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Hatte eine schiefgelaufene Session für euch schon Folgen?

Missgeschicke gab es schon so einige. Klar sind sie nicht immer schön, aber sie lassen sich nicht vermeiden und so lange er danach weiß, dass was schiefgelaufen ist, würde ich auch niemals böse sein. Aber es gab auch schon die Situation wo etwas schief lief und ich danach böse abgestürzt bin. Verständnis hatte er nicht und die Schuld suchte ich zunächst bei mir. Ich hatte nicht gleich gehört, war noch gar nicht ganz da und er wollte etwas. Ich reagierte nicht sofort unsere erste Session war gerade beendet und ich noch in mir selbst gefangen. Seine Reaktion war heftig. Er schlug mir die Fußsohlen blutig. Ich schrie vor Schmerz und Verweiflung. Er trieb es weit über jede Grenze. Danach musste ich mich bei ihm entschuldigen.

Auf der Nachhause Fahrt redeten wir kein Wort mehr miteinander und ich schwieg steigend aus. Zweifelnd an mir selbst und wütend und verletzt. Er fing mich nicht auf, ich stürzte böse ab und mein Vertrauen war dahin. Ich habe danach noch versucht mit ihm drüber zu reden, aber seiner Meinung nach war ich selbst schuld. Ergebnis war das wir schluss machten. Ich hätte mich nie wieder bei ihm fallen lassen können.

Klar sind wir alle nicht fehlerfrei aber man sollte dann wenigstens auch für den anderen da sein. Ich habe lange gebraucht um das zu verarbeiten. Füße sind für mich absolut tabu seit dem auch wenn sie vorher schon für mich nicht wirklich einen Reiz ausgeübt haben.
********ch84 Frau
527 Beiträge
@***to

*schock*

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Mir und einer befreundeten Subbie stehen gerade einfach nur die Münder offen. Es ist unglaublich. So kriegt man Menschen auch klein...

Es tut mir sehr leid, was du da erlebt hast *troest*
@********ch84

Danke das ist lieb. Ich habe lange gebraucht um das zu verarbeiten, habe an mir selbst gezweifelt und gedacht ich bin vielleicht einfach nicht devot genug. Ich hätte ihm ja gleich bringen können was er wollte. Wenn ich es nur schneller verstanden hätte. Lange wollte ich gar nicht mehr ausleben was ich bin mittlerweile bin ich wieder offen und hoffe das mir sowas nie wieder passiert. Denn auch bei jeder gegenwehr damals war ich nicht stark genug das zu verhindern. Aber ich versuche offen zu bleiben. Und euer Zuspruch tut gerade gut. Ich glaube so richtig drüber geredet habe ich damals nie. Naja danke jedenfalls
*****din Mann
737 Beiträge
schwellungen
hallo justÖ

wenn ich das lese schwellen mir die zornesadern.
die linken ob dem was du schilderst..........
die rechten ob dem was du unterlassen hast.

da du nur für deine unterlassungen verantwortlich bist:

sag hast du so wenig vertrauen in die deutsche justiz?
das war eine üble schwere körperverletzung.
mit deiner schilderung hätte jeder staatsanwalt die strafverfolgung aufgenommen.

du darfst mit sicherheit davon ausgehen, auf den richterstühlen sitzen keine leute vom hinterm mond.

selbst wenn......... im ergebnis kein urteil heraus gekommen wäre.
auf alle fälle hättest du alle geschützt die dem "herrn" noch in die hände fallen werden.
es hätte einen schuß vor den bug bekommen, der mit sicherheit nicht wirkungslos bleibt.

himmel arsch und zwirn.... bdsm setzt das recht nicht ausser kraft.

gruß Odin
@ JustO

sowas macht mich sauer *gr*
meiner Meinung nach, hätte ER sich Vorwürfe machen sollen, da er nicht erkannt hat, wo Du gerade in der Situation warst und überzogen reagiert hat (hoffentlich hat er es auch und entsprechend reflektiert).
Es ist vielleicht nur meine Meinung, doch ich denke, der aktive Part sollte ab einem gewissen Minimum an Erfahrung in der Lage sein, seine Sub (gut) zu lesen und wenn er es noch nicht (ausreichend) kann, dann schlichtweg das Tempo rausnehmen und einen kurzen Moment inne halten.
Das, was da passiert ist, spricht für mich jedenfalls nicht für ihn.
Da ist nicht einfach nur was schief gelaufen und als Missgeschick zu betrachten... *gr*

Auch ich bin entsetzt, dass Dir das passiert ist und freue mich dennoch, dass Du dieses Erlebnis mittlerweile verarbeitet konntest. *troest*
****yn Frau
13.442 Beiträge
Ungeachtet der "Schuldfrage" finde ich grundsätzlich, dass man über Missgeschicke reden können muss, wobei das mit der ausgearteten Session und blutigen Fußsohlen sicherlich KEIN Missgeschick war und mir jegliches Verständnis sowohl für die "Strafe" fehlt, als auch für die Weigerung, aufzufangen und vernünftig zu diskutieren und sich gegebenenfalls selbst zu entschuldigen, wenn man als Top eine Grenze überschritten hat und es keinen Metakonsens gab. Ich bin da recht nah bei Old_Odin , denn BDSM ist kein rechtsfreier Raum und echter Missbrauch/Körperverletzung kann und sollte angezeigt werden.

Wenn man doch sieht, dass jemand völlig am Ende ist, tritt man doch nicht noch hinterher und sagt salopp "selber Schuld" und überlässt ihn sich selbst. Da ist es mit der Zuneigung und Wertschätzung aber nicht weit her.

Ist ja gruselig.
Danke schön nochmal für die lieben antworten aber auch danke an old Odin für deine kritischen Worte. Ja im nachhinein mit mehr Erfahrung und Wissen ist mir bewusst, dass ich anders hätte handeln können. In der Situation nicht ich war ihm körperlich absolut unterlegen, aber danach. Nur ist das jetzt leicht gesagt. Ich war weder erfahren genug noch sicher was da eigentlich passiert war und habe gedacht ich mache etwas falsch. Seine Argumente klangen in meinen Ohren absolut überzeugend und ich dachte ich habe halt alles falsch gemacht. Heute würde ich wahrscheinlich anders handeln. Ich denke bestraft wurde ich jedoch genug.

@*******men...danke für deine lieben Worte. Ich wünschte ich hätte schon damals den Mund aufgemacht und geredet aber die einzige sub mit der ich reden konnte, sagte mir ich hätte halt gehorchen müssen. Nun bin ich froh mich noch einmal geöffnet zu haben und Worte wie deine stärken mich das ich vielleicht doch nicht alles falsch gemacht habe
@***to

ich bin immer noch *gr*...

so, wie Du es schreibst, hast Du, in meinen Augen, nichts falsch gemacht, dass es das, was er getan hat, rechtfertigt.
Du konntest nicht mehr, er hätte das erkennen müssen.
Du wolltest reden, ihm war es egal, er wollte so nicht, er hatte "seinen Spaß".
Du bist Schuld, weil er versagt hat? Was ein ....****** .....
Die Sub hat entweder nicht verstanden, um was es ging oder war einfach nur "betriebsblind" (sry).
Da kamen zwei negative Erlebnisse auf Dich zu, die Dich natürlich haben extrem verschrecken lassen und gerade am Anfang alles andere als förderlich waren.

Lass Dir die Zeit, die Du brauchst, um das alles weiter zu verarbeiten, auch, was einen neuen Partner betrifft.
Es ist zwar langatmig, aber Gott sei Dank sind nicht alle so, doch es dauert natürlich, bis man ein adäquates, für sich, gutes und passendes Gegenüber findet. *troest*
****76 Frau
67 Beiträge
Oh mein Gott...
JustO, das ist ja unglaublich, was du da erzählt hast!!! Was für eine schreckliche Erfahrung!!! Da wäre mein Vertrauen auch komplett dahin gewesen...was für ein -sorry- bekloppter Typ!!!!!

BDSM ist soooo eine schöne Sache, ich hoffe und wünsche mir für dich, dass du dieses Erlebnis irgendwann aus deinem Kopf verbannen kannst, um das wunderbare Vertrauen wieder in jemandem zu finden!!


Ich selber hatte nur einmal ein nicht so schönes Erlebnis bisher...wir waren in einem Club und es war ein wunderbarer Abend. Irgendwann spielte neben uns ein anderes Pärchen und plötzlich sah ich, wie mein Herr seine Hand an ihre Brüste legte...absolutes Tabu für mich...der Abend war gegessen;-)))
***tO:
Danke schön nochmal für die lieben antworten aber auch danke an old Odin für deine kritischen Worte. Ja im nachhinein mit mehr Erfahrung und Wissen ist mir bewusst, dass ich anders hätte handeln können.
Nicht können, sondern müssen. Zur Polizei, Anzeige wegen (schwerer) Körperverletzung und aus die Maus.
In der Situation nicht ich war ihm körperlich absolut unterlegen, aber danach. Nur ist das jetzt leicht gesagt. Ich war weder erfahren genug noch sicher was da eigentlich passiert war und habe gedacht ich mache etwas falsch.
Im Nachhinein ist man zwar immer klüger, aber den Zusammenhang zwischen Blutigschlagen und 110 wissen auch schon Kinder.
Seine Argumente klangen in meinen Ohren absolut überzeugend und ich dachte ich habe halt alles falsch gemacht.
Typen wie der gehören eiskalt ans Messer geliefert und
die einzige sub mit der ich reden konnte, sagte mir ich hätte halt gehorchen müssen
solche Weiber gleich mit.
Na ja - jetzt ist's zu spät, schade. Aber ein erschütterndes Beispiel dafür, wie sehr man sich und anderen mit 'ner verqueren BDSM-Denkart das Hirn vernebeln kann.
******wen Frau
15.415 Beiträge
Wieso schweigen und verharren Missbrauchsopfer in Nichtstun?
Ich denke, es bringt wenig, Missbrauchsopfern im Nachhinein vorzuhalten, was sie alles hätten tun sollen. Die wenigsten von uns haben sich je in einer solchen Lage gefunden, frisch traumatisiert, schwer verstört, physisch und/oder psychisch verletzt. Oft genug berichten Opfer nach einer Tat von einer regelrechten Lähmung, nichts mehr tun zu können. Auch die Suche nach der Schuld bei sich selbst sowie die Angst vor Häme, Schuld und Abweisung bei den Behörden und das ewige Wiedererleben bei Vernehmungen und vor Gericht, hemmt Betroffene, die Schritte zu tun, die getan werden müssten.
Im Nachhinein ist man immer klüger. Eine Schilderung wie eines solchen Erlebnisses ist für uns Außenstehende erschreckend, macht uns wütend und fassungslos. Aber man muss erstmal in den Schuhen eines anderen laufen, um zu ermessen, wie schwer es ist, aus dem Schneckenhaus aus Schuld und Angst herauszukommen und zu handeln. Auch dieses hier zu lesende vorwurfsvolle "Ja wieso hast du denn nicht....?!" ist ein oft genannter Grund, wieso Opfer von Gewalt und Missbrauch schweigen. Und nichts tun. Vorwürfe sind wirklich überflüssig.
***tO:
Ich habe lange gebraucht um das zu verarbeiten, habe an mir selbst gezweifelt und gedacht ich bin vielleicht einfach nicht devot genug. [...] Aber ich versuche offen zu bleiben. Und euer Zuspruch tut gerade gut. Ich glaube so richtig drüber geredet habe ich damals nie. Naja danke jedenfalls

Ich würde sogar behaupten, dass es relativ normal ist eine derartige Erfahrung für sich zu behalten - man muss es schließlich zuerst selbst einmal verarbeiten. Unglücklicherweise muss man sich bei der Polizei dann relativ dumme Unterstellungen anhören, wenn man vorgefallenen Missbrauch nicht sofort anzeigt...

Die Sache mit den Selbstzweifeln sind auch mehr als verständlich. Schließlich warst du ja an dem Szenario beteiligt und glaubtest womöglich mitverantwortlich zu sein.
Das selbstgerechte Verhalten, was Täter in Missbrauchsfällen an den Tag legen, suggeriert dem Opfer dann oftmals, dass der Vorfall ihre eigene Schuld war.

Dem ist aber nicht so. Höchstwahrscheinlich ist es mittlerweile zu spät, um diesen Kerl anzuzeigen, aber wenn dir das nächste Mal etwas passiert, was du nicht willst, dann äußere dich entsprechend.

Vergiss niemals, dass ein Dom nur deswegen Macht über dich hat, weil du es zulässt!

***tO:
Ja im nachhinein mit mehr Erfahrung und Wissen ist mir bewusst, dass ich anders hätte handeln können. In der Situation nicht ich war ihm körperlich absolut unterlegen, aber danach.

Es gibt - für die Zukunft - drei magische Worte, mit denen man selbst den größten Idioten aus seinem Machtrausch reißen kann:

Missbrauch. Straftat. Anzeige. *g*
*********idig Frau
970 Beiträge
Anonyme Spurensicherung
Nach einer Sexualstraftat sind viele Frauen auf Grund der traumatischen Erfahrung nicht in der Lage eine zeitnahe Entscheidung zu treffen ob sie Anzeige erstatten sollen. Für eine spätere Beweisführung ist jedoch die Sicherung möglicher Tatspuren wichtig.

In Köln gibt es hierfür die Möglichkeit der "Anonymen Spurensicherung" unabhängig von einer Anzeige.
Die Beweismittel werden zur Sicherstellung der Anonymität nur mit einem Code versehen, versiegelt und in die Rechtsmedizin der Kölner Uni gebracht.
Hierdurch haben die Ermittlungsbehörden bei einer späteren Anzeige die Möglichkeit, auf Spurenmaterial zurückzugreifen, was in einem eventuellen Verfahren die Ausgangsposition des Opfers erheblich verbessert.

Inwieweit dies auch in anderen Städten angeboten wird, ist mir nicht bekannt.
******ung Mann
6.372 Beiträge
******z0n:
Es gibt - für die Zukunft - drei magische Worte, mit denen man selbst den größten Idioten aus seinem Machtrausch reißen kann:

Missbrauch. Straftat. Anzeige. *g*
Steile These...
Ich behaupte:
Es ist meistens eher wirkungslos.
Selbst WENN das Opfer dazu in der Lage wäre sich in dieser Situation darauf zu besinnen (was ich persönlich bei den meisten Übergriffen für schlicht unmöglich halte*) ist es wohl für die meisten Täter irrelevant...und, so denke ich, eher für das Opfer gefährlich - weil es den Täter ggf. sogar wütender machen könnte wenn man ihn mit seinem aktuellem Fehlverhalten (das er selbst bis zu diesem Moment ja nicht mal als solches erkennen muss) konfrontiert und ihn auch noch gleich bedroht...

*
Es ist eine Stresssituation.
Und zwar keine:
"Oh nein - wir schreiben eine Schulaufgabe."-Stresssituation
oder eine:
"Huch - das war knapp, der hätte mich beinahe gerammt."-Stresssituation.
Es ist eine dauerhafte Stresssituation.
Eine, die anhält über den Moment hinaus...
Denn einerseits ist der Moment erheblich länger - er dauert nämlich die ganze Zeit der Misshandlung lang an...und ist damit ein Moment der Minuten und Stunden dauern kann und andererseits dauert er lange darüber hinaus an...
Und in einem solchem Moment...muss man erstmal dazu in der Lage sein IRGENDWIE zu reagieren.
Es ist eine Situation, welche die eigene Existenz bedroht.

Wir reden hier nicht von Gewalt.
Gewalt ist lächerlich.
Sie begegnet und täglich - in den Nachrichten, Filmen und Serien, Büchern und auch im "echten Leben" auf den Straßen, den Fußgängerzonen und den Einkaufspassagen.
Wir sind an Gewalt gewöhnt...
Mit Gewalt können wir umgehen wenn wir sie sehen und selbst, wenn sie uns angetan wird.
Wir reden hier von Brutalität...
Reiner, grundloser, unmotivierter, eiskalter Brutalität - die umso schlimmer ist, als das sehr viele der Täter sich der Brutalität des Augenblicks gar nicht bewusst sind und sie tatsächlich denken, dass sie "im Rahmen" handeln.
Darüber sprechen wir hier - Brutalität...
Und Brutalität - die erschüttert uns.
Einfach nur Gewalt - haut niemanden um.
Aber Brutalität, rohe, kalte Brutalität hingegen schon.
Sie greift nach der Seele des Opfers - und umklammert sie mit brachialer Kraft...nimmt ihm den Atem und damit jede Möglichkeit der effizienten und effektiven Gegenwehr.

Deshalb ist einer der wichtigsten Punkte bei Selbstverteidigung das ständige wiederholen immer gleichen Bewegungsmuster - auch, wenn es unendlich langweilig wird.
Damit es zu einer Instinkt-Frage und keiner Bewusstseins-Frage wird sich zu verteidigen.
Diese...5-Tage-Selbstverteidigungskurse-für-Frauen sind nutzlos - weil sie keine Reflexe schulen, nicht oder kaum von vorbereiteten Mustern abweichen.
Aber selbst jahrelanges Training - wird eine Frau nicht davor schützen missbraucht zu werden.
Nicht zwingend...
Weil alles Training - uns nur auf Gewalt vorbereitet und nicht auf Brutalität...und schon gar nicht darauf, von einem geliebten Menschen missbraucht zu werden.

Warum sehr viele Opfer NICHT zur Polizei gehen - ist verständlich...
Das aber sehr viele Menschen danach sagen:
"Hättest du anzeigen müssen."
ist eben AUCH verständlich...
Denn...WIE, wenn nicht durch Opfer, soll ein Täter davon abgehalten werden die nächste Tat zu vollbringen?
Es gibt nun mal keinen anderen Weg.
Aber wie gesagt:
Es ist verständlich, dass Opfer das nicht hören wollen und es viel zu oft eben nicht zur Anzeige bringen.

Alternative Wege zu finden...wäre allerdings eine politische Diskussion die hier nicht zulässig ist...

Es läuft darauf hinaus, dass es Menschen gibt die andere Menschen sexuell missbrauchen...das ist nicht ok und nicht gut - aber es gibt quasi keinen sicheren Weg sich dafür zu schützen...so schade es auch ist...

Nur ist das Beispiel von JustO - so tragisch es auch sicher ist - eben dennoch OT...eben WEIL es ein klarer Missbrauchsfall war und keine "Panne" oder eine "schief gelaufene Session"...
*****din Mann
737 Beiträge
ENTSCHULDIGUNG
hallo justO

sollte mein post als vorwurf herüber gekommen sein, entschuldige ich mich hiermit ausdrücklich dafür.

zum verhalen des "herrn" will ich mich weiterhin nicht äussern. aber ! wer hierfür erklärungen, entschuldigungen oder verständniss hervorbringt, hat meine erachtens einiges nicht begriffen.

die nachricht an dich war enfach. auch bdsm ist kein rechtsfreier raum!
auch wenn dass mädel noch so devot und maso ist, bleibt sie immer noch ein mensch.
der mensch ist zu achten. punkt aus ende fertig.

du wirst es kaum glauben, ja es gibt liebhaber der bastonade, die können 2 wochen kaum laufen, aber sind glücklich damit. aber das hat mit deiner geschichte nichts, aber auch gar nichts zu tun.

was ich sagen will, es gibt sehr intensive spielarten (ganz pauschal formuliert).
alles gut solange sie auf dem gemeinsamen spielfeld stattfinden.

dein "herr" hat aber das spielfeld verlassen. wenn du so willst, wie ein hooligan nach dem spiel vor dem stadion auf dich eingeprügelt. dafür gehört ihm auf die finger gehauen. undzwar heftig.

auch wenn es für dich durch ist, dann als nachricht an vlt mitlesende unerfahrene. nicht alles was da als bdsm propagiert wird ist auch bdsm. siehe oben prinzip mensch.

gruß Odin
nicht alles was da als bdsm propagiert wird ist auch bdsm.
So isses.
Okay - BDSM ist nicht in jedem unmittelbaren Moment schön.
Okay - BDSM kann wehtun, ist manchmal riskant, manchmal grenzwertig, und Pannen können auch passieren.
Ist alles nur allzu menschlich.
Interessant wird es, wenn man sich die Frage beantwortet, wie und warum etwas so gelaufen ist, wie's gelaufen ist. Bzw. mit welcher Absicht jemand wie gehandelt hat.
Wenn also jemand klar erkennbar nur seine eigenen Ziele verfolgt - etwa, aus Frust oder "Dominanz"gebaren den Partner blutig schlägt oder - wie es mir widerfahren ist - sich finanziell am Partner bereichert - und ihm der Schaden für den Partner dabei völlig egal ist, dann ist es nicht mehr einvernehmlich.
Wenn es nicht einvernehmlich ist, dann ist es kein BDSM und eben auch keine BDSM-Panne und keine schiefgelaufene Session.
Wenn es kein BDSM ist, dann streiche Grimme & Co. und setze StGB.
Kann man jedoch über ein Geschehnis gemeinsam lachen und es sich selbst wie dem Partner verzeihen - dann war es vielleicht zwar momentan daneben, aber letztlich dann doch einverständlich und folglich eben eine BDSM-Panne.
Wichtig hierbei finde ich, dass gerade der submissive Partner bei aller Devotion objektiv und - auch gegenüber dem dominanten Partner - kritikfähig bleibt. Und sich darin auch nicht durch andere beirren lässt.
*genau* ich kann das oben geschriebene nur unterstreichen *ja*
********iebe Mann
10.022 Beiträge
****014:
*genau* ich kann das oben geschriebene nur unterstreichen *ja*

Ich auch. Finde, Landlady hat alles gesagt, was zu diesem Off-Thema zu sagen ist. Perfekt ausgedrückt und zusammengefasst, danke!

Er von Drachenliebe schrieb
********chaf Mann
7.412 Beiträge
JOY-Angels 
******ung:
Selbst WENN das Opfer dazu in der Lage wäre sich in dieser Situation darauf zu besinnen (...) ist es wohl für die meisten Täter irrelevant...und, so denke ich, eher für das Opfer gefährlich - weil es den Täter ggf. sogar wütender machen könnte wenn man ihn mit seinem aktuellem Fehlverhalten (das er selbst bis zu diesem Moment ja nicht mal als solches erkennen muss) konfrontiert und ihn auch noch gleich bedroht...

Da mag ich mal reingrätschen.

Wenn man jemanden anzeigt, dann ist das in erster Linie für den Täter "gefährlich". Denn er ist es, bei dem die Polizei vor der Tür steht. Und hat so ein Mistkerl dann auch noch Frau und Kinder zuhause sitzen, die von seinem Ungemach vielleicht gar nichts wussten (gibt es öfter als man denkt) und einen Beruf, der bei solch einer Anzeige ihn in nullkommanix beruflich erledigen kann (Lehrer oder Erzieher beispielsweise), dann hat der eh alle Hände voll zu tun.

Als Opfer sollte man deswegen nicht zu viel Angst vor dem Täter haben! Sie haben in der Realität viel weniger Macht, als es zuerst aussieht. Klar, sie können anrufen und drohen, aber viel mehr können sie halt dann nun einmal nahezu immer doch nicht. Werden sie einmal "live" gesehen, dann ist der Gang zur Polizei vorprogrammiert und der Brief, dass er sich auf xy Meter nicht beim Opfer nähern darf, weil er dann gleich in den Knast wandert, schnell im Postkasten.

Es gibt zwar auch dann welche, die sich davon nicht abschrecken lassen. Das aber sind die ganz Harten im Garten, die haben eh den Schuss nicht gehört, und wenn die nächste Begegnung gut ausgeht (was sie meistens tut, im Handyzeitalter ist 110 glücklicherweise schnell gewählt), dann ist man diese Mistkerle umso schneller los.

Es ist superschwierig und ich wünsche jedem Opfer tolle Freunde, die dann auch erst einmal dieses die nächsten Tage und Wochen keine Minute alleine lassen, auch und vor allem psychisch nicht, klar brauchen sie die. Aber! Sie können etwas tun.
Nämlich ihre Achtung sich von diesem Idioten wieder holen. Indem sie gewinnen werden.
*g*

---

Zum Thema selbst hatte ich ja schon etwas geschrieben hier. Nur ein Beispiel fällt mir noch ein, als ich mit einer Dame "gespielt" habe, das erste Mal, sie doch recht ängstlich wirkte und ich deswegen entsprechend vorsichtig aktiv vorging. Ich spürte, dass irgend etwas nicht stimmt, sprach sie darauf auch an und erntete nur ein "nein nein, alles wunderbar". Brach wenig später aber dennoch ab, weil ich mir einfach sicher war, dass nicht alles wunderbar war.
Leider erfuhr ich die Bestätigung dessen dann nicht von ihr, sondern hintenrum, als sie sich drüber beschwerte, dass ich ja viiiel zu sanft gewesen sei, warum ich das überhaupt SM nennen würde, so einen Weichei-SM hätte sie ja noch nie erlebt, sie habe sich hoffnungslos gelangweilt und wäre dann auch froh gewesen, als es vorbei war.

Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln. Denn eigentlich (!) wohnt auch durchaus ein Sadist in mir, der umso mehr aus der Kiste springt, je stärker diejenige diesen auch mag. Sie hätte es mir nur sagen zu brauchen, dass ich ihr zu sanft bin! Ob sie danach jenen Bekannten wenig später dasselbe gesagt hätte, wage ich mal zu bezweifeln. *floet*

Was wieder mal zeigt, dass eine Session vor allem dann schief geht, wenn man nicht miteinander redet. Ein "ich habe nichts gesagt, weil ich ihn nicht verletzen wollte" ist in solch einer Situation vollkommen fehl am Platz. Sie verletzt, wenn sie nichts sagt! Und erst recht, wenn sie sich hintenrum dann auch noch drüber beschwert. *ja*
******ung Mann
6.372 Beiträge
********chaf:
Wenn man jemanden anzeigt, dann ist das in erster Linie für den Täter "gefährlich". Denn er ist es, bei dem die Polizei vor der Tür steht. Und hat so ein Mistkerl dann auch noch Frau und Kinder zuhause sitzen, die von seinem Ungemach vielleicht gar nichts wussten (gibt es öfter als man denkt) und einen Beruf, der bei solch einer Anzeige ihn in nullkommanix beruflich erledigen kann (Lehrer oder Erzieher beispielsweise), dann hat der eh alle Hände voll zu tun.

Als Opfer sollte man deswegen nicht zu viel Angst vor dem Täter haben! Sie haben in der Realität viel weniger Macht, als es zuerst aussieht. Klar, sie können anrufen und drohen, aber viel mehr können sie halt dann nun einmal nahezu immer doch nicht. Werden sie einmal "live" gesehen, dann ist der Gang zur Polizei vorprogrammiert und der Brief, dass er sich auf xy Meter nicht beim Opfer nähern darf, weil er dann gleich in den Knast wandert, schnell im Postkasten.

Es gibt zwar auch dann welche, die sich davon nicht abschrecken lassen. Das aber sind die ganz Harten im Garten, die haben eh den Schuss nicht gehört, und wenn die nächste Begegnung gut ausgeht (was sie meistens tut, im Handyzeitalter ist 110 glücklicherweise schnell gewählt), dann ist man diese Mistkerle umso schneller los.

Es ist superschwierig und ich wünsche jedem Opfer tolle Freunde, die dann auch erst einmal dieses die nächsten Tage und Wochen keine Minute alleine lassen, auch und vor allem psychisch nicht, klar brauchen sie die. Aber! Sie können etwas tun.
Nämlich ihre Achtung sich von diesem Idioten wieder holen. Indem sie gewinnen werden.

Das ist alles wahr - steht aber halt in keinem Zusammenhang mit meiner Aussage, in die du reingrätschen wolltest...

NATÜRLICH soll sie ihn anzeigen - das habe ich nie abgesprochen oder?
Meine Aussage bezog sich rein und ausschließlich auf den Moment des Geschehens - und nicht auf das "danach"...
Denn...das war die Aussage auf die ich mich bezog:
******z0n:
Es gibt - für die Zukunft - drei magische Worte, mit denen man selbst den größten Idioten aus seinem Machtrausch reißen kann:

Missbrauch. Straftat. Anzeige
Womit sich Ch0r0nz0n - meiner Meinung nach - auf den Moment des Geschehens bezog.

Deshalb sehe ich nicht, wo du da "rein grätscht".

Oder bist du anderer Meinung als ich?
Also denkst du, dass der Aufschrei:
"Du begehst hier Missbrauch, eine Straftat und ich werde dich Anzeigen wenn das hier vorbei ist!"
WÄHREND der Tat eine Fortsetzung derselben verhindern und die Gefahr für Leib und Leben des Opfers nicht erhöhen kann?
Dann ist das deine Meinung - aber kein "rein grätschen"...weil das meine Aussage - die ebenfalls nichts anderes war als eine Meinung - nicht als "unrichtig" deklarieren kann...
Deine Meinung ist dir dabei gerne belassen - aber bitte verdrehe meine Aussage nicht so, als würde ich gesagt haben:
"Zeigt die ja nicht an die euch missbrauchen!"
weil ich sowas nie gesagt habe oder jemals sagen würde...
********chaf Mann
7.412 Beiträge
JOY-Angels 
Ach so, ja, da interpretiere ich ihren Beitrag tatsächlich anders. Nicht Gesagtes in der Situation selbst, sondern Gedachtes für später. Darauf bezog ich mich. Dass diese drei Worte jedem Opfer Mut machen sollten! Dass es irgendwann, wenn man nicht gerade einem Mörder aufgesessen ist, vorbei ist und man sich darauf freuen kann, dass der da anschließend nicht mehr so viel Spaß haben wird.

Sollte es wörtlich gemeint gewesen sein, bin ich da absolut bei dir. *ja* Das würde dem Täter erst bewusst machen, was er da tut, und klar machen, dass sein (bürgerliches) Leben vorbei sein kann, sobald er zur Tür raus ist. Was er im Affekt im Extremfall nur mit einem Mord verhindern kann und dann möglicherweise auch möchte.

Ich würde deswegen da echt nur raten, solche Dinge zu denken, aber in der Situation niemals zu sagen! Still halten, abhauen bei günstiger Gelegenheit, 110 wählen, und fertig. Die Polizei fackelt da dann auch nicht lange, wenn die Meldung verstörend genug ist. Wie gesagt: Erwischt sie ihn, hat der dann garantiert erstmal gaaanz lange keinen Spaß mehr. *nein*
*****des Paar
1.396 Beiträge
Verschiebung der Demütigung
Wir spielen hauptsächlich im psychischen Bereich des BDSM, also viel mit Demütigung.
In einer Demütigungssituation kam es dazu dass sich die Ebene auf der die Demütigung ankam verschoben hat.
Mein sub sollte vor der Toilette kniend, den Penis auf die Brille gelegt, vor meinen Augen pinkeln. Das war etwas, was ihm damals sehr schwer fiel. Die Demütigung, die für ihn daraus resultierte, war also sehr groß.
Es hat natürlich nicht einfach so geklappt mit dem Pinkeln - kennen wahrscheinlich einige. Vor Publikum Pinkeln geht ggf. auch mit voller Blase nicht *zwinker*
Das habe ich als Dom als Aufhänger für verbale Demütigung genommen, allerdings ist er aus dem Spiel gefallen und hat die Demütigung deshalb nicht als sub sondern als Mensch erlebt. Für mich war es jedoch in dem Moment selbst nicht zu erkennen.
Als er mir daraufhin dann Kontra gab, was weit über renitentes Verhalten hinausging, war klar, dass hier etwas schief gelaufen ist und ich ihn verletzt habe.
Wir sind sofort in die Nachsorge übergegangen und haben auch anschließend tagelang viel darüber gesprochen. Zu Beginn war uns nicht klar, ob unsere Beziehung diesen Vertrauenseinbruch übersteht, es hat doch eine sehr tiefe Wunde verursacht und es uns tage- bis wochenlang erschwert wieder richtig in unser BDSM einzutauchen. Da wir nicht nur eine BDSM- sondern auch eine Liebesbeziehung führen war es ein sehr einschneidendes Erlebnis, das sich in seinen Nachwirkungen auch in andere Bereiche übertragen hat.
Mittlerweile können wir uns wieder voll in unseren Rollen "verlieren" und vertrauen einander wieder bedingungslos.
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