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Rückwärts gehen (Toxisches Papier Nr. 13)

**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Rückwärts gehen (Toxisches Papier Nr. 13)
Man soll sich nicht gehen lassen.
So steht es eingemeißelt in den Obligationen.
Vielleicht die größte Lasterhaftigkeit,
wo es doch keine Moral mehr gibt.
Geht so gerade eben.

Schräges Gangbild
angesichts der fehlenden Einsicht,
dass das Gehen im Verstehen begründet ist,
sich nicht bereits im Kopf
in der Richtung zu beschränken.

Stagnation im Stechschritt voller Regale,
wo es doch so unschön ist,
von der Kasse
in den Einkaufsmarkt der Begehrlichkeiten
zurückzugehen und
all den Ballast wieder in die Regale zurückzuwerfen.

Wie man sich doch vorher so gebückt
und gebuckelt hat.
Faktisch kein Zurück
ohne mit der Konventionalstrafe
des Zurückweichens etikettiert zu sein.

Wie soll es auch gehen
die Schwelle des Geschehenen
auf den Weichen des Gegenwärtigen
aufzuweichen.
Fortschritt nur nach vorne gerichtet?

Wenn es doch Gleichnis des Fortschreitens ist,
aus dem Stillstand ins Ungewisse zu gehen.
Allemal sich zügeln,
auf sich einzugehen
ohne zu weichen.

© Anchises65
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Schräges Gangbild
angesichts der fehlenden Einsicht,
dass das Gehen im Verstehen begründet ist,
sich nicht bereits im Kopf
in der Richtung zu beschränken.


Sehr eindringlich, vielschichtig.
Liest sich ausnehmend angenehm.

Und regt zu Gedanken an, die einnehmend unangenehm sind.


*top* | Nyxe
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Vielleicht ist es bereits das falsche Bild das die Verknüpfungen erzeugt. Gehen provoziert unweigerlich die Frage wohin - und zieht das Bedürfnis einer Rechtfertigung nach sich.

Wäre es nicht besser, ein Bild zu verwenden das eben dies nicht tut? Wie wäre es mit tanzen ? Bewegung rein aus der Freude an der Bewegung? Keine Frage nach dem wohin und warum ...
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@ Candide
Nun,meine liebe: Beherbergt das Tanzen nicht die Gefahr, sich ständig im Kreis zu bewegen...?
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Kommt es denn darauf wirklich an? Wie oft sind wir schon ach so zielorientiert und vernünftig in die Richtung unserer Wahl marschiert und haben uns doch am Ende wieder genau da wieder gefunden wo wir gestartet sind? Ist denn jedes noch so falsche Ziel immer noch besser als keines?

Ja, Tanz ist belastet, es ist nicht 'ernst', nicht 'seriös', nicht 'zielorientiert' - oder vielleicht ist es das ja gerade doch? Wer marschiert versucht oft genug, vor sich selbst zu entkommen. Das Ziel des Tanzes dagegen ist, bei sich selbst zu sein. Ein reizvoller Gedanke ...
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Wer marschiert versucht oft genug, vor sich selbst zu entkommen.
ja...wer im Strudel des selbstoptimierenden concerto grosso verlernt, mit den Gedanken rückwärts zu gehen,vergräbt die Wurzeln von Identität...
ProfilbildProfilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Schräges Gangbild
angesichts der fehlenden Einsicht,
dass das Gehen im Verstehen begründet ist

hm...
mir erleichtert die Bewegung das Denken
Das zurück-gehen beinhaltet doch auch das Genießen dessen, was uns als angenehm in Erinnerung geblieben ist, was uns geholfen hat, genau dort hinzugelangen, wo wir jetzt sind.

Das Schwelgen in angenehmen Erinnerungen, in dem, was uns bis in die Gegenwart in einen warmen Mantel der Geborgenheit birgt.

Schätze von unendlicher Größe, die uns ermöglichen, das Jetzt zu genießen, die Bewegung als Form des Nach-Denkens, des Reflektierens.

Nicht alles, was wir mit Zurückgehen gleichsetzen, ist negativ, depressiv. Erinnerungen sind wie Bücher, in denen wir von Zeit zu Zeit blättern, glucksend vor Vergnügen, weill wir wissen, was nun gleich an dieser bewußten Stelle stehen wird.

Uns nachdenklich mit dem Erinnern beschäftigten, dankbar sein, für einen Erfahrungsschatz. Jemanden an die hand nehmen, auf der Reise nach Gestern, um zu zeigen, woher wir kommen.
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@Rhabia
danke für deinen Hinweis- aber sollte Denken nicht auch Bewegung sein...?
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Ist es denn hilfreich, beim Denken Richtungen festzulegen und diese Richtungen auch vorab noch zu bewerten?
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Beweg' dich, also denkst du.
Tanz ist belastet, ... nicht 'ernst', nicht 'seriös', nicht 'zielorientiert' ... Wer marschiert, versucht oft genug, vor sich selbst zu entkommen.

Das Ziel des Tanzes dagegen ist, bei sich selbst zu sein.


Ein sehr guter Gedanke, wie ich finde, Candide_nw.


Wenn ich die Kommentare und meine Gedanken zu und nach Deiner Inspiration, Einar_vonPhylen, die ich mal behelfsmäßig „Reflexionspoesie” nennen möchte, noch einmal Revue passieren lasse, sind ...

„Bewegung und Ziel” für mich als die beiden Essentiellen zu denken. Um sie und um deren Verhältnis zueinander geht es mir, wenn ich diese Inspiration annehme.

Zunächst möchte ich sie von jedweder „Richtung”, jedweder Lineariät denkend trennen. Von Geradlinigkeit (Iterationen ...) ebenso wie vom scheinbaren Gegenbild aller kreisenden Bewegungen (spiralförmige, Turbulenzen, Straucheln, Strudeln) und auch von den Nichtlinearen, Sprunghaften (mit den Auflösungen wie Dispersion, Ex/Im/plosion), die das eigentliche Gegenbild zur Linearität und derem Härtefall des „Drauflosmarschierens” – und am besten, alles Niedertrampeln dabei *mrgreen* – sind.

Vor der Frage nach der richtigen Bewegung steht für mich die Frage nach dem richtigen > Ziel.

Und dann wird es spannend und es kommen zu den Überlegungen zum Ziel des Handelns und Trachtens die relationalen Einflussfaktoren „Zeit und Geschwindigkeit” sowie deren Spezifikationen wie „Nähe und Distanz” mit hinein.

Begriffsbildern für zum Beispiel fehlgeleitete Ziele, wie „Rasender Stillstand”, Fortschritt als Rückschritt” (oder meinem für mich kreierten Liebling für fragwürdige Innovationen, Rückfälle, Verschlimmbesserungen „Mit Volldampf ins Plusquamperfekt”), kann man deren Abhängigkeit vom Faktor Zeit und vor allem vom Faktor Qualität, also > Ziel, geradezu ansehen.



*blumenschenk* | Nyxe
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Euch allen...
aufrichtigen Dank für eure Gedanken und Anregungen, welche sicher in meine "Reflektionspoesie" *baeh* einfließen wird... *blumenschenk*
Wenn ich schreibe, beschreibe ich...
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