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Welche schmerzfreien Formen des BDSM passen zu mir?

****da3 Frau
79 Beiträge
Themenersteller 
Welche schmerzfreien Formen des BDSM passen zu mir?
Guten Morgen,

ich bin hier im Joy noch ganz neu und bin auch noch völlig in den Anfängen, was das Entdecken des "gewöhnlichen Sexleben" hinaus angeht...

Mich fasziniert es, in BDSM Clubs Pärchen zuzuschauen und tatsächlich zu sehen, dass beide Beteiligte hohe Lustgefühle haben. Allerdings habe ich nach einigen "sanften" Versuchen für mich entschieden, dass Schmerz einfach für mich persönlich keinen Lustgewinn darstellt. Gleichzeitig finde ich es allerdings höchstgradig für mich selbst lustvoll, wenn ich beim Berühren, Streicheln, Oralverkehr oder auch GV fixiert bin. Ob an einem Andreaskreuz, Stuhl, oder nur "Fesseln", die meinen Körper selbst betreffen (nur Arme vor oder hinter dem Rücken, Arme und Beine etc.) ....also in einer solchen Situation bin ich "devot"....

So, wo bin ich nun einzuordnen? (Ja, es gibt wichtigere Fragen im Leben....;-) ) Trotzdem würde es mich interessieren. Geht es anderen auch so? BDSM ist in diesem Fall wohl nicht die richtige Zuordnung, reines Bondage auch nicht....wer kann mir zu diesem Thema etwas schlaues mitteilen? *g*
*******t75 Frau
8.772 Beiträge
Hmm...
warum "muss" Mensch sich immer Kategorien zuordnen?
Suche und finde einfach deinen Weg und gehe ihn!
Du wirst Menschen finden, die den Weg auf die gleiche Art gehen.

DS hat nicht zwingend mit Schmerz zu tun, sondern mit dem psychischen Machtgefälle.

SM und Bondage ganz ohne Schmerz geht wohl nicht, aber die Frage ist ja hier: wie definierst du für dich Schmerz und wo ist deine Grenze?

Sicher hat hier jede und jeder seine eigene Definition und geht seinen eigenen Weg.
Die Welt ist bunt und das ist gut so *regenbogen*
******ier Frau
36.243 Beiträge
Die Farbpalette des BDSM ist sehr groß und vielfältig.
Jede/r lebt ihr/sein BDSM anders als die anderen und immer individuell.

Manche sind unglaublich schmerzgeil, andere können mit Schmerzen gar nichts anfangen.
Manche lassen sich gern fesseln und können sich dann entspannen, für andere ist fixiert werden eine Bedrohung.
Mache lassen sich gern führen, andere machen gern die Ansagen.

usw. usf.

Probier es aus, es ist alles richtig, was dir gut tut.
********deep Mann
255 Beiträge
Ich kann es durchaus verstehen, dass man gerade in einer Findungsphase dazu neigt sich selbst zu Kategorisieren.

Ich kann dir den "BDSM-Test"(Amerikanische Domain) empfehlen.
Mir hat er zwar nur bestätigt, was ich schon wusste, es war trotzdem Hilfreich für mich.

Mir geht es ähnlich wie dir.
Ich bin zwar Switcher, finde aber Schmerz, sowohl gebend als auch nehmend aber überhaupt nicht erregend.

Ich befürchte aber, dass du feststellen wirst, dass es keine allgemeinen Definitionen gibt.
Jeder hat das seine eigene Wahrheit.
Ich zum Beispiel würde Amethyst75 widersprechen.
BDSM ohne Schmerz gibt es und es ist nicht weniger intensiv.

Das Einzige was zählt ist, dass es für beide Partner passt.

Somit gilt es "nur" noch den für dein "SM" richtigen Partner zu finden.

Dabei wünsche ich dir viel Glück.

Liebe Grüße
Mr. Coast Couple
******ier Frau
36.243 Beiträge
Vielleicht kannst du dich, liebe Frieda, auf eine Ds-Konstellation konzentrieren.
Vielleicht findest du einen Mann, der dich dominiert, lenkt, leitet und dir Ansagen macht. Ein Sadist sollte er allerdings nicht sein. Ja, das gibt es: dominante Männer, die keine Freude daran haben, ihr Schmerzen zuzufügen.
Ich wünsche dir sehr viel Glück. *vielglueck*
*******r93 Mann
184 Beiträge
*******t75:

[...]
SM und Bondage ganz ohne Schmerz geht wohl nicht, aber die Frage ist ja hier: wie definierst du für dich Schmerz und wo ist deine Grenze?

[...]
Also ich würde dir da widersprechen. Sm kann, meiner Meinung und Definition nach, auch rein im Kopf sein und muss nicht zwingend Schmerzen beinhalten.
Bspw. Jemanden auf seine Fehler hinzuweisen kann z.b. durchaus auch sadistisch sein und dem Partner "weh tun"
BDSM ist mehr als nur draufhauen
Klar ist es schön jemanden zu quälen und zu sehen, wie sie /er dabei abgeht und den Lustschmerz genießt. BDSM ist aber so viel mehr, als wildes Draufgehaue. Ein paar Beispiele, die wir schon mit devoten Damen gemacht haben: Am Kreuz fixieren und bespielen lassen von Männern, vorführen als Sexsklavin im Pornokino, Natursekt- und Spermasklavin, meine Nylonfüße verwöhnen lassen, fesseln und als Patientin benutzen(Doktorspiele)….

Keine Gedanken machen, lebe deine Träume…Das entwickelt sich alles! *spitze*
******ard Mann
387 Beiträge
als
normalen Menschen ordne ich Dich ein *g*


Wenn ich deine Neigung richtig interpretiere - magst du die BewegungsUNfreiheit, an besonderen Orten und übergibst für den Moment die Verantwortung des Geschehens an eine andere Person.

Mit / in welcher "Schublade" möchtest du dich denn identifizieren / am liebsten sein ?
So, wo bin ich nun einzuordnen?

eine interessante frage ...deren beantwortung mir ohne reale kenntisse über die fragestellerin ver- messen erscheint.

deutung:

es besteht ein wunsch nach " ausgeliefert sein " die führung jemandem anderen zu überlassen ...und mit der fixierung auch macht abzugeben.

die darauf folgenden praktiken sollten nicht mit schmerzen asoziert werden müsen...
da ist etwas gefragt was mit einfühlungsvermögen des "behandelnden" menschen zu tun hat ...

vorhandene neigung stärker wecken und ausbauen...
*****din Mann
737 Beiträge
hallo frieda

tut mir leid, wen ich dich enttäuschen sollte.
du bist nichts besonderes, geschweige denn fällst du aus irgend einem rahmen.
jeder einzelne hier ist mit bdsm in berührug gekommen, weil ihn eine oder mehrere bestimmte sachen gereizt haben. und so ziemlich jeder hat bereiche im bdsm die für ihn selbst nicht in betracht kommen.
bis hier her also alles vollkommen normal bei dir.

wenn ich darf werde ich dir es an einem beispiel erklären.

du warst doch schon einmal in einer küche?
wieviel gewürze hast du im schrank?
was war in der küche deiner oma?
und wieviel gewürze werden wohl in einer küche sein, die zugriff in alle läden dieser welt hat?
von den verschiedenen arten der zubereitung ganz zu schweigen.

stell dir einfach vor du hättest zugriff aif alle köstlichkeiten, ohne von schranken aufgehalten zu werden.

lasse dich einfach auf dich selber ein. suche dir jemanden der zu dir passt und sich im gewürzschrank auskennt. nirgendwo steht, das schmerz ein unabdingbares grundgewürz ist.

eins der dinge die bdsm ausmachen, um nicht zu sagen DAS ding, ist die möglichkeit ohne die barriere im kopf alles sinne benutzen zu dürfen.

versuchs einfach.

viel spaß Odin

ps. selbstversuche um herasuzufinden ob schmerz eine sexuelle komponente hat, sind wenig aussagekräftig.
aber ja, um missverständnissen vorzubeugen das gibt es natürlich auch.
*****bra Mann
3.127 Beiträge
****da3:
So, wo bin ich nun einzuordnen? (Ja, es gibt wichtigere Fragen im Leben....;-) ) Trotzdem würde es mich interessieren. Geht es anderen auch so? BDSM ist in diesem Fall wohl nicht die richtige Zuordnung, reines Bondage auch nicht....wer kann mir zu diesem Thema etwas schlaues mitteilen? :-)
Ich kann mich den anderen anschließen - eine Zuordnung ist nicht zwingend notwendig. Kann helfen bei der Suche, weil man dann schneller jemanden findet, der auf das passende Stichwort "anspringt".
Bei Dir ist wohl das "BD" der wichtigste Teil aus "BDSM" - Bondage & Domination. "Bondage" wird hier sehr häufig für die Seilfesselung nach japanischem Vorbild genutzt, ist aber ja eigentlich allgemeiner. Und Bondage hat dann bei Dir auch was mit Machtübernahme über Deine Bewegungsfähigkeit zu tun.

Ich bin Dir da ähnlich - Fesselungen sind für mich ein sehr wichtiger Anteil, ich habe es da aufgegeben mich mit einfachen Kategorien zu beschreiben und erzähle bzw. schreibe dann ausführlicher, wenn mich jemand fragt oder wenn ich suche.
*****bra Mann
3.127 Beiträge
****da3:
Welche schmerzfreien Formen des BDSM passen zu mir?
Ergänzend dazu: Was hast Du da bisher ausprobiert an Fesselungen?
Seile? Hand- und Fussmanschetten? Ketten?
Was war besser, was weniger interessant?

Welche Formen der Fesselung hast Du lieber? Irgendwo festgebunden? Möglichst wenig Bewegungsfreiheit? Zappelst Du gerne noch rum?

Du könntest mal Folienbondage probieren. Sehr komplett fixiert, die Bewegungswahrnehmung durch die Folie ist ganz anders. Und an "strategisch wichtigen Stellen" kann man ja Öffnungen lassen.

Wenn Du jemanden mit der entsprechenden Ausrüstung findest, dann probier mal ein Vakuumbett.

Was machen Augenbinden, Masken, Knebel mit Dir?
******gor Mann
1.200 Beiträge
Ich glaube der altbekannte Satz
"Wenn ich gefesselt bin, dann bin ich Frei"..
trifft auf dich zu.
Du benutzt die Fesselung dazu,um jedewede Verantwortung abzugeben,
vielleicht auch um Erziehungs-oder Gesellschaftlich bedingtes Moralverhalten
beiseite legen zu können,weil du in diesen Momenten ja keinen Einfluss auf das
Geschehen hast.
Sicherlich gehört es in den Bereich des SM,aber es keine zu bennende Neigung,
es ist einfach ein wenig von Submissivität und Machtverlust und Abgabe...
Aber egal, Hauptsache du fühlst dich dabei wohl...
*fessel*
Hallo,

Fixiert und es nett besorgt bekommen finden viele Leute toll, die nicht auf Schmerzen stehen. Devotion ist das jedoch nicht, denn dann würdest du deinen Dom zufrieden stellen wollen. Gerne dienen und für seine Bedürfnisse da sein.

Für mich ist das passiver Sex mit Fessellust gekoppelt. Also Bondage plus Sex.

Völlig ok, nur wundere dich nicht, wenn ein Mann von dir Gehorsam fordert und auch etwas für sich selbst erleben möchte. Aber wer weiß, was dir dann alles doch noch gefällt.

Lass dich nur nicht darauf ein, wenn dir ein Dom erzählen will, was eine richtige sub ausmacht. Das versuchen einige Männer ganz gerne bei Anfängerinnen. *zwinker*

Schreibt Sie
********iebe Mann
10.133 Beiträge
****da3:
Welche schmerzfreien Formen des BDSM passen zu mir?
Guten Morgen,

ich bin hier im Joy noch ganz neu und bin auch noch völlig in den Anfängen, was das Entdecken des "gewöhnlichen Sexleben" hinaus angeht...

Mich fasziniert es, in BDSM Clubs Pärchen zuzuschauen und tatsächlich zu sehen, dass beide Beteiligte hohe Lustgefühle haben. Allerdings habe ich nach einigen "sanften" Versuchen für mich entschieden, dass Schmerz einfach für mich persönlich keinen Lustgewinn darstellt. Gleichzeitig finde ich es allerdings höchstgradig für mich selbst lustvoll, wenn ich beim Berühren, Streicheln, Oralverkehr oder auch GV fixiert bin. Ob an einem Andreaskreuz, Stuhl, oder nur "Fesseln", die meinen Körper selbst betreffen (nur Arme vor oder hinter dem Rücken, Arme und Beine etc.) ....also in einer solchen Situation bin ich "devot"....

So, wo bin ich nun einzuordnen? (Ja, es gibt wichtigere Fragen im Leben....;-) ) Trotzdem würde es mich interessieren. Geht es anderen auch so? BDSM ist in diesem Fall wohl nicht die richtige Zuordnung, reines Bondage auch nicht....wer kann mir zu diesem Thema etwas schlaues mitteilen? :-)

Ich glaube, dass du gut auf sensorische Deprivation reagieren könntest. Das ist alles, wo Sinneswahrnehmungen eingeschränkt werden - im weiteren Sinn eine Form der Bondage, auch wenn es nicht immer um Fesseln geht.
Also Kontrollverlust, (erzwungene) Passivität, Führung durch den Partner.
Sadomasochismus schließt du praktisch aus.

Dann bliebe noch auszuprobieren oder für dich zu überlegen, wie du darauf reagierst, wenn du aktiv dienen sollst. Also nicht nur passiv bespielt wirst, sondern einen Partner verwöhnen. BlueVelvet hat da völlig recht. Das, was du beschreibst, läuft nämlich sehr leicht auf topping from the bottom hinaus: Der andere soll etwas mit dir machen, aber nur das und nur genau so, wie du es gern magst. Vielen Doms ist das aber zu sehr Eingriff in ihre Kontrolle über dich. Der Knackpunkt wird dann erreicht, wenn er dir sagt, was du für ihn tun sollst, und du hast es auszuführen.

Außerdem solltest du dir bei deiner strikten Ablehnung von Schmerz - so verständlich das auch bei Anfängern ist - überlegen, dass er oft nur eine Weiterführung von sanften Berührungen ist. Und die Wahrnehmung ist auch nicht immer gleich, sowohl körperlich als auch psychisch. Liebesbisse mögen nur als ein Beispiel dienen.

Er von Drachenliebe schrieb
****yn Frau
13.442 Beiträge
*******r93:

Also ich würde dir da widersprechen. Sm kann, meiner Meinung und Definition nach, auch rein im Kopf sein und muss nicht zwingend Schmerzen beinhalten.
Bspw. Jemanden auf seine Fehler hinzuweisen kann z.b. durchaus auch sadistisch sein und dem Partner "weh tun"

Dem möchte ich zustimmen.

Sadomasochismus muss nicht zwangsläufig körperlich schmerzvoll sein.
Mir tut nichts so weh wie Ignoranz oder das Verweigern von etwas, wonach ich mich sehne. Das ist für mich hochgradig sadistisch.

Sei es nun ein Tease & Denial Spiel (zum Beispiel Stimulation mit der Hand und kurz vor dem Orgasmus immer wieder abbrechen), bei dem ich von aggressivem Frust über unbehagliche Zappelei bis hin zu völliger Verzeiflung vor mich hinweine, oder das Verweigern einer bestimmten Zärtlichkeit (zum Beispiel kann ich meinen Freund im Stehen wirklich nur dann küssen, wenn ich auf den Zehenspitzen stehe und er sich gleichzeitig etwas zu mir runterbeugt. Tut er das nicht, reiche ich einfach nicht an ihn heran und er nutzt das gerne, um mich in den seltenen Momenten zu quälen, in denen ich ihn wirklich gerne mal küssen würde).
Auch das Verweigern von Penetration bei gleichzeitigem Reiben des Schwanzes über meine Klitoris - das bringt mich um! Ich leide dabei irgendwann wie ein Hund.

Völliges Ignorieren, aber auch das Ausbleiben von Belohnung, ist für mich am schlimmsten.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Entscheide nicht zu früh, was
möglich ist, denn auch Schmerz kann unter anderen Umständen sehr lustvoll sein. Es ist dann ein Entdecken der eigenen Möglichkeiten. D/s ist natürlich die gegebene Form des "sanften" BDSM. Das gibt es auch in virtueller Form ohne realen Kontakt, also auch ohne die Möglichkeit, (körperliche) Schmerzen zugefügt zu bekommen.
Welche schmerzfreien Formen des BDSM passen zu mir?
Ich kenne einige Teilnehmer die Ihren BDSM in, der von dir beschrieben Form schmerzfrei (aus)leben. Es ist eine Facette Ihrer Sexualität, die eher im D/S zu Hause ist. Du entscheidest selbst in welchem Umfeld und in welcher Form Du das erleben möchtest und das ist einzig und allein deinen Kopfkino geschuldet.

Wenn das dem Schwarz/Rot/Leder Ambiente von Clubs/Studios, die Du ja bereits kennst entspricht, eben ohne SM, dann ist das dein persönlicher Kink – warum willst Du dich freiwillig in eine Schublade packen?

Lass Dir von niemanden was einreden, lebe aus was dir gefällt bzw. Spaß macht und mach einfach einen Bogen, um die selbst ernannten „BDSM-Missionare“.

*my2cents*
****76 Frau
67 Beiträge
Grenzen...
...verschieben sich!:-)

Hallo liebe Frieda3!

Als ich vor einigen Jahren in die Welt des BDSM eingeführt wurde, waren Schmerzen für mich auch absolut tabu und überhaupt kein Lustgewinn. Schmerz an sich muss ja auch jeder für sich definieren, dem einen tut etwas schon sehr weh, was bei jemand anders noch gar keinen Schmerz auslöst.

Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass Grenzen sich verschieben...von Tabu zu Verlangen, von Schmerz zu Lust:-) Es gibt einige Dinge, die ich damals auf die Tabu-Liste gesetzt hätte, die ich heute liebe. Und auch der Lustgewinn durch Schmerz ist etwas(!) größer geworden;-)
*********sicht Paar
2.597 Beiträge
@**ow - wodurch haben sich bei dir die Grenzen verschoben, so dass du Schmerz auch als Lust empfinden kannst?
Hast du es trainiert, an deiner inneren Einstellung gearbeitet oder lag es an deinem Partner/Dom, dass du es für ihn hingenommen hast?
****da3 Frau
79 Beiträge
Themenersteller 
Sehr spannend die Frage! Das würde mich auch interessieren. Da es ja öfters beschrieben wird, dass der Schmerz als Erregung sich erst nach und nach entwickelt.....;-)
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Man kann Schmerzlust
sogar konditionieren, Verlangen schaffen, differenzierend erfahren lassen. Unter Hypnose ist das möglich.
********iebe Mann
10.133 Beiträge
Abgesehen von einer bewussten Konditionierung, wie fesselnd schreibt, glaube ich, dass eine Lust am Schmerz mit zweierlei kommt:
1) dem Vertrauen in einen Partner, der es versteht, den Schmerz richtig zu dosieren und mit Lust zu verknüpfen;
2) der gelebten Praxis und dem Offensein dafür. Schmerzgefühl ist sehr stark auch eine Sache der Gewöhnung. Ich persönlich würde mit ganz leichten Reizen anfangen, die sich kaum von schmerzlosen Berührungen unterscheiden, und dann mit der Zeit steigern. Nur ein Idiot (sorry) fängt gleich beim allerersten Mal mit der Bullwhip an! Ich brauche sowieso am Anfang nichts als meinen eigenen Körper: meine Hände, meine Finger(nägel), meine Lippen, meine Zähne. Erst nach und nach kommen dann Schlagwerkzeuge, Klammern, Nadelrad dazu. Und auch die kann man so dosieren, dass sie - gerade im "warmen" Zustand der Erregung - kaum als wirklich schmerzhaft empfunden werden. Kratzer und Bisse beim Sex, die man erst nachher bemerkt, sind das beste Beispiel dafür.

Es ist klar, dass eine Veranlagung zum Masochismus da sein muss oder nicht. Ich bin z.B. kein Masochist, ich kann Schmerz nicht 1:1 in Lust umwandeln. Schmerz ist für mich Schmerz. Aber ich kann ihn, in gewissen Grenzen, trotzdem genießen, und das geht bis zu Tränen. Und nicht zuletzt ist etwas Wahres an dem Spruch, dass es so schön ist, wenn der Schmerz nachlässt. "Gehabte Schmerzen hab ich gern", heißt es. Richtig. Aber dafür muss man sie zuerst einmal gehabt haben. Dann kommt die Belohnung dafür.

Er von Drachenliebe schrieb
****yn Frau
13.442 Beiträge
Ich habe Schmerzen zu Anfang auch vollständig abgelehnt und habe jedem den Vogel gezeigt, der auch nur daran dachte, wie schön es wäre, mir mal den Hintern zu versohlen.

Da ich meine Sexualität erst seit ein paar Monaten erforsche und bis davor ein fast unbeschriebenes Blatt war, habe ich lange Zeit gar nicht gewusst, worauf ich stehe. Aber je mehr ich mich mit mir selbst beschäftigt habe, desto mehr habe ich festgestellt, dass ich Sex am besten dann genießen kann (auch vom Kopf her), wenn er sehr hart ist. Ich fühle mich damit einfach so unglaublich wohl, körperlich wie geistig. Je härter es wird, desto mehr kann ich mich fallenlassen. Aber ich habe auch gemerkt, dass dafür bestimmte Geisteszustände wichtig sind. Ich könnte zum Beispiel nicht mit jedem Dahergelaufenen einfach knallharten Sex haben, der dann auch wirklich wehtut, denn wenn mein Mindset nicht stimmt, sind Schmerzen für mich einfach nur unangenehm und wirklich ärgerlich und mir vergeht dabei schnell die Lust.

Ich habe Schmerzen durch zwei Szenarien zu lieben gelernt:

1: Körperliche Überwältigung/Gier
Mit meinem Freund praktiziere ich ab und zu sehr hemmungslos etwas, das sich Primal Play nennt. Das hat sehr langsam und vorsichtig angefangen und wurde nach und nach immer härter und unerbittlicher. Wir benutzen dabei keine fancy Hilfsmittel wie irgendwelche Seile, Schellen oder sonstiges Spielzeug, sondern beschränken uns auf unsere (komplett nackten) Körper und im Einzelfall rein auf das, was man währenddessen zufällig in die Finger bekommt - Kabel, Gürtel, Kissen, Bambusstöcke, Stoffe, etc.
Es ist in diesem Sinne Rough Body Play, bei dem gebissen und gekratzt und getreten und auch mal gehauen wird, bei dem Haare ausgerissen werden und blaue Flecken entstehen, ein Spiel zwischen einem Jäger (er) und seiner Beute, die er durch die Gegend hetzt, sich schnappt und dann auch mal mit ihr spielt. Körperlich bin ich ihm nämlich haushoch unterlegen. Wenn ich also dabei mal die Oberhand habe, dann weil er es zulässt und gerne mit mir spielt, wie eine Katze mit einer Maus, von der beide wissen, dass sie am Ende gefressen wird.
Letztendlich ist sein Ziel aber, mich zwischendrin immer wieder körperlich zu überwältigen, mich hilflos zu machen, mich kurz zu vögeln, bevor er mich dann wieder ein bisschen loslässt und mir Hoffnungen macht, ich könnte ja doch noch gewinnen. Das ist körperlich wahnsinnig anstrengend und ich verausgabe mich dabei auch total. Am Ende kann ich mich nicht mehr wehren und er fällt über mich her, der Sex ist hart und rau und er tut mir weh. Es ist seine "Belohnung" und damit auch meine und es ist trotz der "Brutalität" sehr innig und liebevoll.

In diesem aufgepeitschten Zustand, mit einer gewissen Portion Aggression im Bauch und mit wild klopfendem Herzen, genieße ich den Schmerz total, weil er mir zeigt, wie stark ich bin und wie viel ich aushalte. Auch der Sex selbst tut manchmal dabei weh, aber kopfmäßig kann ich ihn in dieser Situation positiv wahrnehmen, weil er für mich ein Ausdruck von Leidenschaft und sexueller Gier ist.


2. Devotion
Ich bin nicht "naturdevot", im Gegenteil. Ich bin alltagsdominant und nur sexuell submissiv. In sehr seltenen Fällen bin ich einem bestimmten Menschen gegenüber devot. Nicht, weil er ein "Dom" ist oder es verlangt, sondern weil das ein Gefühl und ein Bedürfnis ist, das dieser spezielle Mensch in mir auslöst. Es ist eine rein personenbezogene Devotion, die ich auch nicht abschalten kann und ich bin sehr darauf angewiesen, dass dieser Jemand mich so annimmt. Wenn er mit mir oder meiner Art von Devotion nichts anfangen kann, habe ich Pech gehabt.
Wenn ich devot bin, gibt es Momente, in denen ich mich nach Schmerzen sehne. Wenn sie mit Liebe zugefügt werden, empfinde ich sie auch als Liebe. Und es beruhigt und entspannt mich noch für Tage, wenn ich danach noch gewisse nachhaltige Spuren davon sehen und fühlen kann. Dieser Jemand ist dann praktisch immer noch "bei mir", auch wenn er nicht da ist.
In diesem Verhältnis ist mir aber auch Lob sehr wichtig, habe ich gemerkt. Wenn ich Schmerzen empfange und mir danach lobend über den Kopf gestreichelt wird und ich vielleicht sogar noch ein "Gut gemacht" höre, bin ich nur noch ein großer, wabbelnder Haufen Flausch-Gelee und so, so stolz auf mich und wahnsinnig glücklich.


Aber abgesehen von diesen beiden Szenarien bin ich furchtbar wehleidig und gar nicht scharf auf Schmerzen. Ich gerate auch nicht per Knopfdruck in diesen Geisteszustand, in dem ich Schmerzen mag, sondern muss immer ein bisschen darauf hinarbeiten, "hinübergleiten".
****da3 Frau
79 Beiträge
Themenersteller 
@Kaylin
Großartig geschrieben! Obwohl ich noch ganz anders empfinde, konnte ich mich sehr gut in deine Welt und in deine persönliche Entwicklung hinein versetzen.
Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, all das in dieser Ausführlichkeit hier nieder zu schreiben. Mir geht es ja ähnlich. Obwohl ich einige Jahre älter bin als du, fange ich erst jetzt an, mich richtig mit meiner Sexualität zu beschäftigen und was für Dimensionen sich da plötzlich eröffnen!!! (davor habe ich in keinster Weise etwas vermisst - ich fand alles so wie es war gut und schön). Dein Kommentar bestätigt mich noch mehr darin, dass es noch so viel zu entdecken gibt und man wohl, niemals nie sagen sollte....
*zwinker*
Ich freue mich auf weitere (theoretische und praktische) Erfahrungen, die noch auf mich warten! *g*
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