Was empfindet Ihr während des Tätowierens?

Ich habe meins schon über 25 Jahre. Ich war damals einfach nur nervös. Im Grunde war es in der Tat nur eine Zeit die ich bis zur Fertigstellung absitzen musste. Wie das Motiv entstand konnte ich nicht beobachten, weil ich während dem Tätowieren nicht an die Stelle schauen konnte.

Ich hab nur ein Tattoo und auch nicht besonders groß. Aber ich dachte mir während der Sitzung:


Nein, im Ernst hab ich den Schmerz genossen und mich gefreut etwas an meinen Körper hinzuzufügen was zu mir gehört. Und das ist bis heute so.

Leider konnte ich auch nicht gut verfolgen, wie es entsteht. Aber es war auf jeden Fall aufregend, spannend und insgesamt ein sehr gutes Gefühl. Etwas nervös war ich am Anfang schon, vor allem weil ich nicht wusste, wie sich das tatsächlich anfühlt. Sowohl beim Stechen selbst, wie auch danach, wenn es für immer da ist. Aber beides fand ich toll.

Einmal bin ich während des Stechens sogar eingeschlafen. Daher war es sicher auch entspannend.

Har Har Har Mein erstes Tattoo und es ist so spannend dabei zu zu gucken, wie es entsteht.



Ungefähr so saß ich da. bei den nächsten kann ich dann wahrscheinlich liegen und werde mir ein Buch mitnehmen oder schlafen.

Meist unterhält man sich und sitzt/liegt so seine Zeit ab, während man sich in die Liege oder ein Stofftier krallt. Ich bin generell sehr schmerzempfindlich, daher sieht mein Gesicht zwei bis drei Stunden lang so aus : und ich werde noch blasser als ich es eh schon bin.
Trotzdem freut man sich natürlich darauf, dass das Motiv fertiggestellt wird oder zumindest Teile davon fertig werden. Und wenn der nette Herr dann sagt "Okay für heute reicht es erstmal" würde ich am liebsten sagen "Nein, weitermachen!"
Eine innere Veränderung meiner Selbst findet dabei nicht statt. Die Motive bedeuten mir etwas, aber ich bin kein anderer Mensch, sobald ich sie auf meiner Haut trage. Ich wäre bestimmt auch ohne sie glücklich, aber mit ihnen ist es natürlich auch schön.

ich spüre eine innere Veränderung wenn ich mir Gedanken über das Motiv und die Stelle mache.
Während des Tätowierens bin ich von total entspannt bis total angespannt, von schmerzfrei bis schmerzverzerrt...kommt ganz auf die Körperstelle an.

Eine große Freunde und innere Dankbarkeit überkommt mich, wenn es fertig ist und so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe.

Also ich hab ein paar Tattoos.
Und es ist immer anders.
Da der Tattowierer ein Freund ist, reden wir meistens miteinander.
In seinem Studio läuft auch immer gute Musik und ich bin entspannt.

Aber an der Hüfte war das ein bisschen anders.
Hat Sau weh getan und ich war froh das es zu Ende war.
Aber irgendwie genieße ich den Schmerz auch. Ich weiß ja wofür es weh tut

Ich habe bisher 3 Tattoos, zwei davon auf dem Rücken. Dort konnte ich die Entstehung leider nicht mitverfolgen.

Die unmittelbare Zeit vor dem Tätowieren ist für mich die Hölle bedingt durch meine Nadelphobie. Sobald es losgeht und die ich die kleinen Stiche spüre, bin ich entspannt.


Bei meinen Tattoo am Arm habe ich die Entstehung genau verfolgt. Es war wunderschön zu sehen, wie meine Vision in den Händen der Tätowiererin Realität wurde. Da ich mit jedem meiner Tattoos eine Geschichte und eine Bedeutung verbinde, habe ich die Entstehung und die Vollendung quasi gefeiert.

Beim Stechen meiner Tattoos auf dem Rücken bin ich fast eingeschlafen, so entspannt war ich. Aber als ich das fertige Ergebnis sehen konnte, war ich wieder aufgeregt und glücklich. Phasen und wichtige Teile meines Lebens waren fertig auf meiner Haut und das hat mich glücklich gemacht.

Ich würde die Entstehung nicht als Veränderung bezeichnen, für mich ist das ein Abschluss, eine Vervollkommnung, ein äußerer Ausdruck meines Inneren. Die Veränderung war schon in mir präsent, während des Stechens fühle ich eine Art Befriedigung, nach dem Stechen ist meine bereits vollzogenen Veränderung für alle sichtbar.

schmerzempfindlich, wenn es ums tätowieren geht und denke mir währenddessen die Zeit in Etappen weg und erinnere mich dabei an Beppo Straßenkehrer aus „Momo“:

„Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt.

Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du?

Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.

Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig.“

(Michael Ende)

Gleichzeitig bin ich die ganze Zeit voller Vorfreude und sehr aufgeregt und gucke bewusst nicht auf die gerade zu tätowierende Stelle, um mich erst am Ende über das neue und fertige Bild zu freuen.

Also bei meinem ersten Tattoo bin ich eingepennt
Es lief Musik und das Geräusch der Maschine hat mich total beruhigt.
Für mich hat das was von Entspannung.

Für mich sind Tattoos nicht nur Kunst, sie zeigen Geschichten, Erlebnisse und Charakter.
Ich selbst (der Lord) und auch meine Lady haben mehrere Tattoos, sie Symbolisieren sowohl eigene Interessen wie auch eben Geschichten.

Die Motive sind lange voraus geplant und überlegt. Für mein 3. Motiv habe ich 3 Jahre gesucht wobei mein 4. lediglich 3 Stunden gebraucht hat. Aber da hab ich das Motiv gesehen, kannte die Bedeutung und sagte "DAS DA". Es ist für mich in der Gesamtheit wichtig.

Zum Thema: Ich selbst habe das Gefühl, wie in einem Buch ein neues Kapitel aus zu schlagen. Ein weiteres Stück von mir wird erzählt und ich freue mich wie Bolle wenn es dann nach langer qual fertig ist und auf ewig in der Haut steckt.

Während des Stechens selber versuche ich einfach den Schmerz weg zu atmen und die Gedanken weg fliegen zu lassen. Von schmerzfrei, bis hin dazu ins Kissen beißen zu wollen war alles dabei. Auch das Gefühl, jemand drückt eine Zigarette auf meiner Haut aus war auch schon dabei. Aber wenn alles fertig ist, sind diese Eindrücke schnell wieder vergessen