Eis von Edelnutten
Kurz vor 2 wollen die beiden „Edelnutten“ noch Chickenwings, wie schön! Eingehakt, eine links, eine rechts, staksen wir in den Burgerladen und sind Show pur. Die Mädels überragen mich mit ihren Overknees mit Mörderabsätzen um einige Zentimeter. Gestylt in bestem Nuttendesign mit Webpelzen, sauedel und ich erst mit meinem neuen Cashube-Pelzimitat in Schwarz und darunter, tief aufgeknöpft, ein verschärftes NobleFit-Shirt black. Ich habe einen Ständer, der ist härter als ´ne Schrippe von vorgestern. Wir sind Porno pur. Den arabischen Jungs, die gerade noch wegen einem Gratiseis verhandeln, bleibt die Spucke weg. Ich grinse und zieh mir ihr Gegeifer rein. „Kleiner, lass mal 20 Hühnerteile ranrollen, Pommes und drei Cola light dazu. Vergiss die Feuchttücher nicht! Jaja, zum hier Essen.“ Dann geht`s los. „Ey Alter, ist das dein Mustang da draußen?“, will der Klopper wissen, der wahrscheinlich gerade erst 4 Double, Tripple oder Artähnliches einverleibt hat. „Meinst du den Prügel vor der Tür in Ebony-Schwarz mit 435 PS?“ Ich mache eine Kunstpause und heuchle Nachdenken mit angestrengter Mine. „Nee! Wir sind mit der U-Bahn hier“, lüge ich grinsend, nur ist es die kleinere Lüge, denn der ist ja tatsächlich nur geliehen.Während wir essen lässt Gina auf dem Hochhocker mit ultrageilem Blick in Richtung der tuschelnden Boygroup, dabei auf einem Hühnerflügel kauend, den Mantel auseinander gleiten. Ich finde übrigens, Gina klingt gut und zwischen Stiefelrand und wahnsinnig kurzen Glitzerpants zeigt sie mit gespreizten Beinen Fleisch. „Cameltoe!“, will einer der Jungs raunend erkannt haben. Er muss echt gute Augen haben, denn näher als sechs Meter trauen die sich überhaupt nicht an sie heran. Stimmt aber, wovon ich mich überzeuge, war mir gar nicht aufgefallen! Also schicke ich sie an den Tresen, mir ein Eis zu holen und so kommt Bewegung in die Gruppe der jungen Nicht-Hiesig-Muttersprachler, die ansonsten aber ein für ihre Altersgruppe ungewöhnlich gebührlichen Sprachausdruck haben. Gina lächelt zwei von ihnen zur Seite hin an, wobei sie an der Kasse aufgestützt sich vorbeugt und provokant das rechte Bein nach oben winkelt. Das wirkt! Während der Rest der Meute vor Verzückung dauergrinst, leiden die beiden tausend Qualen.
Ich fahre meiner zweiten Edelstute zur Abwechslung ein wenig durch`s platinblonde Haar und küsse sie so sehr Zunge, dass mir die Show allmählich fast egal wird. Die ganze Zeit über will ich sie Agnetha nennen, weil sie so schön viel Blau um die Augen herum verteilt hat, aber mir muss doch dieser blöde Nuttenname wieder einfallen, auf den wir uns verständigt hatten. „Schätzchen, geh doch mal nach vorne und spendier den Jungs ein Eis!“, ergeht mein Kommando an sie, um die Sache noch ein wenig auf die Spitze zu treiben und damit ich jetzt kurz den Druck zwischen meinen Lenden aus dem kritischen Bereich holen kann. Dabei gehen die beiden „Gewerbegrazien“ derart brutal vor, Rücken an Rücken schmeißen sie mit billigem aber nicht gerade günstig wirkenden Sex um sich, dass einem diese Jungbullen fast schon leid tun können. Die bekommen ihr Eis zur Belohnung und wir sind fertig. Das Einsteigen in den Wagen, Gina muss nach hinten, wird wieder heikel und diesmal gibt es Zuschauer. Ich lass die V8-Maschine an, wovon ich jedesmal steife Nippel bekomme und genieße noch für einen Moment die Blicke, von den arabischen Kommentaren habe ich ja nichts.
Auf der Autobahn will Agnetha, Arielle, Aileen, ich komm nicht drauf, vielleicht noch mal kurz über den Kudamm, weil das eben wäre doch viel cooler gewesen als die Party davor, für die diese Aufmachung gedacht gewesen war. Leider aber muss ich ablehnen. Ich muss früh raus, denn heute gibt es bei Lidl den Fairtrade-Kaffee im Angebot; nur so lange wie der Vorrat reicht.
m.brody
© 2018