****dat:
Es ist eine körperliche Reaktion auf die (Über-)Reizung der Skene-Drüse.
DAS bestreite ich nicht, denn das steht sogar in den Studien. Nur ist das Ejakulat aus der Skene-Drüse nicht dasselbe, was beim Squirting ausgestoßen wird. Beziehungweise beschreibt die Studie, dass die Flüssigkeit beim Squirting aus Urin UND Drüsenflüssigkeit der Skene-Drüse bestehen kann, aber auch beides getrennt voneinander ausgestoßen werden kann.
Das Phänomen, wo eine größere Menge Flüssigkeit in sogenannten "Gushes" aus dem Körper tritt - und hier wird eben das Squirten beschrieben - ging in den Untersuchungen ausnahmslos mit einem Flüssigkeitsausstoß aus der Blase einher, der sogar per Ultraschall aufgezeichnet wurde. Dabei wurde auch beobachtet, dass sich bei einigen Frauen kurz vor dem Orgasmus die Blase ganz spontan mit Urin füllte. Also selbst eine vermeintlich leere Blase bedeutet nicht automatisch, dass das Squirten keinesfalls Urin sein kann, weil die Untersuchungen zeigten, dass sie die Blasen spontan mit Urin füllen konnten und nach dem Squirten leer waren. Bei einem Teil der Frauen gab es auch Drüsenflüssigkeit aus der Skene-Drüse.
Heißt, manche Frauen ejakulieren beim Squirten und manche - so die Studie - pinkeln nunmal nur. Aber beide pinkeln.
****dat:
Trotzdem nervt es mich, dass mir diese körperliche Eigenschaft nicht zugestanden wird.
Das hat, denke ich, niemand behauptet. Manche Frauen können squirten, vielleicht sogar schon immer, oder haben das sehr schnell entdeckt, andere können es (noch) nicht. Ich weiß zum Beispiel auch, dass man das durchaus lernen kann und zumindest anatomisch jede Frau dazu in der Lage ist.
Ich sage lediglich: Die Datenlage deutet darauf hin, dass Ejakulation und Squirten nicht dasselbe sind, dass beides gemeinsam auftreten kann, aber Gushes - also richtige Fontänen oder größere Mengen Flüssigkeit - bei den Untersuchungen ausnahmslos mit einem Entleeren der Blase zusammenhingen.
****dat:
Ich kann z. B. meine Zunge einrollen. Ist was genetisches. Kann man nix mit anfangen. Aber ich kann’s halt, andere nicht.
Und es würde mir gehörig auf den nicht vorhandenen Sack gehen, wenn mir die Leute ständig einreden würden, dass ich ja eigentlich nur meine Wangen dagegendrücke und dass ich mir darauf ja mal ja nix einbilden solle.
Na ja, wenn eine Untersuchung feststellen würde, dass es tatsächlich, vielleicht auch nur zum Teil, mit der Wangenmuskulatur zusammenhängt, dann ist das doch nichts schlimmes. Dann ist das halt so. Bedeutet ja am Ende trotzdem, dass man etwas kann, was andere nicht können, ganz egal wie der Mechanismus dahinter ist.
****dat:
Zum Thema Forschung sage ich nichts, ich weiß, dass es zu jeder Studie eine Gegenstudie gibt und dazu wieder eine, die beiden widerspricht. Nur: Mit Squirting kann man keine Kohle machen, also gibt’s keine wirklich großangelegte Studien und daher keine wirklich aussagekräftige Daten.
Ich habe zum Squirten noch keine Gegenstudie gefunden, aber wenn ich eine finde, teile ich das sehr gerne mit.
Bei Studien geht es ja nicht allein um die Ergebnisse - eigentlich ist die Methodik am wichtigsten, sowie die Erörterung, welche die Ergebnisse in einen entsprechenden Kontext setzt. So kann man eben vernünftige Studien von schlecht durchgeführten unterschieden.
Zum Squirten gibt es halt wirklich nicht viel, leider.
Was ich aktuell verwirrend finde, ist das Zusammenschmeißen so vieler Begriffe. In vielen Artikeln werden weibliche Ejakulation und Squirting synonym verwendet, obwohl zumindest die Datenlage beides ganz konkret voneinander unterscheidet. In einigen Artikeln werden die Begriffe Ejakulation, Squirting und Gushing getrennt voneinander verwendet und nur das Gushing ist der Ausstoß von Urin. Deswegen will ich mir sicher sein, dass wir von denselben Dingen sprechen und es da keine Missverständnisse bezüglich der Begrifflichkeiten gibt.
Ich habe hier noch eine weitere Studie gefunden, welche die ausgestoßenen Flüssigkeiten bei einem weiblichen Orgasmus untersucht hat. Diese Studie ist zwar älter als die Salama-Studie, aber hier wurde sogar nur ein einziger Fall untersucht. Trotzdem waren die Befunde auch hier gleich: Das Squirten ging mit einem Ausstoß aus der Blase einher.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=21995650
In beiden Studien wurden ja auch die chemischen Zusammensetzungen der Flüssigkeiten untersucht und in der einen sogar zusätzlich der gesamte Vorgang per Ultraschall aufgezeichnet. Ich finde das zumindest erstmal interessant - aber ich bin ein Fan von Metaanalysen und bastele mir keinen absoluten Fakt aus Einzelstudien. Ich sehe halt erstmal nur die Richtung, in welche die Ergebnisse gehen. Und die gehen eben in Richtung Urin. Was doch aber auch nicht schlimm wäre. Am Ende geht's um den Spaß.