Solche Veranstaltungen gibt es im Tantra Bereich. Allerdings meist ohne GV (es sei denn es sind fortgeschrittene Teilnehmer, die solche Übungen schon öfters besucht haben). Dort hat man die Gewähr, dass sich nur solche Leute anmelden, die sich auf solch ein Experiment einlassen wollen. Natürlich macht das auch etwas Angst, weil es ungewohnt ist, die vertraute verbale Kommunikationsebene zu verlassen. Aber im Gegenzug erfährt man eine unglaubliche Erweiterung des Erlebens, die Wahrnehmung und die Kommunikation werden immer feiner. Ich habe das 2-3 mal mitgemacht und viel davon profitiert für mein Leben generell und natürlich auch für den Sex und die Kommunikation beim und über Sex. Nur zu empfehlen! Das Gute ist, wenn man so einen workshop besucht, springt man nicht sofort ins kalte Wasser, sondern der ganz Prozess wird angeleitet, man wird sozusagen dahin geführt. Es gibt Vorübungen in nonverbaler Kommunikation, noch bekleidet. Und sollte die Situation kippen, ist jemand da, der eingreifen kann.
Sosehr ich für's Reden bin beim und über Sex, denke ich, das Verbale wird überschätzt. So richtig intim wird eine Begegnung meist erst, wenn nicht mehr geredet wird. Es geht ja um's Erleben, um's Spüren, Er-spüren, Berühren, Berührt-Werden, nicht nur körperlich, auch seelisch. Da können Worte stören. Auch BDSM Sessions leben oft genau davon, dass nicht geredet wird...vorher ja, um Dinge abzuklären, aber dann geht es darum, dem Prozess seinen Lauf zu lassen.
Ich würde so eine Veranstaltung interessant finden. Aber nur in einem Rahmen, wo die Beteiligten wissen, auf was sie sich einlassen und ein Grundverständnis von non-verbaler Kommunikation haben, damit es nicht zu Grenzüberschreitungen kommt. Ob das in einem beliebigen SC-Club einfach so als Mottoabend gegeben ist, da hätte ich ein paar Zweifel.