Heimlich - ist das gut oder schlecht?
... auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau ...
Mit der Pubertät geht es los, die Suche nach einem Partner und die Erforschung der eigenen Sexualität, d.h. der eigenen Neigungen, der eigenen Vorlieben, des eigenen Körpers.
Mit Jahren das Ausprobierens weiß man dann schon in etwa, welchen Partner man sucht, aus was man steht und auf was weniger.
Blöd nur, wenn die Was-Ich-Mag-Liste und die Was-Ich-Nicht-Mag Liste zwischen dir und Deinem Partner unterschiedlich lang ist und dann auch noch nicht deckungsgleich.
Blöd nur, das man nicht mit der Tür ins Haus fällt und die sexuellen Likes und Dislikes abfragt, bevor man sich verliebt.
Was, wenn man dann einen tollen Menschen gefunden hat, voll verknallt ist, aber sie eben signalisiert, das ein Dreier nix für sie ist ...
Was dann? Sich trennen? Fremd gehen? Wenn man sich nicht trennen will (Liebe gibt es ja wirklich) riskiert man es dann und formuliert die Wünsche nach Bi-Sex mit Männern?
Wer jetzt oberlehrerhaft meint: "Wenn sie dich wirklich mag, dann akzeptiert sie dich wie du bist", der verkennt aus meiner Sicht die Wirklichkeit:
Wegen Lust auf Bi-Sex würde ich nie eine Beziehung riskieren, wenn es sonst stimmt. Aber oft (?) entwickelt man sich auseinander, vielleicht hat man sich auch lange nur etwas vorgemacht.
Am Ende ist man doch wieder auf Solo-Pfaden unterwegs, genießt das Solo-Leben dann richtig, schwelgt in den Möglichkeiten Dinge auszuprobieren. Man setzt Phantasien in die Wirklichkeit um, lernt sich noch besser kennen, gibt seiner Lust einfach nach.
Und jetzt kommt das Problem: die 'was mich mag Liste' wird immer länger und damit sinkt natürlich die Wahrscheinlichkeit den passenden Partner zu finden.
Nach ein paar Monaten wächst die Sehnsucht nach vertrauter Zweisamkeit und dann macht es Klick, man ist verknallt - und da ist es wieder das Problem ( siehe oben ).
Wer diese Schleife auch schon gedreht hat, der weiß, das man dann immer wieder mal vor der Entscheidung steht, falls Sie einige auch oder nur ein paar deiner Vorlieben nicht teilt: fremd gehen, bekannt gehen, sich trennen, ...
WER IN DIESER 'FALLE' STECKT WIRD BESTIMMTE DINGE VERMUTLICH HEIMLICH MACHEN (heimlich im negativen Sinne) ...
Ich denke, das ein polyamorer Lebensansatz für mich aktuell der beste Weg ist.
Ich suche nicht mehr DIE Partnerin, sondern Menschen die mich bereichern und zu denen ich gut passe.
Das kann eine Dauerfreundschaft sein für einen bestimmten Lebensabschnitt,
das kann aber auch eine Begegnung im Club sein. Werde ich dann diesen Menschen alles auf die Nase binden? Ehrlich miteinander umgehen schließt nicht aus, das es Themen geben wird, die ich nicht mit dem Paar, dem Partner usw. teilen werde.
Einen gewissen Grad an 'offener Heimlichkeit' sollte man sich vielleicht bewahren, das ist vielleicht auch ein Kick, der Auslöser für 'positive Eifersucht' ...
Natürlich lese ich hier in JC aufmerksam, das es Paare gibt, die sich gefunden haben,
deren "Listen" perfekt übereinstimmen, die alles miteinander teilen ... Das macht schon etwas eifersüchtig, aber auch diese perfekten Paare werden 'heimliche' Gedanken, noch ungeteilte Phantasien haben, sich 'heimlich' neue Dinge wünschen, die sie mal ausprobieren wollen.
Diese Menschen zelebrieren Heimlichkeit im positiven Sinne