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Am Kanal entlang

****ody Mann
11.638 Beiträge
Themenersteller 
Am Kanal entlang
Heute ist es kühl, ich jubiliere. Du hast in deinen Klamotten herumgekramt und wir machen seit langem mal wieder einen Spaziergang. Am Teltowkanal entlang laufen wir beide und ich halte mich immer wieder hinter dir. Scheiß doch auf das Bio-Cafe, mich turnt dein Anblick so unglaublich an. Weißt du es nicht mehr? Dein grobgestrickter Rollkragenpullover, der alte knielange Kanvas-Rock, die Zopfmuster-Wollstrumpfhose und deine abgewetzten hellbraunen Lederstiefel, die dringend neue Absätze bräuchten. Mir wird schwummrig, wie du dich in dem Outfit bewegst und dabei denkst, dich nur warm angezogen zu haben.

Ich täusche einen Wadenkrampf vor und setze mich auf die nächstbeste Bank, damit ich besser an dich herankomme. Gleichzeitig versuche ich, dich zu küssen und dein Knie zu begrabschen. Ich platze fast, während du noch denkst, ich hätte einen Hau. Erst als ich meine Hand an deinem Arsch habe, macht es bei dir klick.

Im Cafe ist das eigentlich gar nicht unser Ding, aber wir knutschen und fummeln und hören kurz nur auf, als die Bedienung den Kaffee und die Rüblitorte bringt. Den Tisch könnte ich umreißen, wären hier nicht so viele Bionade-Familien dabei.

Zurück geht`s auf der anderen Kanalseite und da bietet sich der Eingang von dem Trafohäuschen an. Da hätte höchstens der Balkon von schräg oben einen Blick auf uns, aber wer geht bei dem Wetter schon da raus. Ich press dich an die Tür und zupfe dein Unterzeug runter. Oh Baby, du schaffst es, deine Beine um meine Hüften zu legen und damit es dich nicht friert habe ich meine Hände zwischen deinem nackten Hintern und dem Metall. Du hilfst, damit mein Stück in dich hinein rutscht und weil ich so dicht an dir dran stehe, muss ich nur hauchen, als ich dich anflehe, mir einen Knutschfleck zu machen.
*******amme Paar
86 Beiträge
Ich bin mir noch nicht ganz sicher
Dein Umgang mit Sprache ist auf eine gewisse Art neu und inspirierend für mich. Bei der einen oder anderen Formulierung könnte man einwenden, dass sie nicht unbedingt den korrekten Regeln der deutschen Syntax entspricht.

Zurück geht`s auf der anderen Kanalseite und da bietet sich der Eingang von dem Trafohäuschen an. Da hätte höchstens der Balkon von schräg oben einen Blick auf uns...

Den falschen Kasus (Dativ statt Genitiv) und den Balkon der einen schrägen Blick hat, kann ich als Mundartausdrücke akzeptieren, wenn Du die Verwendung als Stilmittel für Deine Geschichten aus dem Alltag benutzt. (In diesem Punkt bin ich mir noch nicht sicher. Ich lasse das mal so stehen und freue mich auf weitere Texte.)

Ein Indiz dafür, wäre für mich die folgende Beschreibung:

Dein grobgestrickter Rollkragenpullover, der alte knielange Kanvas-Rock, die Zopfmuster-Wollstrumpfhose und deine abgewetzten hellbraunen Lederstiefel, die dringend neue Absätze bräuchten.

Ein ähnliches Setting habe ich bereits bei einer weiteren Deiner Geschichten entdeckt und als wohltuend anders empfunden. Schön, sehr schön. Weg vom langweiligen Hochleistungssex. Zeit für Gefühle.

Und für solche Sätze werden Dich die Mädels hier eines Tages lieben:

Du hilfst, damit mein Stück in dich hinein rutscht und weil ich so dicht an dir dran stehe, muss ich nur hauchen, als ich dich anflehe, mir einen Knutschfleck zu machen.

Klasse!
****ody Mann
11.638 Beiträge
Themenersteller 
Tausend Dank
Ich bin wirklich begeistert, wie Du Dich mit meinem Text auseinandersetzt. Das schmeichelt mir sehr.

Die kleine Kanalgeschichte ist aus meinen Schreibanfängen, die wenige Jahre erst zurückliegen. Ich übe kontinuierlich, durch das Produzieren kleiner vertexteter Liebesbetrachtungen. Stilveränderungen führe ich nicht bewusst herbei, man reift aber automatisch. Heute würde ich das sicherlich anders, vielleicht geschliffener schreiben. Nur den Knutschfleck, den würde ich so lassen. Der macht mich auch noch heute an.

Ich bedanke mich sehr!
m.b.
****ody Mann
11.638 Beiträge
Themenersteller 
Nachts im Bus
Hinten rechts im Doppeldecker auf der nächtlichen Heimfahrt, wo der große Radkasten ein Coupe bildet und der Fahrer nichts sehen kann, gehst du mir ins Netz. Seit wir uns an der Tür unserer Freunde verabschiedet haben, denke ich an deine nackte Haut und wie ich mich an dir bediene. Es sind bestimmt noch 6 Haltestellen bis zu deiner Wohnung und dein Blick verrät mir, dass deine Gedanken lose umherirren. Ich fang sie ein, indem ich ein ernstes Gesicht mache, dass deinem fragenden Lächeln widersteht. Eigentlich müsstest du schon hier bescheid wissen, denn nicht zum ersten Mal unternehme ich so eine der zärtlichen Eröffnungen, die du und ich ohne jede Berührung zueinander haben können. Ich liebe dich dafür, dass du in manchen Momenten so ungewöhnlich schnell zu begeistern bist, denn mit den Augen sage ich es am liebsten.

Kindchen, ich denke daran, wie du nackt vor mir liegst und ich mich ungehindert an deiner kleinen Erbse festsauge, versuche ich dir zu Verstehen zu geben, und ich erwische dich so ungeschützt damit, dass deine Augen das Ankommen meiner Botschaft nicht verbergen können. Du weißt, dass das niemals eine leere Parole ist. Ich beiße mir vor Geilheit auf die Lippe und du gerätst in höchste Not, weil du ruckzuck da bist, wo die aufkommenden Hitze all deine nützlichen Gedanken verdrängt.

Ohne ein Wort will ich dir andeuten, dass ich dich ausgezogen habe, noch bevor du die Wohnungstür aufgeschlossen hast und dass du selbst schuld sein wirst, wenn du den roten Lichtknopf im Treppenhaus drückst, doch du bittest mich mit Flehen in deinem Ausdruck, damit aufzuhören und drückst eine Hand in deinen Schoß. "Du bist fällig, richte dich darauf ein“, flüstere ich dir jetzt doch zu, wie wir kurz darauf an der Hydrauliktür stehen und der Bus noch einen Spurt hinlegt, um die Ampel zu schaffen, hinter der gleich unsere Haltestelle kommt.

Endlich draußen, gelangen wir gerade noch über die Kreuzung, doch vor dem Kroaten, der schon zu hat, vielleicht noch 40 Meter bis zum Haus, liegst du rücklings auf der hüfthohen Hecke zum kleinen Biergarten und ich fummle am Verschluss deiner Hose, weil ich nicht mehr warten kann. Zumindest deinen Gürtel kriege ich auf und als wir beide ein paar Schritte in Richtung Haustür weiterkommen, ich dabei von hinten an dir klebe, habe ich auch den Rest geöffnet und meine Hand steckt bereits in deinem Slip und will weiter. Ich reibe dich voller Gier, während mein anderer Arm dich an mich presst. Du klappst mir immer wieder vornüber ein, dass ich schon Angst habe, wir könnten hinfallen. Ich muss dich freigeben, sonst erreichen wir nie das Haus.

Dreimal fällt der Haustürschlüssel zu Boden, weil ich wieder nicht von dir ablasse und doch bekommst du irgendwie die Tür auf und du kluges Kind lässt tatsächlich das Treppenlicht aus. Zwei Stockwerke müssen wir hinauf, was unendlich lange dauert und dabei landen wir immer wieder auf dem derben Kokosfaserbelag, während ich mich bemühe, all deine Kleidungsstücke, die ich dir bereits ausziehe, mit nach oben zu bringen. Offensichtlich bin nur ich es, der noch zu einem Rest an kühler Überlegung fähig ist, denn du kauerst kurz vor dem Ziel nackt bis auf deine schwarzen Socken vor der Wohnungstür und versuchst zittrig und vergeblich, sie aufzuschließen.

Es ist ja deine Nachbarschaft, die hier plötzlich auftreten könnte und ich bin gerührt und erregt zugleich, wie dich meine Griffe an deinen Brüsten hindern, die Tür aufzubekommen. ¨Hey, da kommt jemand¨, täusche ich vor, dass unsere Entdeckung in diesem gediegenen Haus gleich bevorsteht und zu meinem Schrecken höre ich darauf tatsächlich das Schließen an der Haustür unter uns und das Treppenhauslicht geht an. Der oder Die ist schon eine halbe Etage hoch und nur weil ich dir schnell den Schlüssel entreiße, schaffen wir es, unentdeckt hineinzugelangen.

Du liegst kaum drei Handbreiten von der Tür weg am Boden und ich hole dich mit festem Griff in die Hündchenstellung, ich bekomme noch Hose und Slip bis zu den Schienbeinen runter, was dann aber auch die letzte geplante Tat ist. Ich treibe uns mit harten Stößen in deine Nässe hinein voran, so wie du es manchmal brauchst, was dich aber schon nach einem kurzen Stück der Strecke deines langen Flurs endgültig zu Boden zwingt. Ich mache weiter, endlos erscheinend, eine Hand von mir unter deiner Brust und ich komme irgendwann in dir, du fast zugleich, dann gebe ich mich der Erschöpfung hin.

Wie wir beide so daliegen, ich noch immer auf dir und du langgestreckt erschlafft und leise wimmernd, denke ich daran, wie es mich immer wieder anmacht, dich in solche Lagen zu bringen. Ich bin erschöpft, doch nicht restlos und das Bild, das dein hilfloses Gesicht zuvor im Bus bei mir hinterlassen hat, ist auch jetzt noch aufreizend genug. Hatte ich dir nicht angedroht, du seist fällig? Ein paar Minuten gebe ich uns noch, dann ist Zeit, dieses Versprechen einzulösen.


m.brody
*******amme Paar
86 Beiträge
Setup "Öffentlicher Verkehr" und was man daraus machen kann
Zunächst einmal haben wir nicht gepeilt, warum diese beiden Geschichten untereinander stehen. Ich habe die Erste mit einigen Freunden aus unserem Literaturkreis zusammen lesen wollen und dabei entdeckt, dass noch eine Fortsetzung folgte. Wir vermuteten einen inneren Zusammenhang, den wir aber in der Diskussion nur auflösen konnten, indem wir eine weitere Szene ein und derselben Beziehung annahmen. War das so gewollt?

Was die beiden Geschichten für uns eint, ist Dein „etwas anderer“ Umgang mit Sprache. Da stellt sich in unaufgeregter Form mit wenigen Sätzen eine ganze Szenerie dar, für die anderswo viel Platz verschwendet und nicht die Hälfte der atmosphärischen Dichte erreicht wird.

Uns erinnert Deine Schreibweise ein wenig an das Genre „Film Noir“ und tatsächlich visualisieren wir, das hat sich beim Gespräch unabhängig von einander herausgestellt, einen Teil Deiner Geschichten in schwarz-weiß oder Sepia. Die häufig offenen Enden (scheint ein wohl gelungener, dramaturgischer Trick von Dir zu sein) regen die eigene Fantasie an und ähnlich wie sich der Charakter eines guten Weines erst im Abgang völlig offenbar wird, verhält es sich auch bei den drei oder vier Texten, die ich bislang von Dir gelesen habe. Wir sind gespannt auf mehr und vermuten, es stecken noch einige Perlen in „Brodys gesammelten Werken“.

Doro und die Freunde vom Literaturkreis
****ody Mann
11.638 Beiträge
Themenersteller 
Ich bin noch verwirrt
Okay, die Folgegeschichte resultiert aus der guten Absicht, nicht übermäßig viel Platz wegzunehmen. Kann auch sein, dass ich einen hilfreichen Hinweis zur Technik des Wie und Wo Einstellens falsch verstanden habe. Einen Zusammenhang gibt es, nämlich die Frau.

Ich scheue tatsächlich, Geschichten vollständig enden zu lassen. Genau erklären kann ich es nicht. Vielleicht kann ich keine Enden. Vielleicht ist das wirklich so. Als Trick habe ich es nicht angelegt, es wurde aber schon sehr oft angemerkt.

Ja, ich muss sagen, Eure Kommentare sind wie Werthers Echte. Total lecker und süchtigmachend. Ich verneige mich. Vielen, vielen Dank! m.brody
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