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Depressionen? Was jetzt...

******_by Frau
225 Beiträge
Themenersteller 
Depressionen? Was jetzt...
Hi!
Momentan läufts bei mir und meinem Schatz nicht so toll. Wir wohnen erst seit ca. 4 Monaten zusammen und schon sowas schnief
Er ist ständig schlecht drauf, sagt ihm fehlt das Erfolgserlebnis. Was kann ich da tun? Er will, das ich ihn so gesagt "in Windeln packe und mit Samtpfoten anfasse". Aber für so etwas bin ich einfach nicht der Typ. Ich gehe natürlich auf seine momentanen Bedürfnisse ein, nehme Rücksicht auf seine Launen (schlimmer als ne Schwangere zur Zeit) höre ihm zu und versuche ihn zu trösten, wenn es wieder ganz schlimm wird.
Er fühlt sich, als würde er alles falsch machen. Zur Zeit hat er ein praktisches Semester, klar das er nicht alles perfekt kann, deswegen studiert er ja, um es zu lernen. Zu Hause übernehme ich vieles, weil ich weniger Arbeit habe als er. Wenn ich ihn dann z.B. bitte den Abwasch zu machen, dann tut er es, ist aber sofort wieder schlecht drauf, wenn ich ihn für seine Abreit nicht in den Himmel lobe.
Eigentlich ist er ein relativ einfach zu Hand habender Mensch. Ich weis nicht was ich jetzt mit ihm tun soll. Ich liebe ihn und nein, ich denke nicht ans Verlassen. Ich will ihm helfen und das alles wieder so schön wird, wie es sonst war. Meine Bedürfnisse stecke ich seit dieser Phase total zurück. Er sitzt lieber am PC als mit mir zu kuscheln. Das ich auch mal 15 Minuten Aufmerksamkeit brauche sieht er nicht. Wenn er aber das Bedürfniss danach hat, dann soll ich alles stehn und liegen lassen.
Ich habe ihm vorgeschlagen, zum Psychiater zu gehen. War auch schon mal bei einem und mir hatte es damals geholfen. Das will er aber nicht.Ihm fällt es ohnehin sehr schwer, Hilfe anzunehmen und dann auch noch von Fremden? Geht garnicht!
Gestern z.B. sagte ich: "Siehst du, jetzt wo du mit Loona (Katze) zusammen wohnst spielst du auch viel weniger mit ihr."
Das hat er so aufgefasst, das er sich anscheinend garnicht mehr um sie kümmert und dass das wieder etwas ist, was er falsch macht.
Wenn ich ihn daran erinnere, das er lernen soll, dann meint er, das er alles falsch macht. Erinnere ich ihn nicht daran, bin ich auch eine schlechte Freundin.
Eigentlich ist er so liebevoll undselbstständig. Jetzt scheit er sich wie ein "patziges" Kind zu verhalten. Ich will meinen alten Freund zurück.
Er ist eine absolut treue Seele und das weis ich genau, es kann also eigentlich nicht daran liegen, das er mir fremd geht. Aber ob er mich noch liebt weis ich zur Zeit nicht.

Ich warte gespannt auf eure Antworten und hoffe das es nicht nur nutzlose Kommentare sind. Bitte um eure Hilfe!

Alles Liebe...
Eure Shiroi
In Erwartung
Stiller Träume
Werden Wirklichkeit
Durch Berührung
Deiner Sanftheit
Ja, das hört sich tatsächlich ziemlich schwierig an. Als wären wir Männer nicht so schon Problem genug *zwinker*

Also nachdem du mit ihm schon einmal das Thema Psychater angesprochen hast scheint ihr ja durchaus in der Lage offen darüber zu reden. Das ist schon mal gold wert.

Ihn einfach zu loben wird allerdings nichts helfen. Das ist bei Männlein und Weiblein das gleiche. Bei einem gewissen Selbstzweifel bildet sich da eine Lob-Resistenz. Da wird dann einfach jedes gut gemeinte Wort einfach als "falsch" aufgefasst. Dann lieber eine "Dankeschön" für die Hilfe.

Sich an den Computer zurückziehen ist auch recht einfach zu erklären. Computerspiele sind nun einmal einfacher als das echte Leben und somit auch nur selten mit dem Gefühl des Versagens verbunden.

Wenn er keine Hilfe von außen annehmen will dann kannst du dir vielleicht Hilfe holen wie du damit umgehst. Ich würde ihn möglichst Stark in der Beziehung (Haushalt) einbinden. Sachen unternehmen und dann anstelle des Loben deinen Dank zeigen. Das kann dann auch gerne mal anders sein als nur Worte =)

Was ansonsten immer hilft ist Humor und Lachen. Das mag jetzt ein bisschen lächerlich klingen aber der menschliche Hormonhaushalt ist da ganz eigen. Und im Herbst/Winter bei Sonnenschein mal raus, auch immer gut.


Ich wünsche dir viel Erfolg....
****eg Mann
2 Beiträge
Ich ziehe mich gerade auch aus einer depressiven Phase raus und tue mich recht schwer damit, dabei ist es bei mir nie so krass gekommen, wie du es bei deinem Freund beschreibst.

Arbeit und Scheidung, Trennung von den Kindern haben mir schwer zugesetzt, doch zum Glück hab ich es wohl noch ganz gut überstanden. Bisher brauche ich schon ein Jahr und ich fühle mich noch immer nicht so richtig fit. Meine neue Partnerin hat schwer leiden müssen.

So wie du es bei deinem Freund beschreibst, würde ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn er es nicht von alleine tut, dann suche dir auf jeden Fall jemanden der dich unterstützen kann. Hat er denn keinen guten Freund, der sich mal um ihn kümmern kann? Wäre vielleicht auch eine Möglichkeit.

Leider kann ich dir nicht mehr helfen, aber vielleicht gibt es hier später noch ein paar Tipps für dich.
Für´s erste wär meine Überlegung, dass er sich für eine Weile
professionelle Hilfe holt. Ich sag das nicht, weil ich alle, die mal mies
drauf sind, gleich zum Therapeuten schicken will, sondern weil ich
aus eigener Erfahrung weiß, wohin man mit sich selbst und seiner
Partnerschaft kommt, wenn man die Dinge sich selbst überlässt.

gruß
Berglöwe
*******day Frau
14.247 Beiträge
@Shiroi
Ich habe den Eindruck, da geht gerade mächtig viel drunter und drüber.

Er ist ständig schlecht drauf, sagt ihm fehlt das Erfolgserlebnis. Was kann ich da tun?

Also auch wenn es Dir momentan schwer fallen wird: Du musst zunächst für Dich klar machen: Du bist nicht für seine Erfolgserlebnisse zuständig. Ihn für den Abwasch zu loben, wird da nicht helfen, denn 1. ist das nun wirklich keine bewunderungswürdige Leistung und 2. wirkt es nach dem, wie Du ihn beschreibst, tatsächlich nach Lob-Resitenz.

Er fühlt sich, als würde er alles falsch machen. Zur Zeit hat er ein praktisches Semester, klar das er nicht alles perfekt kann, deswegen studiert er ja, um es zu lernen.

Wenn ich an mein Studium zurückdenke: es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Büffeln und Arbeiten. Ich kann mir vorstellen, dass so ein Praxissemester mächtig an die Substanz geht. Männer sind ja oft auch sehr stark auf Konkurrenz "geprägt", steckt da evtl. Überforderung dahinter? Vielleicht hat er auch das Gefühl, dass er dem "Versorger-Anspruch" nicht gerecht werden kann?

Es gibt verschiedene Gründe für einen derartigen Schub. Und Deine Beispiele z.B. mit der Katze zeigen, dass Ihr beide mittendrin seid im schönsten Dramadreieck.

Wenn ich ihn daran erinnere, das er lernen soll, dann meint er, das er alles falsch macht. Erinnere ich ihn nicht daran, bin ich auch eine schlechte Freundin.

Das mit dem Zuhören und Trösten ist ja außerordentlich löblich, aber es wird dann grenzwertig, wenn er seinen "Seelenmüll" einfach bei Dir ablädt, ohne ihn zu bearbeiten. Das wirst Du nicht lange durchhalten.

Sicher ist das mit der professionellen Hilfe eine gute Idee. Die meisten Universitäten haben einen psychosozialen Dienst, wo man sich kostenlos beraten lassen kann. Vielleicht wäre das eine Brücke, über die er gehen würde ... Studienberatung klingt ja jetzt erst mal nicht sooo dramatisch.

Und noch eines musst Du Dir klar machen:

will ihm helfen und das alles wieder so schön wird, wie es sonst war.

Ich will meinen alten Freund zurück.

Beide Wünsche sind nachvollziehbar, aber in der Form nicht realistisch. Dein Freund hat sich bereits verändert und er wird sich weiter verändern. Man kann die Uhr nicht zurückdrehen, man kann die Veränderungen nur liebevoll begleiten. Du bist da schon mal richtig losmarschiert, aber Du wirst einen langen Atem brauchen.

Ich schick Dir mal einen dicken Energiestrahl *zwinker*

Liebe Grüße von Sylvie

P.S.: Pass auf Dich auf und werd nicht zur Co-Neurotikerin.
******_by Frau
225 Beiträge
Themenersteller 
Danke!
Das sind ja schon mal ganz liebe Antworten, damit untersützt ihr mich und mir geht es seelisch auch schon ein bisschen besser.
Das mit dem "Versorger-Anspruch" wieso sollte er diesem nicht gerecht werden? Wir verdienen relativ gleich viel und wir hatten da bisher noch keine Probleme.
Die Studienberatung werde ich ihm auf jeden Fall mal raten.
Sein bester Freund.... Eigentlich hat er hier in der Gegend nur einen einzigen Freund, da wir beide aus einer ganz anderen Stadt kommen, als da wo wir jetzt wohnen. Sein "Liebster" ist schon seit einem Jahr auf entzug und so lange hat er ihn auch nicht mehr gesehen.

Wie kann man eine Lob-Resistenz denn überwinden? Das mit dem Danke sagen statt loben ist schon mal sehr gut aber ist das wirklich alles was ich machen kann?
*******day Frau
14.247 Beiträge
Das mit dem Versorger-Anspruch ist ja nur eine Vermutung. Das ist oft in den Männern einfach drin, selbst wenn die Beziehung "finanziell ausgeglichen" ist. Ich wollte damit nur sagen, dass er sich offensichtlich mit diffusen Ängsten quält, die er gar nicht genau benennen kann.

Und das mit der "Lob-Resistenz" ist genau so: Du kannst nichts machen, er wird Dir nicht glauben, seine Phantasie wird Kapriolen schlagen und Gründe erfinden, warum er Dir nicht glauben kann.

Mir ist klar, Du möchtest lieber was anderes hören: tu dies, leg jene Platte auf, kauf neue Dessous oder sonst was. Aber das funktioniert nicht. Je mehr Du am Rad drehst, desto mehr kriegt er Angst, wieder alles falsch zu machen. So was auszuhalten ist äußerst schwierig, weiß ich aus eigener Erfahrung. Du kannst nicht seine Probleme lösen, das kann er nur selbst.
******_by Frau
225 Beiträge
Themenersteller 
Ich versteh schon was du meinst.
Klar will ich hörn: Mach das und alles wird gut!
Das es aber kein Patentrezept per Ferndiagnose gibt weis ich.
Er ist gerade heim gekommen. Jetzt ist er frustriert... Grund: Weil er durch seine Frustration mich runter zieht. Das weis er, da kann ich auch nichts machen.
Das schlimme ist, zur Zeit bewegt sich das ganze in einer Spirale. Es ist schwer.... Ach wegen "Alten Freund zurück" Damit meine ich nicht den, wie er vor einem Jahr oder so gewesen ist... Ich meine, einen Menschen derGlück empfindet und wieder auf eigenen Beinen stehen kann.
Hoffe du verstehst jetzt genau, was ich damit meinte.
Lieben Dank
*******day Frau
14.247 Beiträge
na ja, wenn er wenigstens merkt, dass er Dich mit seiner Frustration runterzieht und ihm das nicht egal ist: nimm es als Ansatzpunkt für's Thema "professionelle Unterstützung"
****ine Frau
36.968 Beiträge
Ich habe mir nun alle Postings durchgelesen und muß sagen, das ich mich derer anschließe, die auf die professionelle Hilfe verweisen.

Das bedeutet ja nicht, das er gleich in eine Therapie gehen soll.
An Unis gibt es doch häufig auch Anlaufstellen bei psychisch bedingten Problemen.
Ansonsten gibt es bei einigen Krankenhäusern Notfallambulanzen für diese Richtung. Vielleicht erkundige dich mal im Internet darüber, welches in eurer Nähe wäre.

Es liest sich so, als würde er sich dessen bewußt sein, das er viel auf deinen Schultern ablädt, doch er kommt nicht dagegen an.
Sollte es tatsächlich eine Depression sein, wird es schwer für ihn, alleine aus der Spirale herauszukommen.
Oftmals zieht man sich dann auch vor dem Partner zurück.

Dir wünsche ich die Zuversicht und die Stärke, eure Beziehung zu meistern und zu unterstützen, ohne das dein Ich zu sehr darunter leidet.
liebe Shiroi
ich habe den Thread wegen des Titels gelesen.
Dann habe ich mal in Dein Profil geschaut.
Ich finde es toll, dass und wie Du Dir Gedanken machst. Es ist eine schwierige Situation, die viel Fingerspitzengefühl erfordert.
Das mit der professionellen Beratung für Deinen Freund kann sicher hilfreich sein.
Du solltest auch gut auf Dein eigenes Wohlbefinden achten - das ist nicht egoistisch, sondern notwendig, damit Du Deine Kräfte einteilen kannst.*blume*

Das rät Dir mit lieben Grüßen
Bufi (Sie)

die über eigene Erfahrungen mit diesem Thema verfügt.
**********ind20 Paar
87 Beiträge
liebe shiroi
du schreibst, dass du durchaus deinen freund schon einmal auf depressionen und evtl besuch bei einem psychologen angesprochen hast, er diese ideen aber abtat.

trotz allem könntest du ihn in einer ruhigen minute ja mal auf folgende website ansprechen

http://www.kompetenznetz-depression.de

hier kann dein freund ganz für sich allein mal einen selbsttest machen, indem er 10 fragen beantwortet. was auch immer der computer ausspuckt, kann und sollte natürlich hinterfragt werden und soll keinesfalls als diagnose gelten! aber was dieser klitzekleine test bei mir bewirkt hat, war einfach, dass ich mal über dieses thema nachgedacht habe, nachgelesen habe, ich mich einfach mal damit beschäftigt habe und das thema für mich ein wenig enttabuisiert wurde. also vor diesem hintergrund, (wenn man nicht alles, was ein computer nach 10 fragen ausspuckt als fakt postuliert,) kann ein solcher test auch etwas gutes bewirken.

liebe grüße,

sie von

two_of_a_kind
danke
gut zu wissen, dass es anderen auch so geht
Ich war noch nie in der Situation, wie Du, aber durchaus in der Situiation deines Freundes. Ich habe schon einmal eine Therapie gemacht, das hat mir sehr geholfen. Bei der letzten, viel schlimmeren Depression hat das mit der Therapie nicht geklappt- soll heißen ich habe keine gemacht, habe aber von meiner Hausärztin Medikamente bekommen. ist keine allround-lösung und bestimmt nichts für eine dauerhafte behandlung, aber manchmal eine Möglichkeit, fürs erste aus dem schlimmsten tief zu kommen und alles ein bißchen objektiver betrachten und entgegenwirken zu können.

Was du machen kannst? Mach es wie bisher. Lass ihn wissen, dass er dich nicht verlieren wird, egal, ob er sein studium packt, oder oder oder. Und vergiss mal ne weile das loben an sich. Sag nicht sachen wie: das hast du aber toll gemacht. das glaubt er dir nicht, lässt sich durch den kopf gehen, dass er alles viel besser hätte machen können. Oder, wenn das, was er tut nicht auch dein fachgebiet ist, kann es sein, dass er sauer wird, weil er sich denkt: Kann die doch gar nicht wissen, ob das gut ist, behandelt mich wie ein kleines kind..

Versuch es vielleicht mehr aus deiner Perspektive:
• Ich bin so stolz auf dich,
-dass du das durchziehst
-dass du weitermachst, obwohls dir grad nicht so gut geht....

So etwas tut gut und bestärkt einen....

Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass ihr das bald in den griff bekommt.
******_by Frau
225 Beiträge
Themenersteller 
Hallo,
Es hat ein Ende...
Habe mich noch mal mit ihm zusammen gesetzt, ihm gesagt was ich davon halte und ihn wieder und wieder gefragt, was ihn den so runter zieht, weil ich es einfach nicht verstehen konnte.
Er hat dann auch viel darüber nachgedacht und ist wohl selbst darauf gekommen, das es eifach nichts gibt, das seine Depressionen rechtfertigt.
Er ist ein ziemlich logischer Mensch. Wenn etwas nicht schlüssig ist, dann gibt es auch keinen Grund etwas zu tun.
Auch mit dem Lernen und seiner Arbeit tut er sich jetzt viel leichter.
Eure Unterstützung hat mir sehr geholfen.
Vielen Dank!
Eure Shiroi
****ni Mann
2 Beiträge
Meine Freundin ...
... leidet auch unter Depressionen. Allerdings ist ein 'normales Leben' bei ihr nicht mehr möglich. Sie lebt nur noch in den Tag hinein, hat keine Ziele und keine Wünsche. Da sie den ganzen Tag nichts tut, ausser vor dem Pc sitzen, geht es mit ihr auch physisch bergab, womit ich mich nicht nur auf ihre Figur beziehe, sondern ihr ganzer Organismus hält keiner Belastung mehr stand. Schon die Treppe ins Obergeschoss bringt sie ausser Atem. Zur Zeit wird sie größtenteils von ihrer Mutter versorgt und verläßt nur noch selten das Haus.
Sie weiss, dass sie krank ist. Allerdings wurden die ersten therapeutischen Maßnahmen schon nach wenigen Sitzungen abgebrochen (aus Unlust). Das geht nun schon über ein Jahr so und mir fehlt einfach die Geduld, ihr immer und immer wieder Mut zuzusprechen, weil ich weiss, dass sich eh nichts ändern wird.
Ich bin vom Typ her eher ein Grübler und Architekt, damit meine ich, dass mein Kopf ständig rattert und versucht, Lösungen oder Auswege zu finden. Aber alle Vorschläge, die ich mache, verschwinden im Nichts. Mir wird dann vorgeworfen, ich versuchte sie nach meinen Vorstellungen zu verändern ... In gewisser Weise stimmt das ja auch, denn so halte ich es nicht mehr aus. Obwohl wir nicht zusammen wohnen, lähmt mich selbst der Gedanke an sie, weil ich sofort wieder in Grübeln gerate. Ich will sie nicht verlassen, weil ich noch die Hoffnung habe, dass irgendwo in ihr die Frau steckt, die ich liebe.
*******day Frau
14.247 Beiträge
Lieber mye
Sei bitte nicht böse, wenn ich das jetzt knallhart sage: Du bist ein Co-Depri. Du kümmerst und Du tüdelst, Du leidest schweigend, aber am Ende akzeptierst Du den Status Quo. Welche Motivation also sollte Deine Freundin haben, ernsthaft an ihrem Problem zu arbeiten?

Ich bin vom Typ her eher ein Grübler und Architekt, damit meine ich, dass mein Kopf ständig rattert und versucht, Lösungen oder Auswege zu finden.

Ich denke, hier liegt ein wichtiger Schlüssel: Der Geist will Beschäftigung, womit ist erst mal nicht so wichtig und so spielt er in Deinem Fall Planspiele.

Irgendeinen Grund muss es ja geben, dass Du mit ihr zusammenbleibst, auch wenn der Gedanke an sie Dich "lähmt".

Geh auf Spurensuche in Dir selbst und versuche herauszufinden, was Dir diese Beziehung bringt. Damit meine ich jetzt nicht Deine vage Hoffnung auf "ihre" Besserung in der Zukunft. Jetzt, heute, hier: Warum tust Du das? Okay, da können so unangenehme Erkenntnisse rausspringen wie Faulheit, Helfersyndrom, Angst vor Einsamkeit etc. Aber anders wird es nicht funktionieren, denn nur so schaffst Du den Sprung aus dem Dramadreieck. Damit meine ich jetzt nicht so was: sofort verlassen. Ganz und gar nicht. Einen solchen Ratschlag kann Dir niemand geben, denn es ist Deine Beziehung. Ich bin jedoch der Auffassung: Nur wenn man sich über die eigenen Motive im klaren ist, kann man wirklich helfen. Unter "wirklich helfen" verstehe ich: nicht am Rad zu drehen, damit ein Wunschergebnis dabei rauskommt, sondern offen zu sein für was auch immer das Ergebnis sein wird.

Und was nun Deine Freundin angeht: solange sie keinerlei Anreiz hat, etwas zu ändern, bleibt sie in ihrem tiefen Loch. Wenn Du nach gründlicher Überlegung zu dem Entschluß kommst, ihr wirklich helfen zu wollen, wäre ein gangbarer Weg z.B. mit ihrer Mutter eine Beratungsstelle für betroffene Familienangehörige aufzusuchen. Es gibt Strategien, dem Erkrankten behutsam stückweise Bequemlichkeiten zu entziehen, um ihn dazu zu bringen, tätig zu werden. Dafür gibt es Spezialisten, die Einzelfallanalysen durchführen.

Liebe Grüße von Sylvie, die gar nicht so böse ist, wie sie manchmal rüberkommt
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