****aba:
Nur ob das wirklich SM ist, darf hinterfragt werden. Das würde auch von mehreren Usern mit Beispielen unterfüttert, die anschaulich genug sind, dass nicht überall, wo sich Leute selbst unter SM verorten, auch SM drinnen ist.
Womit sich das Rad weiter in der Endlosschleife dreht. Denn niemand hat sich über den Anderen (der sich selbst hinterfragt und "sein" SM für richtig hält) zu stellen und ihm "richtig oder falsch" einzubläuen.
Was nur so ist, wenn wir davon ausgehen, dass BDSMler bessere Menschen seien.
Wenn wir das, was uns zu BDSMlern macht ganz wertfrei als eine Eigenschaft sehen, die uns nicht erhebt, sondern einfach eine Eigenschaft ist, wie unsere Augenfarbe oder bestimmte Interessen, dann ist die Frage ob man BDSMler ist nicht mehr wertend, dann erhebt sich niemand über den anderen, wenn jemand eventuell kein BDSMler ist.
Wenn zwei sich beim Sex küssen und streicheln und sanft Liebkosungen ins Ohr flüstern, dann ist das kein SM. Das macht es nicht schlechter, es ist nur eben nicht SM.
Und wenn sie das ohne jedes Machtgefälle tun, dann ist das auch kein DS.
Und wenn dabei niemand gefesselt oder diszipliniert wird, dann ist da auch kein BD bei.
Wenn es allen Beteiligten gefällt ist das immer noch eine schöne und tolle Sache, auch ohne BDSM zu sein.
Es gibt viele Menschen die keine BDSMler sind und dabei tollen Sex und ein tolles Leben haben. Die haben auch kein Problem damit, keine BDSMler zu sein, sie sind es eben nicht.
Ohne jede Wertung.
Und natürlich macht es Sinn, dass auch mal zu definieren. Ich bin z.B. keine wirkliche Masochistin. Ich bin devot, dass ist etwas anderes.
Es bringt mir absolut gar nichts, wenn ich darauf bestehe aber auch Masochistin zu sein, obwohl ich den Schmerz zumindest nicht direkt erotisiere, denn wenn ich in der konkreten Situation bin, in der das relevant ist, dann ist es doch wichtig für meinen Partner zu wissen, dass einfach nur hauen es nicht bringt, dass ich das DS dazu brauche.
Bleiben wir im difusen "Ach ne, ich mag keine Schubladen und sprich mir nicht ab Masochistin zu sein, nur weil Schmerz nicht mein Ding ist", dann brauchen wir mit etwas Glück diverse Postings und Gespräche, mit etwas Pech wird es eine völlig verpfuschte Session, weil er mir mit viel Fantasie Schmerzen bereitet, die mir aber gar nichts bringen und am Ende sind wir beide sauer. Das hätte dann mit einem klaren "Ich bin keine Masochistin, ich brauche DS" vermieden werden können.
Ebenso wäre es wichtig zu wissen, wenn der oder die anderen gar kein BDSMler ist, weil wir anders ticken und Vanillas die ihren Sex ein wenig mit BDSM-Elementen aufpeppen das anders machen.
Mit besser oder schlechter hat das nichts zutun, aber damit, was die andere Person braucht und will und das ist eben nicht beliebig.
Das kann auch in Diskussionen relevant sein, wenn darüber gesprochen wird wie wir etwas empfinden und was wir brauchen und wollen.
Toleranz ist da noch etwas anderes. Die erlebe ich von Vanillas nicht weniger als von BDSMlern. Ich würde sogar sagen, dass ich mehr Toleranz und Verständnis durch Vanillas erfahre, als durch BDSMler die nur etwas anders ticken.
Liebe Grüße
Dina