Außerhalb Ausleben mit Erlaubnis: Kann das funktionieren!?

Ein Jahr lang bin ich jetzt schon stiller Mitleser und nutze die Plattform größtenteils, um meine Wissbegierde zu stillen. Nun bin ich gerade sehr gerührt von Euren Einschätzungen und der Anteilnahme hinsichtlich meiner persönlichen Umstände - das bedeutet mir viel. DANKE!

Da ich beruflich mit Verhaltens- und Systemtherapeuten zu tun hatte, habe ich dort auch schon den Gedankenaustausch gesucht. Der therapeutische Weg ist ein gehbarer, allerdings sehe ich bei ihr keine Bereitschaft und nicht ansatzweise die Einsicht, dass Thema zu einem Problem zu erklären bzw. sich das als solches einzugestehen. Damit wäre eine wichtige Voraussetzung, diesen Weg zu bestreiten, nicht gegeben.

Kommunikation, Ehrlichkeit und Offenheit sind Bestandteile des Fundaments unserer Beziehung. Wir reden darüber, nehmen da auch kein Blatt vor den Mund, viele Möglichkeiten sie aus der prüden Ecke zu locken sind leider "fehlgeschlagen". Diese Versuche waren auch nicht verkrampft, es hat ihr einfach nichts gegeben. Meine gesunde Achtung und Empathie steht mir da im Weg, weiter zu machen, mehr zu zu erbitten / fordern, wenn auch nur Schritt für Schritt, wenn da stets Widerwillen/ Abneigung spürbar ist. Das Experimentierblut (@********ed76: trifft es super, danke!) fließt wohl nur in meinen Adern. Die Anschaffung der Toys war aus heutiger Sicht wohl ein wenig übereilt - es würde sie einfach total überfordern tiefer in der Schatztruhe zu wühlen. Was die Anläufe angeht, sie für meine Neigungen, Experemtierfreudigkeit usw. zu begeistern angeht, bin ich an einem Punkt der Resignation angekommen.

Ich betrachte das auch als eine Entwicklung. Natürlich haben wir uns "so" kennengelernt und begnügten uns lange mit dem Blümchensex, der sich auch irgendwie weiterentwickelt hat. Den möchte ich auch keineswegs missen. Aber die Sehnsüchte kommen immer öfter und stärker durch.

Jetzt habe ich die Sorge, hier eine Grundsatzdiskussion aufzuwirbeln, ob eine Beziehung überhaupt aufrecht erhalten werden soll, wenn das Sexleben, NEIN, es sind eher die Neigungen, nicht stimmig sind. Aber das ist nüchtern betrachte wohl tatsächlich ein Kernproblem. Perspektivisch sehe ich das nach sehr vielen Gesprächen und Versuchen natürlich auch verhalten.

Insbesondere interessiert mich eure Einschätzung zu dem Umgang mit Ihrer Taktik, dem Augen verschließen. Es geht nicht darum, hinter ihrem Rücken etwas zu machen, geschweige denn zu verheimlichen. Sie ist schon reflektiert genug, um einzusehen, dass ich etwas suche, was Sie mir nicht bieten kann und will.

...soll ich, soll ich nicht...

Ja, insgeheim weiß ich das auch. Ich möchte auch nicht den Eindruck hinterlassen als wollte ich nur mein Gewissen beruhigen oder mir etwas vormachen. Im Moment geht einfach große Sorge mit Euphorie einher. Beides in Einklang zu bringen und mögliche Konsequenzen abzuwägen stellt mich vor ungeahnte Herausforderungen. Mich interessiert einfach sehr wie Ihr darüber denkt. Ich bin Dir dankbar für jede Zeile. Es ist verständlicherweise schwierig hier objektiv zu sein, da viele Umstände auch nicht bekannt und in einer Beziehung immer tiefe Gefühle mit einhergehen.

Das vorgeschlagene, ich nenne es mal frech: Ultimatum, läuft bereits. Eine Verabredung (denn ich soll es ausdrücklich nicht Date nennen) für Samstag Nachmittag ist getroffen. Als ich gestern davon berichtete, hat sie sich augenscheinlich erstmal für mich gefreut. Alles wie immer, wir gehen auch nachher noch kurz aus usw.

Nein, ich denke aus der Erfahrung heraus nicht, dass es die Ruhe vor dem Sturm ist.

Aber natürlich macht das etwas mit uns, nur was...