"Er" schreibt...
*******otti:
Denn eines steht fest, am meisten verändert sich das Leben der Frau, einer Frau, die vorher vielleicht auch sehr erfolgreich im Beruf gestanden hat und die vielleicht ihren Beruf auch geliebt hat und ihn dann - obwohl sie das Kind glücklich macht - ihren Beruf, ihre Kollegen, ihr altes soziales Umfeld sehr vermisst.
Da muss ich dann aber mal eine Lanze für die Männer brechen, denn es gibt auch so manche die sich um die Kindererziehung und den Haushalt kümmern.
Ich selber war insgesamt 5 Jahre für beide Kinder in Elternzeit und habe mich um dergleichen gekümmert. Eines kann ich daraus für diesen Thread mitnehmen.... Lustlosigkeit muss nicht aus diesem Grund entstehen, denn die hatte meine Frau obwohl sie nach dem gesetzlichen Mutterschutz wieder regulär arbeiten gegangen ist und mit dem Haushalt usw. nicht wirklich etwas zu tun hatte.
Generell muss ich mal einwerfen, dass jeder selber dabei ist und am meisten beeinflusst wie sich das Leben ändert und verändert. In unserem persönlichen Umfeld kann man "beobachten", dass kaum ein Mittelding gibt. Entweder das Kind rückt alleine in den Mittelpunkt und alles wird restlos daran ausgerichtet, was zwei bis dahin gute Freundschaften gekostet hat... Oder das Kind wird, so haben wir es zumindest versucht und soweit es ging/möglich war umgesetzt, als Bereicherung für das schon längst bestehende gesehen und entsprechend eingebunden.
Natürlich hat sich auch unser Leben verändert... Mal eben spontan ausgehen usw. war und ist nicht mehr so einfach, aber unser eigenes Leben haben wir für die Kinder nicht aufgegeben. Sie sind mit dazu gekommen und nehmen daran schlicht teil. Sie SIND teil dessen.
Soll heißen, dass es völlig unerheblich gewesen wäre wer von uns beiden zu Hause blieb, denn am sozialen Umfeld hätte sich rein gar nichts verändert und hat es auch nicht, bis auf die (mittlerweile) "Bekannten", die eigentlich nur noch für die Kinder leben und ihr eigenes Leben mehr oder minder aufgegeben haben (Begleitet von jammern, dass man es doch so unheimlich schwer hätte und nichts mehr könnte)...
Den Beruf, den man hoffentlich gerne ausübt, aufgeben ist auch eine Entscheidung, die jeder selber trifft. Ich bin trotz Elternzeit relativ schnell wieder für einige Stunden arbeiten gewesen um einfach nicht raus zu sein und eben den Kontakt zu den Kollegen zu verlieren.
Wenn man es will, muss sich nicht alles verändern wegen der Geburt eines Kindes.... Oftmals steht man sich selber im Weg und jammert nach Monaten oder gar Jahren wie schwer doch alles sei und, dass man sich das so nicht vorgestellt hätte... Oft wäre es im nachhinein betrachtet aber auch ohne riesige Umstände möglich gewesen nicht einfach alles drum herum aufzugeben...
LG "Er" von NeueReize