Kann BDSM aus Sexlosigkeit eine Lösung sein?
Wir sind seit 8 Jahren verheiratet, hatten Anfangs oft Sex - aber es wird immer weniger, bis gar nicht mehr.Irgendwie traut sich keiner mehr an den anderen heran, weder Sie noch Ich.
Der Alltag (Arbeit, Kinder, Termine) frisst uns regelrecht auf und zerstört dabei sämtliche Lust - wenn mal welche da ist.
Allerdings wundert es mich nicht, denn wenn ich ehrlich bin waren wir beide von Anfang an vollkommen inkompatibel wenn es um Sex ging.
Sie hatte schon bereits vor unserer Zeit eine Menge Erfahrung - ich dagegen überhaupt keine.
Sie mag normalen Vanilla Sex mit Vorspiel - idealerweise mit Partner oben.
Ich dagegen kann mit normalen Sex überhaupt nichts anfangen.
Anfangs habe ich es natürlich probiert und Ihr zuliebe mitgemacht und muss auch zugeben, dass ich auch das ein oder andere mal Spaß dabei hatte.
Irgendwann allerdings hat mich dann meine Neigung zu BDSM eingeholt, die ich sehr lange unterdrückt habe.
Ich bin einfach nicht mehr in fahrt gekommen und Sie hatte dann natürlich auch keinen Spaß mehr.
So kam es dass wir dann auch angefangen haben ein wenig Bondage mit einzubauen - meistens mit mir als passiven Teil.
Wir waren mehrmals zusammen im Baumarkt und haben Sachen ausgesucht und einfache Bondage Utensilien im Netz bestellt.
Sie hat sich Anfangs sehr viel Mühe gegeben, obwohl Sie Null Erfahrung mit dem Thema hatte.
Ich dagegen hatte eigentlich ne Menge Erfahrung, da ich schon damals über 20 Jahre meine Neigung mit Selfbondage ausgelebt habe.
Damit hats dann ne Zeit lang auch ganz gut geklappt, aber nach und nach ging dann wieder die Luft raus.
Wir hatten dann auch mal das ein oder andere Gespräch, bei dem Sie mir bestätigt hatte (Was ich eigentlich schon wusste) - dass Ihr das ganze Thema Bondage überhaupt nichts gibt und es nur mir zuliebe macht.
Auch hatte Sie mir gesagt, dass Sie nur Spaß haben kann wenn der Partner auch Spaß hat.
Ab dem Zeitpunkt habe ich dann auch wieder mit Selfbondage angefangen, aber nur bei entsprechenden Gelegenheiten wenn ich alleine war.
Sie wusste das und war auch damit einverstanden, aber sie wollte nichts damit zu tun haben.
Aber aufgegeben hatten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, daher haben wir es weiterhin versucht irgendwie ein Sexleben zu führen.
Dann kam - ein wenig früher als geplant das erste Kind zur Welt und dann hat sich so ziemlich alles verändert, was sich verändern kann.
Sex war dann überhaupt keine Thema mehr, da unser Fokus komplett wo anders lag.
Im ersten Jahr war absolute flaute und erst in meiner Elternzeit dann hatten wir es wieder versucht - aber wieder mit wenig Erfolg.
Ich war dann irgendwann so frustriert und habe meine Neigung mehr oder weniger zum Hobby degradiert und es nur ausgelebt wenn es möglich war (Ich alleine).
Dann gab es fast drei Jahre Sexlosigkeit und dann kam das zweite Kind zur Welt + Umzug, etc.
Ab der zweiten Elternzeit habe ich mich dann intensiv mit dem Thema BDSM auseinandersetzt und recherchiert wo es nur ging.
Während dieser Zeit habe ich meine Spielzeugsammlung enorm erweitert, in der Hoffnung unser Sexleben damit zu bereichern.
Tatsächlich gab es dann auch die ein oder andere Nacht wo es z.b. mit Halsband und Leine gut geklappt hat - und nein das Halsband hatte ich an, nicht Sie!
Aber einmal hatte Sie kurz eines meiner Edelstahl-Halsbänder an und das hatte mir so gut gefallen, dass wir an dem Abend vermutlich den besten Sex hatten als jemals zuvor - bei dem ich nicht das Gefühl hatte, dass Ihr es nicht gefallen hätte, ganz im Gegenteil.
Ich war an dem Abend aktiv und konnte es wirklich geniesen, allerdings war ich weit von Dominant entfernt.
Wie Männer so sind, habe ich dann den großen Fehler gemacht und das Thema mal angesprochen.
Daraufhin hat Sie dank Ihrem tollen Weltbild davon sofort abgeblockt und alle BDSM´ler als kranke pervese abgestempelt.
Jegliche Argumentation von meiner Seite ging ins leere und dann war damit das Thema durch.
Seitdem dann ging es nur noch abwärts, bis zur Sexlosigkeit wie Sie jetzt Alltag ist.
Das einzige was uns noch zusammen hält, ist die noch stetige Liebe zueinander und die Kinder.
Aber eine wirklich Beziehung mit Sexleben haben wir schon lange nicht mehr.
Mir ist mittlerweile klar dass es an mir liegt, das wusste ich schon seit damals - aber damals wusste ich nicht wie weit meine Neigung geht, genau genommen wusste ich überhaupt nichts.
Mittlerweise weiß ich, das ich Devot, keinerlei Sadist, aber dafür ein wenig Maso bin und einige Fetische habe und aber nicht abgeneigt bin Aktiv zu werden.
Aber unser Hauptproblem war und ist einfach, dass ich zu stark Devot bin - meine Frau aber eher Aktiv bevorzugt (aber eindeutig mehr dominant ist), ich aber eigentlich zu feige für Dominant bin
Mittlerweile habe auch schon angefangen auf BDSM Stammtische zu gehen, um mal Leute in der Richtung kennenzulernen.
Auch habe ich schon Gedanken gehegt über eine mögliche offene Beziehung, aber angesprochen habe ich es noch nicht bei Ihr.
Am aller liebsten wäre mir, wenn Frau sich auf das Thema einlassen könnte und wir nen Weg gemeinsam finden damit wir wieder zu zueinander finden können.
So wie es jetzt läuft, ist es einfach nur frustierend.
Habt ihr einen guten Rat für mich?