Wenn es eine Grundhaltung, eine Lebenseinstellung ist , dann ist das mit Sicherheit nicht verhandelbar.
Wie Zum Beispiel bei Vegetarier Die werden ihrem Partner zuliebe auch nicht anfangen wieder Fleisch zu essen.
Das würde ich so unterschreiben.
Meiner Erfahrung nach bin ich eher Männern begegnet, deren Repertoire meinem gegenüber doch ziemlich eingeschränkt ist. Ich habe grundsätzlich kein Problem Kompromisse zu leben. Aber mich bestimmten Praktiken auszusetzen, die ich nicht mag, weil ich das weiß, dann bin ich nicht kompromissbereit.
Sex sollte etwas sein, dass beiden Seiten Erfüllung bringt. Praktiken zuliebe des Partners mitzumachen, das habe ich früher aus Verlustangst und Naivität getan, als ich sehr jung war. Nur traumatisiert man sich so selbst, meine Erfahrung, und irgendwann geht Sex gar nicht mehr.
Als ich mich selbst heilte, indem ich mein Nein wiederfand und auch konsequent benutzte, konnte ich meine Sexualität endlich frei entdecken.
Ein Mann, der unbedingt alles mit mir ausprobieren muss, weil er unerfahren ist, darf selbstverständlich über seine Ideen sprechen. Wie weit ich da mitgehe, das entscheide ich ganz sicher nicht pauschal, sondern nach meiner Lust und Laune. Denn alles geht nicht mit jedem Mann.
Ich kann erlebnishungrige Männer und Frauen sehr gut verstehen. Gerade die, die über viele Jahre in sex- und lieblosen Beziehungen lebten, die sie sich selbst gewählt haben. Dann ausbrechen und endlich erleben wollen. Und dann merken, dass das auch ohne die spröde Exfrau gar nicht so einfach ist. Nur sind gerade diese Männer sexuell sehr unerfahren. Und haben Vorstellungen im Kopf, die übergriffig oder auch unrealistisch sind.
Jemanden zu finden ist schwierig, das gemeinsame entdecken der dann sich gemeinsam entwickelnden Sexualität wäre wichtig, ebenso die eigenen Verletzungen zu erkennen und heilen zu lassen.
Sich hinzustellen und zu fragen, ob jemand bereit ist, Kompromisse einzugehen, ist meiner Meinung nach der falsche Weg.
Viel wichtiger ist es, den anderen dort abzuholen, wo er oder sie aktuell steht. Vertrauen aufzubauen. Langsam und in kleinen Schritten voran zu gehen. Viele Praktiken erscheinen bei unbedarften Menschen zunächst so fremd und wenig lustbringend, da muss erst einmal drüber nachgedacht und hinein gefühlt werden, anstatt sofort loslegen. Neue Erfahrungen brauchen oft Zeit zu reifen und verarbeitet zu werden. Das kann Wochen, ja Monate brauchen. Und die Möglichkeiten wachsen tatsächlich durch positive Erlebnisse und so hergestelltes Vertrauen.
Gerne vergessen zumeist Männer, dass sie als aktiver und wörtlich eindringender Part die Kontrolle über das sexuelle Geschehen haben. Es ist aus dieser Position viel, viel einfacher neugierig und aufgeschlossen zu sein, als wenn man diejenige ist, an der Praktiken ausgeübt werden. Infektions- und Verletzungsgefahr sind meiner Meinung nach für Frauen höher als für Männer. Entsprechend "stellen sich Frauen oft mehr an", wenn es um Neues geht. Beispiel Analverkehr. Für den Mann naturgemäß eine risiko- und schmerzarme Erfahrung. Für Frauen kann das extrem schmerzvoll sein, wenn er zu hastig vorgeht und zu grob. Oder Deepthroat. Um das zu verdeutlichen, habe ich einem Mann schon via Strapon einen Dildo in den Mund gesteckt und seinen Kopf dabei festgehalten und gevögelt. Manchmal begreifen Menschen nur so, dass eine Praktik heikel sein kann und was das mit einem macht emotional.
Zudem wird durch Pornos vorgegaukelt, was alles unproblematisch und normal sei, was ich für äußerst problematisch halte.
Sexuelle Gewohnheiten gibt es bei mir nicht, weil Sex mit jedem neuen Partner anders ist und sich neu entwickelt. Allerdings habe ich meine Neigung, die sich nicht verändern lässt. Und gewisser Weise einschränkt, obwohl das Repertoire sehr weit gesteckt ist, ein Paradoxon.
Schreibt Sie