langjährige Beziehung ohne Sex?!
hallo ihr,es fällt mir ja nicht leicht über dieses thema zu schreiben, wenn ich diese "ach unser sexleben ist ja so toll und einzigartig"-beiträge hier lese, aber der beitrag von asesis "Verklemmten Mann?? Oder Gewohnheit in den Jahren?" hat mir nun mut gemacht euch mal meine geschichte zu schildern und um rat zu fragen. ich bin über jede anregung froh, weil ich echt nicht mehr weiter weiss. ich hab deswegen ein neues thema angefangen, weil das ander "ihr" thema ist und mein problem etwas anders gelagert ist, trotzdem aber auch parallelen aufweist.
kurz gesagt - ich (fast 35) bin seit nun 10 jahren mit einem mann (43) zusammen (nicht verheiratet) der im grunde der mann ist, mit dem ich mir auch nach 10 jahren eine weitere beziehung vorstellen kann. in den 10 jahren haben wir auch so einiges gemeinsam durchgestanden und ich bin mir sicher er empfindet auch so was wie liebe für mich, nur kann/will er es nicht zeigen.
ich trau's mir hier ja kaum zu sagen, aber seit fast 6 jahren ist es so, dass wir eine bessere bruder/schwester-beziehung führen. es gibt einfach keinen sex und auch nur sehr spährlich zärtlichkeiten in unserer beziehung. aber nicht, weil ich nicht wollte, sondern weil er blockt. ich werd aus dem mann einfach nicht schlau. und ich wunder mich grade über mich selber, dass ich es jahrelang "mitgemacht" hab und auch konnte, vielleicht auch nur deswegen, weil ich selber jetzt nicht die bin, für die sex die nr. 1 in der beziehung ist.
nur sind mir vor kurzem menschen (männer) wenn auch nur virtuell, begegnet, die dinge in mir ausgelöst haben, die es mir nicht mehr möglich machen mein leben so weiter zu führen wie bisher. es muss sich was ändern! und so blöd das vielleicht klingen mag nach 6 jahren - ich hab bedürfnisse und ich will auch wieder diesen rein körperlichen aspekt in meiner beziehung zurück. man kann auch sagen ich bin aufgewacht aus meinem sexuellen tiefschlaf.
ja klar - es gab sex in unserer beziehung - aber das war noch nie sehr viel und auch nicht grade überschäumend vom gefühl her aber durchaus für mich befriedigend. ich führs auf die sehr lieblose und tw. brutale kindheit meines mannes zurück, dass da sozusagen ein seelischer schaden blieb und er nun probleme damit hat sich in einer beziehung auch sexuell richtig fallen lassen zu können. das mal aufzuarbeiten wär wahrscheinlich der schlüssel zu vielem - aber da stoss ich auf mehr als taube ohren.
reden drüber oder auch über die gegenwart gibts ned. wenn ich das thema sex in unserer beziehung anschneide, dann ist das in 2 min. abgehandelt mit irgend einer nichtssagenden aussage und ich geb einfach auf, weil ich merke da komm ich nicht weiter und mit der zeit hab ich auch mal aufgehört drüber gespräche zu beginnen. geendet hat das ganze in einer stagnation und auch resignation.
reden is sowieso so ein thema, auch wie sich auf irgend etwas festlegen, das nicht nur beim thema sex ned klappt. manchmal hab ich das gefühl selbst nach 10 jahren weiss ich nicht was in meinem mann wirklich vorgeht. was ich aber weiss, dass er ein sehr sensibler mensch ist, der sich über sehr viele dinge viele gedanken macht, nur die kommen halt nicht "an die oberfläche" und raus.
dass ihm viel an unserer beziehung liegt, merk ich dann aber doch wieder an kleinigkeiten. die so "beiläufig" auftauchen. und auch an verschiedenen aussagen. ich hab halt auch gelernt zu differenzieren, was er meint und was nicht, wenn er was sagt. nur in sachen sex bin ich echt ratlos.
er hatte andere frauen vor mir, auch längerfristig. und er sagt, dass er auch mit denen sex hatte. aber er kanns einfach nicht artikulieren, was er gern möchte und auch wenn ich ihm sag, was ich gern will, ich hab so das gefühl das läuft ins leere. was ich weiss, er beschäftigt sich mit dem thema BDSM, womit ich aber so gar nichts anfangen kann. vielleicht liegt ja auch da der hund begraben dass wir verschiedene vorstellungen von sex haben?
kurz gesagt ICH bin an einem punkt angekommen, wo ich das so nicht mehr mitmachen will/kann. es muss sich was ändern und ich bin ganz knapp davor mir das was ich brauche woanders (fremdgehn) zu holen fürs erste, weil ich ganz einfach nicht mehr drauf verzichten will. klingt fürchterlich egoistisch - ich weiss - aber ich habs lang genug mit verständnis und erklärungen & fehler suchen (auch bei mir selber) und viel akzeptanz versucht. aber das geht nun nicht mehr. in meinem kopf dreht sich grad nur mehr alles um sex und meine viel zu lang unterdrückten wünsche und bedürfnisse. das is zum verrückt werden.
ich hab ihm das auch schon ganz deutlich so gesagt, das sich was ändern muss, weil ich eben bedürfnisse hab und wünsche, aber die reaktion war sehr bescheiden bisher.
was sagt ihr dazu? was is los mit dem mann?
ganz liebe, aber inzwischen schon leicht verzweifelte, grüße
und sorry für die länge von dem beitrag, aber das musste jetzt mal raus.
M