.

Sicher gibt es Ausnahmen, oder Menschen wo die Botschaft "Ich will Dich...JETZT" auch verstanden wird, ob nun gespprochen oder durch Gesten mitgeteilt.
Allerdings kann "man" das ganze auch als eine Art Spiel sehen.
Wir müssen bzw sollten nur eben die Spielregeln wieder lernen.
*******r93 Mann
184 Beiträge
****yn:

[•••]Selbst meine Andeutungen sind sehr unmissverständlich, trotzdem scheint es Männern echt schwerzufallen, darauf einzusteigen, einfach mitzumachen und zu spielen. Wieso?
[•••]
Naja selbstschutz und weil Männer nunmal so erzogen werden. Dass aus Missinterpretationen Vergewaltigungsvorwürfe werden, dassist ja nicht erst seit #metoo so, sondern ja schon ewig. In meiner Erziehung wurde mit eingebläut, dass flirtrn gefährlich sein kann, weil mann es fehlinterpretieren kann und mann dann gleich bei sexueller Nötigung ist und man als man durch das stereotypische Rollenbild vor gericht gleich die Arschkarte hat. Ganz zu schweigen von hochaggressiven Feministinnen, die jede von ihnen nicht gewollte sexuelle Anspielung als Vergewaltigung betiteln.
Und selbst wenn diese Vorwürfe offensichtlich abstruß sind, so ist bei Vergewaltigungsfällen häufig eine umgedrehte Beweisführung, aka der beschuldigte muss seine unschuld beweisen, auch wenn es keine Beweise für eine Schuld gibt.
*****kua Frau
4.583 Beiträge
JOY-Angels 
Gibt ja eine Reihe Studien dazu, wie erschreckend schlecht Männer im Deuten von Körpersignale seitens der holden Damenschaft sind. Zudem ist die Bewertung von weiblicher Attraktivität offenbar auch noch stark hormonell, resp. Zyklus abhängig...
Männer haben es nicht leicht.

Als aufgeklärte Frau drücke ich sie deshalb lieber einfach initiativ an die Wand beim Küssen.
*****e59 Mann
6.202 Beiträge
Aus meiner Sicht und Erfahrung. Dass Frauen flirten wollen, erkenne ich wohl und gehe auch gerne darauf ein, weil ich das Spiel mit Worten und Andeutungen schon mag. Ich gehe aber nie a priori davon aus, dass es mehr als ein Flirt ist. Dabei unterscheide ich natürlich zwischen Jemanden z.Bsp. in der Stadt treffen und irgendwie durch Zufall in ein flirtartiges Gespräch zu kommen, in diesem Falle würde ich NIE davon ausgehen, dass mehr als nur die Lust am Wortspiel dahinter steckt. Ein anderer Fall ist ein *date* , da gehe ich davon aus, dass zumindest ein Grundinteresse vorhanden ist. Trotzdem bin ich sehr defensiv, wenn es um Signaldeutung geht. Da halte ich es wie in einem Post vorher geschildert, im günstigsten Fall ist sie weg, im ungünstigsten Fall hat man viel Ärger am Hals.
Wenn ich z.Bsp zu der Erkenntnis komme, dass evtl mehr als nur sprachliches Geplänkel dahinter steckt, dann frage ich explizit, ob ich sie Küssen darf. Hört sich zwar etwas korrekt an, für mich ist das aber der einzige Weg, um mögliche Missverständnisse auszuschließen.
In einer Partnerschaft bin ich auch direkt und formuliere meine Wünsche verbal und nonverbal unmissverständlich, je nach Situation.
*********ated Mann
222 Beiträge
******chs:
eben ihre Spuren hinterlassen hat, und ein Mann heute (zumindest in unserem Raum) mit sexuell starken Frauen (bzw deren Kommunikation/ Mitteilung) kaum etwas anfangen kann, und damit "überfordert" ist.

Diese These bezüglich des Themas verstehe ich nicht.

Was sind denn subtile Andeutungen sexuell starker Frauen und wie unterscheiden die sich von subtilen Andeutungen von weniger sexuell starken Frauen?
******ind Mann
696 Beiträge
Was sind denn subtile Andeutungen sexuell starker Frauen und wie unterscheiden die sich von subtilen Andeutungen von weniger sexuell starken Frauen

Von subtil schrieb ich nichts.

Und es ist auch keine These, sondern belegt (dazu gibt es psychologische Studien).

Was "sexuell starke" Frauen sind, muss ich hoffentlich nicht erklären?
Nein, hat nichts mit "knick knack rammel rammel" zu tun, sondern mit einer (aus)geprägten Persönlichkeit(sentwicklung).
*********ated Mann
222 Beiträge
******chs:
Was sind denn subtile Andeutungen sexuell starker Frauen und wie unterscheiden die sich von subtilen Andeutungen von weniger sexuell starken Frauen

Von subtil schrieb ich nichts.

Das Thema ist aber sexuelle Innuendos. Also war das gar nicht auf das Thema bezogen?
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
*******r93:
Und selbst wenn diese Vorwürfe offensichtlich abstruß sind, so ist bei Vergewaltigungsfällen häufig eine umgedrehte Beweisführung, aka der beschuldigte muss seine unschuld beweisen, auch wenn es keine Beweise für eine Schuld gibt.

Das ist faktisch Nonsens - die Verurteilungsquote bei Vergewaltigungen liegt im einstelligen Prozentbereich eben weil die Schuld erwiesen sein muss und das bei solchen Delikten oft sehr schwierig ist.

Aber Vergewaltigung ist hier ja gar nicht das Thema.

Subtilität ist für viele Männer oft schwieriger, wobei es interessanterweise dabei mehr um das Lesen geht als um das Aussenden. Auch solche Männer senden subtile Signale und schätzen es durchaus hoch, wenn diese Signale auch wahrgenommen werden. Sie tun sich nur um einiges schwerer damit, ihrerseits Subtilität wahrzunehmen und auch passend zu beantworten. Der Punkt ist ja nicht, ein subtiles Signal wahrzunehmen um dann mit der Tür das Haus in Schutt und Asche zu legen - Kailyn hat es sehr schön als Tanz beschrieben. Oder eben auch als Kommunikation, als Austausch von Informationen. Da kann man zustimmen, nachfragen, Überlegungen anstellen, Thesen formulieren - und jeweils darauf achten wie der Andere darauf reagiert. Einfach nur ISSO in den Raum brüllen ist auf Dauer eben auch für eine Diskussion unbefriedigend.

Aber wie jede Kommunikation will halt auch diese gelernt sein - und lernen muss man wollen. *g*
****a_2 Frau
231 Beiträge
Ich finde, man sollte in der Beantwortung explizit unterscheiden, ob man die Frau kennt und schon mal Sex gemeinsam hatte bzw in einer Beziehung ist oder ob man einer Frau begegnet, die Mann (noch) nicht kennt.
Meiner Ansicht nach sind das schon sehr verschiedene Situationen!!

Von fremden Männern möchte ich nicht Aufforderungen zum Sex erhalten, das ist für mich Belästigung. Da spreche ich aber nur für MICH, denn ich muss für Sex den Mann gut kennen. Andersherum gebe ich auch keine Signale dieser Art an einen fremden Mann.
Flirte ich (was ich selten tue), dann zeigt das nur, dass ich den Mann sympathisch finde, aber nicht Sex gemeint ist.

In einer Beziehung finde ich verführt werden wichtig.
Eindeutige Aufforderungen verbal oder körperlich können auch sein, meiner Ansicht nach sollten sie aber nicht die EINZIGE Art und Weise der Aufforderung zum Sex darstellen!
Einen Griff immer direkt in den Schritt finde ich AUF DAUER absolut lusttötend. Ebenso ein unvoreitetes "Tittengreifen".
Ich glaube, in Beziehungen geben sich manche (einige, viele?) Männer nicht mehr die "Mühe" der Verführung... aber das ist nur meine Vermutung.

So wie das im Eingangspost der TE beschrieben ist, würde ich das nicht lange mögen.
Ich habe kein Problem, einen expliziten Sexwunsch deutlich an meinen Partner auszusprechen, manchmal macht das ja auch Spaß, aber wenn es wie geschildert keine Verführung mehr gibt, dann will das meine Libido nicht! Und wenn die nicht mehr will, steh ich eh daneben ...da geht nichts mehr.

War zwar eine Frage an die Männer, aber mir war die Differenzierung der Ausgangssituation wichtig.
******ind Mann
696 Beiträge
Das Thema ist aber sexuelle Innuendos. Also war das gar nicht auf das Thema bezogen

Doch, schon.
Innuendo (Anspielungen) müssen aber nicht subtil sein.


Man bedenke dabei zB Tango; oder Salsa; Fado, Flamenco.... Diese Tänze sind reine Inuendos.
Und strotzen vor sexuellem Ausdruck, ohne subtil oder gar plaktiv zu wirken.

Davon abgesehen, und selbst allerlei "subtile Anspielungen" mal ganz aussen vor gelassen:
Man kann es auch riechen (und das meine ich durchaus ernsthaft) ob eine Frau grad sexuell "bereit" ist.

Bei der Situation wie im EP beschrieben, würde ich mir als Frau allerdings dann auch mal die Frage stellen, ob der entsprechende Partner überhaupt auch passt.
Denn un(ter)bewusst bekommt normalerweise jeder Mensch mit, ob er grad "angemacht" wird, allein schon durch die Körpersprache.
*******elle Frau
35.980 Beiträge
Da beleibt einem als Frau doch nur noch, sie auf den einen Mann einzustellen, und die " Andeutungen" dem einen Mann anzupassen.

Nicht jeder kann zum Beispiel auch was mit Dirty Talk anfangen.....sehe ich ähnlich. Mir bringt das gar nichts, ist mir sehr oft zu platt, vulgär.

Und vielleicht ist dann der flirtende , spielerische " Zaunpfahl" nicht stark genug für den einen oder anderen Mann.
Das würde ich denen gar nicht mal vorwerfen wollen.

Das ist dann einfach so.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Liebe Kaylin,

nach dem Lesen der bisherigen Posts bin ich wieder einmal ein wenig verwirrt, weil für mich aus DEINEM Eingangspost ganz klar hervorgeht, dass es um Situationen mit deinem Partner (bzw. festen sexuellen Partnern) geht. (Daher verstehe ich Posts nicht, die anfangen mit: Man muss unterscheiden, ob es jemand ist, den man schon kennt .... sie kennt ihn ganz offenbar).

Die, von dir (sehr ausführlich) beschriebenen Verhaltensmuster kenne ich und habe dazu aus meiner Erfahrung einen Gedanken:

Ich habe den Verdacht, dass die beiden (ich komme gleich dazu, welche) Dinge, die du dir von einem Mann (in diesem Fall) wünschst, nur sehr, sehr selten miteinander auftreten. Was ich damit meine ist, dass diejenigen, die die Art von Dominaz aufweisen, die du gerne magst in meiner Erfahrung nicht die subtilsten Kommunizierer (egal ob Sender oder Empfänger von Botschaften) sind. Das scheint in der Praxis irgendwie ein Widerspruch zu sein. Entweder ist jemand sehr "feingliedrig" (ich kann gerade kein besseres Wort finden) sowohl in der Kommunikation als dann auch beim Sex, oder eher "grobschlächtig" (auch hier ... das Wort ist wahrscheinlich nicht ideal). Natürlich sind das (in meiner Wahrnehmung) nur 2 Enden einer Skala, zwischen denen es viele Abstufungen geben kann und gibt. Dennoch denke ich, dass die Art von Sex, der für dich ideal ist eher in Richtung rau und kantig tendiert.

Daher aus meiner Sicht: Bestimmt lässt sich das Wahrnehmen deiner Signale auf seiner Seite noch ein wenig (durch Sprechen, Üben, Lernen) verbessern. Im Grunde habe ich aber den Verdacht, dass du dich bis zu einem gewissen Grad damit abfinden wirst müssen ... dafür bekommst du die Art von Dominanz und Unmittelbarkeit beim Sex, die du gerne hast.
*****e59 Mann
6.202 Beiträge
*******elle:
Und vielleicht ist dann der flirtende , spielerische " Zaunpfahl" nicht stark genug für den einen oder anderen Mann.

Stark genug vielleicht schon, aber nicht EINDEUTIG. Das, was für einen Sender eindeutig erscheint, muss für den Empfänger absolut nicht eindeutig sein. Als Sender kommen ja noch weitere Empfindungen hinzu, die der Emrfänger nicht hat.
In Schweden muss man vor jeder sexuellen Handlung fragen, ob das erwünscht ist, sonst wird es rechtlich als Vergewaltigung behandelt.
****a_2 Frau
231 Beiträge
@redraven_78
Da hast du absolut recht redraven... aber die Fragen unten im Post bezogen sich auch auf allgemeine Situationen bzw klangen danach.

Vielleicht hab ich es aber auch nur falsch verstanden.
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